Autor Thema: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...  (Gelesen 53937 mal)

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Offline Greifenklause

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #25 am: 19.07.2017 | 12:29 »
Und andere finden das halt gerade nicht geil.

Ich ziehe genug Spannung aus dem Maß an Leid, das meiner Figur widerfährt. Ein knapper oder ein leichter Kampf. Ein leichter Kampf, der zu einem knappen wird, weil man seinen Partner retten muss. Der LP-Verlust. Die Beschreibung der Monstrosität. Die Unausweichlichkeit eines Kampfes. Das Hängen an der Klippe statt eines eleganten Sprunges. Schmerz, knappe oder üppige Ressourcen. Die neue Superwaffe oder das Herumstochern mit nem Dolch.

Reicht mir als Spannung.
Aber der Tod? Der Tod nützt mir nichts!
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Achamanian

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #26 am: 19.07.2017 | 12:33 »
@Boba: +1 zu allem.

Und sehr schöne Beobachtung, dass das Rollenspielen selbst schon das Sicherheitsnetz ist!

Das plusse ich auch.

Und möchte noch polemisch hinzufügen: Ich glaube überhaupt nicht an die Eingangsthese, dass es zur Entwicklung von Charaktertiefe eines langen Kampagnenspiels bedarf. Klar, One-Shots sind in der Beziehung durchaus begrenzt, aber Kurzkampagnen von 5-10 Sitzungen sind für mich in Sachen Charakterentwicklung oft der Idealfall. Im schlimmsten Fall (wenn auch nicht notwendigerweise) verwässern bei einem lang gespielten Charakter die Kernkonflikte, die Aufmerksamkeit für die getroffenen Entscheidungen darüber, wie der SC ist, lassen beim Spieler nach und "Standardspiel" schleift sich ein. Das ist nicht unbedingt schlimm, aber für mich das Zeichen, dass der Höhepunkt des Spiels mit diesem SC wahrscheinlich bereits hinter einem liegt.
Aber ich bin ja allgemein eher ein Feind der langen Geschichten und im Buch z.B. ein Freund der Novellenlänge, im Kino ein Freund der 100 Minuten. Auf engem Raum lassen sich durchaus vielschichtige Figuren entwickeln; zieht sich die Geschichte in die Länge, wird das entwickelte dann oft nur noch breitgewalzt.
Also bitte für mich lieber das Ende - gerne durch Charaktertod, weil das immer denkwürdig ist (ganz unabhängig von den Umständen), sonst auch durch ein Kampagnenende, wenn man merkt, dass die Luft langsam raus ist.

Offline Der Läuterer

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #27 am: 19.07.2017 | 12:47 »
Schätze ich werde hier gerade einen Hauch von missverstanden.

Es liegt nicht in meinem Interesse als SL, die Chars auf Teufel komm raus am Leben zu erhalten.
Die Sterblichkeit schafft Spannung. Und die Spannung macht die Szene intensiv und interessant.

Die Chars werden bei mir also nicht in Watte gepackt, sondern bekommen auch oft genug ordentlich was ab, müssen ihre Wunden lecken und das nicht nur wenn sie sich absolut trollig anstellen.
Da bleiben mehr als nur Alibi-Narben zurück.

Ich mag es jedoch gar nicht, wenn ein Char durch einen missglückten Wurf über den Jordan geht.
Manche Spieler haben eben massiv mehr Würfelglück als andere.

Und ja. Char Tode haben schon das gewisse etwas. Da stimme ich absolut zu.

Meine Philosophie lautet: Wer die Gefahr sucht, läuft auch Gefahr darin umzukommen.
Aus diesem Grunde lasse ich zumeist Lösungsmöglichkeiten, jenseits von Plan A, mit einfliessen.
« Letzte Änderung: 19.07.2017 | 12:59 von Der Läuterer »
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Offline Issi

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #28 am: 19.07.2017 | 12:49 »
@
Läuterer
Ich kann Dich verstehen.
Mir geht es ähnlich mit Figuren die ich länger spiele.

