Autor Thema: Charakter-Genese per "Trichter" (war: Pen&Podcasts)  (Gelesen 9974 mal)

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Offline tartex

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Re: Charakter-Genese per "Trichter" (war: Pen&Podcasts)
« Antwort #75 am: 8.07.2017 | 13:51 »
Ich merke gerade, ich bin total anti bei Thema Trichterabenteuer, bei einem meiner Lieblingsspiele ist aber häufiges grausames Ableben ein durchaus gängiger Spielstil. Quasi ein ewiger Trichter. Ab in Ich-bin-merkwürdig-Thread, schätze ich

Naja. Das wirklich charakteristische am Trichter ist, dass jeder Spieler mehrere Charaktere spielt, bzw. mit mehreren Charakteren beginnt.
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Re: Charakter-Genese per "Trichter" (war: Pen&Podcasts)
« Antwort #76 am: 8.07.2017 | 14:00 »
Joar, würd auch sagen, einfach permanente extreme Letalität ist schlicht und einfach Meatgrinder / Fleischwolf.
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Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

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Re: Charakter-Genese per "Trichter" (war: Pen&Podcasts)
« Antwort #77 am: 8.07.2017 | 14:22 »
Was hat ein Trichter mit der Hintergrundgeschichte zu tun? (Trichter ist auch mal wieder unglaublich dämlich benannt, btw.)

Das ist eher ein Exkurs, weil am Anfang hier das Argument kam: "Trichter, das wäre nichts für mich. Da haben die Charaktere ja gar keine ausgearbeitete Hintergrundgeschichte, also ist es flach und" - man verzeihe mir die Zuspitzung - "gar kein richtiges und wahres Rollenspiel(TM)." Halt mehr die immersives Charakterspiel-Ecke.

Dieses Argument wurde dann von den Trichter-Fans in Frage gestellt, mit dem Argument, dass man die Hintergrundgeschichte seines Charakters ja im Rollenspiel - Trichter oder nicht - nicht schon im Vorhinein festlegen muss, sondern dass man den Hintergrund nach Beginn des Spiels immer noch herausarbeiten kann, sei es weil man den Schwerpunkt eher auf das legt, was dem (meist noch unerfahrenen) Helden in seinem ersten Abenteuer basiert, sei es, weil man den Hintergrund einfach dann entwickelt, wenn er für Spiel relevant wird.

(Letzteres ist für mich persönlich mein liebster Spielstil, weil ich mich selbst überraschen kann. Z.B. habe ich letzens einen Stufe 1 Old School D&D Krieger gespielt, der vergiftet wurde und wohl sterben würde, bevor der nächste Heiler zu erreichen war. Der Charakter hatte als Hintergrund nur den Satz "Hat seine Heimatstadt verlassen, weil sein Vater, ein reicher Händler gelyncht und das Familienanwesen niedergebrannt wurde.". Als mein Krieger nun im Sterben lag, habe ich improvisiert und meine Gefährten zu mir gerufen, um ihnen zu erzählen. "Ich habe einen versiegelten Brief bei mir, von meinem toten Vater, den meine Schwester in der nächsten Stadt erhalten soll. Bitte übergebt ihn ihr!" Ich hatte mir vorher keinerlei Gedanken über entwaige Geschwister oder Briefe gemacht, aber an der Stelle wollte ich halt eine Hook schaffen, um dann die Schwester evtl. als neuen SC zu verwenden, oder dem Spielleiter zumindest eine Ball zuzuspielen, damit er daraus was machen kann.)

Man erfindet halt den Hintergrund in dem Moment, wo es vom Spielfluss und der Gruppendynamik Sinn macht, anstatt die anderen evtl. mit "Mein Charakter ist halt so." zuzutexten.
« Letzte Änderung: 8.07.2017 | 15:33 von tartex »
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Re: Charakter-Genese per "Trichter" (war: Pen&Podcasts)
« Antwort #78 am: 8.07.2017 | 14:41 »
Ich verstehe das Endgegnerkonzept ebenfalls nicht so wirklich. Meinem Verständnis nach, ist ein BigBadGuy(End- oder signifikanter Zwischengegner) jemand, der eine "Beziehung" mit den Charakteren hat. Diese kann über die Vorgeschichte kommen (aber sollte im Abenteuer noch einmal herausgearbeitet werden) oder aus dem Abenteuer selbst. Wie der Spielleiter das macht, ist ihm überlassen. Einen Entkommenen SmallBadGuy befördern, ein evil Mastermind, der von Anfang an geteasered wird, oder Spielerideen anpassen und realisieren sind glaube ich gängige Praktiken.
Das BBG durch (Kindertage) aus der Vorgeschichte für einen Charakter herzustellen geht nicht von Anfang an, sondern nur nachdem etwas Fleisch am Charakter ist, aber das sollte doch eigentlich kein Problem sein.

