Autor Thema: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...  (Gelesen 53832 mal)

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Offline Nebula

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #350 am: 3.08.2017 | 18:57 »
und natürlich ändert das Sterben oder Nichtsterben das Spielgefühl

wenn ich jetzt einen Larp oder auch z.b. World of Darkness einen Vampir spiele, und ich habe 2 Sessions mit je einem anderen SL

der eine SL sagt: hello kitty, easy, jede gefailte Probe ist ein Minimum Erfolg und keiner Stirbt hier, selbst wenn er nackt in einen Vulkan springt, wenn der Prinz der Stadt euch dumm kommt, lacht ihn aus, beleidigt ihn, kein Stress, danach müsst ihr halt umziehen, aber sonst hat es kaum Konsequenzen

der andere SL sagt: wer dumm ohne Kletterseil ne Steilwand hochklettert und oben den letzten Würfelwurf failt, der ist halt nach 50m Sturz tot. Auch kann jeder Gegner/Elder/was auch immer einfach platt machen, also seid vorsichtig, nicht jeder schaut gefährlich aus und kann euch einfach wegmachen...
Aber wenn ihr vorsichtig seid, könnt ihr viele Gefahren umschiffen

das sind natürlich zwei extreme voneinander abweichende Spielerfahrungen

Offline Der Läuterer

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #351 am: 3.08.2017 | 19:03 »
Vielleicht bin ich da der Träumer [...]
Du bist mit Sicherheit ein Träumer. Und das ist auch gut so. Mach Dir nichts draus. Ich mag Leute Deines Schlages.

Viele Rollenspieler sind Träumer. Und vielleicht ist ein Träumer zu sein genau das, was überhaupt erst gutes und intensives Rollenspiel möglich macht.

Trennungen, Abschiede, Scheidungen.
So etwas ist beschissen. Und ich kann das absolut nachvollziehen.

Brauche ich also so etwas im Spiel, wenn es in der realen Welt bereits oft genug passiert?
Ein ganz klares JA hierzu. Es gehört einfach dazu.

Aber ebenso sollte es so selten wie möglich geschehen.
Die Sterblichkeitsrate unserer Gruppe liegt bei etwa einem Char-Tod pro Jahr.


Wir reden hier noch immer von den Leuten, die behaupten, dass es ihnen vor allem um den Plot und ihre charakterliche Entwicklung ginge (also um storylastiges Spiel). Und die erzählen mir dann, dass sie sich nach reiflicher Prüfung der Alternativen dafür entschieden hätten, dass kein System so gut zu ihren Vorlieben passt wie DSA, Splittermond oder Pathfinder?
Vollste Zustimmung zu allen was Du schreibst.

Charakterspiel bedeutet nicht, einen extra Zettel zu haben, auf dem die Hits abgestrichen werden, oder eine Tabelle zu führen, auf der alle gelooteten Magic Items aufgelistet werden.

Charakterspiel bedeutet aber auch nicht, sich im Barbie Spiel zu suhlen.
« Letzte Änderung: 3.08.2017 | 19:07 von Der Läuterer »
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Pyromancer

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #352 am: 3.08.2017 | 19:10 »
Der vielbeschworene "Stoff aus dem die Legenden sind" jedoch, etwa vom tragischen Helden der sich heroisch opfert um seine Gefährten zu retten oder dergleichen, eben ein so epischer Charaktertod dass sich die Spieler noch Jahre später mit glänzenden Augen davon erzählen, den hab ich im Rollenspiel schlicht noch NIE erlebt. Nicht ansatzweise. In egal welchem System.

Von daher kaufe ich diesen Mythos vom "epischen Charaktertod" inzwischen nicht mehr.

Ich hatte einen epischen Charaktertod: Da ist in einer Cthulhu-Kampagne mein Charakter von einem anderen SC wegen eines Buches erschossen worden. Das war eine sehr krasse und auch sehr passende Aktion. Ich wollte nicht, dass der Charakter stirbt, und hätte den anderen SC auch in Notwehr erschossen, aber die Würfel wollten es halt anders. Da erzähl ich heute noch gerne davon.

