Autor Thema: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?  (Gelesen 31377 mal)

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Offline Issi

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #375 am: 11.07.2017 | 12:18 »
Ich mag eigentlich keine Beispiele, denn die sagen oft wenig aus, aber ich geh mal drauf ein:

Der klaustrophobe ("mein Charakter ist nun mal so") Elf fängt das diskutieren an, dass man noch andere Unterschlupf-Möglichkeiten finden kann, immerhin überstehen die Elfen ja auch solche Unwetter, ohne die Elfen in die Höhlen zu treiben. Die Diskussion geht solange, bis der Spielleiter entscheidet, dass die Gruppe wegen des Unwetters TPK bekommt oder es überlebt, womit der Zaunpfahl nicht mehr existent ist.
Lenkt die Gruppe ein, oder lenkt der Spieler (Elf) ein, sitzt danach jedenfalls jemand schmollend am Tisch und versaut die Stimmung.

Mein Charakter ist nun mal so (Pazifist), und ergibt sich. Bestimmt kann man verhandeln und Räuber sind doch nur auf Beute aus.
Es macht keinen Sinn für sie die Überfallenen zu töten, denn dann kann man sie auf der nächsten Reise ja nicht wieder berauben.
Und bestimmt zahlen wir nur einen Wegzoll...

Wenn es eine Krankheit gibt, dann sollte man das Heilmittel doch da suchen, wo sie bekannt ist...
Und reisen hilft ganz bestimmt nicht bei der Genesung!

Naja, der Superassasine wird bestimmt erst mal der Mehrheit folgen um möglichst viele Opfer zu erwischen.
In meiner Zwergenbinge/Elfendorf/Diebesgilde/Magiergilde bin ich sicher, die lassen keine anderen rein.
Ausserdem kann ich so besser eine Falle stellen...

Sind wir so primitiv, dass es uns nur um den schnöden Mammon geht? Haben wir denn keine höheren Ziele?
Da mache ich nicht mit!

 :Ironie:
Plausibilität funktioniert nur, wenn sie von Spielleiter auch eingehalten wird. Ansonsten bringt sie ja nichts.
D.h. der Elf der draußen bleibt, kriegt entsprechend Schaden. Mal sehen wie lange er überlebt. Natürliche Konsequenz.

Der Charakter ergibt sich, wunderbar. Dann haben die Räuber ihren ersten Gefangenen.

Der Kranke bleibt zurück und verliert Lebenspunkte. Ist OK.

Der Superassassine hat aufgrund der Gruppentrennung gleich seine erste Geisel. Damit kann er die anderen erpressen.Super!

Die anderen verzichten aber nicht aufs Geld und kriegen, da er nicht mitmacht, seinen Anteil noch mit.

Edit. Wenn der Spielleiter die eigene Welt mit Füßen tritt, und den Spielern keine natürliche Konsequenzen bietet, kann ihm keine Plausibiltaet dieser Welt etwas helfen.
« Letzte Änderung: 11.07.2017 | 12:26 von Issi »

Offline Issi

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #376 am: 11.07.2017 | 12:56 »
Also hier geht es wohl eindeutig schon lange um dysfunktionales passiv-aggressives Verhalten in der Gruppe und nicht um Railroading oder Freiheiten für den Spieler.

Die Folgerung "Meine Spieler sind Arschlöscher. Ich bieten ihnen freies Spiel an. Also muss das freie Spiel das Problem sein, und mit Railroading wäre die Sache besser." finde ich doch sehr witzig.
Das sehe ich ähnlich.
Ich hab mir trotzdem mal rausgenommen, das aus Bobas Post rauszugreifen.

Jetzt mal von den Problem Spielern abgesehen, gibt es dennoch Spieler die sich ein Mindestmaß an Plausibilität wünschen.
Und einen guten Grund etwas zu tun.
Um mehr geht es mir zumindest nicht.

"Das meine Figur ist aber so" ist halt eine alte Problemspieler Camelle, die immer wieder gerne gelutscht wird.



