Autor Thema: Wollen Spieler überhaubt Herrschen ?  (Gelesen 6619 mal)

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Supersöldner

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Wollen Spieler überhaubt Herrschen ?
« am: 16.06.2017 | 21:47 »
Wollen Spieler überhaupt Herrschen ? Ich persönlich finde es Gut wenn man in einem Setting Macht Positionen erlangen kann so das die SC am ende zusammen über ein Reicht oder eine Große Stadt Herrschen können. Aber ich hab irgendwie den Eindruck den meiste Spieler ist es zu anstrengend sich diese Art von Verantwortung für ihre SC auf zu Laden?

Offline KhornedBeef

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Re: Wollen Spieler überhaubt Herrschen ?
« Antwort #1 am: 16.06.2017 | 22:04 »
Da hast du wohl recht. Ich frage mich sogar eher wie du überhaupt auf die Idee kamst. Denn siehe da, die überwältigende Mehrzahl der Rollenspiele hat in erster Linie keine herrschenden Charaktere zum Inhalt.
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Online Runenstahl

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Re: Wollen Spieler überhaubt Herrschen ?
« Antwort #2 am: 16.06.2017 | 22:07 »
Ich denke da wird man keine allgemeingültige Antwort finden können. Einige Spieler finden es total spannend, andere finden das Sesshaftigkeit dem Abenteurerleben im Weg steht.

Und es hängt sicherlich auch davon ab wie sich das Herrschen im Spiel auswirkt. Wenn "Herrschen" heißt das aus dem Rollenspiel plötzlich eine Wirtschaftssimulation wird für die der Spieler auch noch neue Regeln lernen muß, so ist das für einige Spieler schonmal schlecht.
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Offline Feuersänger

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Re: Wollen Spieler überhaubt Herrschen ?
« Antwort #3 am: 16.06.2017 | 22:30 »
Ich find Dominionspiel cool. Wir spielen gerade Kingmaker und haben großen Spaß daran. Vor einigen Jahren hatten wir auch sowas ähnliches mit AD&D2, wo das quasi dazugehört.
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Offline nobody@home

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Re: Wollen Spieler überhaubt Herrschen ?
« Antwort #4 am: 16.06.2017 | 22:59 »
Ich denke, viele Spieler wollen die Verantwortung tatsächlich nicht. Persönliche Macht ist ja toll, aber bitte ohne größere daran hängende Verpflichtungen -- da investiert man dann doch lieber in das nächste tolle Zauberschwert als in einen Versuch, sich so was Überflüssiges wie einen Thron zu angeln...

Dazu kommt wohl noch, daß der verbreitetste Kampagnenmodus immer noch die klassische Zero-to-Hero-Nummer sein dürfte, in der man erst mal brav auf Stufe 1 (oder wie auch immer das verwendete System es nun wieder nennen mag) anfängt und sich seine richtige Power erst mal verdienen soll. Damit zieht man sich aber nicht so unbedingt wirklich Spieler heran, die den Umgang mit politischer Macht und entsprechendem Einfluß jemals wirklich im Spiel kennengelernt haben, zumal ja auch längst nicht jede Kampagne die dafür meist als nötig erachteten Stufen für so etwas jemals erreicht -- und bis sie dahin tatsächlich mal kommen, hat sich möglicherweise jedes Interesse daran schon längst erledigt, weil sie mittlerweile gründlich "gelernt" haben, daß sie als bloße Abenteurer o.ä. dafür ohnehin nicht zuständig sind.

Am ehesten, vermute ich, ließen sich Spieler noch an Charaktere in passenden "Herrscherrollen" heranführen, wenn von vornherein klar und abgesprochen wäre, daß die Kampagne bereits so anfängt. "Nein, ihr spielt diesmal keine dahergelaufenen heimatlosen Abenteurer -- ihr seid alle miteinander mehr oder weniger befreundete Adlige mit allem, was dazugehört, baut euch also eure Charaktere dazu passend zusammen." Was, nebenbei, durchaus seine literarischen Vorbilder hätte...