Eine andere, aber auch coole Aktion war in einer Warhammer-Kampagne, wo wir in der Kanalisation ein Skaven-Nest aufgestöbert hatten. Beim Rückzug blieb dann mein Charakter als Nachhut in einer Engstelle stehen und rief: "Flieht, ich halte sie auf!" Das war auch spannend, weil es gar nicht klar war, OB mein Charakter die Skaven überhaupt so lange aufhalten kann. Eine "dramatische" Runde hätte da wahrscheinlich einfach so entschieden: Ok, heroisches Opfer, Charakter tot, Rest entkommt, und dass dann ein bisschen blumig-episch ausgeschmückt. In der Runde wurde offen gewürfelt, und hätte mein Charakter nach einer Runde ins Gras gebissen wäre das ganze "heroische Opfer" für die Katz gewesen. Und DESWEGEN hatte diese Situation so eine krasse Wirkung: Weil der Charakter mit dem ultimativen Einsatz gespielt hat, ohne Gewinn-Garantie.
In der Runde sind aber etliche Charaktere (auch nicht total viele, vielleicht 5-6 in 50 Sessions) gestorben, an deren Tod ich mich nur sehr vage oder gar nicht erinnern kann.

Und damit sind wir auch beim Knackpunkt: Es muss für mich beim Rollenspiel um etwas gehen, das MIR ALS SPIELER wichtig ist. Wenn mir das Weiterleben meines Charakters nicht wichtig ist, dann brauch ich auch keinen Charaktertod. Und damit widerspreche ich ausdrücklich der Fraktion hier, die behauptet, aus der Möglichkeit des Charaktertodes folge sofort, dass dann der Charakter nur als Spielpöppel fugiere, an dem keine Emotionen hängen. Genau das GEGENTEIL ist der Fall.

Andererseits brauch ich, auch wenn mir das Weiterleben meines Charakters wichtig ist, nicht unbedingt den Charaktertod als Option, wenn es um andere WICHTIGE Dinge geht. In unserer Ars-Magica-Kampagne ging es in den letzten wichtigen Wegpunkten nicht (direkt) um Leben und Tod, sondern um Macht, Einfluss, politische Mitgestaltung und die Zukunft des Ordens des Hermes. Unsere Charaktere hätten so oder so überlebt (ohne, dass ihnen jemand ein Haar gekrümmt hätte), und hatten sogar schon den Plan B in der Tasche. Spannend war's trotzdem.

Offline Issi

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #353 am: 3.08.2017 | 19:29 »
Zitat
Aber ebenso sollte es so selten wie möglich geschehen.
Die Sterblichkeitsrate unserer Gruppe liegt bei etwa einem Char-Tod pro Jahr.
So hoch kommen wir nicht mal, seit zwei Jahren, (ohne jede Wiederbelebung) obwohl es den Tod gibt. ;)

Wenn über Jahre keiner stirbt, ist das auch Ok. Mir gehts da um keine Quote, nur um die Möglichkeit.
Denn das verändert mMn. auch das Spielgefühl.

.....Wenn Figuren ständig sterben.....kann es tatsächlich passieren, dass die Identifaktion mit den SC irgendwann nachlässt.
Aber das liegt dann meist entweder am zu harten Spielleiter oder am zu tötlichen System.
Und das finde ich z.B. ebenso wenig konstruktiv wie wenn die Figuren alles tun dürfen, egal was, und sicher nicht draufgehen.
Extreme sind mMn. nie gut.
Für die Diskussion, finde ich, auch nicht. ;)

Edit. Was gut spielbar ist, liegt vermutlich irgendwo dazwischen.
Und wenn die Figuren tatsächlich nicht sterben sollen, dann brauche ich stattdessen etwas was dem Spieler auch wehtut.
(Verlust von magischen Gegenständen, Besonderer Ausrüstung, Fähigkeiten etc.)
Es kann mMn. nicht das Ziel sein, jede Niederlage zu vermeiden, zumindest nicht in einem Spiel.
Oder auf "Scheinniederlagen" zu bauen, die in Wirklichkeit ja eigentlich doch ganz cool sind.
Alla...hey ich hab da jetzt eine schicke Narbe über der Schläfe. Aber sonst habe ich nix verloren...... ~;D
« Letzte Änderung: 3.08.2017 | 19:49 von Issi »

Offline Der Läuterer

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #354 am: 3.08.2017 | 19:47 »

So hoch kommen wir nicht mal, seit zwei Jahren, (ohne jede Wiederbelebung) obwohl es den Tod gibt.
Kommt Eure Truppe auch auf etwa 25-30 Sessions pro Jahr?
Vielleicht relativiert sich meine Aussage dann etwas.

