Autor Thema: Nachträglich Charaktermotivation aus den Fingern saugen  (Gelesen 10031 mal)

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Offline felixs

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Re: Nachträglich Charaktermotivation aus den Fingern saugen
« Antwort #125 am: 14.07.2017 | 14:30 »
Der SL soll aversionsfreie Abenteuer liefern (an dene alle Charaktere teilnehmen könnten,wenn sie wollten), um Appetenz braucht er sich nicht zu kümmern ("Warum sollte ich da mitmachen?" ist eine Frage, die sich allein an den Spieler des jeweiligen Charakters richtet).

Das liegt aber eben eng beieinander. Und wir hatten das schon. Und wir sind uns einig.
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Online Maarzan

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Re: Nachträglich Charaktermotivation aus den Fingern saugen
« Antwort #126 am: 14.07.2017 | 14:32 »
Ich verstehe ehrlich gesagt die Einstellung: "Der SL hat gefälligst Abenteuer zu liefern, welche die Motivation meines Charakters treffen" nicht mal ansatzweise. Herrscht woanders ein derartiger SL-Überschuß, daß man als Spieler Forderungen stellen kann, weil der SL froh und dankbar sein muß, daß man sich dazu herabläßt, mitzuspielen ? (Ich würde einen Umzug in Betracht ziehen...) Meine Erfahrung sieht ganz anders aus: da beißt halt einer, der lieber Spieler wäre, ins saure Äpfelchen und leitet. Und weil der das nicht dauernd machen will, muß jeder in der Gruppe mal ran. Natürlich bemüht sich jeder als SL, so gut er eben kann, aber mit Forderungen bräuchte man keinem kommen. "Wenn Dir Dein Charakterkonzept wichtiger ist als zu spielen - dann spiel halt nicht mit" wäre wohl ein recht häufig gehörter Satz. Allerdings spreche ich auch nicht von Sachen wie den Paladin loschicken wollen, um die unschuldigen Bewohner eines Waisenhauses auszulöschen. Der SL soll aversionsfreie Abenteuer liefern (an dene alle Charaktere teilnehmen könnten,wenn sie wollten), um Appetenz braucht er sich nicht zu kümmern ("Warum sollte ich da mitmachen?" ist eine Frage, die sich allein an den Spieler des jeweiligen Charakters richtet).

Erst einmal: Die Einstellung ist seltener "soll die (spezielle) Motivation meines Charakters treffen" als "Soll nicht die Bedürfnisse meines Charakters grob missachten - beginnend beim Selbsterhaltungstrieb.

Und ja, je nach Umfeld werben (OK, warben) Spielleiter um Spieler - und ein paar sind sich dann auch nicht zu fein aktiv zu täuschen um ihre sonst unvermittelbaren Vorstellungen ans Publikum zu bekommen.

Und wie schon erwähnt: Wenn der SL seinen Vorschlag unterbreitet passt man sich an oder man verzichtet eben tatsächlich.

Das Problem tritt auf, wenn der Vorschlag nicht dem dann präsentierten entspricht oder ähnlich grobe Schnitzer enthält, wie wenn der Spielleiter es halt für eine tolle Story hält den Paladin - dann typischerweise erzwungenermaßen - fallen zu lassen, um eine Rehabilitierungsstory ausspielen zu können oder der Haken erst später kommt.

Oder auch bei "starken Schnitten": Bisher reines Kennenlern-Barbiespiel und dann der Schnitt: Nachdem ihr euch in der Taverne völlig besoffen habt und eine Massenschlägerei mit Toten ausgelöst habt, hat euch die Stadtwache verhaftet und ihr könnt nur dem Galgen entgehen, indem ihr diesen Himmelfahrtsauftrag annehmt ... ".
Hallo, ich war nur in dieser Taverne, damit sich das Kennenlernen etc nicht noch weiter zieht. Mein asketischer Priester würde weder trinken noch eine Kneipenschlägerei anfangen.
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Offline Issi

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Re: Nachträglich Charaktermotivation aus den Fingern saugen
« Antwort #127 am: 14.07.2017 | 15:02 »
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Maarzan
Ich möchte als Spieler nicht erzählt bekommen, ob sich meine Figur willenlos besäuft, und wieviele NSC sie im Rausch tötet. Falls Du darüber gar keine Entscheidungsgewalt hattest, sehe ich da einen Spielleiter, der eine Grenze überschritten und sein Erzaehlrecht missbraucht hat.
Bei einem Framing, dürftest Du mMn.  das Erzaehlrecht nicht verlieren.
Es sei denn....... deine Figur hatte was im Getränk, was sie willenlos, und ferngesteuert macht und zudem Blutdurst und blinden Zorn auslöst.
 War das denn der Fall?