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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #377 am: 11.07.2017 | 13:15 »
Plausibilität funktioniert nur, wenn sie von Spielleiter auch eingehalten wird. Ansonsten bringt sie ja nichts.
D.h. der Elf der draußen bleibt, kriegt entsprechend Schaden. .
Erstens ist der Sturm in Dungeon schon eine extrem plumpe, heavy handed RR Methode
desweiteren ist das Risiko außerhalb des Dungeons meist sehr viel höher

Beim Superassassinen geht´s mir ähnlich, die sind meist so super wie Drachen nämlich als DEM unbesiegbar ansonsten eher Supertoast.
 der folgt nem Wildnischar in die Wildnis...
A Spurenlesen
B Wildnisleben, Woodscraft
Eigentlich ist das Problem Superassassine damit gelöst, der dürfte dem Char die Füsse küssen und bitten und betteln wieder herausgeführt zu werden, wenn besagter Char sich ihm gnädig zeigen sollte
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #378 am: 11.07.2017 | 13:36 »
ich sage ja, Beispiele sind selten optimal.
Meistens suchen sich die anderen die Dinge raus, die ihnen ins Auge springen und zerrupfen diese, anstatt zu schauen, was die/der jenige damit eigentlich hatte belegen wollen...
QED

PS: Antwort #373 ergänzt
« Letzte Änderung: 11.07.2017 | 13:38 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Issi

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #379 am: 11.07.2017 | 13:56 »
Erstens ist der Sturm in Dungeon schon eine extrem plumpe, heavy handed RR Methode
desweiteren ist das Risiko außerhalb des Dungeons meist sehr viel höher

Beim Superassassinen geht´s mir ähnlich, die sind meist so super wie Drachen nämlich als DEM unbesiegbar ansonsten eher Supertoast.
 der folgt nem Wildnischar in die Wildnis...
A Spurenlesen
B Wildnisleben, Woodscraft
Eigentlich ist das Problem Superassassine damit gelöst, der dürfte dem Char die Füsse küssen und bitten und betteln wieder herausgeführt zu werden, wenn besagter Char sich ihm gnädig zeigen sollte
Em....von einem Sturm im Dungeon  war nie die Rede.
Sondern von einem draußen der die Helden zwingt im Dungeon  Zuflucht zu suchen.
Findest Du auch als Beispiel  unter den 30 großen offiziellen Abenteuer  Plots unter "Shelter  from the storm."

Den Superassassinen findest Du dort ebenfalls unter "Attentat "
Ist nicht so,  dass ich mir Die ausgedacht hätte.
Lässt sich leicht im Internet finden  für alle, die sich tatsächlich für Plotaufbau interessieren.

Edit.  Es gibt unzählige Varianten dieser Basisplots.
Auch Mischversion zwischen  zwei verschiedenen Varianten.
Z. B. als Kern und Mantelplot.
Es war deshalb  auch nie meine Absicht zu sehr ins Detail zu gehen.
« Letzte Änderung: 11.07.2017 | 14:07 von Issi »

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #380 am: 11.07.2017 | 14:02 »
Meine Aussage bleibt die gleiche!

Abgesehen davon hast Du doch offensichtlich Dein Urteil über diese Spielsituation und die Problemursache gefällt.
Was bedarf es da noch an Diskussion?
Das interessante daran fand  ich, das den Charspielern in exakt diesem Fall von verschiedenen Meistern eine extreme Verweigerungshaltung unterstellt wurde, weil diese ihre Chars nicht kaputtmachen wollten.
« Letzte Änderung: 11.07.2017 | 14:10 von Lichtschwerttänzer »
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #381 am: 11.07.2017 | 14:05 »
Normalerweise ist zwischen "den Charakter bis zur Unkenntlichkeit verbiegen" und "den Charakter knallhart ausspielen" ein recht weites Feld, auf dem sich ein Kompromiß finden lassen wird (etwas guten Willen vorausgestzt). Im Zweifel muß sich der Charakter halt untypisch /ungewöhnlich verhalten, um das Spiel möglich zu machen; meist überlebt der jeweilige Spieler dies...

