Sehr interessante Meinungen hier im Thread.
Ich persönlich höre als Spieler nicht zu, wenn andere Spieler gerade allein unterwegs sind. Das liegt mir nicht und ich möchte das auch gar nicht hören. Als Spielleiter können die Spieler meinetwegen zuhören, wenn ich mit einem einzelnen Spieler was mache. Aber sie haben m.E. kein Anrecht darauf, alles mitzubekommen. Manchmal möchte ich das auch nicht - und dann gehe ich mit den betreffenden Spielern raus. Zum Beispiel hat kürzlich nur eine Spielerin erfahren, was eigentlich der "größte Schatz von Parlainth" ist, dem einige Gruppen hinterjagen. Ich möchte einige Spieler auch überraschen können - IC/OOC-Trennung mag ja schön und gut sein und der Charakter mag noch überrascht werden. Wenn ich aber einen Spieler überraschen möchte, dann muss ich auch mit dem Stilmittel "Vorenthalten von Informationen" arbeiten. Das gehört für mich dazu, ich arbeite gerne damit. Auch z.B. in Träumen, Visionen oder sehr persönlichen Erlebnissen. Eine meiner besten Spielrunden war eine, ist schon lange her, die Runde hielt ca. 2 Jahre, wo wir wirklich oft getrennt waren, wenigstens 1x pro Spielabend. Das war nie ein Problem, im Gegenteil, es war eigentlich immer ein Gewinn für das Spiel.
Um noch mal auf mich zurückzukommen: Ich höre also nicht fremden Aktionen zu, wenn ich nicht dabei bin. Die können noch so interessant sein - ich bin nicht dabei und damit hat sich das für mich erledigt. Allenfalls höre ich mit halbem Ohr zu. Da bevorzuge ich es dann eben lieber, mit den Charakteren, mit denen ich zusammen bin, Rollenspiel zu betreiben. Die letzten 10 Jahre gab es auch genügend Rollenspieler, die da mit mir ganz auf einer Wellenlänge lagen, so dass dies nie ein Problem war oder als ungewöhnlich betrachtet wurde. Deswegen ja auch jetzt dieser Thread hier - so ein Verhalten hat mich einfach total überrascht und überrumpelt und ich wollte mal gucken, ob ich bisher einfach Glück mit meinen Spielern hatte und das häufiger vorkommt oder wie ich das zu verstehen habe, zumal ich mich in meinen Mitspieler auch einfach nicht hineinversetzen kann... Für mich ist das halt völlig unverständlich, lieber fremde Aktionen zu beobachten, die für das eigene Spiel aktuell keinen Einfluss haben, anstatt selber zu spielen.
Ich finde auch nicht, dass "ein wenig in-character Geplänkel nett ist". Nein, ich finde in-character-Konversation ist für das Spiel enorm wichtig und trägt elementar zur Schaffung einer Atmosphäre bei. In-Character-Aktionen haben für mich immer Vorrang, auch und gerade wenn ich spielleite. Wenn die Spieler z.B. gerade mitten in einer heftigen Diskussion sind, überlege ich mir doppelt und dreifach, ob gerade jetzt der geplante Orkangriff oder das Auftauchen des nächsten "bringt-den-Plot-weiter"-NSCs nötig ist.
Ich bin auch der Typ SL, der wenn er z.B. mal den Raum verlässt (um Essen zu holen, die sanitären Anlagen aufzusuchen, die Pizza-Bestellung aufzugeben etc.) den Spielern ausdrücklich sagt, dass sie schon weitermachen können... Was in meiner DSA-Runde auch super klappt, wenn die Spieler z.B. einen Plan austüfteln, ich verschwinde kurz, komme wieder und der Plan ist fertig.
Auf der anderen Seite finde ich es einfach absolut verwunderlich, wenn ich Rollenspiel betreiben möchte, dann aber abgewiesen werde mit der Begründung, dass gerade hoch spannende Dinge ausgewürfelt werden, die zwar niemand mitbekommt, aber man will ja nichts verpassen... *urgh* So verpasst er halt Rollenspiel. Und für mich gehören Bemerkungen wie "Wo bleibt Ihr denn" zum Bummler einfach mit dazu, solche kleinen Bemerkungen sind es, die gehörig zur Atmosphäre beitragen. Und die muss man eben sprechen, wenn sie zeitlich angebracht sind, und das war sie in dem Moment absolut.
Der Spielleiter war durch die Lautstärke auch erst gestört, als der andere Spieler anfing sich zu beschweren und wir dadurch in einer Diskussion waren.