Offline Isegrim

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Re: Wollen Spieler überhaubt Herrschen ?
« Antwort #5 am: 16.06.2017 | 23:29 »
Warum sollte man sowas auch spielen wollen? Ich kann mir eine Menge interessante Abenteuer vorstellen, Ausschusssitzungen gehören nicht dazu.
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Offline Feuersänger

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Re: Wollen Spieler überhaubt Herrschen ?
« Antwort #6 am: 16.06.2017 | 23:35 »
Ich denke, viele Spieler wollen die Verantwortung tatsächlich nicht. Persönliche Macht ist ja toll, aber bitte ohne größere daran hängende Verpflichtungen -- da investiert man dann doch lieber in das nächste tolle Zauberschwert als in einen Versuch, sich so was Überflüssiges wie einen Thron zu angeln...

Das mag in der Tat für viele Spieler gelten. Für mich ist es - nun, nicht genau umgekehrt, aber zumindest ist eben das, also die Übernahme von Verantwortung, eine super Motivation für meine Charaktere. Wenn ich mir so drüber Gedanken mache und feststelle: der Krempel den mein Alter Ego jetzt mit sich rumschleppt entspricht etwa dem Gegenwert einer ganzen Stadt. Warum soll er sich da überhaupt den Stress noch antun, noch mehr Kohle ranzuschaffen, der dann doch nur wieder in Ausrüstung gesenkt wird, die dazu dienen soll, noch mehr Kohle ranzuschaffen?

Zitat
Am ehesten, vermute ich, ließen sich Spieler noch an Charaktere in passenden "Herrscherrollen" heranführen, wenn von vornherein klar und abgesprochen wäre, daß die Kampagne bereits so anfängt. "Nein, ihr spielt diesmal keine dahergelaufenen heimatlosen Abenteurer -- ihr seid alle miteinander mehr oder weniger befreundete Adlige mit allem, was dazugehört, baut euch also eure Charaktere dazu passend zusammen."

Genau das finde ich nun wieder uninteressant. Klar ist es gut, wenn eine derartige Ausrichtung der Kampagne von vornherein bekannt ist, damit man sich einen Charakter ausdenken kann, der sich für die Verantwortung erwärmen können wird. Aber _gerade_ da will ich mir Rang und Titel _verdienen_. Mein Charakter soll nicht nur durch so einen fadenscheinigen Grund wie Geburtsrecht legitimiert sein, sondern durch seine eigenen Taten.

Bei AD&D ist das so vorgesehen, dass man als Fighter auf Stufe 9 zum Lord wird -- sei es, weil der örtliche Herrscher von deinem Ruf wie Donnerhall erfahren hat und dich entsprechend mit Gütern belehnt, sei es, weil der Charakter eine Siedlung in der Wildnis gründet oder was auch immer. So oder so gehört es dazu. Wer daran kein Interesse hat, sollte keinen Fighter spielen.

Im Gegenteil fand ich es da bei Kingmaker erstmal ziemlich cheesy, dass die SCs da als ziemliche Niemande mit gerade mal Stufe 4 zu Herrschern über einen Landstrich ernannt werden, einfach nur weil man zur rechten Zeit am rechten Ort war und einen kleinen Banditenhäuptling ausgeräuchert hat. Naja, inzwischen hab ich mich zähneknirschend damit abgefunden bzw es mir zurechtrationalisiert, aber deswegen ist dieser Aspekt noch lange nicht gut gemacht.
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Offline nobody@home

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Re: Wollen Spieler überhaubt Herrschen ?
« Antwort #7 am: 17.06.2017 | 00:39 »
Bei AD&D ist das so vorgesehen, dass man als Fighter auf Stufe 9 zum Lord wird -- sei es, weil der örtliche Herrscher von deinem Ruf wie Donnerhall erfahren hat und dich entsprechend mit Gütern belehnt, sei es, weil der Charakter eine Siedlung in der Wildnis gründet oder was auch immer. So oder so gehört es dazu. Wer daran kein Interesse hat, sollte keinen Fighter spielen.