Zum Beispiel "lächerlich geringe Belohnung": dann macht man das halt pro bono, oder weil es einem anderen Charakter wichtig ist (aus Gruppensolidarität), oder man pfeift auf das Charakterspiel und macht es einfach deshalb, weil es das Abenteuer ist, das der SL vorbereitet hat, und keiner nach 15 Minuten wieder heimfahren will... das letzte Abenteuer, zu dem mein Charakter nur aus sich heraus motiviert war, liegt schon eine Weile zurück (so ca. 6 Jahre, schätze ich) Spaß am Spiel hatte ich in dieser Zeit trotzdem.

Um den Bogen zum Railroading zu schlagen: meist ist es erkennbar, wenn ein Abenteuer bestimmte Geschehnisse voraussetzt (oder der SL sie einfach gerne hätte), da bricht einem kein Zacken aus der Krone, wenn man dem SL entgegen kommt und dem Plot folgt. Solange die Steuerungsversuche des SL nicht ins Hanebüchene abdriften (was sie bei rechtzeitiger Kooperation der Spieler selten tun), gibt es in der Regel keine großen Probleme. Meiner Erfahrung nach ist Railroading eine Folge mangelnder Erfahrung des SL, und unerfahrenen SL sollte man es möglichst leicht machen (der Job ist auch so schon stressig genug).

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #382 am: 11.07.2017 | 14:08 »
Em....von einem Sturm im Dungeon  war nie die Rede.
Sondern von einem draußen der die Helden zwingt im Dungeon  Zuflucht zu suchen.
genau das war damit von mir gemeint und komentiert worden, Superassassine ditto.

Der funktioniert nur als DEM, aber nicht in derselben Spielrealität wie die SCs.
Das ganze Legwork, Vorbereitung etc. Spurenlesen, verfolgen, Wildnisleben etc. wird da nämlich normalerweise gehandwedelt.

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #383 am: 11.07.2017 | 14:18 »
Normalerweise ist zwischen "den Charakter bis zur Unkenntlichkeit verbiegen" und "den Charakter knallhart ausspielen" ein recht weites Feld, auf dem sich ein Kompromiß finden lassen wird (etwas guten Willen vorausgestzt). Im Zweifel muß sich der Charakter halt untypisch /ungewöhnlich verhalten, um das Spiel möglich zu machen; meist überlebt der jeweilige Spieler dies...
das ändert nichts daran, das mit sowas einfach den Charakter verhunzt und den Spaß versaut.

Es bricht dem SL auch keiner wenn er eine angemessene Bezahlung anbietet oder ansonsten flexibler auf das SC Konzept eingeht

Ich habe da eher Probleme mit Leuten die sich ihrer 10 + jährigen Erfahrung als Leider oder Autoren rühmen und dann mit so Dingern ankommen
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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #384 am: 11.07.2017 | 14:20 »
genau das war damit von mir gemeint und komentiert worden, Superassassine ditto.

Der funktioniert nur als DEM, aber nicht in derselben Spielrealität wie die SCs.
Das ganze Legwork, Vorbereitung etc. Spurenlesen, verfolgen, Wildnisleben etc. wird da nämlich normalerweise gehandwedelt.
Nochmal, Ich zitiere hier nur Beispiele aus der "Big List." Nicht mehr und nicht weniger.
Wie gut der Assassine ist, ist ja in der Regel im Abenteuer vorher festgelegt. Ich persönlich würde das Ergreifen eines SC nicht handwedeln. Wenn der SC trotzdem besser ist,  ist er besser.
Aber das war hier eigentlich auch nicht mein Thema.
Mein Thema in dem Post, war natürliche Konsequenz.

Ein SC entfernt sich von der Gruppe. Der Assassine schlägt zu und versucht ihn als Geisel zu nehmen.
Ob das gelingt steht für mich zumindest  auf einem anderen Blatt.




