Ein
halbgarer one-shot mit Remember Tomorrow und etwas abgeschwächt mit Misspent Youth lassen mich doch mal fragen, wie man Leute möglichst gut darauf vorbereitet, der Runde aus dem Stand starke Szenen vorzulegen.
Negativ sind mir da aufgefallen: Langes Überlegen, über das im schlimmsten Fall vergessen wird, dass man die Szene an sich noch gar nicht gespielt hat. Zurückziehen auf sehr einfache, möglichst langweilige Einstiege. Zögern, andere Figuren einfach mal hart reinzuframen bzw. ihnen an den Karren zu fahren.
Ursprünglich wollte ich die Frage
hier anschließen, habe mich dann aber doch für einen eigenen Thread entschieden. Daher der Titelzusatz.
Die Frage nach dem Szenen Vorlegen scheint mir vor allem für SL-befreites Spiel relevant, wobei es ja auch Rollenspiele mit SL gibt, in denen alle reihum "framen", z.B. Hillfolk oder das angesprochene Misspent Youth.
Also: (Wie) macht ihr das? Was sind gute/schlechte Techniken? Besonders interessant: Wovon können auch eingespielte Gruppen noch profitieren?
Ein Beispiel mit viel Aufwand wäre, alle Beteiligten - auf eine SL kann man das hier nicht abschieben - aufzufordern, sich schon vor Zusammenkommen der Runde (oder alternativ in einer eigenen Setup-Phase?) Gedanken über Szenen und Werkzeuge zu machen, ungefähr so wie Lord Verminaard das im oben verlinkten Thread beschreibt. Auch (zeit)aufwändig ist das Tutorial in Love in the Time of Seið, wo man sich gemeinsam ein beliebiges Setting aussucht und ein paar zwanglose Szenen spielt, um in den Modus und die Regeln reinzukommen. Fand ich beim Ausprobieren extrem komisch, hat aber was. Vielleicht lassen sich die Leute so aufwärmen bzw. geben sich dann nachher im "echten" Spiel mehr Mühe?
Mittelmäßig aufwändig finde ich vorab zu formulierende Szenen-Fragen wie in Durance oder Microscope. Oder vorformulierte, zu beantwortende in Montsegur 1244 oder Love in the Time of Seið.
Wenig Aufwand hat man mit den klassischen W-Fragen: Wer, Was, Wann, Wo und los! - sofern die alle immer präsent haben, Szenen-
Stakes oder mit Fiasco, das sich genial drückt und erlaubt, das Vorlegen dem Rest der Runde zu überlassen. Gute Impro-Techniken vielleicht, da kenne ich mich zu wenig aus.
Ich habe auch das Gefühl, das Setting- und Charaktererstellung bzw. allgemein Erklärungen Runden oft Saft absaugen. Vielleicht wäre das anders, wenn man erstmal eine Runde frei spielt - ähnlich dem Tutorial in Love in the Time of Seið, aber lieber Setting/Story-relevant - und dann erklärt/baut?