Autor Thema: [Night´s Black Agents] Unto the fourth generation  (Gelesen 12967 mal)

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Online Ludovico

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Re: [Night´s Black Agents] Unto the fourth generation
« Antwort #25 am: 4.05.2018 | 10:46 »
Das scheint eine tolle Truppe zu sein.

Was tellurische Vampire angeht, weiß ich nicht so genau. Mal schaun!

So oder so muss ich Dir aber leider folgendes mitteilen:
Du musst hier weiterschreiben... unbedingt.  :)

Offline Chiarina

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Re: [Night´s Black Agents] Unto the fourth generation
« Antwort #26 am: 11.05.2018 | 13:47 »
Against Dracula / 10. Sitzung
1894, Arthurs Schwäche

Beteiligte Agenten:
Dr. Abraham Van Helsing (niederländischer Mediziner und Universalgelehrter, 71 Jahre)
Wilhelmina „Mina“ Murray (Hilfslehrerin, 21 Jahre)
Dr. John „Jack“ Seward (Irrenarzt, 29 Jahre)
Arthur Holmwood (reicher Aristokrat, 27 Jahre)
Quincey Morris (texanischer Abenteurer, 30 Jahre)


Arthur Holmwood

Die Nacht verstreicht ereignislos. Beim Brunch am nächsten Vormittag erreicht ein Mann das Haus. Es ist einer der Wächter aus dem Sanatorium von Dr. Seward, der berichtet, dass der Patient Renfield einen gewaltigen Tobsuchtsanfall hatte und die Anwesenheit des Doktors in der Anstalt daher wünschenswert sei. Seward fährt in der Kutsche, in der auch der Wächter hierhergekommen ist, in seine Anstalt zurück und erfährt auf dem Weg, dass Renfield darum gebeten habe, ein Kätzchen zu bekommen. Sewards Vertreter Patrick Hennessey hat abgelehnt, die Folge war der Tobsuchtsanfall. Im Sanatorium angekommen stellt er fest, dass sich Renfield wieder beruhigt hat. Er deponiert Spinnen mit ausgerissenen Beinen auf dem Fensterbrett seines vergitterten Fensters, um damit Spatzen anzulocken. Angeblich hätte er heute bereits einmal Erfolg gehabt. Renfield wiederholt Seward gegenüber seine Bitte, ein Kätzchen zu erhalten. Seward führt ein längeres Gespräch mit ihm und erfährt, dass Renfield sich da auf seine eigene verrückte Art und Weise eine Nahrungskette aufbaut. Er fängt Fliegen, um damit Spinnen zu ernähren, er reißt den Spinnen die Beine aus, um mit ihnen Spatzen zu ernähren. Will er mit den Spatzen sein Kätzchen ernähren? Und an was verfüttert er dann das Kätzchen? Dr. Seward kommt mit seinen Fragen nicht allzu weit, als er aber den Raum verlassen will, fällt ihm ein Notizbuch auf, das Renfield zwischen Rahmen und Matratze seines Bettes geklemmt hat. Renfield behauptet, es enthalte seine „geheimen Berechnungen“. Seward wirft einen Blick hinein. Das Büchlein enthält eine große Tabelle, deren vier Spalten mit den Überschriften „Fliegen“, „Spinnen“, „Sperlinge“ und „Katzen“ überschrieben sind. Darunter befinden sich irgendwelche Zahlenreihen. Seward bittet Renfield, diese Aufzeichnungen abschreiben zu dürfen. Und Renfiield stimmt zu „wenn es denn meiner Heilung zuträglich ist.“

Währenddessen lädt Arthur Holmwood die Anwesenden auf eine kleine Bootstour auf der Themse ein. Quincey Morris flirtet dabei ein wenig mit Lucy, Arthur hat trotzdem das Gefühl, dass Quinceys Bemühungen nie Arthurs Verlobung mit Lucy in Frage stellt. Er beschließt daher, sich ein wenig gönnerhaft zu zeigen.

