I call bullshit. Die meisten spielen so ein System, weil sie sonst keins kennen, weil sie ihre Kumpels den Spielleiter nicht überredet bekommen haben, was anderes zu spielen, oder - und das ist nach meiner Beobachtung bei den meisten der Fall - weil sie eben doch auf Spielwerte und Würfeln und Simulation und Steigern und Gewinnen stehen. Sie wollen bloß nicht verlieren.
Vielleicht ist das so.
Und das ist jetzt die Frage: Sind Spieler die ihre Figur lieber weiter spielen, statt sie sterben zu lassen, generell wirklich alle schlechte Verlierer?
Ich bezweifle das mal.
Wenn es Spielern tatsächlich um Charakter(weiter)entwicklung geht, und nicht ums gewinnen,
dann sind sie wohl eher traurig über die verlorene Entwicklungsmöglichkeit als um den verlorenen Sieg, da der ihnen nie wirklich wichtig war.
Oder anders formuliert- Jmd. der (nur) gewinnen will, muß verlieren können.
Muß das jmd. dem es nach eigenen Aussagen nicht ums gewinnen geht ? Der eine Figur auch mit herben Rückschlägen weiter spielen würde- z.B. "nackt mit Dolch und Vogelfrei"?
Hier ist für mich der kleine Unterschied.-Jemand dem es wirklich nur um Charakterentwicklung geht, ist auch bereit, die Figur anders verlieren zu lassen und sie "nackt mit Dolch und Vogelfrei" zu spielen.
Irgendeine Art Verlust muß es im Spiel geben, damit es tatsächlich was zu verlieren gibt.
Und wenn es nicht das Leben ist, dann eben etwas anderes.
Und hier trennt sich mMn. auch die Spreu vom Weizen.
Ich will mit der Figur nicht sterben, aber ich will auch sonst keine Einbußen und Rückschläge haben ist für mich ein "vorgeschobener Schwerpunkt- "Charakterentwicklung".
Ich will mit der Figur nicht sterben, aber ich bin dafür bereit andere Verluste zu akzeptieren, die die Spielwelt bereit hält, eben weil es der Charakterentwicklung dient, ist für mich der "tatsächliche Schwerpunkt Charakterentwicklung."