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Re: Nachträglich Charaktermotivation aus den Fingern saugen
« Antwort #128 am: 14.07.2017 | 15:22 »
Nein, davon war keine Rede.

Wobei es nicht der einzige Vorfall dieser Art war. (und wohl auch schon ein so oft misbrauchter Einstieg ist, dass er schon klassisch ist.

In einem anderen Fall hieß es, wie lange haltet ihr euch in der Taverne auf?
~ 15-21h? Dann eine Konstiprobe pro Stunde und pro Stunde -1.
(was dann eine Chance von insgesamt  0,5% für Consti11 und 9% für Consti16 ergibt das zu schaffen)

Danach waren wir alle bewußtlos, verhaftet und der Paladin seinen Status los. Danach ebenfalls die obige Drohung.
In dem Fall war mir das noch egal, mein Charakter war eh wahnsinnig und damit "pflegeleicht", aber mit einem etwas ernsteren Charakter oder gar als Spieler des Paladins wäre das dann auch ein Anlass zum Gehen gewesen.
Der kam dann erst später noch ...

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Offline Issi

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Re: Nachträglich Charaktermotivation aus den Fingern saugen
« Antwort #129 am: 14.07.2017 | 15:36 »
Nein, davon war keine Rede.

Wobei es nicht der einzige Vorfall dieser Art war. (und wohl auch schon ein so oft misbrauchter Einstieg ist, dass er schon klassisch ist.

In einem anderen Fall hieß es, wie lange haltet ihr euch in der Taverne auf?
~ 15-21h? Dann eine Konstiprobe pro Stunde und pro Stunde -1.
(was dann eine Chance von insgesamt  0,5% für Consti11 und 9% für Consti16 ergibt das zu schaffen)

Danach waren wir alle bewußtlos, verhaftet und der Paladin seinen Status los. Danach ebenfalls die obige Drohung.
In dem Fall war mir das noch egal, mein Charakter war eh wahnsinnig und damit "pflegeleicht", aber mit einem etwas ernsteren Charakter oder gar als Spieler des Paladins wäre das dann auch ein Anlass zum Gehen gewesen.
Der kam dann erst später noch ...
Aua! :P
Das  wirkt auch ein Bisschen hilflos.
Da gibt es elegantere Methoden Figuren in Verdacht zu bringen, die zudem Spielerfreundlicher sind.
Würde mich wundern,  wenn das ein Kaufabenteuer war. Das war sicher selbstgebastelt.  ;)

Online Maarzan

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Re: Nachträglich Charaktermotivation aus den Fingern saugen
« Antwort #130 am: 14.07.2017 | 15:41 »
Ja, das war selbstgebastelt. Wobei wir ja mehr oder weniger auf Jobsuche waren (obwohl ich ohne Wahnsinn den Job tatsächlich nicht angenommen hätte. Als Barde/Illusionist bist du beim Untote ausräuchern einfach sehr falsch, aber verkauft wordenist das als Stadtabenteuer in demkulturellen Zentrum des Reiches. )
Aber alle Kontakte, die wir vor der Tavernenszene aufgesucht haben, wollten ja nicht mehr mit uns reden.  |:(( :bang:
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Offline Issi

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Re: Nachträglich Charaktermotivation aus den Fingern saugen
« Antwort #131 am: 14.07.2017 | 15:53 »
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Maarzan
Echt? Ohje.... 
 ;D
(Da wäre nicht nur meine Figur wahnsinnig geworden)

Offline Mr.Renfield

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Re: Nachträglich Charaktermotivation aus den Fingern saugen
« Antwort #132 am: 14.07.2017 | 15:59 »
klingt für mich nach nem klaren fall von: mit kurzer aber (jenachdem ob meine probe gelingt ;-) höflicher ansage pack ich meinen kram und gehe mir entweder ne andere runde suchen oder eine eigene aushängen. wobei es natürlich passieren kann, daß ich das garnicht muß, weil der rest der runde als reaktion darauf einfach den sl bittet zu gehen.