Was nach allem, was ich darüber gehört habe, mit damit zusammenhängen dürfte, daß die frühen (A)D&D-Versionen eben noch viel stärker mit ihren Kriegsspielwurzeln verbunden waren. D.h., das ganze Konzept hatte ihren Ursprung zumindest teilweise in dem Gedanken "Und wenn die Spieler eine hinreichend hohe Stufe erst mal erreicht haben, lassen sie die ganze Einzelabenteueralberei weitgehend sausen und packen wieder ihre Chainmail-Regeln aus, um als Anführer von Armeen richtige Schlachten zu führen". Hat sich im Laufe der Zeit halt zunehmend verloren, weil besagte Idee bei den meisten Gruppen, die nicht zum engeren Zirkel von Gygax und Arneson gehörten, nie so richtig angekommen zu sein scheint.

Nebenbei würde es bei diesen alten Versionen auch gar nicht reichen, einfach nur keinen Kämpfer zu spielen, wenn man sich für so etwas nicht interessiert. Auch bei niedergelassene Angehörigen so ziemlich aller anderen Klassen war es ja durchaus vorgesehen, daß sich ab einer gewissen Stufe halt Gefolgsleute einstellten -- da ist man also beispielsweise frischgebackener Kleriker der neunten Stufe oder so und hat schon in den letzten paar Stufen in einer bestimmten Stadt einfach aus Bequemlichkeit seinen Hauptwohnsitz, und plötzlich klopft es an der Tür und die eigene Kirche hat Leute geschickt, die einen angemessenen Tempel mit einem selbst als örtlichem Oberhaupt bauen sollen...

Offline Feuersänger

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Re: Wollen Spieler überhaubt Herrschen ?
« Antwort #8 am: 17.06.2017 | 00:45 »
Das stimmt, aber immerhin ist man kein Lord und hat keine Zivilisten zu bespaßen. ;)

Bei uns war es damals aber halt auch so, dass der Priester eben seinen eigenen Tempelkomplex aufgezogen hat, und die sich um die Diebin scharende Diebesgilde fungierte quasi als Geheimdienst im Dienste des Barons, ergo meines Fighter-Barden.
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Offline Auribiel

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Re: Wollen Spieler überhaubt Herrschen ?
« Antwort #9 am: 17.06.2017 | 01:07 »
Warum sollte man sowas auch spielen wollen? Ich kann mir eine Menge interessante Abenteuer vorstellen, Ausschusssitzungen gehören nicht dazu.

Aber Herrschen muss doch nicht automatisch bespielter Bundestag sein? Und selbst wenn, muss der Fokus ja nicht auf den Sitzungen liegen.

Gerade in Fantasy-Settings finde ich es sehr reizvoll, auch mal die Herrschaft und Verantwortung für einen Landstrich zu übernehmen. Um Feuersänger zu unterstützen: Bei DSA fand ich "Von eigenen Gnaden" sehr interessant, wo die SCs auch die Herrschaft über eine Stadt (und wenn möglich mehr) übernehmen.
Und auch hier geht es mir wie Feuersänger: Sich die Herrschaft erst zu erarbeiten macht einen Großteil des Reizes aus.

Allerdings habe ich auch viel Spaß daran, die Ressourcen einer Baronie zu verwalten usw. (hatte mal eine entsprechende Spielhilfe erstellt, hab sie nur leider in meinen Unterordnern irgendwo verschlampt. grmpf).

Im Zweier-Rollenspiel (da ist das allerdings auch leichter darzustellen mMn) spielen wir das sehr häufig (Herrschaft über Hauptstadt, Königreich etc. - allerdings mit Fokus auch nicht unbedingt auf dem typischen Regierungsgeschäft, sondern auf Intrigen, Mordkomplotten usw.).
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Offline 1of3

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Re: Wollen Spieler überhaubt Herrschen ?
« Antwort #10 am: 17.06.2017 | 02:12 »
Warum sollte man sowas auch spielen wollen? Ich kann mir eine Menge interessante Abenteuer vorstellen, Ausschusssitzungen gehören nicht dazu.

Besorg dir aufm Treffen mal ne Runde mit Pyro.

Generell ist hier die Frage, was das eigentlich bedeutet. Spieler herrschen ja nicht. Fiktive Figuren können in fiktiven Welten herrschen. Was die die Leute am Tisch dabei tun, ist ganz unterschiedlich. Beispiele:

a) Du kannst SimCity-artige Elemente haben. Also gewisse Ressourcen, mit denen du dir etwas für deine Stadt kaufst.

b) Du kannst die Rolle der Protagonisten als gesetzt annehmen und Handlung entsteht, weil immer wieder etwas den Status Quo stört.

c) Und ja, du kannst auch die Verhandlung um Polen spielen. Siehe oben.