Die Ausflugsgesellschaft kehrt gegen Abend nach Hillingham zurück und nimmt ein Abendessen ein. Danach gehen die Anwesenden getrennte Wege: Abraham Van Helsing stöbert im Keller in der Bibliothek der Westenras, Arthur Holmwood und Quincey Morris stoßen im Erdgeschoss ein paarmal auf ihre Freundschaft an und sprechen über Lucys „Krankheit“. Mina unterhält sich mit Lucy bei einer Handarbeit in ihrem Zimmer im ersten Stock.

In diese friedliche Situation platzt plötzlich Entsetzliches. Im Garten hinter dem Haus erklingt laut vernehmlich das Heulen eines Wolfes. Während Abraham Van Helsing zuallererst zu den Damen eilt um notfalls Lucy beschützen zu können, laufen Quincey Morris und Arthur Holmwood auf ihre Zimmer um sich zu bewaffnen. Die Damen selbst treten auf den Balkon vor Lucys Zimmer um das Geschehen im Garten beobachten zu können. Sie sehen aber nicht viel mehr als irgendwelche schattenhaften Bewegungen zwischen den Büschen. Arthur Holmwood stellt sich einen Moment zu den Damen auf den Balkon, Quincey Morris eilt nach unten in den Garten und nähert sich gemessenen Schrittes den Gebüschen. Plötzlich noch ein zweites Geräusch: klirrende Fensterscheiben im Erdgeschoss. Quincey Morris dreht sich um, kann aber nichts erkennen. Arthur Holmwood rennt nach unten und sieht, dass ein Fenster zum Zeichenatelier eingeschlagen wurde. Er stellt sich vor das Fenster und bewacht den Raum. Die Dienstmädchen des Hauses verlieren die Nerven und rufen in schrillsten Tönen um Hilfe. Abraham Van Helsing bleibt bei Lucy und Mina und verschließt Türen und Fenster von Lucys Schlafzimmer. Hin und wieder ist an unterschiedlichen Stellen im Gebüsch das laute Knurren des Wolfes zu hören. Dann ist es soweit: Quincey Morris muss sich in direkter Nachbarschaft zu ihm befinden und das wilde Tier springt ihn aus dem Gebüsch heraus an. Quincey Morris schießt, der Wolf schnappt nach seinem Bein. Während des Kampfes steigern zwei Ereignisse die Dramatik der Situation:

Zum einen verlassen zwei der drei Dienstmädchen schreiend das Haus und rennen auf ein nahes Wäldchen zu. Abraham Van Helsing ist entsetzt über die Gefahr, in die sich die jungen Mädchen begeben und rennt in den Schuppen. Er begegnet dort dem Knecht des Hauses, der sich dort versteckt hat und auch nicht gerade einer der Mutigsten ist. Van Helsing macht mit dem Knecht die Kutsche flott und nimmt die Verfolgung der Dienstmädchen auf. Nach einer Weile erreicht er die Mädchen, redet ihnen gut zu und bringt sie dazu, wieder in das Haus zurückzukehren. Allerdings hat Van Helsing dafür relativ viel Zeit benötigt.

Zum anderen ist von Lucys Zimmer aus deutlich zu hören, wie ihre Mutter angstvoll stöhnt. Die Geräusche der herzkranken Frau lassen das Schlimmste befürchten. Lucy bittet Mina, nach der Frau zu sehen. Mina erklärt sich bereit, schärft aber Lucy ein, das Zimmer während ihrer Abwesenheit gut zu verschließen. Dann lässt sie Lucy allein und kümmert sich um ihre Mutter. Dabei stellt sie fest, dass sie den Puls der Frau aus irgendwelchen Gründen nicht spüren kann. Vielleicht ist auch alles der Aufregung geschuldet, Minas medizinischen Kenntnisse sind elementar. Sie gibt ihr Bestes und verhindert möglicherweise auch einen schnellen Herzstillstand von Lucys Mutter, trotzdem schwebt die Frau noch immer zwischen Leben und Tod.

Im Garten trifft Quincey Morris mit seinem Gewehr zweimal den Wolf, allerdings verbeißt sich dieser gleichzeitig in sein Bein, woraufhin Morris ohnmächtig zu Boden geht. Es sieht nicht gut aus, da schießt Arthur Holmwood vom Zeichenatelier aus auf den Wolf, der nach diesem dritten Treffer schließlich von Morris ablässt und wieder in den Büschen verschwindet.