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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #385 am: 11.07.2017 | 14:21 »
Meine Aussage bleibt die gleiche!

Abgesehen davon hast Du doch offensichtlich Dein Urteil über diese Spielsituation und die Problemursache gefällt.
Was bedarf es da noch an Diskussion?
Das interessante daran fand  ich, das den Charspielern in exakt diesem Fall von verschiedenen Meistern eine extreme Verweigerungshaltung unterstellt wurde.

Dann sind andere Rollenspieler zu einem anderen Urteil gekommen als Du.
Da die wenigsten das Ganze miterlebt haben und Ferndiagnosen von Rollenspielsitzungen immer problematisch sind, finde ich das nicht verwunderlich.
Da Rollenspieler an ihre Freizeitbeschäftigung mit ganz unterschiedlichen Erwartungen und Vorstellungen herangehen, ist es doch sogar eher zu erwarten, dass die unterschiedlichsten Bewertungen entstehen.
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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #386 am: 11.07.2017 | 14:24 »
...Superassassine ditto.

Der funktioniert nur als DEM, aber nicht in derselben Spielrealität wie die SCs.
Das ganze Legwork, Vorbereitung etc. Spurenlesen, verfolgen, Wildnisleben etc. wird da nämlich normalerweise gehandwedelt.

Mir ist nicht ganz klar, warum ein "Superassassine" keine guten bis hervorragenden Wildnisfähigkeiten haben sollte, wir sprechen ja nicht von einem hergelaufenen Nebenerwerbsmeuchler...
Der "Superassassine" aus meiner Rolemaster-Gruppe lacht sich schlapp, wenn Du vor ihm in die Wildnis fliehst, da wärst Du in einer großen Stadt besser dran (zumindest ein klein wenig...)

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #387 am: 11.07.2017 | 14:25 »
Mein Thema in dem Post, war natürliche Konsequenz.

Was ist in einer vom Spielleiter (bzw. Abenteurerdesigner, falls das nicht dieselbe Person sein sollte) von Anfang bis Ende durchkonstruierten fiktiven Welt eine "natürliche" Konsequenz, und inwiefern unterscheidet die sich von der "Natur" eines ebenso vom Spieler durchkonstruierten fiktiven Charakters? 8]

Offline Feuersänger

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #388 am: 11.07.2017 | 14:29 »
Normalerweise ist zwischen "den Charakter bis zur Unkenntlichkeit verbiegen" und "den Charakter knallhart ausspielen" ein recht weites Feld, auf dem sich ein Kompromiß finden lassen wird (etwas guten Willen vorausgestzt). Im Zweifel muß sich der Charakter halt untypisch /ungewöhnlich verhalten, um das Spiel möglich zu machen; meist überlebt der jeweilige Spieler dies...

Zum Beispiel "lächerlich geringe Belohnung": dann macht man das halt pro bono, oder weil es einem anderen Charakter wichtig ist (aus Gruppensolidarität), oder man pfeift auf das Charakterspiel und macht es einfach deshalb, weil es das Abenteuer ist, das der SL vorbereitet hat, und keiner nach 15 Minuten wieder heimfahren will... das letzte Abenteuer, zu dem mein Charakter nur aus sich heraus motiviert war, liegt schon eine Weile zurück (so ca. 6 Jahre, schätze ich) Spaß am Spiel hatte ich in dieser Zeit trotzdem.

Wie es der Zufall will, werde ich da gleich mehrfach getriggert. xD Erinnert mich an mindestens zwei verschiedene Erlebnisse. Beide haben mich so beschäftigt, dass ich jeweils einen Thread dazu aufgemacht hatte.
- einmal hatte der SL lediglich vorgegeben "Macht keine allzu heldenhaften Charaktere mit Ehrenkodex oder so". Was er dann ihm Spiel von uns verlangt hat, hatte aber nix mit "nicht allzu heldenhaft" zu tun, sondern war ein Auftrag für völlig gewissensamputierte Psychopathen. Leider kam sowas bei ihm öfter vor, mehrmals hatte ich schon die Klappe gehalten, aber da war dann das Maß endgültig voll.
- Stichwort "lächerlich geringe Belohnung": da ist für mich nicht das Problem, dass meine Charaktere immer so profitorientiert wären, dass sie nie etwas um der guten Sache Willen machen würden. Jedoch ist das extreme Kurzhalten meiner Erfahrung nach ein Symptom für ganz andere Probleme die sich mit dem SL ergeben werden.