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Re: Nachträglich Charaktermotivation aus den Fingern saugen
« Antwort #133 am: 14.07.2017 | 16:07 »
Das war jetzt auch der absolute Höhepunkt, wo wirklich alles an Clichee in einer Sitzung zusammen kam. (und es auch keine 2. gab ...)

Aber Einzelelemente habe ich imer wieder mal angetroffen.

Wobei "Nicht mit meinem Char" ja gar nicht zum Konflikt führenmuss, wenn der SL es denn erlaubt den Charakter zu wechseln.
In einer anderen Runde hieß es "Wie spielen in einem Neuen Küstensetting" - wörtlich "da können wir Jahre verbringen":
Nach dem ersten Abenteuer ist ein neuer Abenteuerband rausgekommen - 1200km landeinwärts in der Wildnis:"den MÜSSEN wir spielen. Als fußlahmer Seemagier mit einem wesentlichen Investment in Kontakten etc in den Häfen bin ich da auch nicht mit. Da war es aber auch kein Problem mit einem neuen anderen Charakter des Levels dann weiter zu machen.

Anderswo habe ich aber auch erheblichen Widerstand gegen solche Wechsel erlebt, sei es wegen Bedenken wegen Chaarkterwechseln an sich (Optimierung, unsportlich ...)  oder wegen "Story" (Es gab wohl irgendeine Prophezeihung, welche für jeden der originalen Charaktere einen Abschnitt hatte) .
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Re: Nachträglich Charaktermotivation aus den Fingern saugen
« Antwort #134 am: 15.07.2017 | 08:55 »
Nachtrag:
Wo das Problem primär liegt zeigt sich doch eigentlich auch deutlich daran, dass der Spielleiter ein Problem damit hat, wenn der (nach Lamento ja eigentlich immer nur eine einzelne Querkopp) dann eben nicht mitläuft.
Dann bleibt der eine klaustrophobische Elf eben am Dungeoneingang stehen, während die anderen rein gehen. Fall gelöst.
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Offline Issi

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Re: Nachträglich Charaktermotivation aus den Fingern saugen
« Antwort #135 am: 15.07.2017 | 09:07 »
Nachtrag:
Wo das Problem primär liegt zeigt sich doch eigentlich auch deutlich daran, dass der Spielleiter ein Problem damit hat, wenn der (nach Lamento ja eigentlich immer nur eine einzelne Querkopp) dann eben nicht mitläuft.
Dann bleibt der eine klaustrophobische Elf eben am Dungeoneingang stehen, während die anderen rein gehen. Fall gelöst.
Jupp.
In meiner Sitzung hat auch schon mal eine "Naturfigur" am Stadtrand gezeltet während der Rest der Gruppe in die Stadt reiste. Nach einer Übernachtung allein im Wald,  im Einklang mit der Natur,  wurde es dem SC aber dann doch zu langweilig(Oder vielmehr dem Spieler). Und die Figur ist nachgereist.

Edit. Es können aber auch Mitspieler dumm finden,  dass eine Figur nicht mit kommt. Es folgen dann meist Ueberredungsversuche.  Einfach lassen und weitermachen - ist mMn.  ne gute Strategie.
« Letzte Änderung: 15.07.2017 | 09:21 von Issi »

Offline felixs

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Re: Nachträglich Charaktermotivation aus den Fingern saugen
« Antwort #136 am: 15.07.2017 | 10:42 »

In meiner Sitzung hat auch schon mal eine "Naturfigur" am Stadtrand gezeltet während der Rest der Gruppe in die Stadt reiste. Nach einer Übernachtung allein im Wald,  im Einklang mit der Natur,  wurde es dem SC aber dann doch zu langweilig(Oder vielmehr dem Spieler). Und die Figur ist nachgereist.

