Autor Thema: Rassismus gegen erfundene Rassen.  (Gelesen 17927 mal)

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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Rassismus gegen erfundene Rassen.
« Antwort #175 am: 10.05.2017 | 21:05 »
Natürlich. Genauso wie ein Schwarzer der Weiße tötet ein Rassist ist. .
Also es ist rassistisch wenn  jemand jemanden mit anderer Pigmentierung in Nothilfe, Notwehr , Rechtspflege, aus Rache, Habgier, Mordlust tötet?
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline Wandler

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Re: Rassismus gegen erfundene Rassen.
« Antwort #176 am: 10.05.2017 | 21:12 »
Aeh... Nein? Es ging ja darum dass ein Ork Menschen tötet. Das Kriterium muss eine (empfundene/erdachte) Rasse sein und darunter fällt Notwehr nicht.

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Re: Rassismus gegen erfundene Rassen.
« Antwort #177 am: 10.05.2017 | 21:46 »
Gnihihi. Musste bei dem Absatz an Gallertwürfel denken. Ich weiß, darauf wolltest du überhaupt nicht hinaus, aber ich werde wohl nie wieder einem begegnen können ohne meine Party darauf hinzuweisen: "Der hat vielleicht auch Gefühle und eine Familie und Wünsche und Träume!"

Da sage ich nur: "Rusty & Co." ~;D

Offline Skyrock

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Re: Rassismus gegen erfundene Rassen.
« Antwort #178 am: 10.05.2017 | 22:13 »
Hey, Gallertwürfel sind auch nur Menschen! Oh, warte... ;)
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Offline Greifenklause

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Re: Rassismus gegen erfundene Rassen.
« Antwort #179 am: 11.05.2017 | 07:36 »
Dir ist bewusst, dass ich nicht meine persönliche Meinung sondern mehr meine Wahrnehmung des Zeitgeistes wiedergegeben habe? Ich habe ins besondere nie behauptet das ich das genau so sehe oder gut finde. Und in der Tat bin ich sogar in fast allen Deinen Ausführungen Deiner Meinung, und sehe beim Rest keinen Diskussionsbedarf. Wieso also der lange Post?
Nein, war mir nicht bewusst!
Habe dich missverstanden und bitte um Entschuldigung!
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Offline Greifenklause

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Re: Rassismus gegen erfundene Rassen.
« Antwort #180 am: 11.05.2017 | 07:47 »
Was meinen persönlichen Spielspaß angeht, will ich mich eigentlich zu meiner Unterhaltung meistens nicht ausgerechnet mit Rassismus herumschlagen. Ein gewisses Maß an Begegnungen damit kann ich tolerieren, aber sowohl Settings, in denen mich der Rassismus als Problem ständig anspringt und "beschäftige dich mit mir, los los!" schreit, als auch solche, die gar zu blauäugig selber rassistische Konzepte transportieren (und sei es, indem sie rassistisch inspirierte "Setting-Tatsachen" erst schaffen und dann als offensichtlich nicht rassistisch, weil im Setting ja "objektiv wahr", deklarieren ::)), wären mir suspekt -- zum Glück scheinen sich beide Extreme halbwegs in Grenzen zu halten. Selbst bei so was wie D&D, wo ja die Tausende von "Monster"arten mit in erster Linie als Schwert- und Zauberfutter für die Spielercharaktere dienen und wo's durchaus einige recht bedenkliche Stereotypen gibt, kommt bei mir eigentlich gerade aufgrund der Vielfalt eher ein Gesamtbild der Art "irgendwie sind das doch alles nur Leute wie du und ich, egal, wie komisch sie aussehen und wie sehr das Gesinnungssystem einige von ihnen qua Spezies in die bööööhse Ecke schieben will" zusammen.

Sehe ich ähnlich!
Ich mag durchaus Stereotype, aber bei "normalen" Rassen sollten sie eher einen Drall oder eine Tendenz darstellen oder eben "Vorurteile".
Sobald die Rasse ein bischen exotischer wird, dürfen auch die Stereotype stärker sein bzw die Vorurteile stärker zutreffen.