Eine Weile herrscht Ungewissheit: Ist die Gefahr gebannt? Schließlich kehrt Abraham Van Helsing mit den Dienstmädchen ins Haus zurück und beginnt mit den Aufräumarbeiten: Er versorgt zuerst Lucys Mutter, die in der Hand des erfahrenen Mediziners langsam wieder ins Leben zurückfindet. Dann versorgt er den ohnmächtigen Quincey Morris und schient sein Bein. Er weist den Knecht des Hauses an, das zerbrochene Fenster zum Zeichenatelier zu vernageln. Dann begibt er sich mit einer Laterne in den Garten und durchsucht das Gebüsch. Ein paar Minuten später findet er den verendeten Wolf. Es sieht fast so aus, als sei das Schlimmste überstanden, da fällt ihm Mina in die Arme und berichtet aufgeregt, Lucy öffne ihre Zimmertür nicht und antworte auch nicht auf ihre Rufe von außen.

Abraham Van Helsing läuft mit Arthur Holmwood und Mina ins erste Stockwerk. Arthur wirft sich einige Male gegen Lucys Zimmertür und kann sie schließlich aufbrechen. Lucy liegt ohnmächtig im Bett. Das Fenster ist geöffnet und unheilvoll flattern die Gardinen im nächtlichen Wind. Van Helsing untersucht Lucy und muss entsetzt feststellen, dass sie am Hals zwei neue Male besitzt. Für die Anwesenden ist das ein schwerer Schicksalsschlag. Van Helsing, Mina und der inzwischen herbeigehumpelte Quincey Morris versichern sich gegenseitig ihres Beistandes und verhindern so, dass das schreckliche Ereignis dauerhaften, psychischen Schaden in ihnen verursacht. Arthur Holmwood scheint allerdings angesichts der Tatsache, dass hier ein düsteres Wesen aus dem Reich der Mythologie seine Klauen nach seiner zukünftigen Frau und indirekt damit auch ihm selbst ausstreckt, aus der Bahn geworfen. Er verlässt erschüttert Lucys Schlafzimmer um seinen Geist mit einem Liter Whiskey zu betäuben und geht dann schlafen. Van Helsing bedeutet dem Knecht, auch Lucys Zimmerfenster zu vernageln. Dann kümmert er sich um Lucy und ordnet eine neue Bluttransfusion an, als Spenderin bietet sich diesmal Mina an. Auch diese Transfusion gelingt, worauf Van Helsing grübelnd bei Lucy Wache hält. In dieser Nacht will er sich mit Mina abwechseln. Während seiner Wache versucht er sich vorzustellen, wie ein Vampir durch das Fenster im ersten Stock ins Haus gelangen kann. Können Vampire fliegen?

Am nächsten Tag geht es Lucy schlecht. Sie atmet flach, Van Helsing ist besorgt. Arthur Holmwood verhält sich seltsam. Er nimmt nicht am gemeinsamen Frühstück teil, sondern lässt eine Kutsche kommen und kehrt zu seinem kranken Vater, Lord Godalming, in „Ring“ zurück. Dort bittet er den alten Mann, den Erzbischof kommen zu lassen. Der erstaunte Lord fragt sein Sprössling nach dem Grund und erfährt von den Ereignissen in Hillingham. Arthur gibt seinem Vater gegenüber an, Lucy nicht mehr heiraten zu können. Allen Geschichten über Vampire zufolge scheine sich Lucy nach und nach in einen solchen zu verwandeln. Der Gedanke, sich zu so einem Wesen ins eheliche Bett legen zu müssen sei ihm unerträglich. Er denke daher über einen Exorzismus nach, den der Erzbischof vornehmen soll. Wenn das zu keinem Erfolg führt, sei es wohl am besten, Lucy von ihrer unheiligen Existenz zu erlösen. Lord Godalming ist angesichts der Aussagen seines Sohnes erstaunt: Hat Arthur den Verstand verloren? Er fühlt Arthur noch etwas genauer auf den Zahn und erfährt von den beiden Medizinern, die sich um Lucy kümmern, woraufhin er beschließt, ein Gespräch mit diesen Männern zu führen. Ächzend setzt sich der kranke Lord Godalming in die Kutsche und befiehlt Arthur mitzukommen. Auf diesem Weg betrinkt sich Arthur Holmwood erneut... vor den besorgten Augen seines Vaters.