Eulenspiegel

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Re: Wollen Spieler überhaubt Herrschen ?
« Antwort #11 am: 17.06.2017 | 02:37 »
Wenn man Herrscher spielt, kann man die Abenteuer wie bei Game of Thrones aufbauen. Dort sind die adligen Protagonisten auch häufig ohne große Eskorte unterwegs und abgesehen von den Leuten in Königsmund haben sie auch recht wenig mit Verwaltung und Administration zu tun.

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Re: Wollen Spieler überhaubt Herrschen ?
« Antwort #12 am: 17.06.2017 | 09:29 »
Wenn man Herrscher spielt, kann man die Abenteuer wie bei Game of Thrones aufbauen. Dort sind die adligen Protagonisten auch häufig ohne große Eskorte unterwegs und abgesehen von den Leuten in Königsmund haben sie auch recht wenig mit Verwaltung und Administration zu tun.

Es muß gar nicht mal Game of Thrones sein. Adlige Helden sind mindestens so alt wie das Epos von Gilgamesch, der ja auch gleich als König angefangen und sich trotzdem erst mal in allen möglichen Unsinn gestürzt hat...wann zum Vergleich der erste "Gewöhnliche", der sich tatsächlich nur durch seine tollen Taten Ruhm und Anerkennung und einen Thron unter seinem Hintern verdient hat, in den bekannten Geschichten der Menschheit auftaucht, müßte man dagegen, glaube ich, erst mal recherchieren, das scheint mir nämlich eine deutlich neumodischere Idee zu sein. ;)

Eulenspiegel

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Re: Wollen Spieler überhaubt Herrschen ?
« Antwort #13 am: 17.06.2017 | 10:11 »
Ein antiker Held, der während seiner Abenteuerzeit kein Herrscher ist: Herkules.

Gilgamesch würde ich eher als Negativ-Beispiel nehmen: Wir haben hier einen König, der völlig grundlos und unplausibel seinen Hofstaat verlässt und alleine (bzw. mit seinem Freund) umherzieht. Mag sein, dass die alten Babylonier damit kein Problem hatten. Aber mich würde es total viel Suspension of Disbelief kosten, diese Geschichte so nachzuspielen.
Wenn ich mal den Gilgamesch-Epos als Plot verwursten würde, würde ich ihn mit Nicht-Herrscher SCs spielen.

Bei Game of Thrones dagegen ist kein SoD notwendig. Hier ergibt sich klar aus dem Plot, wieso Leute, die eigentlich herrschen, alleine unterwegs sind.

Offline Chruschtschow

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Re: Wollen Spieler überhaubt Herrschen ?
« Antwort #14 am: 17.06.2017 | 10:31 »
Ein antiker Held, der während seiner Abenteuerzeit kein Herrscher ist: Herkules.

Du meinst den Sohn vom Chef? ;)
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Feuersänger

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Re: Wollen Spieler überhaubt Herrschen ?
« Antwort #15 am: 17.06.2017 | 10:34 »
Gilgamesch hat mitnichten als König angefangen. Er war ein Findelkind und Ziehsohn eines Schmieds.
Iirc wurde er zum König von Uruk akklamiert, weil er sich bei dessen Eroberung besonders hervorgetan hatte, aber so genau weiss ich das auch nicht mehr.

Der war übrigens so nebenbei auch der Sohn vom Chef, genau wie Herakles. ;)
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Offline ElfenLied

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Re: Wollen Spieler überhaubt Herrschen ?
« Antwort #16 am: 17.06.2017 | 10:50 »
War der nicht sogar 2/3 Gott? ~;D
The belief that a cosmic Jewish Zombie who was his own father can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree... yeah, makes perfect sense.

Offline Isegrim

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Re: Wollen Spieler überhaubt Herrschen ?
« Antwort #17 am: 17.06.2017 | 10:54 »
Und auch hier geht es mir wie Feuersänger: Sich die Herrschaft erst zu erarbeiten macht einen Großteil des Reizes aus.

Das kann ich auch noch nachvollziehen, aber sobald man es geschafft hat, verfliegt für mich jeder Reiz.