Ansonsten stimme ich Deinen Ansichten absolut zu.
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Offline Issi

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #355 am: 3.08.2017 | 19:51 »
Kommt Eure Truppe auch auf etwa 25-30 Sessions pro Jahr?
Vielleicht relativiert sich meine Aussage dann etwas.

Ansonsten stimme ich Deinen Ansichten absolut zu.

Ja in etwa. Vielleicht etwas weniger, so 18 Sitzungen vielleicht.

Offline Greifenklause

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #356 am: 4.08.2017 | 07:30 »
@ 6 oder auch Pyromaster und andere:
Da hier behauptet wird, dass sich auch was am "allgemeinen Spielgefühl" ändern würde, wenn der Charaktertod ausgeschlossen wurde,
hätte ich gerne mal ein Beispiel, dass sich nicht auf tödliche Kletterpartien oder Kampfsituationen bezieht.
Vielleicht versteh ich es dann endlich.

Annahme:
Aus irgendwelchen Gründen spielst du in einer Runde, die den Charaktertod ablehnt. Alle anderen Variablen seien gleich.

Szenario1:
Ihr seid auf dem Markt und verhandelt über das dringend benötigte Tool für das laufende Abenteuer.

Szenario2:
Ihr untersucht einen Mord. In Villa X finden sich offensichtlich Hinweise, nur wo?

Szenario3:
Erstkontakt mit einer außerirdischen Zivilisation. Grundsätzlicher Wille zur Kommunikation auf beiden Seiten. Anscheinend sind beide Seiten an einem harmonischen Abschluss in ihrem jeweiligen Sinne interessiert. Aber die Kommunikation gestaltet sich schwierig.

Szenario4:
Zwischengeplänkel in der Taverne XY. Die Spieler haben Spaß dran, einfach mal so zu kommunizieren und neue Kontakte zu knüpfen.

Was ändert sich in Szenario 1-4 für euch im Spielgefühl, wenn der Charaktertod abgelehnt/gestrichen wurde?
(Bei 3 ahne ich die Antwort. Bei 1, 2 und 4 ist es mir aber echt nicht klar, wie die Qualität des Szenarios ohne Charaktertod wesentlich schlechter sein sollte)
« Letzte Änderung: 4.08.2017 | 07:34 von Greifenklause »
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Offline Weltengeist

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #357 am: 4.08.2017 | 07:36 »
@trollstime:
SEHR sinnvoll, jetzt über Situationen zu diskutieren, in denen gar keine Gefahr für die Gruppe besteht. Passenderweise sind die von dir genannten Situationen übrigens auch welche, in denen es weitgehend egal ist, welches Regelwerk du überhaupt benutzt.

Es geht natürlich um solche Situationen, in denen auch eine Gefahr besteht. Situationen, für die du so etwas wie deinen Gnomenberserker baust (oder hast du den eigentlich eher fürs Kneipengeplänkel und fürs Einkaufen entworfen?).
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #358 am: 4.08.2017 | 07:49 »
@ 6 oder auch Pyromaster und andere:
Da hier behauptet wird, dass sich auch was am "allgemeinen Spielgefühl" ändern würde, wenn der Charaktertod ausgeschlossen wurde,
hätte ich gerne mal ein Beispiel, dass sich nicht auf tödliche Kletterpartien oder Kampfsituationen bezieht.
Vielleicht versteh ich es dann endlich.
Ich mach es mal anders. Ich hatte ja schonmal ein Video verlinkt und verlinke es jetzt einfach nochmal. Vielleicht macht es das Ganze etwas verständlicher für Dich:
Folding Ideas - Minecraft, Dwarf Fortress, and Emergent Narratives

EDIT:
Zusätzlich zitiere ich YY einfach nochmal:
Nur das eine ist eine Forderung, das zweite lediglich eine Absichtserklärung - denn man wird natürlich zu verhindern suchen, dass der Charaktertod eintritt.
Und genau genommen ist so ein Verhalten ja auch nur dann sinnvoll, wenn das Risiko tatsächlich besteht.