In Hillingham erreicht Mina ein Telegramm aus Exeter von Peter Hawkins: Minas Mann Jonathan Harker gehe es nicht gut und er frage nach ihr. Außerdem hoffe Peter Hawkins, dass Mina anstelle ihres Ehemannes ein paar Schreibaufgaben für ihn übernehmen könne. Da Peter Hawkins Jonathan Harker bereits als Erben seiner Rechtsanwaltskanzlei bestimmt hat, stehen die Harkers in gewisser Weise in seiner Schuld. Mina nimmt den Zug nach Exeter und erreicht am Abend ihr Ziel. Sie kümmert sich um ihren Mann und spricht mit Peter Hawkins, der ihr ein paar Briefe zum Kopieren gibt und ihr außerdem für alle Fälle einen Zweitschlüssel für die Kanzlei aushändigt. Mina beschließt noch etwas vor Ort zu bleiben und am nächsten Tag den Abendzug nach London zurück zu nehmen. Während dieser Zeit liest Mina das Tagebuch ihres Mannes, das dieser über seine Reise nach Siebenbürgen geschrieben hat. Sie erfährt von Jonathans Aufenthalt auf Burg Dracula, von den unheimlichen Umtrieben des Grafen und der übrigen Bewohner und von seiner Flucht. Besonders beunruhigend sind aber die einleitenden Worte: Jonathan berichtet hier davon, dass Graf Dracula seinen Chef Peter Hawkins mit dem Kauf eines Hauses in London beauftragt hat. Jonathan entdeckte auf Burg Dracula auch, dass der Burgherr tagsüber in einer mit Erde gefüllten Kiste liegt, die gegen Ende seines Aufenthaltes mit 49 weiteren, ähnlichen Kisten auf einem Schiff namens „Demeter“ nach England gebracht wurde.

Mittags kehrt Dr. Seward nach Hillingham zurück und berichtet von seinen Erlebnissen mit Renfield. Noch später erreicht Lord Godalming mit dem betrunkenen Arthur das Haus. Er führt ein Gespräch mit Van Helsing und Dr. Seward über Lucys Zustand und erfährt von ihrem kritischen Zustand, er erfährt aber auch, dass noch Hoffnung auf Heilung besteht. Abraham Van Helsing spricht mit Lord Godalming offen über Vampirismus, Dr. Seward äußert sich da zurückhaltender. Lord Godalming weiß nicht, was er davon halten soll, aber die mögliche Aussicht auf eine Heilung Lucys entscheidet schließlich über sein weiteres Vorgehen. Er geht zu seinem Sohn und nimmt ihn ins Gebet: Da kommt die Frau, mit der er sich verlobt hat, ohne eigenes Verschulden zu Schaden und obwohl noch Hoffnung besteht, beschließt Arthur, sich von ihr abzuwenden? Das ist ein verabscheuungswürdiges Verhalten! Arthur solle vielmehr alles tun, um seine Anvertraute zu retten! Aber Arthur scheint nicht überzeugt zu sein. Er erklärt mit schwerer Zunge, dass er selbst nach einer angeblichen „Heilung“ während seiner ganzen Ehe neben Lucy im Ehebett liegen werde, ohne Gewissheit zu haben, ob nicht doch noch irgendein Funken einer unheiligen, bösartigen Existenz in ihr steckt. Da sei es in seinen Augen doch das Beste, man erlöse die Frau. Während dieser Worte fingert Arthur an einem großen Messer herum. Lord Godalming befürchtet, dass sich Arthur in seiner Stimmung auch noch eines Verbrechens schuldig machen könnte und fährt mit ihm zurück nach „Ring“. Er befiehlt seinen Dienern, keinen Alkohol an Arthur mehr auszuhändigen und will mit seinem Sohn noch einmal am nächsten Tag reden, wenn dieser wieder bei klarem Verstand ist.