Zitat
Um den Bogen zum Railroading zu schlagen: meist ist es erkennbar, wenn ein Abenteuer bestimmte Geschehnisse voraussetzt (oder der SL sie einfach gerne hätte), da bricht einem kein Zacken aus der Krone, wenn man dem SL entgegen kommt und dem Plot folgt. Solange die Steuerungsversuche des SL nicht ins Hanebüchene abdriften (was sie bei rechtzeitiger Kooperation der Spieler selten tun), gibt es in der Regel keine großen Probleme. Meiner Erfahrung nach ist Railroading eine Folge mangelnder Erfahrung des SL, und unerfahrenen SL sollte man es möglichst leicht machen (der Job ist auch so schon stressig genug).

Würde ich prinzipiell auch meinen. Und dann liest man was in einer Facebookgruppe, was einen eines Besseren belehrt. Wenn da etwa ein SL bei seiner Planung minutiös ausgearbeitet hat, wer wann in welche Falle tritt (nein, nicht: "da und da ist eine Falle" sondern "dann tritt einer in eine Falle") oder wem was während der Nachtruhe gestohlen wird (wiederum nicht "NSC X versucht...", sondern NSC X wird automatisch Erfolg haben und den Spielern wird kein Wurf erlaubt). Da könnte man meinen, okay, unerfahrener SL der sich von schlecht geschriebenen Abenteuertexten hat irreleiten lassen, aber nein, offenbar machen die das schon seit X Jahren so.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #389 am: 11.07.2017 | 14:49 »

Mein Thema in dem Post, war natürliche Konsequenz.

Ein SC entfernt sich von der Gruppe. Der Assassine schlägt zu und versucht ihn als Geisel zu nehmen.
Ob das gelingt steht für mich zumindest  auf einem anderen Blatt.
Mir ging es um die Motive und Umstände aus denen dies gemacht wird
Den wenn der klassische Stadtassassine vom Wildnischar von der Gruppe weg in die Wildnis gelockt wird ist das
a eigentlich eine sehr vernünftige Strategie
b das Problem des As ist der Spur des Chars zu folgen, dabei Schritt zu halten und in der Wildnis zu leben.
Das Ergreifen ist nicht DAS Problem, DIE Probleme sind Einholen, Aufspüren und solange durchzuhalten das man  noch zum Ergreifen in der Lage ist.

@Boba Fett

Stimmt exakt.

@Erg

Dann war das Pech mit der Taktik

@Feuersänger

Vor allem wenn das Extrem kurzhalten von NSCs kommt, die sich das Problemlos leisten können, aber die Kosten/Gewinnausfall dazu in keinem Verhältnis stehen
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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #390 am: 11.07.2017 | 14:52 »
Normalerweise ist zwischen "den Charakter bis zur Unkenntlichkeit verbiegen" und "den Charakter knallhart ausspielen" ein recht weites Feld, auf dem sich ein Kompromiß finden lassen wird (etwas guten Willen vorausgestzt). Im Zweifel muß sich der Charakter halt untypisch /ungewöhnlich verhalten, um das Spiel möglich zu machen; meist überlebt der jeweilige Spieler dies...

Also in der alten, schlechten DSA-Zeit gab es genügend Beispiele dafür, dass in offiziellen Abenteurn die Spielercharaktere für den Plot ihre ansonsten geforderte Treue zu Göttern und Kaiser an der  Szeneneingangstür zurücklassen mussten, weil das später durch einen Plottwist eh noch alles göttergefällig gelöst werden würde. Das ist einfach total aus der Sicht eines Romanautors geschrieben und pure Faulheit der Designer.
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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #391 am: 11.07.2017 | 14:54 »
Zum Superduperassassinisten:

Das Beispiel zeigt eigentlich nur eines: Wie schnell Situationen unterschiedlich interpretiert werden können.

