Nun, es sollte in einer Runde ein gleicher Wissensstand herrschen. Ich spiele bestimmte Rollenspiele des Hintergrunds wegen, wenn ich mich kreativ auslassen will, mache ich ein interessanen One-Shot, der über ein bis drei Abende geht. Wenn ich aber z.B. DSA spiele, dann spiele ich es um DSA's Willen- und dann will ich da keine Drow oder Obsidianer rumwuseln sehen, denn dann wäre es nicht mehr DSA.
Ausserdem, es gibt einige Spielwelten, die einfach gut recherchiert sind und deren Quellenbücher eine Menge Anreize bieten (Viele WoD-Sachen fallen da drunter, einige DSA-Bücher auch, Shadowrun ist da teilweise ein Negativbeispiel), und die das Spiel weiterbringen. Selbst wenn ich mir ein Buch über Luft- und Raumfahrt nur für die Dogfight-Regeln kaufe, kann es sein, dass mir die Beschreibung der Raumschiffe und der ganzen so gut gefällt, dass ich mir Gedanken über ein Abenteuer im Orbit mache.
Ausserdem kann ich gute Arbeit respektieren, ganz besonders im Rollenspielbereich. Ich weiß, wie viel Mühe es macht, in sich schlüssige und halbwegs komplexe Szenarien zu erstellen. Ich weiß, wie kompliziert es sein kann, verschiedene Interessensgruppen mit glaubhaften Figuren und einer nachvollziehbaren Motivation aus zu statten.
Und ich weiß, dass viele Spielleiter erstaunlichen Müll produzieren können. Hin und wieder lese ich mir Abenteuer im Netz oder im Envoyer durch und finde sie schlecht. Wenig Spannung, volle Kante Anti-Klimax, übelstes Deus Ex Machina, Logikfehler, all so was. Je mehr man sich an den Hintergrund hält und je mehr man recherchiert, desto mehr vermeidet man diese. Abenteuer oder Plotts werden besser, je stärer sie in die Spielwelt integriert sind.
Als nächstes: Abenteuer. Das ist vor allem ein DSA-Syndrom, aber bei anderen Rollenspielen gibt es auch Abenteuer- oder Kampagnenbände. Bei DSA ist es so, dass es verdammt viele und einige sehr gute Abenteuer gibt ("Jenseits des Lichts" halte ich für das beste Abenteuer, dass ich jemals gespielleitert habe, besser als den meisten Kram, den ich selbst geschrieben habe)- warum soll ich diese nicht nutzen oder zu Mindest für eigene Ideen ausschlachten?
Übrigens, Rollenspielsachen sind gar nicht soo teuer, wenn man das ganze in Relation setzt. Ein Kino-Abend kostet für 5 Personen etwa 30?. Wenn man einen trinken geht, gehen auch locker 6-8 ? p.P. raus. Ein Abenteuer oder Quellenband liegt etwa bei 20-25 ?, und ich verwende es mehr als einen Abend und kann es unbegrenzt oft recyclen...
Oft lohnt es sich, einfach für wichtige "Gruppenbände" zusamen zu legen, anstatt dass sich jeder den gleichen Kram kauft.