Allerdings habe ich auch viel Spaß daran, die Ressourcen einer Baronie zu verwalten usw.
a) Du kannst SimCity-artige Elemente haben. Also gewisse Ressourcen, mit denen du dir etwas für deine Stadt kaufst.

Hört sich nach Ausschusssitzung an. SimCity hab ich auch gerne gespielt, aber das ist kein Rollenspiel, und ich wüßte jetzt auch nicht, welchen Mehrwert es für mich bringt, es in ein Rollenspiel zu verpacken.

b) Du kannst die Rolle der Protagonisten als gesetzt annehmen und Handlung entsteht, weil immer wieder etwas den Status Quo stört.

Sicher, aber packen die Oberhoschis von Stadt/Land/Fluß/Baronie dann selber an, oder ist ihre Hauptaufgabe, Leute zu koordinieren, die das Problem lösen? Bei ersterem wird meine suspension of disbelief strapaziert, zweiteres läuft wieder auf Ausschusssitzungen hinaus.

Bei Game of Thrones dagegen ist kein SoD notwendig. Hier ergibt sich klar aus dem Plot, wieso Leute, die eigentlich herrschen, alleine unterwegs sind.

Welche herrschenden Personen sind denn bei GoT alleine unterwegs?

Gut, Ressourcenmanagment und Intrigen-Kram ist einfach nicht meins (und ich glaube, das gilt für viele Spieler).  Meine Erfahrung aus dem LARP, wo ich mit dem ganzen Herrschaftskram eine ganze Menge mitbekommen habe, läuft es entweder auf "Herrscher kommandieren Feldzug in der Fremde" hinaus, aber da befehligen die dann auch echte Menschen aka andere Spieler, keine gesichtslosen NSCs; oder (bzw und) auf eine Ausschusssitung nach der anderen...

@ Gilgamesch: Ja, der war zu zwei Dritteln Gott. Seine größte Leistung, während er wirklich über Uruk herrschte und nicht in der Gegend herumzog, war nebenbei die Koordination beim Bau einer Mauer, wen ich das richtig erinnere. Und das Vergewaltigen von Frauen...
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Offline CAA

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Re: Wollen Spieler überhaubt Herrschen ?
« Antwort #18 am: 17.06.2017 | 10:55 »
Auch auf die Gefahr hin, dass es schlicht nur Survivor Bias ist... aber die Abenteuer in dehnen man in der ein oder anderen Form in Rang und Adel kommt, erfreuen sich doch zumindest in meiner Wahrnehmung einer sehr hohen Beliebtheit.

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Von daher, würde ich fast sagen: Ja, solange die Kampagnen nicht gerade am Thema vorbei gehen, wie bspw. die DSA Kampagne in der man Grande in Al Anfa wird, dann aber doch irgendwie das Abenteuer im Dschungel spielt  ~;D
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Offline nobody@home

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Re: Wollen Spieler überhaubt Herrschen ?
« Antwort #19 am: 17.06.2017 | 10:57 »
Ein antiker Held, der während seiner Abenteuerzeit kein Herrscher ist: Herkules.

Kein Herrscher (hauptsächlich wegen seines kleinen "Problemchens" mit Hera), aber Sohn des Königs der Götter höchstpersönlich -- und nebenbei einer sterblichen Königin auf der anderen Seite des Familienstammbaums. Also schon mal mindestens doppelt Prinz, was ja auch keine schlechte Startposition ist. ;)

Das ist ja gerade der Knackpunkt: die überlieferten großen Helden- und "Abenteurer"-Protagonisten der Antike und des Mittelalters (so ab der Renaissance kann man sich vielleicht eher mal streiten) sind halt praktisch immer schon Könige und Prinzen und Halbgötter und Schießmichtot. Das scheint zum Job geradezu dazuzugehören.

War der nicht sogar 2/3 Gott? ~;D

So heißt es. Was kümmert einen König von Uruk schon so'n Typ namens Mendel, der erst Jahrtausende später überhaupt erst geboren werden wird? ;)

Offline Quaint

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Re: Wollen Spieler überhaubt Herrschen ?
« Antwort #20 am: 17.06.2017 | 11:35 »
Naja, die Geschmäcker sind verschieden. So wie nicht jeder Spieler sich sein eigenes Abenteuer in einer Sandbox suchen mag, so mag auch nicht jeder Spieler herrschen. Potential hat trotzdem beides. Und es mag bekömmlicher werden, wenn man es nicht in Reinform macht, sondern mischt.

