Autor Thema: Wenn einen die Umgebungen auf die Probe stellt  (Gelesen 1910 mal)

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Offline Bluecaspar

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Wenn einen die Umgebungen auf die Probe stellt
« am: 11.07.2017 | 17:53 »
Die Charaktere drohen in einen Schneesturm zu erfrieren, sie leiden beim durchqueren einer Wüste an Hunger und Durst oder sie ersticken womöglich, weil sie lange Unterwasser die Luft anhalten müssen. Bei herkömlichen Spielsystem würde man wohl auf sowas wie Kondition würfeln aber wie geht ihr das bei Turbo Fate an, wenn ihr feststellen wollt, ob die Charaktere den Naturgewalten gewachsen sind? An sich ganz klar eine Herausforderung. Aber einfach irgend eine Methode dagegen anwenden? Da bin ich mir unsicher wie das aussehen könnte.
« Letzte Änderung: 11.07.2017 | 17:55 von Bluecaspar »

Offline Chruschtschow

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Re: Wenn einen die Umgebungen auf die Probe stellt
« Antwort #1 am: 11.07.2017 | 17:56 »
Wenn die Gefahr ein richtig dickes Ding ist, zentral für diese Situation, dann mach sie zum Charakter mit Angriffswerten, Stress etc. Bestes Beispiel: Fight Fire im Worlds in Flames gestaltet das Feuer so, gegen das die SC als Feuerwehrmänner und -frauen angehen.
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline KhornedBeef

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Re: Wenn einen die Umgebungen auf die Probe stellt
« Antwort #2 am: 11.07.2017 | 17:57 »
Bronzene Regel, Duderino!
Lass den Schneesturm tatsächlich angreifen oder Aspekte erzeugen!
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Offline Azzu

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Re: Wenn einen die Umgebungen auf die Probe stellt
« Antwort #3 am: 11.07.2017 | 18:17 »
Widerspruch: Die bronzene Regel, so großartig ich sie finde, hilft gar nichts, wenn es darum geht, mit den Methoden Aktionen zu beschreiben, die gar keine Aktionen sind - tatsächlich vervielfacht sich das Problem nur, weil die Szene kleinteiliger dargestellt und noch mehr gewürfelt wird. Den klassischen Rettungswurf kennt Turbo-Fate nicht.

Letztlich hilft es, die durch Würfel zu beantwortende Frage so umzuformulieren, dass die Methoden wieder passen. Also statt der Frage, ob die Charaktere einfach zäh genug sind, die Entbehrungen der Wüste zu ertragen (Rettungswurf auf Konstitution), die Frage, wie sie den Marsch durch die Wüste angehen - waren sie so sorgfältig, ausreichend Wasser mitzunehmen und dafür unnötigen Balast zurückzulassen, sind sie scharfsinnig genug, unterwegs Wasser zu finden, etc.

Offline KhornedBeef

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Re: Wenn einen die Umgebungen auf die Probe stellt
« Antwort #4 am: 11.07.2017 | 18:27 »
Widerspruch: Die bronzene Regel, so großartig ich sie finde, hilft gar nichts, wenn es darum geht, mit den Methoden Aktionen zu beschreiben, die gar keine Aktionen sind - tatsächlich vervielfacht sich das Problem nur, weil die Szene kleinteiliger dargestellt und noch mehr gewürfelt wird. Den klassischen Rettungswurf kennt Turbo-Fate nicht.

Letztlich hilft es, die durch Würfel zu beantwortende Frage so umzuformulieren, dass die Methoden wieder passen. Also statt der Frage, ob die Charaktere einfach zäh genug sind, die Entbehrungen der Wüste zu ertragen (Rettungswurf auf Konstitution), die Frage, wie sie den Marsch durch die Wüste angehen - waren sie so sorgfältig, ausreichend Wasser mitzunehmen und dafür unnötigen Balast zurückzulassen, sind sie scharfsinnig genug, unterwegs Wasser zu finden, etc.
Naja, genau das was du beschreibst könnte auch die Verteidigung gegen die Umgebung sein ;)
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Daheon

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Re: Wenn einen die Umgebungen auf die Probe stellt
« Antwort #5 am: 11.07.2017 | 18:34 »
Bei solchen Situationen (Mensch gegen die Natur) verwende ich die Aktionen wie sonst auch. Gewichtet nach dramaturgischer Notwendigkeit.

Wenn es nur darum geht, festzustellen, wie platt die Figuren nach Durchquerrung der Wüste sind, reicht ein Überwinden- oder Verteidigenwurf, um Stress oder Konsequenzen zu vermeiden.

Wenn man Wert darauf legt, die logistische Seite einer Wüstendurchquerung zu "simulieren", kann man eine Herausforderung daraus machen.

Wenn die Durchquerung der Wüste der letzte Akt einer dramatischen Flucht ist, dann würde ich sie als Konflikt mit dem "Bossgegner" Wüste gestalten.