Ich denke, die Trichter-Fans haben hier einfach gemeint: "Es ist sowieso Müll, wenn der Spielleiter schon im Vorhinein bestimmt, wer jetzt der BBG wird und ihm dann wahrscheinlich auch noch Plot Immunity gibt." Ist halt auch eher ein Vorurteil gegenüber den "Ich denke mir jetzt schon mal vor dem Spielen die total geile Story aus."-Spielern - egal, ob die jetzt Spieler oder Spielleiter sind, dass die das zwingend so machen.

Aber die Stoßrichtung passt schon: man muss den Hintergrund nicht vor dem Spielen festlegen, um komplexe Geschichten zu erschaffen. Emergenter Hintergrund kann viel Spass machen, wegen unerwarteter Plot-Twists und der stärkeren Verzahnung mit dem, was wirklich gerade in der Kampagne abläuft.
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Re: Charakter-Genese per "Trichter" (war: Pen&Podcasts)
« Antwort #79 am: 8.07.2017 | 15:20 »
"Es ist sowieso Müll, wenn der Spielleiter schon im Vorhinein bestimmt, wer jetzt der BBG wird und ihm dann wahrscheinlich auch noch Plot Immunity gibt."
Sprach ein Spieler, der offensichtlich seinem Spielleiter von vornherein misstraut bzw. davon ausgeht dass er ihm den Abend kaputt machen will, aber trotzdem mitspielt. So etwas Blödes würde ich den Trichter-Fans dann doch nicht unterstellen. Und so ein Spielleiter würde sich ja wahrscheinlich ähnlich vom Trichter abgestoßen fühlen. "Ey ich mache extra tolle Stories für alle eure Charaktere fertig und ihr weigert euch dann immer die so zu spielen wie ich sage. Und jetzt soll ich das auch noch für fünfmal so viele Charaktere machen? *dramatischesFederboaüberdieSchulterwerfen* auf Wiedersehen die Herren!"
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Re: Charakter-Genese per "Trichter" (war: Pen&Podcasts)
« Antwort #80 am: 8.07.2017 | 15:40 »
"Es ist sowieso Müll, wenn der Spielleiter schon im Vorhinein bestimmt, wer jetzt der BBG wird und ihm dann wahrscheinlich auch noch Plot Immunity gibt."
Sprach ein Spieler, der offensichtlich seinem Spielleiter von vornherein misstraut bzw. davon ausgeht dass er ihm den Abend kaputt machen will, aber trotzdem mitspielt.

Also in den 90igern wurde das schon regelmäßig in "Tipps für Spielleiter zur dramaturgisch hochwertigen Kampagnengestaltung"-Artikeln empfohlen und als wünschenswert dargestellt. Und ich denke, viele Leute haben damit negative Erfahrungen gemacht.

"Wie rette ich meine wichtigen NSCs und Plots davor, dass die Spieler sie kaputt machen." ist dir nie untergekommen?
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Re: Charakter-Genese per "Trichter" (war: Pen&Podcasts)
« Antwort #81 am: 8.07.2017 | 16:48 »
Also in den 90igern wurde das schon regelmäßig in "Tipps für Spielleiter zur dramaturgisch hochwertigen Kampagnengestaltung"-Artikeln empfohlen und als wünschenswert dargestellt. Und ich denke, viele Leute haben damit negative Erfahrungen gemacht.