Für Issi war es sonnenklar, dass die Gruppe zusammenhalten wird, wenn man ihr einen Mörder auf den Hals hetzt.
Für Schwerti war es klar, dass der in der Wildnis abloosen muß.
Für Erg war das ganz und gar nicht klar.
...
Die im Spiel daraus resultierenden Handlungen wären unterschiedlichst. Und alle wären aus der Perspektive des betreffenden Spielers plausibel.

Ergo:
Beispiele sind Mist!
und
Spieler tun die seltsamsten Dinge und finden dies absolut plausibel.
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Offline Issi

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #392 am: 11.07.2017 | 15:01 »
Was ist in einer vom Spielleiter (bzw. Abenteurerdesigner, falls das nicht dieselbe Person sein sollte) von Anfang bis Ende durchkonstruierten fiktiven Welt eine "natürliche" Konsequenz, und inwiefern unterscheidet die sich von der "Natur" eines ebenso vom Spieler durchkonstruierten fiktiven Charakters? 8]
Das kommt auf vieles an. Erstmal darauf wer die Spielwelt erschaffen darf.
Bestimmte Dinge stehen bereits im Abenteuer. Andere nicht.
Wenn der Spielleiter z. B. sagt vor euch ist ein großer, tiefer und breiter Fluss. Dann wäre die natürliche Konsequenz, dass die Gruppe nicht einfach so weiterlaufen Kann, sondern,  wenn sie andere Ufer will,  sich überlegen muss wie sie rueberkommt.
Sobald die Gruppe eine Beschreibung in der Welt als wahr akzeptiert hat,  wird das Beschriebene existent.

Also ist der Fluss indem Moment nass, voller Wasser und echt. Und fordert natürliche Konsequenz.
In der Regel legen auch die Regeln fest,  was ein Charakter kann und was nicht.
Und wenn er nicht über den Fluss fliegen oder ähnliches  kann,  wird er schwimmen muessen wie die anderen auch.
@
Boba
Sorry aber nein, Bitte nicht vorschnell Schlüsse ziehen.
für mich war nur eines klar. Nämlich dass der Assassinen zuschlägt,  sobald sich jemand alleine aus Abenteuerunlust von der Gruppe loest. 
Mehr nicht.
Wie die Gruppe das loest, wie sie sich überhaupt verhält, steht auf einem anderen Blatt.
Wenn der SC die Aufmerksamkeit bewusst auf sich lenkt, um den Assassinen von der Gruppe wegzulocken,  oder das gar in Absprache mit der Gruppe tut, ist das auch ne Sache. Spannend es gibt viele Möglichkeiten.

@
Erg
Ja ich stelle mich hier auch jmd. vor,  der tatsächlich etwas kann. Und den die Spieler schwer einschätzen können.
Im Idealfall wissen Sie nicht mal wie er aussieht.

Edit. Nehmt mal nen Assassinen aus GoT der sein Gesicht ändern kann. Da kommt Freude auf.

« Letzte Änderung: 11.07.2017 | 15:17 von Issi »

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #393 am: 11.07.2017 | 15:10 »
@Bobba

Genauso wie  es seltsam ist von einem echten Totalpazifisten zu erwarten er würde anderen mit Gewalt Leid zufügen

@ Issi

Zitat
Wenn der Spielleiter z. B. sagt vor euch ist ein großer, tiefer und breiter Fluss. Dann wäre die natürliche Konsequenz, dass die Gruppe nicht einfach so weiterlaufen Kann, sondern,  wenn sie andere Ufer will,  sich überlegen muss wie sie rueberkommt.
are you kidding ?
Magie, Floss oder sich ans rüberschwimmende Pferd hängen

Sorry so oft wie sich SLs über Magie macht mir bei sowas den Plot kaputt beschwert haben...
Dazu braucht es wirklich keine Magie

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #394 am: 11.07.2017 | 15:15 »
@
Boba
Sorry aber nein, Bitte nicht vorschnell Schlüsse ziehen.
für mich war nur eines klar. Nämlich dass der Assassinen zuschlägt,  sobald sich jemand alleine aus Abenteuerunlust von der Gruppe loest. 
Mehr nicht.