-

Tja... der eine großartige Moment dieser Sitzung war wohl der Angriff Draculas auf Lucys Haus. Obwohl es mir die Spieler mit ihrer Bewachung von Lucy nicht leicht gemacht haben, ist Dracula schließlich an sein Ziel gelangt. Er kann mit seiner übernatürlichen Stärke bis auf den Balkon im ersten Stock springen und dann dort das Fenster aufziehen. Damit hat er gewartet, bis alle Anwesenden aufgrund anderer Aufgaben das Zimmer verlassen haben. Letztlich war es dann doch leichter als gedacht, man musste den Charakteren nur genug zu tun geben. Einmal am Ziel hat er Lucy mit seinem eigenen Blut infiziert. Sie untersteht damit jetzt auch seiner Kontrolle, was es mir zukünftig etwas leichter machen wird.

Der zweite großartige Moment war natürlich der schwach werdende Arthur, der seine nervliche Zerrüttung ganz gut ins Spiel eingebracht hat. Bei Bram Stoker ist es ja so, dass Van Helsing die anderen von der Notwendigkeit überzeugt, Lucy müsse „erlöst“ werden. Es sieht so aus, als übernehme in unserer Runde Arthur diese Aufgabe. Aber noch ist es nicht ganz so weit. Lucy steht noch ein Besuch des Vampirs bevor.

Spannend wird auch, was geschieht, wenn Mina mit neuen Informationen aus Exeter wieder zurückkommt. Wenn die Spieler dann alle Informatioen zusammen nehmen, könnten sie wie im Roman auf die Idee kommen, sich mal in Draculas Unterkünften nach diesen Särgen mit Erde umzusehen.

@ Ludovico: Die Gruppe war mir in der Vergangenheit ehrlich gesagt oft ein bisschen zu passiv und lahm. Bei dieser Kampagne funktioniert das Ganze aber doch besser als sonst. Vielleicht liegt das sogar an uns selbst. Wir wissen inzwischen, dass wir uns nicht mehr gegenseitig ändern werden. Ich beginne hier aber jedenfalls die unterschiedlichen Spielertypen mit ihren individuellen Interessen auch als Vorteil zu sehen... und habe sichtlich mehr Spaß an der Angelegenheit als bei vielem, was zuvor gelaufen ist.
« Letzte Änderung: 14.06.2018 | 22:31 von Chiarina »
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Re: [Night´s Black Agents] Unto the fourth generation
« Antwort #27 am: 16.05.2018 | 09:12 »
Wow! Den Dreh hast Du super hingekriegt. Inwiefern unterstützt einen das Directors Handbook bei solchen Twists oder war das frei improvisiert?

Und wenn man das vergleicht mit Dracula Unredacted, dann passt das immer noch super rein.

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Re: [Night´s Black Agents] Unto the fourth generation
« Antwort #28 am: 16.05.2018 | 15:20 »
Das Directors Handbook macht ein paar Plotvorschläge und gibt dem Spielleiter Werkzeuge in die Hand. Es betreibt aber kein Railroading.
Du bekommst also erzählt, was für besondere Fähigkeiten Dracula hat, kriegst ein paar Stats von ihm und seinen Unterstützern und dann gibt´s ein paar Überlegungen zu einem dramatischen Kampagnenaufbau, bei denen sich sicherlich auch irgendwo so etwas wie "Dracula infiziert einen Freund" findet. Genauer wird´s aber nicht. Das Director´s Handbook gibt keine Tipps, was man als Spielleiter machen kann, um Lucy doch noch eine Infektion zu verpassen, selbst wenn die Aktionen der Spieler das eigentlich nicht zulassen. Das ist auch für mich das Spannende. Es gibt keine Erfolgsgarantie für das, was ich da einfädele.