"Wie rette ich meine wichtigen NSCs und Plots davor, dass die Spieler sie kaputt machen." ist dir nie untergekommen?
Doch natürlich schon. Aber hey wir sind hier die Avantgarde :)
Allgemein ist glaube ich ein großer Teil der Spieler bei der Einsicht angekommen, dass man zusammen SpaßFreudeGenuss am Spiel haben will. Von da aus fehlt meist nur der kleine Schritt, offen darüber zu reden, und natürlich verschiedene Genussquellen zu identifizieren. Wer sich regelmäßig neue Spiele ansieht oder die ENNIEs verfolgt, kommt auch in den Werken selbst an modernen Spielstilen gar nicht vorbei. Die OSR ist sicher ein Sonderfall, weil ein autoritärer Spielleiter da ja notwendig ist, aber gerade da wird ja glaube ich nicht plot immunity vertreten.
Aber ich komme vom Thema weg. Wer tatsächlich noch diesen alten Mustern anhängt, findet sich vermutlich eher versehentlich bei neumodischen Trichterabenteuern wieder, dachte ich.
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Re: Charakter-Genese per "Trichter" (war: Pen&Podcasts)
« Antwort #82 am: 8.07.2017 | 16:59 »
Aber ich komme vom Thema weg. Wer tatsächlich noch diesen alten Mustern anhängt, findet sich vermutlich eher versehentlich bei neumodischen Trichterabenteuern wieder, dachte ich.

Oder sagt: "So Trichter-Abenteuer können ja gar nicht gut sein."

Ich glaube, was du gesagst hast, war der implizite Vorwurf den wir Trichter-Fans hier denen gemacht haben, die meinten, dass das Konzept Trichter ja nicht  wirklich befriedigend sein kann.
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Offline Anro

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Re: Charakter-Genese per "Trichter" (war: Pen&Podcasts)
« Antwort #83 am: 8.07.2017 | 17:08 »
Das ist eher ein Exkurs, weil am Anfang hier das Argument kam: "Trichter, das wäre nichts für mich. Da haben die Charaktere ja gar keine ausgearbeitete Hintergrundgeschichte, also ist es flach und" - man verzeihe mir die Zuspitzung - "gar kein richtiges und wahres Rollenspiel(TM)." Halt mehr die immersives Charakterspiel-Ecke.

Dieses Argument wurde dann von den Trichter-Fans in Frage gestellt, mit dem Argument, dass man die Hintergrundgeschichte seines Charakters ja im Rollenspiel - Trichter oder nicht - nicht schon im Vorhinein festlegen muss, sondern dass man den Hintergrund nach Beginn des Spiels immer noch herausarbeiten kann, sei es weil man den Schwerpunkt eher auf das legt, was dem (meist noch unerfahrenen) Helden in seinem ersten Abenteuer basiert, sei es, weil man den Hintergrund einfach dann entwickelt, wenn er für Spiel relevant wird.

Danke, das hatte ich anscheinend so nicht interpretiert/gelesen oder was weiß ich.

Also ist es letztenendes eine Geschmacksfrage, keine "Trichter als Methode zur Charaktergenese". Irreführender Titel, dann.

Was dies "HGeschichte wie es passt" angeht ist es problematisch. Als Spieler super, als Meister und Spieldesigner etwas schwer zu regeln.
Meine Spieler haben geheime Siegel für eine Schmugglergilde produziert, weil Sie dachten "das wäre praktisch und passend" und es war voll ok - Ich gab für einen Ausbruch jedem zwei Spieler, um die Tödlichkeit der Situation zu zeigen, einer der PlayerControlledNPCs war eine Schmugglerin.
Es sollte aber nicht passieren, dass Sie sagen "Ich kenne zufällig den Stallknecht von damals, als ich jung war, mega guter Freund. Wir kommen also Problemlos in das Schloß des Bösewichts rein." In dem Fall war die Brosche in Ordnung, da es sogar ein guter Hook war, der es etwas einfacher war auf diese Art.
Ich bin auch ein Fan von festen Szenarien ohne "Die Spieler haben meist bessere Ideen als Du - klau einfach die Beste, die Sie haben", weil ich mich dann schmutzig fühle und die ganzen Hinweise in Art und Weise meiner NPCs/Bauweise oder welcher Details auch immer weg schmeißen kann.
Zumindest als generelle Aussage ist mir nicht wohl dabei. Ich betrüge, indem ich etwas wahr mache, was nicht wahr ist. Das klingt für mich unhöflich, weil man nie "ehrlich richtig" liegen kann oder etwas rausfinden konnte, sondern nur "toll phantasieren".
Aber hey, das gehört hier nicht wirklich her.