Und doch muß ich auch "no risk no fun" zustimmen.
Ich hocke irgendwo zwischen den Stühlen.
Ich verstehe Dich voll und ganz.
Bin aber dennoch der Ansicht-  "Figuren müssen sterben dürfen. "
Das ist part of the Game.
Aber dieses Game darf ja ruhig ein paar Sicherungsnetze zum Verhindern des Todes parat haben.(Gummipunkte,Zauber  etc.)
Nur dass es gar nicht möglich ist, das würde dann doch die letzte große Spannung nehmen. :)

Edit. Ups, too late
« Letzte Änderung: 19.07.2017 | 12:54 von Issi »

Noir

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #29 am: 19.07.2017 | 12:57 »
Und andere finden das halt gerade nicht geil.

Ich ziehe genug Spannung aus dem Maß an Leid, das meiner Figur widerfährt. Ein knapper oder ein leichter Kampf. Ein leichter Kampf, der zu einem knappen wird, weil man seinen Partner retten muss. Der LP-Verlust. Die Beschreibung der Monstrosität. Die Unausweichlichkeit eines Kampfes. Das Hängen an der Klippe statt eines eleganten Sprunges. Schmerz, knappe oder üppige Ressourcen. Die neue Superwaffe oder das Herumstochern mit nem Dolch.

Reicht mir als Spannung.
Aber der Tod? Der Tod nützt mir nichts!

Was juckt mich LP-Verlust, wenn der Tod keine Gefahr darstellt? Was juckt mich ein "knapper Kampf", wenn am Ende doch alles gut gehen wird? Das erzeugt bei mir (!) keine Spannung.

Offline Boba Fett

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #30 am: 19.07.2017 | 13:02 »
Ich mag es jedoch gar nicht, wenn ein Char durch einen missglückten Wurf über den Jordan geht.

Da unterscheiden wir uns.

Zitat
Manche Spieler haben eben massiv mehr Würfelglück als andere.

Das sollte keine Rolle spielen.
Das spielt nur eine Rolle, wenn man die Häufigkeit von Sterblichkeit zwischen den Figuren bewertet.
Für doe Bewertung der Sterblichkeit an sich ist es irrelevant.

Manche Spieler sind auch taktisch besser drauf, schauspielern besser oder haben bessere Ideen.
Deswegen werden diese Elemente ja auch nicht aus dem Rollenspiel eliminiert.
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Achamanian

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #31 am: 19.07.2017 | 13:06 »

Ich mag es jedoch gar nicht, wenn ein Char durch einen missglückten Wurf über den Jordan geht.

Das lese ich oft und bin immer etwas erstaunt, denn gerade das empfinde ich als die verdaulichste Variante des Charaktertods gleich nach "Der Spieler entscheidet sich bewusst, seinen SC in dieser Situation sterben zu lassen." Alles andere wäre nämlich "die SL entscheidet, einen SC sterben zu lassen" (weil ihr das dramatisch angemessen erscheint, oder weil sie findet, dass der SC seine Figur eine derart unglückliche Entscheidung hat treffen lassen, dass das zu ihrem Tod führen muss - im letzteren Fall liegen in aller Regel eher Kommunikationsprobleme vor als Dummheit oder Sturheit seitens des Spielers, und einen SC wegen Kommunikationsproblemen am Spieltisch sterben zu lassen, ist nun wirklich ein ganz schlechter Grund.)
Wobei ich auch kein Problem mit der Abmachung "bei uns wird nur gestorben, wenn der Spieler des entsprechenden SC das will" leben kann und damit gar nicht unbedingt unglücklich bin. Aber die Version "ein Würfelwurf bringt dich nicht um, aber mach bloß nichts, was ich als SL sterbensdumm finde" geht für mich gar nicht ...

Abgesehen davon mag ich den Würfeltod auch, weil er meistens die beste Chance ist, Todesszenen zu bekommen, die den Klischees ernsthaft zuwiderlaufen und überraschen. Bei "alle sind sich einig, dass jetzt eine Todesszene fällig ist" ist die Gefahr für mein Gefühl sehr groß, dass es dann immer nur "bedeutungsvolle" Tode gibt, weil alle ihrem Gefühl nach natürlicherweise auf die Erfüllung der Klischees hinarbeiten. Passt zu klassischer Fantasy, aber nicht unbedingt zu Horror oder Game of Thrones ... Oder anders: Würfeln ist für mich unter anderem dazu da, mein eigenes Denken auf Schienen zu überlisten.