Man muss sich ja mal vor Augen halten: Ein "normaler" König kann ja nicht soviel tun, ausser halt bissle verhandeln, beratschlagen und beschließen. Tatsächlich umsetzen tun es dann ja im Normalfall andere. Das kann tatsächlich schwierig sein im Rollenspiel. Aber man hat es ja oft in einer Form, dass die herrschenden Charaktere dann auch große persönliche Macht haben, und neben dem "verhandeln, beratschlagen und beschließen" auch persönlich Abenteuer erleben können, die dann durchaus Relevanz für ihr Reich und den Handlungsrahmen an sich haben. Als Beispiele seien mal hochstufige DnD Charaktere genannt (bei denen das früher ja sogar zum Standard gehörte) oder auch Exalted aus dem gleichnamigen Rollenspiel, die meiner Erfahrung nach auch gerne mal Herrscher sind oder werden. Und z.B. Rogue Trader, wo man ja zumindest über eine Händlerdynastie usw herrscht, kenne ich auch mit tendentiell eher mächtigen Charakteren. Und in gewisser Weise ist das ja dann schon ein Kompromiß, eine Mischform, eben epische Abenteuer + Herrschen.
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Offline 1of3

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Re: Wollen Spieler überhaubt Herrschen ?
« Antwort #21 am: 17.06.2017 | 11:43 »
Sicher, aber packen die Oberhoschis von Stadt/Land/Fluß/Baronie dann selber an, oder ist ihre Hauptaufgabe, Leute zu koordinieren, die das Problem lösen? Bei ersterem wird meine suspension of disbelief strapaziert, zweiteres läuft wieder auf Ausschusssitzungen hinaus.

Digga, deinen Mitdiskutanten immer wieder das selbe Schlagwort um die Ohren zu knallen, wird diese über die Maßen zugänglich stimmen. Nicht.

Und ja, natürlich kümmern sie sich selbst darum. Es gibt Rollenspiele, die funktionieren nur so. Werwolf: Paria, Vampire zu großen Teilen. Und massig Vorlagen in Funk und Fernsehen. Ich mein, guck Babylon 5. Sheridan quengelt ständig, dass ihm der Papierkram nicht liegt und dass er doch Raumschiffkomandandt habe werden wolle und nicht Gouvernör, aber er macht keinen Verwaltungskram on screen. Er sitzt hinter einem unaufgeräumten Schreibtisch und quengelt über den Verwaltungskram. Und wenn die nächste Krise kommt, ist er natürlich vorne mit dabei.

Mir ist tatsächlich kaum klar, wie man nicht so spielen kann, wenn man nicht gerade fahrende Abenteurer spielt. Die Figur wohnt halt irgendwo und ist für irgendwas verantwortlich. Wir können die Details dieser Verantwortlichkeiten ausblenden, aber das Konzept an sich ist nicht weniger plausibel als Murderhobo Roadmovies.

Und was den Simcity-Teil angeht, die Leute bauen ja auch ihre Charaktere fein. Ich mein, klar, wenn du generell mit Resourcenverwaltung nichts am Hut hast und lieber Freiform spielst, kein Ding. Aber was man da bebarbiespielt, das scheint mir keinen großen Unterschied zu machen.
« Letzte Änderung: 17.06.2017 | 11:46 von 1of3 »

Eulenspiegel

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Re: Wollen Spieler überhaubt Herrschen ?
« Antwort #22 am: 17.06.2017 | 11:49 »
Kein Herrscher (hauptsächlich wegen seines kleinen "Problemchens" mit Hera), aber Sohn des Königs der Götter höchstpersönlich -- und nebenbei einer sterblichen Königin auf der anderen Seite des Familienstammbaums. Also schon mal mindestens doppelt Prinz, was ja auch keine schlechte Startposition ist. ;)
Ob Startposition oder nicht, ist ja erstmal egal.