Das finde ich nicht so schön als Lösung.
Spielermotivation und Spielfigurenmotivation sollte man möglichst getrennt halten. Klar kann man sich aufgrund der Spielermotivation eine Motivation für die Spielfigur ausdenken. Aber zu warten, bis es dem Spieler, der eigentlich die Figurenmotivation ausspielen wollte, zu langweilig wird, finde ich keine günstige Lösung. Dann doch lieber gleich eine Lösung suchen und den Spieler gar nicht erst der Langeweile aussetzen.
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Offline Issi

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Re: Nachträglich Charaktermotivation aus den Fingern saugen
« Antwort #137 am: 15.07.2017 | 10:59 »
Das finde ich nicht so schön als Lösung.
Spielermotivation und Spielfigurenmotivation sollte man möglichst getrennt halten. Klar kann man sich aufgrund der Spielermotivation eine Motivation für die Spielfigur ausdenken. Aber zu warten, bis es dem Spieler, der eigentlich die Figurenmotivation ausspielen wollte, zu langweilig wird, finde ich keine günstige Lösung. Dann doch lieber gleich eine Lösung suchen und den Spieler gar nicht erst der Langeweile aussetzen.
Das kommt darauf an, wie man es betrachten will.  Der Spieler hat sogar extra Begegnungen im Wald gehabt. Und dort extra Spielzeit und Aufmerksamkeit bekommen. Der Rest der Gruppe wollte dort aber nicht ewig bleiben sonden lieber ins Abenteuer also gab es eine Gruppentrennung.


Es handelte sich zudem um einen Spieler,  der viel tat um extra Aufmerksamkeit zu ziehen. Egal mit welcher Figur.
Die Interessen der Mitspieler waren ihm  nicht besonders wichtig.

Edit. Wenn ein Spieler findet,  seine Figur hat keinen Bock da rein zu gehen, dann ist das mMn. zu akzeptieren
Aber wenn der Rest der Gruppe das trotzdem will,  dann gehen die halt ohne ihn, ist dann finde ich auch zu akzeptieren.

Jeder ist frei in seinen Entscheidungen. ;)
« Letzte Änderung: 15.07.2017 | 11:13 von Issi »

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Re: Nachträglich Charaktermotivation aus den Fingern saugen
« Antwort #138 am: 15.07.2017 | 11:13 »
Dann doch lieber gleich eine Lösung suchen und den Spieler gar nicht erst der Langeweile aussetzen.
Das ist jetzt - so dass nicht die Folge einer fehlerhaften Kommunikation von Spielleiterseiet ist - das Problem des Spielers.
Er entscheidet - ganz ohne weiteren Druck - , ob seine Charakterprinzipien ihm jetzt mehr wert sind als eine Weile auszusetzen. Das ist eben die natürliche andere Seite von "meinCharisthaltso".
Und wenn das tatsächlich länger dauern sollte, sollte es meist auch möglich sein einen passenderen Charakter einzuführen.
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Re: Nachträglich Charaktermotivation aus den Fingern saugen
« Antwort #139 am: 15.07.2017 | 12:24 »
Das ist jetzt - so dass nicht die Folge einer fehlerhaften Kommunikation von Spielleiterseiet ist - das Problem des Spielers.
Er entscheidet - ganz ohne weiteren Druck - , ob seine Charakterprinzipien ihm jetzt mehr wert sind als eine Weile auszusetzen. Das ist eben die natürliche andere Seite von "meinCharisthaltso".
Und wenn das tatsächlich länger dauern sollte, sollte es meist auch möglich sein einen passenderen Charakter einzuführen.
Ich versuche schon Charaktere zu spielen,  die möglichst überall mitkommen. Selbst eine "Naturfigur" würde ich nicht so auslegen,  dass sie so menschenscheu ist und jede Menschliche Siedlungen meidet.
Das kann ich mir als NSC ausdenken aber nicht als SC. Denn als Spieler willige ich ein grundsätzlich gemeinsam Abenteuer zu erleben.
Aber es kann Gründe  geben,  wo man trotzdem meint,  ist unplausibel das zu tun. Also macht es die Figur nicht.
Ich hab deshalb auch schon Figuren vor dem Abenteuer aussetzen lassen und dafür die Zweitbesetzung gespielt.
Geht alles.
Ich find es nur komisch zu sagen:Ich weiß welches Abenteuer wir spielen. Ich will aber nur die Figur spielen. Und zwar- wie ich will, egal was die anderen wollen.