Offline Nebula

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #32 am: 19.07.2017 | 13:39 »
Ich als SL baue keine Abenteuer um die Chars zu Killen! ich baue Encounters abgestimmt auf die Chars, also bei D&D 5e z.b. über Challenge Rating

Wenn mal was dumm läuft, dann ist es so, ich drehe keine Würfel oder entschärfe Gegner mitten im Kampf.

Aber mein Ziel ist es nicht die Chars zu killen, auch bei dummen Aktionen nicht, auch wenn da natürlich die Konsequenzen härter sind und negative Auswirkungen haben.

Prinzipiell bin ich jedoch ein Spaß Spielleiter und auch als Spieler ziehe ich keine Entspannung oder Wohlgefallen aus dem Scheitern meiner Chars.

Ich erwarte jetzt nicht, daß der SL den roten Teppich für mich ausrollt, ich immer der Beste und Tollste bin, aber ich möchte die Chance darauf haben.

Underdog, Kanonenfutter oder immer der Looser vom Dienst? Das mag anderen Spaß machen, respektiere ich auch aber meines ist das nicht.

Als Spieler respektiere ich wenn mein Char stirbt (sei es durch Würfelpech oder zu schwierige Gegner oder wenn das Team zu dumm war), glücklicherweise sind 90% meiner Runden/Mitspieler so, daß keiner Stirbt und Aktionen gelingen, wenn man sich anstrengt und bemüht.

Dumme Pläne oder dumme Aktionen sollte man trotzdem unterlassen.

Wenn am Ende einer Session alle aufstehen und sagen: hey war cool, dann war das eine gute Session.

Sei es durch gutes Rollenspiel, einen guten Kampf, ein hartes Hindernis überwinden, tolles rummgeblödel oder outplay gewitzel/ratschen

Sollte ein Char sterben, bereichert für mich dies nicht mein Spiel oder meine Erfahrung. Der Kitzel der Sterblichkeit darf trotzdem nicht fehlen, auch wenn er eine Illusion sein könnte

Fazit:
1) Mitten in der Session stirbt ein Char, welchen Nutzen hat es?
oder
2) Mitten in der Session überlebt ein Char nur knapp, welchen Nutzen hat dies?

Meine persönliche Meinung:
1) boah ey, neuen Char austüfteln, erstmal nicht mitspielen können, alles erreichte futsch. Die geschriebene / erlebte Geschichte für die Katz
was spiele ich jetzt? was passt zur gruppe?

2) jetzt habe ich was zu verarbeiten, kann was ausspielen, mein char verändert sich. ich habe was gelernt, kann darauf aufbauen... nächstes Mal bin ich vorsichtiger. Ich habe trotz teilweise Scheitern noch mein Erfolgserlebnis

Offline KhornedBeef

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #33 am: 19.07.2017 | 13:50 »
Naja, was man mit totem Charakter mitten in der Session macht ist ne gute Frage. Bei manchen Systemen geht ein neuer Charakter schnell, bei anderen nicht.
Generell muss ich aber fragen: Warum soll ich dumme Pläne unterlassen? Die Abschreckung durch sehr sehr dummen Konsequenzen für mich ist ja ein beliebter Grund, d.h. würdest du dann Alternativen zum Tod verwenden? Gefangenschaft, Ehrschuld, negatives Karma? Müssten ja auch Dinge sein, die ein todesverachtender Spieler nicht wieder aushebelt.
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Offline Issi

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #34 am: 19.07.2017 | 13:56 »
Zitat
Naja, was man mit totem Charakter mitten in der Session macht ist ne gute Frage.
Hab schon mal gesehen, dass jemand folgendes Abenteuer anbietet: "Das letzte Hemd hat keine Taschen"
Nur Tote Charaktere dürfen mitspielen. Es startet in der Unterwelt, und du kannst Dir mit Glück und Finesse den Weg zurück ins Diesseits erspielen. ~;D

Edit.- Nur mitten in der Session is nicht.
« Letzte Änderung: 19.07.2017 | 13:58 von Issi »

Offline Boba Fett

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #35 am: 19.07.2017 | 13:57 »
1) boah ey, neuen Char austüfteln, erstmal nicht mitspielen können, alles erreichte futsch. Die geschriebene / erlebte Geschichte für die Katz
was spiele ich jetzt? was passt zur gruppe?

