Was meinen persönlichen Spielspaß angeht, will ich mich eigentlich zu meiner Unterhaltung meistens nicht ausgerechnet mit Rassismus herumschlagen. Ein gewisses Maß an Begegnungen damit kann ich tolerieren, aber sowohl Settings, in denen mich der Rassismus als Problem ständig anspringt und "beschäftige dich mit mir, los los!" schreit, als auch solche, die gar zu blauäugig selber rassistische Konzepte transportieren (und sei es, indem sie rassistisch inspirierte "Setting-Tatsachen" erst schaffen und dann als offensichtlich nicht rassistisch, weil im Setting ja "objektiv wahr", deklarieren ), wären mir suspekt -- zum Glück scheinen sich beide Extreme halbwegs in Grenzen zu halten. Selbst bei so was wie D&D, wo ja die Tausende von "Monster"arten mit in erster Linie als Schwert- und Zauberfutter für die Spielercharaktere dienen und wo's durchaus einige recht bedenkliche Stereotypen gibt, kommt bei mir eigentlich gerade aufgrund der Vielfalt eher ein Gesamtbild der Art "irgendwie sind das doch alles nur Leute wie du und ich, egal, wie komisch sie aussehen und wie sehr das Gesinnungssystem einige von ihnen qua Spezies in die bööööhse Ecke schieben will" zusammen.
Sehe ich ähnlich!
Ich mag durchaus Stereotype, aber bei "normalen" Rassen sollten sie eher einen Drall oder eine Tendenz darstellen oder eben "Vorurteile".
Sobald die Rasse ein bischen exotischer wird, dürfen auch die Stereotype stärker sein bzw die Vorurteile stärker zutreffen.
Grundsätzlich hasse ich aber Setzungen, die sagen "ALLE sind so" oder "ORKS machen IMMER...". Das schädigt bereits meine Immersion, weil ich "100%" stets für Unsinn halte.
Auch eine rechtschaffen gute Halbling-Comunity wird bei hinreichender Größe chaotisch böse Psychopathen haben..... nur wahrscheinlich weniger als eine chaotisch böse XY Community.
Mithin gab für mich die "Rassen-Gesinnung" bei AD&D2nd und Nachfolgern immer nur an:
a) Dies ist die häufigste Gesinnung dieses Monsters/Spezies/Rasse/Volk*
b) Dies könnte eine passende Gesinnung für "Volk" oder "Gruppe" sein**
* Das muss nicht mal die absolute Mehrheit sein, die einfache Mehrheit reicht schon aus
** Schon bei funktionierenden Staatsgebilden wird da ein Unterschied sein. Der Staat als ganzes tendiert uU eher zu "rechtschaffen".
Bei "gesinnungslosen" Systemen gilt das Gleiche.
Nur weil der durchschnittliche DSA-Klischeeelf gerne mit Bogen und Degen (...) durch die Gegend läuft, heißt das nicht, dass es nicht auch welche mit Kriegshammer gäbe oder gar eine Sippe mit Zweihandschwertern. Und auch ein "Harmoniebedürftiger Baumkuschler" kann mit leicht anderer Wichtung zu einem "wilden Tier aus dem Wald", "Ökoterrorist" oder "Forstassassinen" werden. Und selbst dann wird es noch einzelne Elfen geben, denen die "typische Kultur" so gar nicht liegt und die lieber in eine Stadt zu den angeblich so verhassten Menschen ziehen.
Das Gesetz der großen Zahlen gilt halt immer..... es sei denn die Gruppe ist zu klein...
Und mithin Ausnahmen von der Norm.
Und wie Nobody so schön schrieb: Man kann die durch den Author (oft ist es ja auch nur einer unter vielen) gesetzte Norm durchaus in Frage stellen.