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Re: Nachträglich Charaktermotivation aus den Fingern saugen
« Antwort #140 am: 15.07.2017 | 12:33 »
Das ist jetzt - so dass nicht die Folge einer fehlerhaften Kommunikation von Spielleiterseiet ist - das Problem des Spielers.
Er entscheidet - ganz ohne weiteren Druck - , ob seine Charakterprinzipien ihm jetzt mehr wert sind als eine Weile auszusetzen. Das ist eben die natürliche andere Seite von "meinCharisthaltso".
Und wenn das tatsächlich länger dauern sollte, sollte es meist auch möglich sein einen passenderen Charakter einzuführen.

Finde ich nicht so, weil man eben niemanden dafür bestrafen sollte, konsequent zu spielen.
Ich sehe eigentlich nur zwei Lösungen:
1) Man überlegt gemeinsam einen Ausweg, bei dem die Figur bei der Gruppe bleiben kann.
2) Die Figur ist raus für das Szenario - das kann man dem Spieler dann so mitteilen. Der kann dann entweder eine andere Figur spielen, oder nach Hause gehen, am Computer spielen, etc.

Ich finde weder Einzelbespassung noch Bestrafung des Spielers eine gute Idee.

Zum Thema "Einzelbespassung" könnte man eh nochmal separat diskutieren. Bei mir als Spielleiter gibt es keine längere Gruppentrennung (5-10 Minuten Spielzeit sind ok, aber mehr finde ich extrem nervig), weil mir das zu anstrengend ist und weil dann eben ein Teil der Spieler völlig raus ist. Finde ich doof.
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Offline felixs

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Re: Nachträglich Charaktermotivation aus den Fingern saugen
« Antwort #141 am: 15.07.2017 | 12:37 »
Es handelte sich zudem um einen Spieler,  der viel tat um extra Aufmerksamkeit zu ziehen. Egal mit welcher Figur.
Die Interessen der Mitspieler waren ihm  nicht besonders wichtig.
(...)
Jeder ist frei in seinen Entscheidungen. ;)

Finde ich so auch nicht richtig. Das würde ich weder als Spielleiter noch als betroffener Mitspieler so mitmachen wollen. Ich hätte schlichtweg keine Lust zu warten, bis jemand seine umfangreiche Sonderbespassung bekommen hat.


Das sind jetzt auch wieder zwei verschiedene Dinge:
1) Problematische Spielfiguren. Hier scheinen mit entweder konsequentes Ausspielen (und dann eben nicht dabei sein) oder die Suche nach einer Brücke die Optionen.
2) Problematische Spieler. Hat mit 1) erstmal gar nichts zu tun (kann aber natürlich zusammenfallen). Das muss man besprechen und die Person muss ihr Verhalten ändern. Sonst würde ich nicht mehr mitspielen.

Vielleicht reden wir aber auch aneinander vorbei und meinen mehr oder weniger das gleiche.
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Re: Nachträglich Charaktermotivation aus den Fingern saugen
« Antwort #142 am: 15.07.2017 | 12:52 »
Das Wort Bestrafung finde ich tatsächlich unpassend.
Denn wer wird denn von wem bestraft? Wie und wofür?
Bin ich als Spieler wirklich gestraft,  wenn meine Figur entscheiden darf etwas nicht zu tun?
Da bin ich doch froh. Ich will doch nicht gezwungen werden.
Mir ist dann lieber ich halte sie raus.
Oder ich spiele was anderes. Ich kann schon erwarten, dass auch auf mich Rücksicht genommen wird. So wie auf jeden anderen Spieler auch aber nicht mehr als auf die anderen Spieler. Und nicht immer und überall unter allen Umständen.

Sonderbespassungen einen angemessenen Zeitrahmen zu geben versteht sich von selbst.

Edit. Wenn ich für einen ueberschaubaren Zeitraum Zuschauer bin, macht mir das jetzt nix aus. Bevor ich das ganze Abenteuer aussetze, spiele ich eine andere Figur.
In beiden Fällen fühle ich mich nicht bestraft.
Sollte ich denn?
« Letzte Änderung: 15.07.2017 | 13:03 von Issi »

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Re: Nachträglich Charaktermotivation aus den Fingern saugen
« Antwort #143 am: 15.07.2017 | 12:57 »
Das Wort Bestrafung finde ich tatsächlich unpassend.
Denn wer wird denn von wem bestraft? Wie und wofür?