Hmmm, hier unterscheiden wir uns auch.
Denn es ist nicht "alles erreichte futsch". Und das erlebte ist auch nicht für die Katz.
Der Weg ist das Ziel.
Das erlebte ist etwas erlebtes. Das nimmst Du doch mit.
Oder ärgerst Du Dich im Kino nach dem guten Film darüber, dass der Film vorbei ist und "jetzt alles futsch" ist?
Man spielt doch um zu spielen und erinnert sich dran.
Und an die Charaktere, die gestorben sind, erinnert man sich auch und manchmal sogar viel mehr, weil es ein tragisches Schicksal war, von dem man berichten kann.
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Offline Greifenklause

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #36 am: 19.07.2017 | 13:59 »
@ Professor Fansworth:
Ich tauche in die Szene ein. Da ist jeder erlittene Schwerthieb ein Verlust, jedes Stolpern eine Schmach. Jeder erschlagene Gegner ein Glück oder ein galliges Glück.
Nichts davon wird entwertet, wenn man "SC-Tod" aus der Rechnung nimmt.
Naja, und hier im Forum ist ja auch SL-Willkür und -Qualitäten immer wieder ein Thema.
Gut möglich, dass mein Char nur deshalb stirbt, weil der SL das Abenteuer schlecht getuned oder die Gegnerstärke falsch eingeschätzt hat.
Das wären dann "seine" Fehler.... nicht meine, warum sollte ich dafür bezahlen?
Und beim nächsten SL ist es wieder ganz einfach. Vielleicht sogar beim gleichen SL, wenn er nur n passendes Abenteuer in der Hand hat?

@ Boba Fett und Der Läuterer
Bitte schmeißt hier nicht vermeintliches Würfelglück und Spielerqualitäten wie "Taktisch besser drauf", "schauspielert besser" oder "hat bessere Ideen".
Das sind komplett verschiedene paar Schuhe.

"Würfelglück" ist nur eine statistische Besonderheit an den Abhängen der gaußschen Glockenkurve, die NICHTS mit dem würfelnden Spieler zu tun haben. Das ist reiner Zufall und keine Charaktereigenschaft. (Fall A)
Das kann es überhaupt nur dann sein, wenn die Würfel gezinkt sind (oder zumindest schlecht ausgewuchtet) oder der Spieler schlicht "falsch" würfelt.
Wenn ein Spieler tatsächlich gehäuft gut/zu gut würfelt und die Statistik da nicht mehr als Sicherheitsnetz herhält, würde ich ihn bitten andere Würfel zu benutzen und im schlimmsten Fall aus der Gruppe schmeißen. (Fall B)

Im Fall A kann es aber dennoch passieren, dass die Würfel mal erstaunlich schlecht rollen und zwar nicht mehr in einem "Damit hättest du rechnen müssen, du hattest eh nur noch 4 LP" (A1) sondern alle am Tisch so "WTF?!?"(A2).
Das ist schon schlimm genug. Wenn dann uU noch eine Skurilität des Regelwerks dazu kommt, würden die meisten am Tisch spontan sagen "wie ungerecht" (A3). Oder es liegt an einem "Äh, ich glaube du hast die Gegner falsch eingeschätzt, warum schreibst du SO ein Abenteuer?" (S)
In S und A3 ist der Charaktertod für mich ein No-Go!
Bei A2 würde es mir auch schwerfallen lassen, den Charakter zu sterben.
Bei A1, sofern nicht gleichzeitig S, drücke ich schon weniger gerne ein Auge zu.
Aber wer bin ich denn schon, jeder macht mal Fehler...
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Offline Greifenklause

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #37 am: 19.07.2017 | 14:03 »
Hmmm, hier unterscheiden wir uns auch.
Denn es ist nicht "alles erreichte futsch". Und das erlebte ist auch nicht für die Katz.
Der Weg ist das Ziel.
Das erlebte ist etwas erlebtes. Das nimmst Du doch mit.
Oder ärgerst Du Dich im Kino nach dem guten Film darüber, dass der Film vorbei ist und "jetzt alles futsch" ist?
Man spielt doch um zu spielen und erinnert sich dran.
Und an die Charaktere, die gestorben sind, erinnert man sich auch und manchmal sogar viel mehr, weil es ein tragisches Schicksal war, von dem man berichten kann.
Und oft genug ist der Tod einfach scheiße und nicht mal an einer szenisch schönen Stelle. Wenn dann der Charakter vielleicht nur deshalb stirbt, weil die Mitspieler bei 30+Grad an dem Tag abends mal unfit waren und eine lebensrettende Idee ihnen nur deshalb nicht einfiel, die ihnen sonst immer gelungen wäre, sorry not with me...
Es gibt so viele Variablen im Spiel, über die der Spieler keine Kontrolle hat, sondern die Mitspieler und der SL schon,
dass ich mich mal zu der übersteigerten These hinreißen lasse:
"Charaktertod ist in zu vielen Fällen willkürlich!"
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Offline KhornedBeef

