Himmel ... was man hier so liest. A bisserl mehr Toleranz wäre an und ab doch angebracht wie mir scheint ...
Wobei sich mir der Eindruck aufschleicht, dass es hier eine gewisse Zahl von Leuten gibt, die nicht etwa mit ihren Freunden (also Leuten, die sie auch jenseits des Spieltisches regelmäßig sehen und mit ihnen etwas unternehmen) spielen, sondern eher mit Menschen, die sie nur zum Spielen sehen, kann das sein?
Wünschenswert wäre für mich:
- keine Handys am Spieltisch
- kein Zustand des Vollrausches (wodurch auch immer) während des Spiels
... leider sind selbst das keine Punkte die ich immer erwarten/erleben durfte. Alles andere habe ich schon erlebt und hier galt immer: leben und leben lassen.
Alkohol? Ich bin erklärter Antialkoholiker und würde den Sch*** gerne gesetzlich verbieten lassen. Ich kann aber gut damit leben, dass dies andere Menschen anders sehen. Vor allem mein Kumpel der Winzer. Entsprechend habe ich immer wieder Alkohol am Spieltisch gesehen. Die zwei Mal in den letzten Jahren, da sich Spieler zur Besinnungslosigkeit die Kante gegeben haben waren zwar nicht so prickelnd, aber es lagen durchaus Gründe vor, die für die meißten Menschen die Tat rechtfertigen würden.
Tabak? Ich hatte schon Runden in denen ich die These "Passivrauchen ist schädlicher als Aktivrauchen" von der ich normalerweiße gar nichts halte, für durchaus angebracht gehalten haben. Da war die Luftqualität so Richtung Peking ... muss man durch: es wird ja keiner gezwungen zu kommen und selbst die militanten Nichtraucher konnten damit leben. Pfeifen, Zigarren, Zigaretten - war alles schon da.
Drogen? Ist immer grenzwertig, klar. Ich persönlich lehne das ab. Wir hatten aber auch hier schon immer mal wieder Kiffer a Spieltisch. Solange es nicht übertrieben wurde konnte auch da jeder mit Leben. Einmal wurde es übertrieben und mit den Mitspielern dann auch darüber gesprochen. Danach ist das nicht wieder vorgekommen. Also: das Übermaß ist nicht mehr vorgekommen.
Missionare? Bisher wurde es noch nicht sonderlich nervig. Meißt verschwindet der Eifer dann auch recht schnell, sobald das eigentliche Spiel beginnt, bzw. verlagert sich auf "In-Game". Wobei ich noch keinen Eiferer gesehen habe, der/die einen spielte. Selbst unser Veganer hatte nie den Drang uns zu bekehren, eher zu überzeugen. Ich erinnere mich an die witzige Situation als wir bei ihm spielten und er ein veganes Frühstück bereitet hatte um uns zu zeigen wie lecker das sein kann. Nach Anhören meiner Allergieliste hat er dann gefragt ob ich ein Glas Wasser möchte ... er hat mir dann eine Pizza bestellt, damit ich nicht hungern musste und hat auch nicht gemault, dass ich Salami drauf haben wollte.
Handy: Für mich schon ein Problem. Ich habe da so ein paar Spieler, die immer Handy-daddeln, wenn sie nicht gerade aktuell involviert sind, was ich als sehr unhöflich erachte. Da unterbreche ich dann auch schonmal den Spielfluss und spreche einige ermahnende Worte. Das funzt eigentlich zumindest für den laufenden Spielabend immer, aber beim nächsten Mal ist das dann wieder vergessen. Von daher überlege ich ir echt ein generelles Handyverbot für meine Spielrunden einzuführen, tue mir aber recht schwer damit: ein Mitspieler ist ein Technomancer, hat also tatsächlich alle Regelwerke als .pdf dabei und auch seinen Char und seine Würfel nur in elektronischer Form ... den will ich ja kaum mitsanktionieren. Wahrscheinlich werde ich das dann eher so handhaben, dass die Dinger offen auf dem Tisch zu liegen haben (was bei einer Würfel-App ja durchaus auch Sinn macht). Ich als militanter Handy-Gegner und Verweigerer sehe mich da natürlich auch in einer gewissen Bringschuld, was die Toleranz angeht.
Bringt mich zu einem Resümè: Regel 0 "Spiele nicht mit Arschlöchern" ist die oberste Maxime. Alle Leute mit denen ich jemals regelmäßig spielte waren auch Freunde oder zumindest gute Kumpels, also Menschen, die man auch so gerne getroffen hat. Toleranz war/ist da höchste Priorität, da alle Menschen verschieden sind und nun mal auch unterschiedliche Vorlieben/Gelüste besitzen. Gerade wenn man irgendetwas ablehnt, also für sich persönlich ausschließt ist es von immenser Wichtigkeit, dies bei der Sache zu belassen. Marke: "Ich hasse die Sünde, doch ich liebe den Sünder". Ich werde meine Mitmenschen nicht zu einem Verzicht auf Alkohol/Tabak/Drogen/Eifer/Handy bewegen indem ich den Kontakt mit ihnen abbreche, wenn sie auf ihre Lust nicht verzichten wollen. Dies führt nur zu "bösem Blut" und "jetzt-erst-recht" Gedanken. Wenn die Dinge wirklich Überhand nehmen muss man reden reden reden und einen Kompromiß finden, der beide Seiten befriedigt. Verbote allein bringen rein gar nichts.