Grundsätzlich hasse ich aber Setzungen, die sagen "ALLE sind so" oder "ORKS machen IMMER...". Das schädigt bereits meine Immersion, weil ich "100%" stets für Unsinn halte.
Auch eine rechtschaffen gute Halbling-Comunity wird bei hinreichender Größe chaotisch böse Psychopathen haben..... nur wahrscheinlich weniger als eine chaotisch böse XY Community.
Mithin gab für mich die "Rassen-Gesinnung" bei AD&D2nd und Nachfolgern immer nur an:
a) Dies ist die häufigste Gesinnung dieses Monsters/Spezies/Rasse/Volk*
b) Dies könnte eine passende Gesinnung für "Volk" oder "Gruppe" sein**

* Das muss nicht mal die absolute Mehrheit sein, die einfache Mehrheit reicht schon aus
** Schon bei funktionierenden Staatsgebilden wird da ein Unterschied sein. Der Staat als ganzes tendiert uU eher zu "rechtschaffen".

Bei "gesinnungslosen" Systemen gilt das Gleiche.
Nur weil der durchschnittliche DSA-Klischeeelf gerne mit Bogen und Degen (...) durch die Gegend läuft, heißt das nicht, dass es nicht auch welche mit Kriegshammer gäbe oder gar eine Sippe mit Zweihandschwertern. Und auch ein "Harmoniebedürftiger Baumkuschler" kann mit leicht anderer Wichtung zu einem "wilden Tier aus dem Wald", "Ökoterrorist" oder "Forstassassinen" werden. Und selbst dann wird es noch einzelne Elfen geben, denen die "typische Kultur" so gar nicht liegt und die lieber in eine Stadt zu den angeblich so verhassten Menschen ziehen.
Das Gesetz der großen Zahlen gilt halt immer..... es sei denn die Gruppe ist zu klein...
Und mithin Ausnahmen von der Norm.

Und wie Nobody so schön schrieb: Man kann die durch den Author (oft ist es ja auch nur einer unter vielen) gesetzte Norm durchaus in Frage stellen.
« Letzte Änderung: 11.05.2017 | 07:50 von Greifenklause »
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Re: Rassismus gegen erfundene Rassen.
« Antwort #181 am: 11.05.2017 | 08:57 »


Grundsätzlich hasse ich aber Setzungen, die sagen "ALLE sind so" oder "ORKS machen IMMER...". Das schädigt bereits meine Immersion, weil ich "100%" stets für Unsinn halte.
Das kommt darauf an.
Orks wurde bei Tolkien anscheinend die Wahl genommen und in solchen Fällen passt es

Zitat
Und auch ein "Harmoniebedürftiger Baumkuschler" kann mit leicht anderer Wichtung zu einem "wilden Tier aus dem Wald", "Ökoterrorist" oder "Forstassassinen" werden
steht so im Hintergrundband

Zitat
Mithin gab für mich die "Rassen-Gesinnung" bei AD&D2nd und Nachfolgern immer nur an:
a) Dies ist die häufigste Gesinnung dieses Monsters/Spezies/Rasse/Volk*
b) Dies könnte eine passende Gesinnung für "Volk" oder "Gruppe" sein**
das war auch so,
Dämonen, Engel u.ä. Gesocks mal ausgenommen
Aeh... Nein? Es ging ja darum dass ein Ork Menschen tötet.
und das ist automatisch rassistisch?
« Letzte Änderung: 11.05.2017 | 08:59 von Lichtschwerttänzer »
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Re: Rassismus gegen erfundene Rassen.
« Antwort #182 am: 11.05.2017 | 09:21 »
Ließ den zweiten Satz einfach auch anstatt provokante Fragen zu stellen.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Rassismus gegen erfundene Rassen.
« Antwort #183 am: 11.05.2017 | 09:27 »
Tue ich, trotzdem und deshalb sehe ich nicht  wieso das automatisch rassistisch ist?
Täte der Ork es aus rassistischen Motiven, wäre es rassistisch
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Re: Rassismus gegen erfundene Rassen.
« Antwort #184 am: 11.05.2017 | 09:46 »
Wenn ein Ork einen Mensch tötet und dies aufgrund der Rasse geschieht, dann ist das rassistisch.

Supersöldner

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Re: Rassismus gegen erfundene Rassen.
« Antwort #185 am: 11.05.2017 | 09:51 »
da die ork s ständigt unterdrückt und umgebracht werden könnte man darüber streite ob das Echter Rassismus ist oder eine Reaktion auf den Rassismus dem die Orks ausgesetzt sind.