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #38 am: 19.07.2017 | 14:05 »
"Oh nein, mein Charakter bezahlt für die Fehler einer anderen Person!" Wie wäre es, wenn der SL dabei eingreifen darf, aber bei eigenen Fehlern nicht?
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Offline Edwin

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #39 am: 19.07.2017 | 14:07 »
Zitat
No risk, no fun!

Ich möchte als Spieler sicher sein, dass meine Figur im Spielgeschehen sterben kann.

Ich wundere mich immer über diesen seltsamen Schluss, nach dem "Risiko" immer an "Lebensgefahr für den SC" gekoppelt wird.
Das ist zwar eine Art von Risiko, aber doch nicht die Einzige.
Auch bei realer Unsterblichkeit der SC ist es möglich, dass:

- das Königreich nun vom dunklen Herrscher versklavt wird
- das schöne magische Schwert weg ist
- man ein entstellende Narbe davon getragen hat
- die Geisel tot ist
- der Erzdämon erfolgreich beschworen wurde
- ...

"Lebenspunkte" sind dann nicht ein Countdown, bis der SC stirbt.
Sondern ein Countdown, bis der SC unfähig ist eine ungewollte Konsequenz zu vermeiden.

Mit etwas Kreativität kann "Risikospiel" und "reale Unsterblichkeit" durchaus vereint werden.
Aber: es muss halt etwas in der Spielwelt geben, was dem Spieler jenseits des Lebens seines SC wichtig ist.

Guten Tag! Ja, ich bin ein sprechendes Pferd mit einer Kerze auf dem Kopf, aber kommunizieren Sie doch bitte mit mir so unbefangen wie mit bipedalen vernunftsbegabten Lebewesen auch!

Offline KhornedBeef

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #40 am: 19.07.2017 | 14:10 »
Ich wundere mich immer über diesen seltsamen Schluss, nach dem "Risiko" immer an "Lebensgefahr für den SC" gekoppelt wird.
Das ist zwar eine Art von Risiko, aber doch nicht die Einzige.
Auch bei realer Unsterblichkeit der SC ist es möglich, dass:

- das Königreich nun vom dunklen Herrscher versklavt wird
- das schöne magische Schwert weg ist
- man ein entstellende Narbe davon getragen hat
- die Geisel tot ist
- der Erzdämon erfolgreich beschworen wurde
- ...

"Lebenspunkte" sind dann nicht ein Countdown, bis der SC stirbt.
Sondern ein Countdown, bis der SC unfähig ist eine ungewollte Konsequenz zu vermeiden.

Mit etwas Kreativität kann "Risikospiel" und "reale Unsterblichkeit" durchaus vereint werden.
Aber: es muss halt etwas in der Spielwelt geben, was dem Spieler jenseits des Lebens seines SC wichtig ist.
Hervorhebung von mir, +1. Tod ist halt ziemlich zuverlässig etwas, was Spieler dringend vermeiden wollen.
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #41 am: 19.07.2017 | 14:11 »
@ Professor Fansworth:
Ich tauche in die Szene ein. Da ist jeder erlittene Schwerthieb ein Verlust, jedes Stolpern eine Schmach. Jeder erschlagene Gegner ein Glück oder ein galliges Glück.
Nichts davon wird entwertet, wenn man "SC-Tod" aus der Rechnung nimmt.
Naja, und hier im Forum ist ja auch SL-Willkür und -Qualitäten immer wieder ein Thema.
Gut möglich, dass mein Char nur deshalb stirbt, weil der SL das Abenteuer schlecht getuned oder die Gegnerstärke falsch eingeschätzt hat.
Das wären dann "seine" Fehler.... nicht meine, warum sollte ich dafür bezahlen?
Und beim nächsten SL ist es wieder ganz einfach. Vielleicht sogar beim gleichen SL, wenn er nur n passendes Abenteuer in der Hand hat?