Ich habe mir vorher ein paar Strategien Draculas überlegt, die ich flexibel einsetzen wollte. Die Prämisse war: Ein Opfer infizieren, aber wenigstens im Moment nach Möglichkeit noch eine direkte Konfrontation Draculas mit den Charakteren vermeiden.
Der Wolf war im Voraus geplant, auch die Abwesenheit von Dr. Seward habe ich mir schon im Voraus überlegt.
Als ich dann aber gesehen habe, dass Mina und Abraham Van Helsing möglicherweise während der ganzen Aktion einfach nur an Lucys Bett bleiben und Quincey Morris und Arthur Holmwood die ganze Arbeit machen lassen, habe ich ein bisschen aufgedreht: Die sowieso schon panischen Dienstmädchen waren plötzlich so panisch, dass man sich um sie kümmern musste und die sowieso schon herzkranke Mutter war plötzlich so herzkrank, dass man sie retten musste.

Es gibt immer alternative Möglichkeiten. Ich hatte mir beispielsweise zwischendrin kurz überlegt, ob sich Dracula, wenn Mina bei Lucy bleibt, nicht einfach stattdessen Lucys Mutter greift. Das wäre eine hübsche Überraschung geworden!
« Letzte Änderung: 18.05.2018 | 22:59 von Chiarina »
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Re: [Night´s Black Agents] Unto the fourth generation
« Antwort #29 am: 31.05.2018 | 13:13 »
Danke für die Ausführungen!
Das klingt schon, als wenn man als SL einiges an Arbeit reinstecken muss. Aber mit der richtigen Truppe, kann sich das scheinbar sehr lohnen.

Online Ludovico

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Re: [Night´s Black Agents] Unto the fourth generation
« Antwort #30 am: 17.06.2018 | 22:43 »
Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.

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Re: [Night´s Black Agents] Unto the fourth generation
« Antwort #31 am: 22.06.2018 | 17:50 »
Against Dracula / 11. Sitzung
1894, Dracula schlägt zu

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Mausoleum der Familie Westenra

Am nächsten Morgen spricht Lord Godalming mit seinem Sohn Arthur Holmwood. Arthur kann seinem Vater deutlich machen, dass für ihn eine Heirat mit Lucy Westenra nicht mehr in Frage kommt. Allerdings fällt es Lord Godalming immer noch schwer, Arthurs Worten über Dämonen und Vampire Glauben zu schenken. Besonders bedenklich scheint ihm die nicht mehr zu übersehende handfeste Paranoia zu sein, in die sich sein Sohn immer tiefer hineinmanövriert. Arthur kündigt an, einen Tag verschnaufen zu wollen, dann werde er zurück nach Hillingham ins Haus der Westenras fahren, um sich mit seinen Freunden Quincey Morris und Jack Seward über das weitere Vorgehen zu besprechen.

In Hillingham werden in der Zwischenzeit weitere Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Ein Dienstmädchen wird dazu abkommandiert entweder in Lucys Zimmer zu wachen oder aber wenigstens vor ihrer Tür Posten zu beziehen.