Wie oben gesagt wurde: Ob das Risiko echt ist, hängt nicht davon ab, ob der Schadensfall tatsächlich eintritt.
« Letzte Änderung: 4.08.2017 | 07:58 von 6 »
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #359 am: 4.08.2017 | 08:05 »
Zitat
Wurden die Figuren danach weitergespielt (mit Verstümmelung und Co). Ich meine, über einen längeren Zeitraum?

Was heißt schon längerer Zeitraum. So ca. 20 Spielabende also etwa ein halbes Jahr würde ich schätzen. Macht das denn einen Unterschied?

Offline Issi

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #360 am: 4.08.2017 | 08:10 »
Was heißt schon längerer Zeitraum. So ca. 20 Spielabende also etwa ein halbes Jahr würde ich schätzen. Macht das denn einen Unterschied?
Haben die Spieler mit entsprechenden Abzuegen oder sogar blind bzw. ohne Zunge,  also stumm weiter gespielt?
Ich frag deshalb so blöd, weil ich mir vorzustellen versuche, wie das gut funktionieren kann.
Edit. Wie spiele ich einen blinden Charakter?
Wie ist er der Gruppe noch nützlich?
« Letzte Änderung: 4.08.2017 | 08:15 von Issi »

Offline Greifenklause

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #361 am: 4.08.2017 | 08:11 »
@trollstime:
SEHR sinnvoll, jetzt über Situationen zu diskutieren, in denen gar keine Gefahr für die Gruppe besteht. Passenderweise sind die von dir genannten Situationen übrigens auch welche, in denen es weitgehend egal ist, welches Regelwerk du überhaupt benutzt.
Wenn du meine Diskussion mit 6 verfolgt hättest: Ja, es ist sinnvoll!
Denn exakt das war der Bereich, in dem wir uns noch uneins waren!

Zitat
Es geht natürlich um solche Situationen, in denen auch eine Gefahr besteht. Situationen, für die du so etwas wie deinen Gnomenberserker baust (oder hast du den eigentlich eher fürs Kneipengeplänkel und fürs Einkaufen entworfen?).
Die Rede war von "Auswirkungen auf das ALLGEMEINE Spielgefühl" und besteht zu wesentlichen Teilen auch aus Nichtkampfsituationen.
Wenn man nur den Kampf betrachtet, kann ich 6' Einstellung längst nachvollziehen.

Aber ich denke, mit 6' neuer Antwort hat sich auch das geklärt (Kann den Link noch nicht einsehen, hole ich nach).
« Letzte Änderung: 4.08.2017 | 08:22 von Greifenklause »
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Offline Greifenklause

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #362 am: 4.08.2017 | 08:21 »
Zu "Gnomberserker und Todesgefahr":
Point taken. Wirkt wie ein Präzedenzbeispiel GEGEN meinen Ansatz. Verstehe ich. Mea Culpa
Tatsächlich habe ich es bei diesem einen Charakter anders gehandhabt:
Rein in die gegnerischen Massen, soviel Schaden so schnell verursachen, wie man kann und hoffen, dass man überlebt. Aber nicht "damit rechnen". Hier ging ich nicht davon aus, dass bei diesem Konzept unser allgemeiner Ansatz "Keine Charaktertode" unbedingt gilt.
Aber der war ursprünglich als Ausnahmecharakter konzeptioniert und ich ging nicht davon aus, dass er die ersten zwei Abenteuer überlebt.

Für die 95% unserer Charaktere, die aber nicht als Knopfdrücker oder tolldreiste Haudegen konzeptioniert sind, sähe das anders aus.
Da drücken wir SL gerne mal ein paar Augen zu.
Ich will nicht, dass sich jeder bei Erstellen des Charakters Gedanken machen muss:
"Wie lange überlebt ein Charakter dieses Konzeptes eigentlich?" Sie sollen frei und ungezwungen generieren können und nicht ständig denken müssen "Vielleicht doch noch n bisserl mehr Verteidigung, Wumms, etc?"
Lassen wir die Extrembeispiele wie Berserker und Rollatorenrentner mal außen vor.
Da wird die "Durchbrechung der grundsätzlichen Hausregel" aber auch bewusst in Kauf genommen.