Offline Chruschtschow

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Ich betrüge, indem ich etwas wahr mache, was nicht wahr ist. Das klingt für mich unhöflich, weil man nie "ehrlich richtig" liegen kann oder etwas rausfinden konnte, sondern nur "toll phantasieren".

Eben! Das ist ja schließlich nicht so, als hätte sich das alles nur jemand ausgedacht ... oh, warte mal. ;)
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Anro

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Eben! Das ist ja schließlich nicht so, als hätte sich das alles nur jemand ausgedacht ... oh, warte mal. ;)

Hey, jedem seine eigene Moral, wenn ich unter Dir spiele und merke, dass all meine Überlegungen umsonst sind, wenn ich versuche das Rätsel vor mir zu lösen was sich wir erforschen, dann werde ich enttäuscht sein.
Andere werden toll finden, dass Sie so oft recht haben mit ihren wilden Theorien.

Offline Chruschtschow

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Re: Charakter-Genese per "Trichter" (war: Pen&Podcasts)
« Antwort #86 am: 8.07.2017 | 18:04 »
@Anro:
Es ist noch schlimmer. Meine Spieler WISSEN, dass sie aktiv die Welt mit formen und es oft keinen prädeterminierten Täter gibt. Aber ich bin auch eher der SL mit einer Menge Bass Playing / Trail Blazing in der Spielgestaltung und Spielern in einer stärkeren Autorenposition. ;)

Was natürlich wieder nur eingeschränkt zu einem Funnel / Trichter passt, um das Thema wieder aufzugreifen. Wenn ich dann doch mal in die OSR-Sparte schaue, reiche ich auch entsprechende Gestaltungsspielräume an die Gruppe weiter und ob das dann sooo herausforderungsorientiertes Spiel bei mir ist, sei dahin gestellt. Wie schon vor einer Weile geschrieben hatten meine bisherigen OSR-Ausflüge durchaus ziemliche Gonzoeinschläge.

Wer hier hat eigentlich schon einen Funnel gespielt und wie "ernst" ging der vonstatten?
« Letzte Änderung: 8.07.2017 | 18:11 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Re: Charakter-Genese per "Trichter" (war: Pen&Podcasts)
« Antwort #87 am: 8.07.2017 | 19:56 »
@Anro:
Es ist noch schlimmer. Meine Spieler WISSEN, dass sie aktiv die Welt mit formen und es oft keinen prädeterminierten Täter gibt. Aber ich bin auch eher der SL mit einer Menge Bass Playing / Trail Blazing in der Spielgestaltung und Spielern in einer stärkeren Autorenposition. ;)

Was natürlich wieder nur eingeschränkt zu einem Funnel / Trichter passt, um das Thema wieder aufzugreifen. Wenn ich dann doch mal in die OSR-Sparte schaue, reiche ich auch entsprechende Gestaltungsspielräume an die Gruppe weiter und ob das dann sooo herausforderungsorientiertes Spiel bei mir ist, sei dahin gestellt. Wie schon vor einer Weile geschrieben hatten meine bisherigen OSR-Ausflüge durchaus ziemliche Gonzoeinschläge.

Wer hier hat eigentlich schon einen Funnel gespielt und wie "ernst" ging der vonstatten?

:-)
Gonzoeinschläge, Bass playing, Trail blazing. Alles nicht wirklich bekannt für mich. Sollte aber interpretierbar sein :-)

Es ist halt eine andere Art zu spielen und eher ein Story spiel(vs. Charakterspiel). Mache ich teilweise, wenn ich keine Zeit zur Vorbereitung hatte. Da fehlen dann die Geheimnisse und "das große Ganze".
Kann toll sein, machen wir aber meist nicht so gerne, da etwas Herausforderung mehr gewünscht ist.
Wenn das alle wissen und nichts vorgespielt wird, dann ist das für meine Moral vollkommen ok.

Meatgrinder kenne ich persönlich auch nur von Streams und da auch eher von DnD1/2, glaube ich. Also einem sehr alten System.
Da war es so, wer die ersten paar Dungeons/Stufen überlebt hatte, war halt wohl "länger da" und bekam dann Persönlichkeit. Wie gesagt, ich kenne es nur von zwei englischen Streams, hatte ich vor einer Weile geschaut. Neue Systeme mit Trichterlevel sind mir nicht bekannt.