Akzeptiere und respektiere ich. Für mich ist das aber trotzdem nichts. Kein Schwerthieb, kein Stolpern, kein erschlagener Gegner hat für mich eine Bedeutung, solang es für meinen Charakter keine unabänderlichen Konsequenzen geben kann, die ICH nicht zulasse. Für mich ist das wie cheaten. Es war in meiner Jugend auch mal witzig zwei riesige Armeen bei WarCraft gegeneinander antreten zu lassen und der einen Godmode zu geben. Das ist dann für den einen Augenblick lustig ... aber spannend ist daran nichts gewesen. Selbst wenn ich mir dazu eine interessante Geschichte einfallen lasse. Der mögliche Charaktertod ist für mich (nicht nur) im Kampf tatsächlich das Element, was alles irgendwie spannend macht.

Mein Charakter ist im Verlies eines finsteren Grafen gelandet und soll gefoltert werden? Okay ... spiel ich aus. Ist schlimm. Ändert vielleicht auch seine Sicht auf die Dinge. Aber es kann ihm nichts passieren. Am Ende des Abends weiß ich, dass ich wieder mit der erhobenen Axt durch einen Dungeon werde rennen können. Wo da eine wirkliche Spannung sein soll, kann ich nicht sehen.

Klar, es kann Spaß machen, sich gemeinsam Geschichten auszudenken. Das ist dann für mich aber auch kein Rollenspiel.

Und natürlich können Charaktere auch durch Fehler anderer hops gehen. Das ist ärgerlich ... gehört aber zu einem solchen Spiel für mich dazu und ist sogar ebenfalls wichtiger Bestandteil der Spannung.

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #42 am: 19.07.2017 | 14:16 »
Wenn ein Spieler tatsächlich gehäuft gut/zu gut würfelt und die Statistik da nicht mehr als Sicherheitsnetz herhält, würde ich ihn bitten andere Würfel zu benutzen und im schlimmsten Fall aus der Gruppe schmeißen. (Fall B)

Schmeißt Du ihn auch aus der Gruppe, wenn er gehäuft zu schlecht würfelt und die Statistik da nicht mehr als Sicherheitsnetz herhält?
Auch wenn er ein wirklich netter Kerl ist und sich an dieser Benachteiligung gar nicht stört?
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Offline KhornedBeef

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #43 am: 19.07.2017 | 14:18 »
Schmeißt Du ihn auch aus der Gruppe, wenn er gehäuft zu schlecht würfelt und die Statistik da nicht mehr als Sicherheitsnetz herhält?
Auch wenn er ein wirklich netter Kerl ist und sich an dieser Benachteiligung gar nicht stört?
Die Implikation waren wohl gezinkte Würfel als unfairer Vorteil. Unfaire Selbstbenachteiligung gibt es ja nicht bzw. ist unnötig, weil man das einfach Rollenspielen kann.
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #44 am: 19.07.2017 | 14:25 »

"Charaktertod ist in zu vielen Fällen willkürlich!"

"Willkürlich" impliziert ja eine Entscheidung ... der Charaktertod durch ein mieses Würfelergebnis ist gerade nicht willkürlich, sondern schlicht und einfach Pech.
Ob man Pech als interessanten Faktor in der Geschichte oder als etwas zu Vermeidendes betrachtet, ist wieder eine andere Frage ... wie gesagt, ich finde, wenn es nur "coole" Konsens-Tode gibt, dann verliert das Spiel zumindest in manchen Genres viel von seinem Reiz. Dann kriegst du halt immer nur Herr der Ringe, wo eine Hauptfigur maximal stirbt, indem sie sich für andere opfert, und nie Pulp Fiction, wo John Travolta auf dem Klo abgeknallt wird.

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #45 am: 19.07.2017 | 14:35 »
Schmeißt Du ihn auch aus der Gruppe, wenn er gehäuft zu schlecht würfelt und die Statistik da nicht mehr als Sicherheitsnetz herhält?
Auch wenn er ein wirklich netter Kerl ist und sich an dieser Benachteiligung gar nicht stört?