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #363 am: 4.08.2017 | 08:27 »
Zitat
Haben die Spieler mit entsprechenden Abzuegen oder sogar blind bzw. ohne Zunge,  also stumm weiter gespielt?
Ich frag deshalb so blöd, weil ich mir vorzustellen versuche, wie das gut funktionieren kann.
Edit. Wie spiele ich einen blinden Charakter?
Wie ist er der Gruppe noch nützlich?

Das waren Runden in dem es mehr um Drama ging. Da spielt die Nützlichkeit für eine Runde eine untergeordnete Rolle.
Einen blinden spielt man mit einem Blindenhund und natürlich gibt es Abzüge die habe ich ja auch wenn ich ein Attribut niedrig wähle.

Offline Weltengeist

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #364 am: 4.08.2017 | 08:31 »
Wenn du meine Diskussion mit 6 verfolgt hättest: Ja, es ist sinnvoll!
Denn exakt das war der Bereich, in dem wir uns noch uneins waren!

Ich will 6 da ja nicht vorgreifen, aber zumindest ich habe das nicht so verstanden. Er hat meiner Meinung nach andere (= nicht-kämpferische), ebenfalls gefährliche Situationen angeführt (Klettern in den Bergen, Intrigen am Hof etc.), während du bewusst völlig ungefährliche Situationen als Beispiele angebracht hast. Und das ist meiner Meinung nach absurd. Wenn du wirklich in einer Runde spielst, in der Einkaufsbummel und Kneipengespräche den Hauptteil der Handlung ausmachen, dann verstehe ich nicht mal, wieso du dich an der Diskussion zum Charaktertod überhaupt beteiligst, denn der kann da gar nicht auftreten, egal was die Regeln sagen. Aber offen gestanden kaufe ich dir das nicht ab - ich schätze, in deinen Runden wird letztlich wie bei den meisten von uns das Abenteuer und die Gefahr überwiegen. Und da ist die Frage, ob die ultimative Konsequenz eintreten kann oder nicht, sehr wohl relevant und prägt das Spielgefühl, weil es sich massiv darauf auswirkt, wie Spieler ihre SC agieren lassen.
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #365 am: 4.08.2017 | 08:32 »
Wenn du meine Diskussion mit 6 verfolgt hättest: Ja, es ist sinnvoll!
Leider nein.
Bei der Entscheidung Charaktertod ja/nein geht nicht um einzelne Situationen alleine, sondern um den Spielstil allgemein. Genau deshalb habe ich ja YY bereits 2x zitiert. Die Tatsache dass es plötzliche Charaktertode geben kann, hat schon direkten Einfluss auf das Spielgefühl, unabhängig von der aktuellen Situation. Interessanterweise bedeutet solche eine Gefahr eines Charaktertodes auch, dass die Spieler versuchen werden jede Situation so zu gestalten, dass am besten jede Chance eines Charaktertodes vermieden wird.
Sprich: Du hast mit der Gefahr des Charaktertodes sogar mehr Situationen, bei denen der Charakter überhaupt nicht in oder nur sehr gering in Gefahr ist zu sterben.

Um mal auf Deine Situation 1 einzugehen:
Ohne Charaktertod: "Ich zahl jetzt einfach 20 Gold für die Abenteuerausrüstung. Was da jetzt genau drin ist, ist mir eh egal, weil der SL schon dafür sorgt, dass ich alles rausholen kann, was ich dann zur gegebener Zeit genau brauche. Wenn er das nicht zulässt, wird er mich anderweitig raushauen."
Mit Charaktertod: "Okay. Was genau brauche ich alles? Wir dürfen nichts vergessen und haben nur begrenzt Geld. Wahrscheinlich müssen wir da mit den Händler noch ein wenig plaudern, damit da Rabatt rauspringt. Einer der Spieler könnte vielleicht auch versuchen den einen superteuren Safety-Gegenstand, den wir uns absolut nicht leisten können, zu stehlen. Oder vielleicht bekommen wir den auch für ne kleine Handlangeraufgabe vom Händler..."
« Letzte Änderung: 4.08.2017 | 08:40 von 6 »
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #366 am: 4.08.2017 | 08:35 »
Das waren Runden in dem es mehr um Drama ging. Da spielt die Nützlichkeit für eine Runde eine untergeordnete Rolle.
Einen blinden spielt man mit einem Blindenhund und natürlich gibt es Abzüge die habe ich ja auch wenn ich ein Attribut niedrig wähle.
OK verstehe, denn in den Nullachtfuenfzehn Runden, mit Kampf,Monstern und Gefahr  würde ein Blinder ja eher ein Klotz am Bein der Gruppe sein.
Und auch eine stumme Figur schränkt ja Möglichkeit des Spielers stark ein. (Sag goodbye zu denen Sozialen Fertigkeiten und wenn der Figur mal eine Idee kommt, dann mach doch erstmal Pantomime. Vielleicht verstehen die anderen dich ja.)  :D

