Geht mir auch so, vermutlich ist dies der Grund warum mir der Forge Begriff so aufstoßt. Da verwendet man jahrelang einen Begriff und dann kommt jemand DANCH und sagt einem, der bedeutet nun etwas anderes
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Mich würde es weniger stören, wenn der Begriff etwas mit seiner Bedeutung zu tun hätte.
Eine Eisenbahn könnte weniger von Gefühlen eigentlich kaum entfernt sein, so wie ich Eisenbahnen kenne.
Die hat Schienen, die hat Gewicht, die ist schwer zu bremsen, man hat nur innerhalb Freiheiten. Das einige Aspekte davon genommen werden, ist komisch, aber irgendwie ist da dieser "Würgehalsband" Aspekt, der mit einer Eisenbahn so gar nichts zu tun hat, wenn man nicht gerade hinten angebunden ist.
An keiner Stelle der Eisenbahn ist eine Eisenbahn nur dann eine Eisenbahn, wenn ich die Fahrt genieße. Ein Würgehalsband, da würde man wenigstens verstehen, dass der Spieler nur dann ein Würgehalsband wahrnimmt, wenn er sich dagegen wehrt und somit die "Gefühle" in das Bild reinspielen.
Scheinbar ist die Forge nicht sehr gut mit den Begriffbildern und der Bedeutung. Es kommt mir vor, als würden die ein Sinnbild nehmen und dann es total killen. Da hätten die auch Wurzel und Zelle nehmen können, weil die Zahnwurzel weh tut, wenn man dran zieht und man in einer Zelle eingesperrt ist. Wahrscheinlich denkt man aber erst an den Baum und die biologische Zelle...
Ich weiß nicht, warum man ein Bild wählt und davon von dem Volksbild dieses Sinnbildes sich so weit entfernt, dass man andere dumm dastehen lässt, wenn Sie die wahrscheinlichste Interpretation wählen.
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Mich würde aber tatsächlich noch etwas interessieren:
Ich erwähnte in meinem Anfangspost, dass einer meiner Spieler den Eingriff in seine "innere Welt" sehr scharf verurteilte. Das finde ich verständlich. Die Autorität über die Gefühlswelt und die Handlungen des Spielers sind sein Hoheitsgebiet. Als Spielleiter greife ich von Zeit zu Zeit intuitiv ein. Ich beschreibe MIT einer Wirkung AUF den Charakter/seine Gefühlswelt.
"Du gehst die Kellertreppe hinunter, hast Du da gerade etwas gehört? War das ein schaben von Krallen an der Wand? Die Haare in deinem Nacken richten sich auf, Du spürst eine Kälte aufsteigen in Dir. Hinter der nächsten Ecke könnte der Werwolf sein. Die Angst lässt dich kurz schaudern."Das ist in gewisser Weise Entmündigen. Ich "sollte" die Umgebung beschreiben, nicht die körperlichen Reaktionen. Nicht sagen, ob er Angst hat.
(Fall 1) Dieses
emotionale Entmündig, ist das ebenfalls Railroaden, oder haben wir da einen passenderen Ausdruck für?
In ganz selten Fällen mache ich eine Montage, wo ich die verstreichende Zeit beschreibe und auch die Charaktere mit in diese Montage einfließen lasse. Diese Zwischensequenz ist von meinen Spielern geschätzt, weil Sie sich in 99% der Fälle nicht anders verhalten würden - man kennt seine Pappenheimer zumindest gut genug für eine schnell Cutscene.
Hier übernehme ich Handlung, Gefühlsleben und Entscheidungsgewalt der Charaktere, wenn es darum geht, was Sie in der Reisesequenz überlegen.
"Ihr reitet, ihr treibt die Pferde bis zum Äußersten. Dieser Hinterhalt war kein Raubangriff. Ihr habt nur überlebt, weil ihr einen mehr dabei hattet, von denen die Angreifer nichts wussten. Warum war das. Skleren reitet voraus, er schaut sich nicht um, aber alle wissen, was er denkt, denn alle haben den gleichen Gedanken: 'Was wenn das alles nur ein Ablenkungsmanöver war um die Gilde ungeschützt zu treffen.' Wenig später kommt Ihr in der Gilde an, überall ist verbrannte Erde. Der einst stolze Eingang aus der Verankerung gerissen und liegt auf dem Boden, ihr nähert euch Szenario, als Ihr von innen noch Kampfgeräusche hört."(Fall 2) Temporäre totale Entmündigung, eine
Cutscene, die aber für das Einleiten damals notwendig war. Keiner der Spieler hätte es anders gemacht, alle fanden die Cutscene super - sagten Sie nach Nachfragen. Railroad oder etwas anderes?
Ich las vor einigen Monaten eine Reportage über eine Rollenspielart in einem Land... hab vergessen welches und kann es gerade auch nicht erfolgreich googlen. Alles was ich schreibe schreibe ich aus dem Gedächtnis.
Es war nach der Meinung vieler Menschen kein Rollenspiel. Die Spieler konnten mehr oder weniger nichts entscheiden, Sie konnten sich umschauen und fragen über die Welt stellen, aber was passiert, das wird in dramatischer Weise vom Spielleiter erzählt. Es soll eine stark katharsische Erfahrung sein. Man soll sich stark mit seiner Rolle identifizieren und es spielte in den Fällen, die diskutiert wurden nicht im Fantasy bereich, sondern in einem Kriegsgebiet. Die Spieler sind damit d'accord.
(Fall 3)
Keine freien Entscheidungen, außer die Sinne (Erzählung/Details vom Spielleiter) auf bestimmte Aspekte zu konzentrieren. Das ist denke ich mal unter allen außer der Forge-Definition Railroaden, oder?
Was ist, wenn ich alles zulasse, aber die Geschichte steht still, bis die Spieler da hin gehen und das machen, was ich von Ihnen erwarte und erst dann ist das neue Gebiet freigeschaltet?
In ComputerRPGs oft zu finden, aber auch in Kaufabenteuern, wo z.B. ein Zirkus gut beschrieben ist, mit mehren optionalen Buden, aber wenn man in das Wahrsagerzelt geht, man erst die Information bekommt, wie es weitergehen kann.
(Fall 4)
Schlauchlevel.
Gibt es andere Dinge, wo oft gesagt wird "Ah, schau mal Railroad" wobei es nicht wirklich eine Definition trifft, oder nur schrammt?
Das andere Thema -wo diese Frage hier aufgeworfen wurde - ist eingeleitet worden, weil jemand Angst vor Railroaden hat, oder Angst hat ein Railroader zu sein. Eine Beschreibung wie "Wenn Du Mimosen im Spiel hast, dann ist alles railroaden" ist irgendwie ... nicht optimal. Es sollten schon Leitsätze existieren, um das Gefühl vom Railroaden möglichst gering zu halten.