Wenn er absichtlich schlecht würfelt, sicherlich!
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Offline felixs

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #46 am: 19.07.2017 | 14:41 »
Wenn er absichtlich schlecht würfelt, sicherlich!

Wie kann man absichtlich schlecht würfeln?
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #47 am: 19.07.2017 | 14:46 »
"Willkürlich" impliziert ja eine Entscheidung ... der Charaktertod durch ein mieses Würfelergebnis ist gerade nicht willkürlich, sondern schlicht und einfach Pech.
...

Rumpel, so sehr ich dich schätze: Lies bitte den ganzen Post! Und berücksichtige die Vorgeschichte.
Ich sprach ausdrücklich davon, dass Würfeltode oft nicht aus sich allein heraus entstehen, sprich: "Liegt nur daran, dass er gerade schlecht gewürfelt hat", sondern eben auch Folgen schlechten Abenteuers des SL oder schlecht eingeschätzter Gegner von Seiten des SL oder schlechter Kommunikation zwischen den beiden
oder eines schlechten Tages der Mitspieler sein können.

So fängt es an:

"Die letzte Gruppe hatte die ohne Probleme geschafft", "Ähja: Die hatten auch mehr Kämpfer!"

"Du hattest die als klein und schwächlich beschrieben!", "Äh nein, nur den einen!", "Das kam ganz anders rüber!", "Oh!"

und DANN kommt das Würfelpech hinzu.

Oder auch umgekehrt:
A: "Arrgh, tot! Verdammt.... Ist wirklich schade, aber .... schnüff... hach war ne schöne Zeit... egal. Neuen schnüff Charakter bauen!"
Zwei Stunden später im übernächsten Plot.
B: "Oh, auf Seite 2 hatte ich den Heiltrank geschrieben. Tut mir leid. Ich dachte, mein Char hätte den nicht mehr!"

Es gibt "sterile Fälle von Würfelpech", wo alles andere passt und nur die Würfel schlecht rollen. I
Und dann gibt es "kontaminierte Fälle von Würfelpech", wo schon was anderes schief lief und dann noch Gevatter Pech dazu kommt. II

Ich halte Fall II für zu häufig, als das ich mir heutzutage Charaktertode noch ernsthaft in Erwägung ziehe.
Wenn dann nur mit ausdrücklicher Rücksprache. Sonst wird irgendeine Notlösung gefunden.
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #48 am: 19.07.2017 | 14:47 »
@ Läuterer
Ja, Hero Points kann man als Augenwischerei betrachten, aber mir sind die
als Instrument sehr viel lieber, als wenn ich hinterm Schirm rumpfuschen muß.
So kann der Schirm weg, es wird offen gewürfelt und alle sind zufrieden.
Abgesehen davon sind die vielseitig einsetzbar, und bereichern so das Spiel.
Liegt aber auch am System, das man spielt. Bei DSA1 würde ich auf Gummipunkte
getrost verzichten, aber das Hero-System ist potentiell einfach zu tödlich dafür. 
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #49 am: 19.07.2017 | 15:16 »
Rumpel, so sehr ich dich schätze: Lies bitte den ganzen Post! Und berücksichtige die Vorgeschichte.
Ich sprach ausdrücklich davon, dass Würfeltode oft nicht aus sich allein heraus entstehen, sprich: "Liegt nur daran, dass er gerade schlecht gewürfelt hat", sondern eben auch Folgen schlechten Abenteuers des SL oder schlecht eingeschätzter Gegner von Seiten des SL oder schlechter Kommunikation zwischen den beiden
oder eines schlechten Tages der Mitspieler sein können.

So fängt es an:

"Die letzte Gruppe hatte die ohne Probleme geschafft", "Ähja: Die hatten auch mehr Kämpfer!"

"Du hattest die als klein und schwächlich beschrieben!", "Äh nein, nur den einen!", "Das kam ganz anders rüber!", "Oh!"

und DANN kommt das Würfelpech hinzu.

Oder auch umgekehrt:
A: "Arrgh, tot! Verdammt.... Ist wirklich schade, aber .... schnüff... hach war ne schöne Zeit... egal. Neuen schnüff Charakter bauen!"
Zwei Stunden später im übernächsten Plot.
B: "Oh, auf Seite 2 hatte ich den Heiltrank geschrieben. Tut mir leid. Ich dachte, mein Char hätte den nicht mehr!"