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #367 am: 4.08.2017 | 08:56 »
Leider nein.
Bei der Entscheidung Charaktertod ja/nein geht nicht um einzelne Situationen alleine, sondern um den Spielstil allgemein. Genau deshalb habe ich ja YY bereits 2x zitiert. Die Tatsache dass es plötzliche Charaktertode geben kann, hat schon direkten Einfluss auf das Spielgefühl, unabhängig von der aktuellen Situation. Interessanterweise bedeutet solche eine Gefahr eines Charaktertodes auch, dass die Spieler versuchen werden jede Situation so zu gestalten, dass am besten jede Chance eines Charaktertodes vermieden wird.
Sprich: Du hast mit der Gefahr des Charaktertodes sogar mehr Situationen, bei denen der Charakter überhaupt nicht in oder nur sehr gering in Gefahr ist zu sterben.

Um mal auf Deine Situation 1 einzugehen:
Ohne Charaktertod: "Ich zahl jetzt einfach 20 Gold für die Abenteuerausrüstung. Was da jetzt genau drin ist, ist mir eh egal, weil der SL schon dafür sorgt, dass ich alles rausholen kann, was ich dann zur gegebener Zeit genau brauche. Wenn er das nicht zulässt, wird er mich anderweitig raushauen."
Mit Charaktertod: "Okay. Was genau brauche ich alles? Wir dürfen nichts vergessen und haben nur begrenzt Geld. Wahrscheinlich müssen wir da mit den Händler noch ein wenig plaudern, damit da Rabatt rauspringt. Einer der Spieler könnte vielleicht auch versuchen den einen superteuren Safety-Gegenstand, den wir uns absolut nicht leisten können, zu stehlen. Oder vielleicht bekommen wir den auch für ne kleine Handlangeraufgabe vom Händler..."

Danke!
Jetzt kann ich deinen Standpunkt nachvollziehen.
Keine Gegenargumente mehr.
Aber hier steht und fällt alles mit
A) "Wie sind die Auswirkungen?" bzw "Warum will ich Charaktertode?"
B) "Wenn ich Charaktertode nicht will, aber bestimmte Auswirkungen nicht, wie dämme ich diese Auswirkungen dann (anders) ein?"
Ergänze "keine" für den umgekehrten Fall.
Ich denke, dass sich alle Folgeauswirkungen auch anders lösen können*. Allerdings sind wir hier echt in der reinen Geschmacksfrage angelangt.
---

* Beispielsweise gibt es Gruppen, die ihre SC auch spieltechnisch sinnlose Ausgaben tätigen lassen oder eine Form von Todesangst ausspielen,
weil zwar die Spieler wissen, dass die SC eine Überlebensgarantie haben, die SC dies aber nicht wissen können.
Trennung von Spieler- und Charakterwissen.
Ich gebe aber zu, dass ich das Immersionsargument nicht entkräften kann.
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #368 am: 4.08.2017 | 09:08 »
Zitat
Sag goodbye zu denen Sozialen Fertigkeiten und wenn der Figur mal eine Idee kommt, dann mach doch erstmal Pantomime. Vielleicht verstehen die anderen dich ja

Naja solange er schreiben kann sollte das ja kein Problem sein. Es sei denn es muss mal ganz schnell gehen. Tatsächlich habe ich bemerkt das bei starken Einschränkungen meine Mitspieler sich mehr gefordert fühlen innovative Lösungen anzubieten.
Wenn jeder in unterschiedlichen Situationen ein Klotz am Bein ist, ist ja eigentlich keiner ein Klotz am Bein.