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Re: Charakter-Genese per "Trichter" (war: Pen&Podcasts)
« Antwort #88 am: 8.07.2017 | 20:31 »
Gonzo (Definition 2)
Bass playing, Trail blazing

Zitat
Da fehlen dann die Geheimnisse und "das große Ganze". Kann toll sein, machen wir aber meist nicht so gerne, da etwas Herausforderung mehr gewünscht ist.

Die fehlen gar nicht mal so sehr. Sie sind nur ... anders, entwickeln sich im Spiel, sind stellenweise niemandem bekannt. Die Herausforderung liegt dann natürlich etwas an anderer Stelle, eher im Charakterspiel, im gemeinsamen Weben einer konsistenten Geschichte usw. Übrigens ist der Gag-Faktor nicht zwingend was für mein normales Spiel. Er entsteht nur halt in der Kombination meines Spiels mit der OSR. Das wird dann im Normalfall immer ein ganz furchtbar ironisch-nostalgischer Kram mit Riesenratten. Ich bin kein guter OSR'ler, Oder die spielen alle so und wollen es nicht zugeben. ;)

Zitat
Da war es so, wer die ersten paar Dungeons/Stufen überlebt hatte, war halt wohl "länger da" und bekam dann Persönlichkeit. Wie gesagt, ich kenne es nur von zwei englischen Streams, hatte ich vor einer Weile geschaut. Neue Systeme mit Trichterlevel sind mir nicht bekannt.

DCC (Dungeon Crawl Classics) halt. Das ist von 2012 und treibt genau das dann auf die Spitze mit seinem Funnel / Trichter (heißt das echt so auf deutsch?). Interessantes Konzept. Ich kann den Reiz von außen total gut nachvollziehen. Aber ich fürchte, mein eigenes Spiel schiebt das zu schnell in Richtung Paranoia. BODYCOUNT!!!
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Re: Charakter-Genese per "Trichter" (war: Pen&Podcasts)
« Antwort #89 am: 8.07.2017 | 21:00 »
DCC (Dungeon Crawl Classics) halt. Das ist von 2012 und treibt genau das dann auf die Spitze mit seinem Funnel / Trichter (heißt das echt so auf deutsch?).

Laut Wiktionary: ja. Ist netterweise sogar ein Bild dabei.

Offline Chruschtschow

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Re: Charakter-Genese per "Trichter" (war: Pen&Podcasts)
« Antwort #90 am: 8.07.2017 | 21:33 »
Ich meinte die Übersetzung für diese Spielform. Ein Sieb wäre für meine Assoziation passender. Oder ein Rechen. :d
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Re: Charakter-Genese per "Trichter" (war: Pen&Podcasts)
« Antwort #91 am: 8.07.2017 | 22:07 »
Ich meinte die Übersetzung für diese Spielform. Ein Sieb wäre für meine Assoziation passender. Oder ein Rechen. :d

Oder eine Runde Dschungelcamp... >;D

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Re: Charakter-Genese per "Trichter" (war: Pen&Podcasts)
« Antwort #92 am: 8.07.2017 | 22:37 »
Ohja, eine Dungeonsurvivalshow mit B-, C-, D-Promis :d :d :d

(Würde ich mit Fate spielen ...)
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Re: Charakter-Genese per "Trichter" (war: Pen&Podcasts)
« Antwort #93 am: 8.07.2017 | 23:11 »
Lassen wir uns überraschen, wie es bald übersetzt wird ...

@Ausgangspunkt/Anro: Eigentlich war der Ausgangspunkt die Folge des Pen- und Podcasts, der eine Folge über Arten von Charakterhintergrund hatte und mit das Stufe 0-Konzept sowie der Trichter gefehlt hat.

@Endgegnerkonpt: Um es einmal deutlich zu sagen: Das haben Trichter nicht. Häufig gibt es Endgegner, genauso häufig nicht.
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Re: Charakter-Genese per "Trichter" (war: Pen&Podcasts)
« Antwort #94 am: 8.07.2017 | 23:25 »
Wer hier hat eigentlich schon einen Funnel gespielt und wie "ernst" ging der vonstatten?

Ich habe zwei Cthulhu-Funnels mit "Kosmische Furcht, Kosmischer Schrecken" geleitet. Beim ersten haben eigentlich alle Charaktere überlebt und die Spieler haben sich für Teil 2 dann jeweils ihren Lieblingscharakter ausgesucht, mit denen es weiter ging. Spannend bis unheimlich.

