Ich gestehe, ich spiele Rollenspiel wegen der Charakterentwicklung - aber auch, um epische Heldensagen zu erleben.
Kann ich beides auch für mich in Anspruch nehmen. Allerdings meine ich damit wahrscheinlich was ganz, ganz anderes als du.
Ich tue mich gerade ein bißchen schwer das zu beschreiben ... Vielleicht etwas allgemeiner:
... ich mag Rollenspiele, die mir keine Glitzerwelt verkaufen wollen. Ich mag weder Spiele, bei denen jede.r erfolgreich ist/sein muss noch wo gängige Schönheitsideale durchexerziert werden ... ich mag auch "jede.r ist OK" nicht so.
Ich mag Rollenspielrunden mit Bedeutsamkeit/Sinn ... und ich mag den in den kleinen Geschichten selbst entdecken, statt ihn vorgekaut geliefert zu bekommen. Ich mag die wuderbaren kleinen Geschichten, Begegnungen und Ereignisse und ich mag Kontexte. Vielleicht sind mir arte/3sat-Dokus/Filme in der Regel viel lieber als Hollywood-Kram und vielleicht hab ich deswegen Null Zugang zu 7te See und liebe dagegen Clockwork & Chivalry.
Um zu Cthulhu zurückzukommen:
Ich mag gerade die Tödlichkeit, die unerfüllten, gebrochenen, fragmentarischen Charaktergeschichten, die dabei entstehen.
Für mich ist da nicht das System fehlerhaft sondern die "epischen Kampagnen" und romanartigen Abenteuer.
Wobei ich auch andere Spielarten mag: Die mythische Charakterentwicklung ("Heldenreise"), die große Story, die Katastrophe (Fiasko), Noting remains the same (Solar System), ...
Jedenfalls ist eine gute Überlebenschance für SC in einem Rollenspiel nichts auf das ich per se Wert legen würde. Im Kontext mag das anders sein.