Und bei Masters of Umdaar gibt es ja noch Cliffhanger als besondere Form der Herausforderung, wenn man Zeitdruck einbauen möchte.

Offline Kampfwurst

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Re: Wenn einen die Umgebungen auf die Probe stellt
« Antwort #6 am: 11.07.2017 | 18:42 »
Oft hilft es schon, die Logik umzudrehen. Die Charaktere sind kompetent (!), sie wissen, was sie tun. Wenn sie also losziehen um durch die Wüste, durch die Arktis oder ähnliches müssen, dann werden sie das normalerweise entsprechend vorbereitet tun. Selbst wenn die Spieler das nicht explizit sagen.

Entsprechend hat die Wüste z.B. die Aspekte "Kein Wasser" und "Keine Nahrung" und "unerträgliche Hitze" usw. Die Spieler können dann hingehen und aktiv (!) diese Aspekte überwinden. Ein Spieler könnte z.B. sagen, dass sein Charakter hingeht und einen ausreichenden Vorrat an Wasser besorgt, den er großzügig bemisst. Das klingt nach einer Sorgfältigen Vorbereitung.
Ein anderer Spieler mag einen Charakter spielen, der sich in der Wüste auskennt, und der sagt "In der Wüste gibt es immer was zu essen, wenn man weiß, wo man suchen muss." Und so ist er Scharfsinnig genug, die Verstecke von Schlangen und anderem Getier in der Wüste auszumachen, wodurch er den Aspekt "Keine Nahrung" überwindet.

Die Schwierigkeit kannst du so wählen, wie du es für passend hältst. Ich gehe da normalerweise immer von einer Schwierigkeit von 2 aus und passe das dann an, wenn es weitere Einflussgrößen gibt. Das Problem mit dem Wasser wird natürlich dadurch verschlimmert, dass es unerträglich heiß ist, also muss schon gut für Wasser gesorgt sein, und da würde ich die Schwierigkeit auf 4 ansetzen.

In jedem Fall: lass die Spieler aktiv an die Sache heran gehen. Zwing sie bei Fate nicht in die passive Rolle, das funktioniert nicht. Bei einem Misserfolg müssen die Spieler eben ausgiebiger mit den entsprechenden Problemen kämpfen. Oder sie kaufen sich die Erfolge über Kosten, die dann zu dem Aspekt passen, den sie überwinden wollten.

Offline nobody@home

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Re: Wenn einen die Umgebungen auf die Probe stellt
« Antwort #7 am: 11.07.2017 | 19:29 »
Ich würde mir als SL wahrscheinlich auch noch mal die Frage genauer ansehen, was im Fall des Scheiterns eigentlich so in etwa die schlimmste noch interessante Konsequenz sein könnte. Will ich überhaupt, daß Spielercharaktere in einer derartigen Situation durchaus auch mal abnippeln oder sonstwie längerfristig ausfallen können -- und falls nicht, was könnte ihnen statt dessen zustoßen?

Gegebenenfalls kann das jeweilige aktuell zu vermeidende Schicksal auch gleich noch ein paar Hinweise auf passende Methoden für die Herausforderung o.ä. liefern. In einem Schneesturm beispielsweise kann man ja nicht nur erfrieren, sondern sich in passender Landschaft schnell auch mal hoffnungslos verirren oder voneinander getrennt werden...

Offline Caranthir

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Re: Wenn einen die Umgebungen auf die Probe stellt
« Antwort #8 am: 11.07.2017 | 20:35 »
Interessante Frage! Je nachdem, wie zentral so eine Szene sein soll, würde ich den Schneesturm etc, tatsächlich auch als Charakter abbilden und angreifen lassen. Die Charaktere können dann mit einer passenden Methode angreifen bzw. Vorteile erschaffen und so "Stress" und verursachen. Ist die Stressleiste des Sturms voll, haben sie ihn überwunden.

Ist die Szene nicht ganz so wichtig, würde ich einfach eine Reihe von Aspekte definieren "Eiseskälte zieht bis in die Knochen", "knietiefer Schneematsch", "Immer mit dem Kopf gegen den Wind". Je nach Beschreibung der Spieler (Goldene Regel) wird eine passende Methode gewählt, um die Aspekte zu überwinden. Die Charaktere können sich gegenseitig helfen (unterstützen, Vorteile erschaffen).

Ist die Szene nur Beiwerk, würde ich einfach von jedem eine Überwinden-Probe würfeln lassen, und gut ist.
Lese: Fate of Cthulhu, Fate Horror Toolkit, Dragon Age RPG, The Expanse RPG

Leite: Der Eine Ring (Kampagnen in Wilderland und Rohan)

Brettspiele: Firefly, Dresden Files Card Game, Azul, Eldritch Horror

Spielerin von Rapunzel in Märchenkrieger Los!: "Das schaffe ich, ich hab lange Haare!" ;)