Du hast aber insofern weitere Schlüsse gezogen, als dass Du Dir selber die Frage "wer würde sich in so einer Situation von der Gruppe trennen" mit "niemand" beantwortet hast.
Ich denke, Deine Frage oben im Beitrag konnte man schon klar als Suggestivfrage wahrnehmen.
(Wenn nicht, dann ist das hier gegenstandslos)
Genau das macht das Spiel mit Plot so schwierig - dem SpL scheint alles klar zu sein, aber die Spieler reagieren ganz anders, weil es ihnen eben nicht klar ist, bzw. weil ihnen etwas ganz anderes völlig plausibel erscheint.
Der SpL bringt einen Assasinen ins Spiel um die Herde wieder zusammen und auf den Weg zu treiben und die Spieler trennen sich und rennen alle in unterschiedliche Verstecke...
Muß nicht passieren, kann aber.

Anders herum geht es genauso schief und ich denke, da sogar viel häufiger.
Der Spieler macht etwas, mit einer Intention, die ihm völlig offensichtlich erscheint und der Spielleiter erkennt diese Intention nicht und leitet etwas ganz anderes ab und die Folgesituation sieht natürlich für den Spieler völlig unbefriedigend aus... Das kann auch mal das Rollenspiel bereichern, aber oft frustriert es eben.
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #395 am: 11.07.2017 | 15:19 »
oder ganz einfach, die Gruppe flieht in die Wildnis, der Wildnischar schlägt  einfach einen Bogen und legt dem As einen Hinterhalt

@Erg
Der As muss den Wildnischar einholen während er der Spur folgt
« Letzte Änderung: 11.07.2017 | 15:21 von Lichtschwerttänzer »
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline Boba Fett

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #396 am: 11.07.2017 | 15:25 »
oder ganz einfach, die Gruppe flieht in die Wildnis, der Wildnischar schlägt  einfach einen Bogen und legt dem As einen Hinterhalt
bla, nix ganz einfach...
Ja, das ist eine Möglichkeit, aber eine von vielen.
Vielleicht zaubert der Magier auch einfach ein Dimensionsloch und der Assasine wird die Charaktere in dieser Welt nie mehr wiederfinden, weil sie auf einer ganz anderen Welt sind.
Oder irgendwer hat nen Wunschring.
Oder sie steigen ins Raumschiff und sagen dem rückständigen Planeten Lebewohl.
Oder sie beten zu ihrem Gott und der lässt den Killer zu Stein erstarren.
Oder die Charaktere sind alles Geister und sie sind gar nicht mehr zu eleminieren.
oder sie rufen die Polizei und bitten darum, ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen zu werden.
vielleicht schalten sie auch nur das Bat-Signal an.
oder oder oder

oder die Gruppe redet mit dem Spielleiter und überzeugt ihn, dass es ganz großer Unsinn war, nur aus "Folge-dem-Plot" Gründen, einen Killer ins Spiel zu bringen und das Ganze wird revidiert.

Irgendwelche inhaltliche Schlußfolgerungen aus solchen Beispielen sind großer Bullshit!
Dazu wurden viel zu wenige Informationen über das gespielte Spiel übermittelt.