Offline Greifenklause

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Re: Rassismus gegen erfundene Rassen.
« Antwort #186 am: 11.05.2017 | 09:59 »
@ Lichtschwerttänzer
Zu "Orks": Schon die tolkineske Setzung von "Alle Orks sind böse" halte ich für gewagt bis Unsinn.
Mag sein, dass da magische Einflüsse eine große Rolle spielen, aber selbst dann müsste nach zig Generationen auch mal ein Ork "auf der richtigen Seite" raus kommen oder ein Orkbauer, wasauchimmer.

Hinzukommt, dass ich es lachhaft finde, wenn die "achsobösen" untereinander lieb Freund sind (Das "Zombie-Paradoxon").
Ich gebe zu, manchmal wurden innere Querelen angedeutet, hmja...

In etwa so wie bei einem "sauberen AD&D": Die meisten Halblinge sind gut, aber eine relevante Minderheit ist böse*.
Die meisten Orks sind böse, aber eine relevante Minderheit ist gut.

Splittermond pflegt da einen anderen Ansatz:
Die dortigen Orks sind im Grunde dämonische Feenwesen. Da kann man eine ganz andere "Sättigung an Boshaftigkeit" vornehmen, ohne dass die Immersion eines TrollsTimes zerstört wird.
----
*Beidemweg auch die guten achsolieben friedfertigen Halblingsiedlungen bei Tolkien und AD&D oft keinen Sinn ergaben.
Umgeben von Feinden und keinerlei Schutz?

Aus gutem Grund hatte ich bei meinem AD&D-Setting die Idee des DSA-Aprilscherzes "Autonomer Halblingassassine" aufgegriffen und eine Geheimorganisition an Assassinen und Machtmenschen aus rechtschaffen bösen Halblingen erfunden, die im Geheimenen alle wesentlichen Feinde der Halblinge töteten oder gegeneinander aufhetzten, so dass der offizielle Halbling weiter sein treudoofes friedliches Leben führen konnte.
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Re: Rassismus gegen erfundene Rassen.
« Antwort #187 am: 11.05.2017 | 10:00 »
Es ist absolut irrelevant ob es eine Reaktion auf den Rassimus ist oder nicht. Das Kriterium für Rassismus ist lediglich, dass die Rasse das Kriterium für die schädliche Tat ist. Die Motivation warum jemand rassistisch handelt ist maximal eine Diskussionsgrundlage für Rechtfertigung, Ethik, Moral oder das Verständnis für die Tat. Aber ob es Rassismus ist oder nicht, bleibt davon komplett unberührt. Es gibt nicht "echten" und "falschen" Rassismus ist unter allen Umständen Rasissmus.

Eine Unterscheidung kann man maximal zu minderintelligenten Rassen (also Tieren - ist ja auch in einem Rollenspielszenario nicht so leicht, kann ja durchaus intelligente Tiere geben), denn dort kann man kaum von Rassismus sprechen obwohl ein Tier eine andere Rasse vielleicht nur als Beute sieht und damit durchaus als minderwertige Rasse ("Das ist Essen").
« Letzte Änderung: 11.05.2017 | 10:02 von Wandler »

Offline Maarzan

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Re: Rassismus gegen erfundene Rassen.
« Antwort #188 am: 11.05.2017 | 10:07 »
da die ork s ständigt unterdrückt und umgebracht werden könnte man darüber streite ob das Echter Rassismus ist oder eine Reaktion auf den Rassismus dem die Orks ausgesetzt sind.

Henne<->Ei?

Bliebe dann die Frage,womit hat es angefangen.

Und da werden dann eben zu viele Elemente/Motivationen zusammen geworfen, um sie unter einem Oberbegriff abhandeln zu können:

a) Selbstschutz gegen einen offensichtlich aggressiven Nachbarn.
b) Selbstschutz gegen einen potentiell aggressiven Nachbarn (und in genügend rechtlosen Umfeldern/ungünstigen Kräfteverhältnissen kann es sich ein Individuum oder auch eine Gruppe nicht leisten sich da zu irren)
c) Rechtfertigung eigener Aggressions/beutegelüste
d) Konkurrenz um eine dringend benötigte Ressource.
e) Aus kulturellen Überlegungen/Einstellungen gespeiste Selbstüberhöhung





Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Greifenklause

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Re: Rassismus gegen erfundene Rassen.
« Antwort #189 am: 11.05.2017 | 10:15 »
Wobei ich mich ja auch frage, warum es gerade bei kriegerischen Völkern wie denen der Orks nicht auch solche gab, die sich gegen eine Bevormundung durch Sauron aufgelehnt haben.