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #369 am: 4.08.2017 | 09:10 »
@Klause: Spielt ihr Kämpfe aus? Also so richtig mit Kampfsystem? Meinetwegen Attacke- und Paradewürfe, taktische Maneuver, besondere Aktionen und so weiter? Wenn ja: Warum?

Wieso nicht kurz erzählerisch abhandeln, wenn im Kampf eh nichts passieren kann außer ein paar Wunden oder maximal die Gefangennahme. Wieso nicht einen Würfel werfen, der das Ergebnis festlegt (1-3 Niederlage, 4-6 Sieg).

"Ihr kämpft mit dem finsteren Baron an den Zinnen der Burgmauer. Ihr *würfelt* schafft es nach 20 Minuten epischen Kampfes, ihn die Mauer hinunterzuwerfen."

wahlweise

"Ihr kämpft mit dem finsteren Baron an den Zinnen der Burgmauer. Ihr *würfelt* werdet nach 20 Minuten epischen Kampfes am Kopf getroffen, verliert das Bewusstsein und werdet einige Stunden später im Kerker des Barons wieder wach."

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #370 am: 4.08.2017 | 09:24 »
Naja solange er schreiben kann sollte das ja kein Problem sein. Es sei denn es muss mal ganz schnell gehen. Tatsächlich habe ich bemerkt das bei starken Einschränkungen meine Mitspieler sich mehr gefordert fühlen innovative Lösungen anzubieten.
Das glaube ich.  :D

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #371 am: 4.08.2017 | 09:29 »
Zitat
Klause: Spielt ihr Kämpfe aus? Also so richtig mit Kampfsystem? Meinetwegen Attacke- und Paradewürfe, taktische Maneuver, besondere Aktionen und so weiter? Wenn ja: Warum?

Wieso nicht kurz erzählerisch abhandeln, wenn im Kampf eh nichts passieren kann außer ein paar Wunden oder maximal die Gefangennahme. Wieso nicht einen Würfel werfen, der das Ergebnis festlegt (1-3 Niederlage, 4-6 Sieg).

"Ihr kämpft mit dem finsteren Baron an den Zinnen der Burgmauer. Ihr *würfelt* schafft es nach 20 Minuten epischen Kampfes, ihn die Mauer hinunterzuwerfen."

wahlweise

"Ihr kämpft mit dem finsteren Baron an den Zinnen der Burgmauer. Ihr *würfelt* werdet nach 20 Minuten epischen Kampfes am Kopf getroffen, verliert das Bewusstsein und werdet einige Stunden später im Kerker des Barons wieder wach."

Könnte man das nicht auch genau umgekehrt formulieren.
" ihr kämpft mit dem finsteren Baron an den Zinnen der Burgmauer. Ihr würfelt 25 mal werdet 8 mal verletzt (nehmt 46 Punkte Schaden, 6 mal vom Priester geheilt (was euch 38 Punkte Heilung einbringt) und mit dem letzten Angriffswurf schafft ihr es den Baron von den Zinnen zu stoßen."
Tatsächlich finde ich die die erste Lösung eleganter.

Offline Greifenklause

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #372 am: 4.08.2017 | 09:32 »
@Klause: Spielt ihr Kämpfe aus? Also so richtig mit Kampfsystem? Meinetwegen Attacke- und Paradewürfe, taktische Maneuver, besondere Aktionen und so weiter? Wenn ja: Warum?

Wieso nicht kurz erzählerisch abhandeln, wenn im Kampf eh nichts passieren kann außer ein paar Wunden oder maximal die Gefangennahme. Wieso nicht einen Würfel werfen, der das Ergebnis festlegt (1-3 Niederlage, 4-6 Sieg).

"Ihr kämpft mit dem finsteren Baron an den Zinnen der Burgmauer. Ihr *würfelt* schafft es nach 20 Minuten epischen Kampfes, ihn die Mauer hinunterzuwerfen."

wahlweise

"Ihr kämpft mit dem finsteren Baron an den Zinnen der Burgmauer. Ihr *würfelt* werdet nach 20 Minuten epischen Kampfes am Kopf getroffen, verliert das Bewusstsein und werdet einige Stunden später im Kerker des Barons wieder wach."

