Ich denke, viele Spieler wollen die Verantwortung tatsächlich nicht. Persönliche Macht ist ja toll, aber bitte ohne größere daran hängende Verpflichtungen -- da investiert man dann doch lieber in das nächste tolle Zauberschwert als in einen Versuch, sich so was Überflüssiges wie einen Thron zu angeln...
Dazu kommt wohl noch, daß der verbreitetste Kampagnenmodus immer noch die klassische Zero-to-Hero-Nummer sein dürfte, in der man erst mal brav auf Stufe 1 (oder wie auch immer das verwendete System es nun wieder nennen mag) anfängt und sich seine richtige Power erst mal verdienen soll. Damit zieht man sich aber nicht so unbedingt wirklich Spieler heran, die den Umgang mit politischer Macht und entsprechendem Einfluß jemals wirklich im Spiel kennengelernt haben, zumal ja auch längst nicht jede Kampagne die dafür meist als nötig erachteten Stufen für so etwas jemals erreicht -- und bis sie dahin tatsächlich mal kommen, hat sich möglicherweise jedes Interesse daran schon längst erledigt, weil sie mittlerweile gründlich "gelernt" haben, daß sie als bloße Abenteurer o.ä. dafür ohnehin nicht zuständig sind.
Am ehesten, vermute ich, ließen sich Spieler noch an Charaktere in passenden "Herrscherrollen" heranführen, wenn von vornherein klar und abgesprochen wäre, daß die Kampagne bereits so anfängt. "Nein, ihr spielt diesmal keine dahergelaufenen heimatlosen Abenteurer -- ihr seid alle miteinander mehr oder weniger befreundete Adlige mit allem, was dazugehört, baut euch also eure Charaktere dazu passend zusammen." Was, nebenbei, durchaus seine literarischen Vorbilder hätte...