Heißt jetzt nicht, dass die dann zwingend nicht rassistisch wären...

Wie gesagt: An "100%" glaube ich nur bei sehr kleinen Gruppen oder sehr exotischen Setzungen.
Tolkien halte ich für ein literarisches Genie, aber auch ein Genie macht Fehler...
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Offline KhornedBeef

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Re: Rassismus gegen erfundene Rassen.
« Antwort #190 am: 11.05.2017 | 10:18 »
@Greifenklause: Öhm. Und dass sich irgendein ein Dude einen Ring aufsteckt und dann zum gedankenkontrollierten Burggespenst wird ist kein Unsinn. Oder dass ein alter Mann gar kein alter Mann ist sondern ein extradimensionales Wesen, das mit einem extradimensionalen Teufel gefühlt bis zum Erdkern stürzt und dann auf einem Berg liegenbleibt und wiedergeboren wird.
Aber eine komplette, übernatürlich auf "böse" gepolte Gruppe von Lebewesen geht nicht. Weil, Magie, die Leute böse macht, uh-uh, ne, gibts nirgendwo ;)
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Re: Rassismus gegen erfundene Rassen.
« Antwort #191 am: 11.05.2017 | 10:18 »
*Beidemweg auch die guten achsolieben friedfertigen Halblingsiedlungen bei Tolkien und AD&D oft keinen Sinn ergaben.
Umgeben von Feinden und keinerlei Schutz?

Bei Tolkien war das Auenland zumindest meiner Erinnerung nach zur Zeit des Hobbits und des Herrn der Ringe ja gerade nicht von Feinden umgeben -- die unmittelbaren Nachbarn machten keinen großen Ärger und Mordor war so weit weg, daß man dort von dem Gebiet seinerseits noch gar nicht wirklich gehört hatte.

Und was D&D angeht, fallen mir dabei immer die "Five Shires" ein -- die "offizielle" Halblingnation auf Mystara. Da waren die örtlichen Halblinge gerne sowohl bereit, mit friedlichen Leuten friedlich auszukommen, als auch, hinreichend unfreundlichen Zeitgenossen eins auf die Mütze zu geben. :)

Und was die ewig bösen Orks angeht...auf das Problem soll ja Tolkien selbst keine Antwort gefunden haben, mit der er ganz glücklich war. Zumindest in meinem Kopfkanon könnte es in Mittelerde durchaus "gute" Orks geben, nur dürften die es schwer haben, mit irgendjemandem außerhalb ihrer eigenen Gemeinschaft(en) Freundschaft zu schließen -- die "guten" Rassen sehen Orks und Mordor sieht Verräter. Entsprechend leben die dann wohl eher versteckt irgendwo möglichst weit weg vom Ringkrieg...

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Re: Rassismus gegen erfundene Rassen.
« Antwort #192 am: 11.05.2017 | 10:26 »
Zu den ewigbösen Orks: Wenn die kleinste Schwäche schon ausreicht um getötet zu werden, wird es schwer genug wenigerböse Orks zusammen zusammeln um zu überleben. Erfordert allerdings auch ein ausreichendes Populationswachstum um sich leisten zu können so viel Nachwuchs auszumerzen.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Rassismus gegen erfundene Rassen.
« Antwort #193 am: 11.05.2017 | 10:28 »
@ Lichtschwerttänzer
Zu "Orks": Schon die tolkineske Setzung von "Alle Orks sind böse" halte ich für gewagt bis Unsinn.
deshalb gilt das Verderben  der Orks durch Morgoth auch als seine abscheulichste Tat in den Augen Illuvatars


Zitat
Mag sein, dass da magische Einflüsse eine große Rolle spielen,
Eher die Macht eines Luzifer, Morgoth ist kein Zauberer er ist ein Engel von höchster Macht

Zitat
Hinzukommt, dass ich es lachhaft finde, wenn die "achsobösen" untereinander lieb Freund sind (Das "Zombie-Paradoxon").
das waren sie nichtmal unter der direkten Knute Saurons in Schlüsselstellungen Mordors.

Zitat
Die meisten Orks sind böse, aber eine relevante Minderheit ist gut.
Diese Wahl wurde den Tolkienorks genommen

Zitat
Splittermond pflegt da einen anderen Ansatz:
Die dortigen Orks sind im Grunde dämonische Feenwesen..
Wenn Engel und Götter fallen können, warum können dann Dämonen nicht sich erheben?