Das Gegenargument lieferst du selbst:
-- Wunden
-- LP-Verbrauch
-- Angst vor Gefangennahme
PLUS
-- Großartiger Triumph über den Gegner oder knapper Ausgang
-- massiver Verbrauch von Ressourcen oder "die nächsten Heiltränke können wir an die armen Bauern verschenken"
-- Seine Blingbling-Fähigkeiten mal einsetzen können
All das reicht uns als Würze und Spannungselement. Da kommen wir nicht in die Verlegenheit "Das können wir auch erzählerisch abhandeln".
Der drohende Charaktertod führt da bei uns kaum zu Mehrwert. Der tatsächliche Charaktertod würde (von Ausnahmen abgesehen) aber zu einem Minderwert führen.
Und was viele nicht wahrhaben wollen:
-- Die Angst vor dem Tod lässt sich auch imaginieren "In-Character", auch wenn dem Spieler an sich klar sein sollte, dass der nie eintritt.
Ähnlich wie bei einem Film.
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #373 am: 4.08.2017 | 09:37 »
@Klause: Spielt ihr Kämpfe aus? Also so richtig mit Kampfsystem? Meinetwegen Attacke- und Paradewürfe, taktische Maneuver, besondere Aktionen und so weiter? ...

Ergänzung:
Ja, grundsätzlich schon. Sobald sie besonders lange dauern oder der Ausgang aus Sicht des SL hinreichend feststeht, kürzen wir aber auch ab. Aus Zeitgründen haben wir auch schon zwei Showdowns erzählerisch abgehandelt statt sie auszuwürfeln. Letzteres kommt eher selten vor, ersteres öfter.
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #374 am: 4.08.2017 | 09:59 »
Könnte man das nicht auch genau umgekehrt formulieren.
" ihr kämpft mit dem finsteren Baron an den Zinnen der Burgmauer. Ihr würfelt 25 mal werdet 8 mal verletzt (nehmt 46 Punkte Schaden, 6 mal vom Priester geheilt (was euch 38 Punkte Heilung einbringt) und mit dem letzten Angriffswurf schafft ihr es den Baron von den Zinnen zu stoßen."
Tatsächlich finde ich die die erste Lösung eleganter.

FORMULIERT ist die erste Lösung sicherlich eleganter. Auf jeden Fall. Aber so passiert es ja nicht. Die 25 Würfelwürfe werden mit Spannung gewürfelt - zumindest bei uns. Jeder hockt da und starrt auf die Würfel und wenn es RICHTIG knapp wird und ein Charakter kurz vor dem Ende ist und es dann DOCH schafft, den Baron zu besiegen, bevor er selbst getötet wird ... dann entläd sich das alles in einem riesigen Begeisterungssturm. Sowas wäre für mich absolut unmöglich, wenn ich durchgehend wüsste, es kann hier nichts passieren, außer ein paar Zahlen, die weniger werden (LP-Verlust) oder ein paar Wunden, die ich ausspielen muss ... oder (vermutlich) im schlimmsten Fall: Ich hock in der nächsten halben Stunde im Kerker und muss entkommen.

Für mich kommt KEINE Spannung auf, wenn ich der einzige bin, der entscheiden kann: "So ... jetzt opfert sich mein Charakter total heroisch."

Für mich entwertet das sogar das Opfer auf sehr vielen Ebenen. Was ist das Opfer schon wert, wenn sämtliche andere Gefahren einfach "überlebt" werden können ... wenn ich aber einen Charakter spiele, der dem Tod - auch regeltechnisch - schon oft von der Schippe gesprungen ist ... dann wird es richtig heftig am Tisch, wenn ich irgendwann sagen muss:

"Okay Leute ... ihr lauft jetzt über die Brücke ... Ragnar wird hier bleiben, die Brücke hochziehen und den Mechanismus zerstören ... dann wird er euch folgen."

"Aber..."

"Er wird euch folgen ... lauft."

Das hat für mich doch VIEL MEHR Gewicht, wenn der sich opfert, obwohl er der reellen Todesgefahr mehr als einmal entkommen ist ... als wenn er einfach nur oft in Gefahr war, die aber nie WIRKLICH eine Gefahr war.