Wenn ich als Spieler die Option bekomme, die Spielfigur konsequent auszuspielen, es dann aber langweilig wird und ich deshalb schließlich entscheide, doch auf das konsequente Ausspielen zu verzichten, finde ich "Bestrafung" durchaus angemessen.
Falls es in dem konkreten Fall anders gewesen sein sollte, können wir das gern als Aussage über einen hypothetischen Fall stehen lassen. Ich kenne - zum Glück nur aus Erzählungen - ähnlich gelagerte Fälle, in denen das von SL so gemacht wurde, um Spieler auf die Abenteuerschiene zu bringen. Und das erscheint sogar mir falsch, auch wenn ich sonst nicht so railroadophob bin, wie das sonst Tanelorn-Konsens ist  :)
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Re: Nachträglich Charaktermotivation aus den Fingern saugen
« Antwort #144 am: 15.07.2017 | 13:07 »
Ich versuche schon Charaktere zu spielen,  die möglichst überall mitkommen.
...

Ich find es nur komisch zu sagen:Ich weiß welches Abenteuer wir spielen. Ich will aber nur die Figur spielen. Und zwar- wie ich will, egal was die anderen wollen.
Ja, aber da gibt es eben auch Grenzen.
Was heißt in dem Zusammenhang "weis welches Abenteuer wir spielen"?
Wenn das ein Neustart mit entsprechenden informationen ist -> klar.
Aber wenn der SL eben das nicht so kommuniziert hat oder das innerhalb einer laufenden Kampagne passiert, läuft dein Einwurf ins Leere, und diese Fälle halte ich für die häufigeren.

Finde ich nicht so, weil man eben niemanden dafür bestrafen sollte, konsequent zu spielen.
Ich sehe eigentlich nur zwei Lösungen:
1) Man überlegt gemeinsam einen Ausweg, bei dem die Figur bei der Gruppe bleiben kann.
2) Die Figur ist raus für das Szenario - das kann man dem Spieler dann so mitteilen. Der kann dann entweder eine andere Figur spielen, oder nach Hause gehen, am Computer spielen, etc.

Ich sehe das nicht als Bestrafung (und ich bin hier sonst der "railroadphobe").
Bestrafung wird es, wenn dann noch "passende" "Zufälle" zu Lasten des Zurückbleibenden passieren, aber ansonsten ist es genau seine Wahl "So weiterspielen" oder doch "lieber verzichten oder zumindest den Charakter wechseln".
Ok, und einen weiteren Anlass zum Meckern hätte er, wenn das Ganze auf Grund von Beschreibungsmängeln des SL bei der Spielausschreibung so auftrat.

Außerdem gehe ich davon aus, dass wenn solche Fälle als Beschwerde bis nach draußen getragen werden es eben keine gemeinsame Lösung gegeben hat. Wer macht einen Rant auf mit "wir haben uns aber noch gütlich geeinigt"?



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Offline Issi

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Re: Nachträglich Charaktermotivation aus den Fingern saugen
« Antwort #145 am: 15.07.2017 | 13:08 »
Wenn ich als Spieler die Option bekomme, die Spielfigur konsequent auszuspielen, es dann aber langweilig wird und ich deshalb schließlich entscheide, doch auf das konsequente Ausspielen zu verzichten, finde ich "Bestrafung" durchaus angemessen.
Falls es in dem konkreten Fall anders gewesen sein sollte, können wir das gern als Aussage über einen hypothetischen Fall stehen lassen. Ich kenne - zum Glück nur aus Erzählungen - ähnlich gelagerte Fälle, in denen das von SL so gemacht wurde, um Spieler auf die Abenteuerschiene zu bringen. Und das erscheint sogar mir falsch, auch wenn ich sonst nicht so railroadophob bin, wie das sonst Tanelorn-Konsens ist  :)
Und dass es dem Spieler mit der Figur im Wald langweilig wird,  ist wessen Schuld?
Das würde ja den Vorsatz des Spielleiters einschließen: Ich mach es extra langweilig, damit der Spieler wieder auf die Schiene kommt.
Ist nun ja aber nicht der Fall.  ;)
Edit. Ein Spieler trägt auch selbst Verantwortung für seinen Spielspass zu sorgen!
« Letzte Änderung: 15.07.2017 | 13:13 von Issi »

Offline felixs

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Re: Nachträglich Charaktermotivation aus den Fingern saugen
« Antwort #146 am: 15.07.2017 | 13:13 »
Und dass es dem Spieler mit der Figur im Wald langweilig wird,  ist wessen Schuld?