Vor allem: Wodurch erfährt eine Gruppe eigentlich davon, dass ein Killer auf sie angesetzt ist, bevor er das erste Mal zuschlägt?
(und ja, auch da gibt es eine Million Möglichkeiten, wie das passieren könnte, was nur beweist, dass die Aussage, dass man sich nicht an den Details eines Beispiels aufreiben soll, zutrifft)
« Letzte Änderung: 11.07.2017 | 15:40 von Boba Fett »
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Offline Issi

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #397 am: 11.07.2017 | 15:29 »
Du hast aber insofern weitere Schlüsse gezogen, als dass Du Dir selber die Frage "wer würde sich in so einer Situation von der Gruppe trennen" mit "niemand" beantwortet hast.
Ich denke, Deine Frage oben im Beitrag konnte man schon klar als Suggestivfrage wahrnehmen.
(Wenn nicht, dann ist das hier gegenstandslos)
Genau das macht das Spiel mit Plot so schwierig - dem SpL scheint alles klar zu sein, aber die Spieler reagieren ganz anders, weil es ihnen eben nicht klar ist, bzw. weil ihnen etwas ganz anderes völlig plausibel erscheint.
Der SpL bringt einen Assasinen ins Spiel um die Herde wieder zusammen und auf den Weg zu treiben und die Spieler trennen sich und rennen alle in unterschiedliche Verstecke...
Muß nicht passieren, kann aber.

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Der Spieler macht etwas, mit einer Intention, die ihm völlig offensichtlich erscheint und der Spielleiter erkennt diese Intention nicht und leitet etwas ganz anderes ab und die Folgesituation sieht natürlich für den Spieler völlig unbefriedigend aus... Das kann auch mal das Rollenspiel bereichern, aber oft frustriert es eben.
Wer sagt denn,  dass es nicht auch mal schief gehen darf?
Wer sagt denn dass es im Rollenspiel niemals zu falschen Spielerentscheidungen kommen darf?
Und wer sagt,  dass der Spielleiter darauf keinen Einfluss hat?
Er kann die Spieler darauf aufmerksam machen, dass es womöglich eine dumme Idee ist, wenn sich alle trennen.
Weil ihre Figuren nicht ganz so dumm sind. Er kann ihnen Warnungen zukommen lassen, was auch immer.
Wenn es die Spieler trotzdem so machen wollen,  sollen sie es versuchen. Vielleicht klappt es ja.
Und wenn nicht,  dann wird das eine Lernerfahrung.
Es gibt auch die Möglichkeit hin und wieder Rettungsanker auszuwerfen. Aber wer vielleicht noch nie mit einer Figur gescheitert ist, will die Erfahrung vielleicht mal machen.
Warum denn nicht? Wer nicht verlieren kann,  sollte nicht spielen  :)

Edit. Ich finde einer der wichtigsten Spielleiter Aufgaben  ist es, Spielern die gewünschten Erfahrungen zu ermöglichen und ihnen zumindest halbwegs angemessene Konsequenzen zu spiegeln. Damit das Spiel spannend bleibt.
« Letzte Änderung: 11.07.2017 | 15:37 von Issi »

Offline Boba Fett

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #398 am: 11.07.2017 | 15:38 »
Issi, ich dachte Deine Beispielliste diente dazu, aufzuzeigen, wie man die Spieler auf den richtigen Weg (gen Plotende) bringen kann.
Damit steht doch eine Intention fest.
Du schriebst dazu "und zwar richtig fies".
Damit steht doch eine Intensität fest.

Davon ausgehend eines dieser Beispiele aufgreifend zog ich den Schluß, dass Du die Tatsache des Killers als ausreichende Motivation angesehen hast, sich nicht zu trennen.
Meine Aussage war ausschließlich, dass die Spieler das ganz falsch interpretieren könnten und die eingesetzte Methode das anvisierte Ziel eben nicht erreichen muß.
mehr sagte ich nicht

mir ist egal, was daraus folgen könnte.
Meine Aussage war nur: Wenn das als Mittel zum Zweck der Plotverfolgung eingesetzt werden soll, muss man damit rechnen, dass das nicht funktioniert.
Weil andere Menschen anders ticken als man selbst.
Ende der Aussage
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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #399 am: 11.07.2017 | 15:53 »
bla, nix ganz einfach...
Ich meinte einfache Taktik
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”