Beim zweiten Funnel wurde es eher komisch bis lächerlich, aber das lag an einem der Spieler, der bei den meisten Systemen seltsamen Humor beweißt.

Das dritte Mal haben die Spieler zwar drei Charaktere erstellt, aber gleich nach der Erschaffung einen Favoriten ausgewählt und den dann alleine gespielt.
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Re: Charakter-Genese per "Trichter" (war: Pen&Podcasts)
« Antwort #95 am: 8.07.2017 | 23:51 »
Ich auch leider erst zweimal viermal fünfmal.

Beim ersten Mal war ich echt dankbar für zwei Schäfer, weil die als zusätzlichen "Gegenstand" einen Schäferhund haben, ist fast wie ein fünfter {und sechster} Charakter.

Beim zweiten Mal mit Nicht-OSRlern, deren SC sich so dusselig anstellten, dass sie nach der Hälfte keine Charaktere mehr hatten ... Ich konnte aber die Dorfbewohner zur Hälfte des Abenteuers befreien, so hatten alle wieder SC,

Beim dritten Mal auf dem DinG, unserem RPGtreff. War ganz cool, nette Rätsel, weird. Na, weird sind sie meist.

Zum vierten Mal hier im Forum, das kann man ggf. nachlesen. Tartex ist da ja z.B. auch beteiligt.

Das war alles DCC.

Zum fünften Mal mit Die Kerker von Grimmstein und Dungeonslayers. Man startet ohne Erinnerung im Kerker mit nix am Leib. Sehr geil. Das war ein Eins-zu-eins und wirklich from Zero to hero. Irgendwan bin ich durch einen raum mit vier epischen Golems und dahinter war nix mehr beschrieben ... Mr. Whisp, bitte erklären sie sich ... ;)
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Re: Charakter-Genese per "Trichter" (war: Pen&Podcasts)
« Antwort #96 am: 9.07.2017 | 12:38 »
Wer hier hat eigentlich schon einen Funnel gespielt und wie "ernst" ging der vonstatten?

Recht ernst gingen unsere Funnel-Abenteuer nicht vonstatten :)

Es ist ja auch recht amüsant: jeder Spieler spielt vier Bauern mit meist grottenchlechten Werten die sich aufmachen um dem mühseligen Leben mit ewiger Schufterei und einem Haus mit zänkischem Weib und plärrenden Kindern und den stets wachsenden Steuern zu entgehen, immerhin haben sie schon so Gerüchte gehört, dass es so was wie "Helden" gibt, die gehen da in Dungeons, erschlagen Monster und holen sich massenhaft Schätze :)

Mein Einführungsabenteuer in diese Spielart ist das mit dem Tor zu einem kosmischen Grabmal. Die Spieler hatten durchaus Spass daran zu entscheiden ob sie nun den entbehrlichen (weil so schlechte Werte) Alrik vorschicken oder den besser gewappneten Belrik... und diese Spielweise regt durchaus zum kreativen Handeln an: so hatte eine Gruppe einmal die Kuh, die der Bauer Celrik dabei hatte, vorgeschickt in den Raum, die hat dann alles abgekriegt... war aber dann noch gute Verpflegung.
Jeder Bauer startet ja mit ein, zwei Sachen an Ausrüstung (wohl dem, der die 10-feet-pole dabei hat), da ergeben sich auch ganz kreative Situationen... so bastelte einmal eine Gruppe ein "Untotenvernichtungsmittel" aus einer Spitzhacke, einer zersplitterten Öllampe und einem Fläschchen Heilgem Wasser...

Ja, die Bauern sterben schnell, aber das ist ja so gewollt, und irgendwie spielt es sich wie Munchkin oder das Brettspiel "Drachenhort"....

Und wer überlebt, kann sich einen Level-1 Char draus machen. Dessen Hintergrundgeschickte ist dann "Damals, wie wir in den Dungeon hinter dem Tor gegagen sind, da wo es Delrik und Elrik erwischt hat, da wo wir die Kuh in die Speerfalle geschickt haben...".

Also uns macht es regelmäßig Spass für so One-Shots. Ich empfehle allen: einfach mal ausprobieren.