Es gibt "sterile Fälle von Würfelpech", wo alles andere passt und nur die Würfel schlecht rollen. I
Und dann gibt es "kontaminierte Fälle von Würfelpech", wo schon was anderes schief lief und dann noch Gevatter Pech dazu kommt. II

Ich halte Fall II für zu häufig, als das ich mir heutzutage Charaktertode noch ernsthaft in Erwägung ziehe.
Wenn dann nur mit ausdrücklicher Rücksprache. Sonst wird irgendeine Notlösung gefunden.

Ich muss zugeben, dass ich das Problem nur sehr abstrakt verstehe ... aber so was wie ausbalancierte Encounters gibt's bei mir ehrlich gesagt auch nicht oder nur in Ansätzen. Ich habe in letzter Zeit immer nur Systeme gespielt, die da entweder sehr nachsichtig sind (Gumshoe, Numenera) und das Balancing deshalb nicht so wichtig ist, weil die SC und SL in fast allen Fällen genug Vorwarnung vom System bekommen, um ggf. den Rückzug einzuleiten, oder die so tödlich sind (RuneQuest), dass man sich eh nie sicher sein kann. Und die Möglichkeit, dass die SC einen Kampf lieber bleiben lassen oder sich zurückziehen, habe ich als SL eigentlich immer im Hinterkopf. Vor dem Hintergrund habe ich auch zwei Kampagnen geleitet, ohne dass SC gestorben sind, ohne dass dabei jemals irgendwer irgendwas hindrehen musste. Mit einer RQ-Kampagne sähe das sicher anders aus ... aber ganz ehrlich - ich habe mir als SL noch nie vorher angesehen, was genau die SC können, um dann eine maßgeschneiderte Herausforderung mit klarer Ergebniserwartung zu präsentieren. Wie auch - die Spieler nehmen ihre Bögen ja mit nach Hause, und Kopien würde ich zwischen den Sitzungen eh nur verbaseln, außerdem kann ich den Notizensalat der meisten unmöglich entziffern ...
Wenn dann in einem System wie Gumshoe oder Numenera ausnahmsweise durch Pech jemand mal wirklich in der Ecke steht und dran glauben müsste, dann finde ich es ziemlich wichtig, dass das dann auch wirklich passiert. Und ich schätze es, dass es sich dann evtl. gerade nicht um den großen, heroischen Endkampftod gegen Drachen und Teufel handelt, sondern vielleicht auch einfach um eine miese Würfelpechsträhne bei dem Versuch, einem Steinschlag zu entgehen.
Klar, je nach Genre ist das evtl. nicht angesagt. Evtl. aber gerade doch.

Und Fehlkommunikation ist noch mal was anderes, klarer Fall - da muss man dann klären, wer was wie verstanden hat und notfalls evtl. die Ereignisse noch mal zurückdrehen. Aber meistens merkt man als SL ja vor irgendwelchen SC-Toden, dass die SC jetzt was ziemlich Komisches machen, und kann noch mal nachfragen, ob man sich richtig verstanden hat ... ("Willst du das wirklich machen? gegen sieben von denen?" - "ich dachte, die sind alle total klein und schmächtig" - "nein, nur der Anführer.").

Ich sehe ein, dass der unerwartete Charaktertod - oder auch außerordentliches Würfelglück oder -pech - ein großes Problem sein kann, wenn man mit relativ klaren Erwartungshaltungen an den Ausgang bestimmter Szenen herangeht. Das setzt aber schon eine ganze Menge voraus, was im Rollenspiel nicht unbedingt gegeben ist, z.B. Encounter-Balancing. Wenn es das nicht gibt und auch klar ist, dass es das nicht gibt, dann gibt es in diesem Zusammenhang auch keine "falschen" Charaktertode - und gerade dann kann eine außerordentliche Glücks- oder Pechsträhne beim Würfeln Feature sein und nicht Bug, weil allen gerade die Kinnlade herunterklappt darüber, dass Wulfhart gerade von Kobolden aus der Rüstung gepult wird ...

Klar, die Spieler müssen das auch wollen. Da gibt es aber nicht wenige, bei denen das auch so ist.
« Letzte Änderung: 19.07.2017 | 15:18 von Rumpel »