Es geht darum: Habe ich ein riesiges Gefolge hinter mir, dass mich dabei unterstützt, die Aufgaben zu erledigen? Oder muss ich die Aufgaben selber erledigen?
  • Herkules musste die Aufgaben selber erledigen. Und das war auch plausibel.
  • Gilgamesch hat die Aufgaben zwar auch alleine erledigt, aber das war unplausibel.
  • Odysseus hat die Aufgaben nicht alleine erledigt, sondern hatte ein Gefolge.
  • Jon Schnee wiederum hat die Aufgaben alleine erledigt und das war auch plausibel. (Sein älterer Halbbruder Rob Stark wiederum hatte ein Gefolge.)
Wie gesagt: Ob Prinz oder König oder Bettler, ist hierbei völlig egal. Wichtig ist nur: Bist du Herrscher und kannst Gefolge einsetzen? Oder bist du kein Herrscher und kannst kein Gefolge einsetzen.

Ein Piratenkapitän ist in diesem Sinne Herrscher, da er die Schiffsbesatzung als Gefolge hat. Der Chef der Bettlergilde ist in diesem Sinne auch Herrscher, da auch er ein Gefolge hat. Der Zweitgeborene des Königs ist dagegen nicht unbedingt Herrscher. (Hängt davon ab, wie gut er sich mit seinem Vater und den Erstgeborenen versteht und ob diese ihm ein Gefolge zubilligen.)

Ich behaupte mal dreist:
Mit einem Bettler und dem verstoßenen Zweitgeborenen des Königs kann man relativ problemlos klassische Plots spielen.
Mit dem Chef der Bettlergilde und dem König selber, steht man vor der Wahl: Entweder man spielt klassische Plots mit extrem viel SoD. Oder man spielt Plots, die darauf ausgerichtet sind, dass die SCs Herrscher sind.
« Letzte Änderung: 17.06.2017 | 11:51 von Eulenspiegel »

Offline Medizinmann

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Re: Wollen Spieler überhaubt Herrschen ?
« Antwort #23 am: 17.06.2017 | 11:50 »
Wollen Spieler überhaupt Herrschen ? Ich persönlich finde es Gut wenn man in einem Setting Macht Positionen erlangen kann so das die SC am ende zusammen über ein Reicht oder eine Große Stadt Herrschen können. Aber ich hab irgendwie den Eindruck den meiste Spieler ist es zu anstrengend sich diese Art von Verantwortung für ihre SC auf zu Laden?
Klar, warum nicht ?
 Also Ich als Spieler hab nix dagegen, kommt natürlich auf den Char und das Szenario an.
Ich arbeite auch gerne mit vielen NSC und kleinen taktischen Einheiten, alles kein Problem !
(gib mir 3 Drachen, eine riesenhorde Wilder Reiter und eine Flotte Schiffe,eine Eunuchen Armee und einen zwergwüchsigen klugen Berater an meine Seite und Ich erobere dir ganze Kontinente )

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Re: Wollen Spieler überhaubt Herrschen ?
« Antwort #24 am: 17.06.2017 | 11:51 »
Hört sich nach Ausschusssitzung an.

In unserer Ars-Magica-Kampagne geht so ca. jedes fünfte oder sechste Mal ein halber Spielabend für eine Ausschuss-Sitzung drauf. Das ist Rollenspiel in Reinform, weil man fast 100% in character spielt. Dauernd wollte ich das auch nicht haben, aber gelegentlich passt das schon, gerade, weil dabei der weitere Kampagnenverlauf massiv geprägt wird.

Zitat
Sicher, aber packen die Oberhoschis von Stadt/Land/Fluß/Baronie dann selber an, oder ist ihre Hauptaufgabe, Leute zu koordinieren, die das Problem lösen? Bei ersterem wird meine suspension of disbelief strapaziert, zweiteres läuft wieder auf Ausschusssitzungen hinaus.

Unsere "Oberhoschis" (immerhin magisch talentierte Herrscher über 20 Bedienstete, ein paar Dutzend Hektar Wald und eine Fährverbindung über den Bodensee) packen regelmäßig selber an. Manche Dinge sind so wichtig, dass man sie selbst überwachen muss. (Potentielle) Interaktion mit Gleichrangigen kann man nicht seinen Unterlingen überlassen. Magische Probleme KÖNNEN die Unterlinge nicht lösen. Usw.