Ich meine, dass das so vorhersehbar ist, dass man diese Option gar nicht erst anbieten muss.
Das ganze läuft doch auf "das hast Du jetzt davon" hinaus.
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Re: Nachträglich Charaktermotivation aus den Fingern saugen
« Antwort #147 am: 15.07.2017 | 13:24 »
Ich meine, dass das so vorhersehbar ist, dass man diese Option gar nicht erst anbieten muss.
Das ganze läuft doch auf "das hast Du jetzt davon" hinaus.
Das ist persönliche Interpretation.
Wenn ich mich extra verkrieche, muss ich sehen was passiert. Bzw. wuerfeln was so vorbei kommt. Wenn ich reise oder mich bewege, begegne ich vermutlich mehr Personen. Das ist schlicht eine natürliche Folge. Keine gut verpackte Bestrafung.


Edit. Beispiel. Eine Figur von mir sass schon mal ein gewissen Teil der Sitzung selbst verschuldet im Verlies. Klar hat sich der Spielleiter bemueht, mich dort abundan anzuspielen, damit ich mich nicht langweile. Aber es ist einfach schwerer für die Figur zu handeln und zu agieren  als wenn sie sich frei bewegt.

Edit 2. Aber den anderen zuschauen kann mMn.  auch mal Spass machen.  ;)


« Letzte Änderung: 15.07.2017 | 14:25 von Issi »

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Re: Nachträglich Charaktermotivation aus den Fingern saugen
« Antwort #148 am: 15.07.2017 | 14:24 »
Edit.Beispiel. Eine Figur von mir sass schon mal ein gewissen Teil der Sitzung selbst verschuldet im Verlies. Klar hat sich der Spielleiter bemueht, mich dort abundan anzuspielen, damit ich mich nicht langweile. Aber es ist einfach schwerer,  als wenn die Figur sich frei bewegt.

Halte ich für eine andere Situation, weil das die Geschichte voranbringt und den Rest der Gruppe motiviert (hoffentlich zumindest).

Was für diese Diskussion aber relevant ist: Was bedeutet "selbtverschuldet"? Hätte die Figur plausibel etwas anderes tun können und wäre das gut für die Gruppe gewesen? Oder war das eine Situation, in der die Figur so handeln musste? Wenn ja, warum hat der SL die dann gebracht? Wenn nein, warum wurde keine der anderen Optionen gewählt?

Wir sollten vielleicht wirklich nochmal einen separaten Diskussionsstrang zum Thema "Gruppentrennung" aufmachen.
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Offline Issi

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Re: Nachträglich Charaktermotivation aus den Fingern saugen
« Antwort #149 am: 15.07.2017 | 14:38 »
Halte ich für eine andere Situation, weil das die Geschichte voranbringt und den Rest der Gruppe motiviert (hoffentlich zumindest).

Was für diese Diskussion aber relevant ist: Was bedeutet "selbtverschuldet"? Hätte die Figur plausibel etwas anderes tun können und wäre das gut für die Gruppe gewesen? Oder war das eine Situation, in der die Figur so handeln musste? Wenn ja, warum hat der SL die dann gebracht? Wenn nein, warum wurde keine der anderen Optionen gewählt?

Wir sollten vielleicht wirklich nochmal einen separaten Diskussionsstrang zum Thema "Gruppentrennung" aufmachen.

Ich ahne schon worauf Du hinaus willst aber nein, keine Spielleitungs Manipulation im Sinne des Abenteuers. Es muss auch abundzu Platz für dumme Ideen außerhalb dessen geben. Ich bin da auch stolz auf meine selbstgewuerfelten Patzer.
Es hat das Spiel null voran gebracht aber sowas gibt es halt auch mal.  :)
Ps.  Worauf ich hinaus will. -Als Spieler will ich auch mal falsche Entscheidungen für meine Figur treffen können. Das gehört finde ich dazu. Es ist nur ein Spiel.

Edit zum Thema: Gruppentrennung
Gerne :)