Zitat
Umgeben von Feinden und keinerlei Schutz?
friedliebend ist nicht dasselbe wie wehrlos und das Auenland war weder von Feinden umgeben noch wehrlos
.
Das Halblinge Man to Man Orks, Menschen etc. nicht gewachsen sind ist ne andere Kiste

https://www.youtube.com/watch?v=ibDGq3ESkxo
Wenn ein Ork einen Mensch tötet und dies aufgrund der Rasse geschieht, dann ist das rassistisch.
latürnich,
« Letzte Änderung: 11.05.2017 | 10:30 von Lichtschwerttänzer »
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Re: Rassismus gegen erfundene Rassen.
« Antwort #194 am: 11.05.2017 | 10:33 »
@Greifenklause: Öhm. Und dass sich irgendein ein Dude einen Ring aufsteckt und dann zum gedankenkontrollierten Burggespenst wird ist kein Unsinn. Oder dass ein alter Mann gar kein alter Mann ist sondern ein extradimensionales Wesen, das mit einem extradimensionalen Teufel gefühlt bis zum Erdkern stürzt und dann auf einem Berg liegenbleibt und wiedergeboren wird.
Aber eine komplette, übernatürlich auf "böse" gepolte Gruppe von Lebewesen geht nicht. Weil, Magie, die Leute böse macht, uh-uh, ne, gibts nirgendwo ;)

Ja schon..... irgendwie..... aber gerade so ein "Zug der tausend Oger" (noch dazu über Jahrhunderte) magisches Mega-Spektakel ist nicht sooo mein Ding.
Bei BigBUMBabo-Magie betroffen auf einzelne Personen und Kleingruppen kann ich noch damit leben.
Also ja: Es gibt Magie, die Leute böse macht. Aber Magie, die ganze Völkerscharen böse macht, ist schon weit hergeholt und wenn die noch über Äonen hält eher etwas, dass ich in die Schublade "literarischer Unsinn" stecke.+
Mag Ausnahmen geben, die meinem gestrengen Blick dennoch stand halten. Bei den tolkinesken Orks sehe ich sie noch nicht...

Danke in diesem Zusammenhang an Nobody:
...
Und was die ewig bösen Orks angeht...auf das Problem soll ja Tolkien selbst keine Antwort gefunden haben, mit der er ganz glücklich war.
Interessant zu hören.

Zitat
Zumindest in meinem Kopfkanon könnte es in Mittelerde durchaus "gute" Orks geben, nur dürften die es schwer haben, mit irgendjemandem außerhalb ihrer eigenen Gemeinschaft(en) Freundschaft zu schließen -- die "guten" Rassen sehen Orks und Mordor sieht Verräter. Entsprechend leben die dann wohl eher versteckt irgendwo möglichst weit weg vom Ringkrieg...
Auch gut möglich. Ich mag meine Settings weder "voll sozial, wir haben uns alle lieb." noch "Hau ihm den Kopf ab, auf Seite 24 steht, er ist böse".
Eine intuitiv gaußsch verteilt wirkende Situation reicht mir.
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Offline Wandler

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Re: Rassismus gegen erfundene Rassen.
« Antwort #195 am: 11.05.2017 | 10:33 »
Was willst du mir sagen Lichtschwerttänzer?

Greifenklause - ich finde das durchaus amüsant, wie du eine Unterscheidung bei Magie triffst, was realistisch ist und was nicht. Warum sollte das literarischer Unsinn sein. Vielleicht ist es nicht gerade interessant, aber Magie ist doch immer ein Totschlagargument und die kann alles können, selbst wenn es unsere Naturgesetze aufhebt und bricht und es in unserer Welt keine Erklärung geben kann warum die Welt dann nicht auseinander bricht.
« Letzte Änderung: 11.05.2017 | 10:39 von Wandler »

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« Antwort #196 am: 11.05.2017 | 10:39 »
Das es natürlich rassistisch ist, sind die Motive des Orks rassistisch aber auch nur dann
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Re: Rassismus gegen erfundene Rassen.
« Antwort #197 am: 11.05.2017 | 10:43 »
Darum habe ich das auch geschrieben: Das Kriterium muss die Rasse sein. Ein Ork der bei einem Unfall mit dem Karren einen Menschen umreitet, kann sonst rassistisch sein, aber deswegen ist der Unfall es noch lange nicht. Aber wenn der Ork den Menschen mit dem Karren umreitet, weil er ein Mensch ist, dann ist das rassistisch und dazu ist es egal ob Menschen Orks seit Jahrhunderten jagen und knechten. Wenn dieser eine Mensch keine Bedrohung darstellt, dann wäre es trotzdem rassistisch ihn zu töten nur weil er ein Mensch ist und Menschen eben Orks unterwerfen. Wenn es aber um Notwehr geht, dann ist das Kriterium ja das eigene Leben und nicht die Rasse des anderen, denn er würde bei jeder anderen Rasse ident handeln.

