Wir spielen es gerade und sind endlich mit recht wenigen Umwegen in Omu angekommen.
Ich bin etwas zwiegespalten. Viele Dinge in der Story sind nicht im Ansatz durchdacht. Z.B. ist die Grundprämisse der Kampagne ein so extremer Einschnitt in das Leben von JEDEM Bewohner Faeruns, dass die Tatsache, dass da ein paar Erststüfler auf eigene Faust losgeschickt werden (inklusive "Seht zu, wo ihr einen Führer herbekommt!"), ohne dass sich irgendein mächtigerer NSC einmischt, einfach nur absurd wirkt. Meine Spieler nehmens mit Humor, aber mich persönlich fuchst das schon mächtig an.
Dazu noch diverse Probleme im Abenteueraufbau, der Größe von Chult und den damit verbundenen Reisezeiten, dem postulierten Zeitlimit, den überwiegend in Münzen und Kunstgegenständen gefundenen Schätzen, die man de facto nirgends ausgeben und verkaufen kann, wodurch die Schatzfunde RAW einfach für´n
Arsch sind, den vielen vielen Nebenquesten, für die man überhaupt keine Zeit hat ... und so weiter.
Die Kampage benötigt dringend Anpassung. Angefangen von der Grundprämisse, die man am besten einfach auf Chult und Personen, die Chult besucht haben, begrenzt, was z.B. erklären würde, warum sich von den ganzen Festland-Uber-NSCs und -Fraktionen keine Sau für das Problem interessiert bzw. sogar Interesse haben könnte, dass die Rettung schief geht. Und warum die Götter sich nicht selber einmischen, was sie eigentlich müssten, da die Grundprämisse schlicht an ihrer persönlichen Machtbasis rüttelt.
Weiterhin Teleportkreise an (fast) jeden Plotpoint in Chult. Ein altes Teleportnetzwerk, das die Gruppe aber erst wieder reparieren (aka freischalten) muss. Macht ein (durchaus großzügiger bemessenes) Zeitlimit als Druckmittel wieder attraktiv und sorgt dafür, dass die gefundenen Schätze tatsächlich zu Verbesserung der Gruppe genutzt werden können.
Das sind allerdings auch alles Überlegungen, die sich bei mir erst seit der vorletzten Session eingestellt haben. Da werde ich nicht viel retconnen und jetzt mal sehen, wie sich die Dungeoncrawls in Omu so machen. Zumindest sind die SCs jetzt erst mal raus aus dem Dschungel mit seinen unzähligen Random-Hexcrawl-Encountern. Der klingt auf dem Papier für mich persönlich übrigens auch viel hübscher als in Spieltisch-Realitas. Das Nachhalten von Wasserrationen, Insektenabwehrmaßnahmen, wer sich wann wo wie möglicherweise vielleicht eine von den vielen Krankheiten eingefangen haben könnte etc etc ... das ist eine Aufgabe für leidenschaftliche Bürokraten. Wenn die Gruppe da nicht proaktiv mitwirkt, ufert das zu echter Arbeit aus.
Wie mir der zweite Teil der Kampagne gefällt, kann ich dann später mal zusammenfassen.