Offline Maarzan

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Re: Rassismus gegen erfundene Rassen.
« Antwort #198 am: 11.05.2017 | 10:49 »
Darum habe ich das auch geschrieben: Das Kriterium muss die Rasse sein. Ein Ork der bei einem Unfall mit dem Karren einen Menschen umreitet, kann sonst rassistisch sein, aber deswegen ist der Unfall es noch lange nicht. Aber wenn der Ork den Menschen mit dem Karren umreitet, weil er ein Mensch ist, dann ist das rassistisch und dazu ist es egal ob Menschen Orks seit Jahrhunderten jagen und knechten. Wenn dieser eine Mensch keine Bedrohung darstellt, dann wäre es trotzdem rassistisch ihn zu töten nur weil er ein Mensch ist und Menschen eben Orks unterwerfen. Wenn es aber um Notwehr geht, dann ist das Kriterium ja das eigene Leben und nicht die Rasse des anderen, denn er würde bei jeder anderen Rasse ident handeln.

Niemand reitet einen anderen abstrakt um, weil er xy ist. Mit diesem "weil er xy ist" wird üblicherwiese eine entsprechende weitere, mal mehr, mal weniger haltbare Rechtfertigung mitgeliefert. Und dieses haltbar oder nicht, macht dann die Unterscheidung in Rassismus oder nicht aus.
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Re: Rassismus gegen erfundene Rassen.
« Antwort #199 am: 11.05.2017 | 10:51 »
...
Greifenklause - ich finde das durchaus amüsant, wie du eine Unterscheidung bei Magie triffst, was realistisch ist und was nicht. Warum sollte das literarischer Unsinn sein. Vielleicht ist es nicht gerade interessant, aber Magie ist doch immer ein Totschlagargument und die kann alles können, selbst wenn es unsere Naturgesetze aufhebt und bricht und es in unserer Welt keine Erklärung geben kann warum die Welt dann nicht auseinander bricht.

Nicht ganz:
Magie Soll Naturgesetze ergänzen, ersetzen oder erklären. Jedenfalls in den meisten Fällen.
Es ist doch voll und ganz klar, dass mich Magie, die eher nuanciert arbeitet oder aber ihren Megaeffekt genauer erklärt, weniger abstößt, als eine, die einfach mit dem "KRACHBUMMISTHALTSOMONDWEG"-Effekt arbeitet.

Je mehr MEGA es ist, desto eher bin ich abgestoßen und desto schwieriger ist es mich mit einer gelungen Erklärung wieder ins Boot zu holen oder durch eine töfte Dramaturgie wieder zu saturieren.

Mich hat sogar als Kind schon der Todesstern in Episode 4 gestört und ich habe den Film sonst aufgesogen wie ein trockener Schwamm.
Jetzt mit Episode 3.5 schlucke ich das fette Ding schon eher.
(Ja, das ist ScienceFiction mit relativ wenig Magie, als Beispiel aber hinreichend).

Ich mag auch Harry Potter eher als Bibi Blocksberg.

Wie soll ich das besser in Worte fassen....
Hmm: Magie muss nicht "realistisch" sein. Sie muss als Pseudorealität nicht mal den gleichen Maßstäben genügen wie die Realität. Sie sollte aber schon irgendwie authentisch wirken und gewisse Fragestellungen, die sich ergeben, nicht mit einem pauschalen "Ist halt Magie"-Argument beiseite fegen, sondern mit einer komplexen Antwort, die sich wenigstens bemüht.... "Bemüht" reicht mir meist schon.

Und das Gleiche gilt für Autoren und ihren Setzungen als "böse" geltender Völker.
Wenn "du" das willst als Autor, dann gib mir eine gute Erklärung! Sie muss nicht perfekt sein! Aber je normaler das Volk auf den ersten Blick wirkt; je größer es ist; je länger die Setzung gelten soll, desto genialer soll die Antwort sein, die ich erbitte.
Spielt Gnomberserker und Dachgaubenzorros