Am späten Nachmittag besteigt Mina den Zug von Exeter zurück nach London und macht eine unangenehme Erfahrung. An einer der letzten Haltestellen vor London steigt ein Fremder in ihr Abteil, in dem sie bisher alleine saß. Er holt aus einer Tasche ein Vorhängeschloss und lässt es um den Türgriff herum zuschnappen. Dann öffnet er seine Tasche, holt zwei Gläser und eine Flasche Rotwein hervor, entkorkt letztere und gießt die Gläser voll. Schließlich holt er ein kleines Messer aus der Tasche, ritzt sein Handgelenk, lässt in eines der Gläser drei Blutstropfen träufeln und drückt es Mina in die Hand. In galantem Gesprächston fordert er Mina daraufhin auf, mit ihm anzustoßen. Mina will zunächst wissen, mit wem sie es überhaupt zu tun hat. Ihre Bekanntschaft entschuldigt sich für ihre Unhöflichkeit und gibt an, Graf Dracula zu sein. Mina lehnt zunächst ab, mit Dracula anzustoßen. Dracula will wissen warum. Mina sagt, ihr gefalle das Vorhängeschloss an der Tür nicht. Dracula antwortet, es verschwinde sicherlich, wenn Mina mit ihm angestoßen habe. Mina will daraufhin wissen, was Dracula mit ihr vorhabe. Sie bekommt die Antwort, dass Dracula sich eine nähere Verbindung – eine Art Blutsbrüderschaft zwischen ihr und ihm wünsche. Mina antwortet, dass sie diesen Wunsch nicht erwidere. Sie macht Dracula ein paar Vorhaltungen und erzählt ihm ein paar Details aus dem Tagebuch ihres Mannes, Jonathan Harker. Dracula lächelt milde und erklärt ihr, dass diese Schilderungen auf Einbildungen beruhen und Jonathan bereits bei seiner Ankunft auf Burg Dracula psychisch angegriffen gewesen sei... aber Mina ist weiterhin störrisch und weigert sich, mit Dracula anzustoßen. Dracula geht daraufhin zu offenen Drohungen über. Er erzählt Mina, der Rotwein sei die sicherste Möglichkeit, sich gegen solche hässlichen Wundmale am Hals zu schützen, wie sie ihre Freundin Luca Westenra inzwischen trage. Schließlich fügt sich Mina in ihr Schicksal. Zunächst nimmt sie nur Wein in den Mund, den sie anschließend wieder ins Glas zurückgibt. Dracula aber passt auf und mahnt, sie müsse schon richtig trinken. Nur so sei der Schutz wirksam. Endlich trinkt Mina. Nach ein paar weiteren Minuten gepflegter Konversation verlassen beide an der Endhaltestelle in London den Zug und gehen getrennte Wege.

Mina kehrt daraufhin nach Hillingham zurück. Van Helsing, Quincey Morris und Dr. Seward setzen sich mit ihr ins Wohnzimmer im Erdgeschoss und Mina berichtet. Zunächst erzählt sie vom Immobilienkauf Draculas. Im Tagebuch ihres Mannes findet sich sogar die Adresse. Es stellt sich heraus, dass das Haus direkt an das Grundstück von Dr. Sewards Sanatorium grenzt. Es kommt auch zur Sprache, dass Dracula wohl auf der „Demeter“ von Rumänien aus nach Whitby gesegelt ist und offensichtlich schon kurz nach seiner Ankunft in England Lucy begegnet ist. Dr. Seward wundert sich ein wenig, warum jemand, der nach London reist, ausgerechnet im entfernten Whitby anlegt. Das Rätsel bleibt zunächst ungelöst. Dafür finden zwei weitere Puzzlestücke zueinander: Laut Jonathan Harkers Tagebuch schlief Graf Dracula tagsüber in seiner Burg in einer sargähnlichen Kiste, die mit Erde gefüllt war. 50 dieser Kisten wurden mit dem Grafen selbst auf der Demeter nach England transportiert. Dr. Seward kann von einem Vorfall berichten, bei dem sein Patient Renfield aus dem Fenster seiner Zelle sprang, um zwei Arbeiter eines Speditionsunternehmens anzugreifen. Die beiden Männer transportierten sargähnliche Kisten, die sie von Draculas neuem Heim abgeholt hatten. Schließlich erzählt Mina auch von ihrer unheimlichen Begegnung mit dem Grafen im Zug. Van Helsing wittert neues Unheil. Er berichtet von einigen Erzählungen, in denen Vampirismus wie eine Art Infektion dargestellt wird. Wenn das stimme, dann sei eine derartige Übertragung vielleicht nicht nur per Biss, sondern auch über den Konsum von Vampirblut möglich.

Kaum hat Mina ihren Bericht beendet, da erschüttert ein weiterer Schlag das Haus. Ein lautes Krachen ist zu hören, das allen Anwesenden die Haare zu Berge stehen lässt. Quincey Morris will nach dem Rechten sehen und öffnet die Tür, woraufhin ein Rattenschwarm ins Zimmer strömt. Van Helsing schnappt sich die beiden in der Nähe befindlichen Dienstmädchen und Mina und macht sich mit ihnen auf dem Weg ins erste Stockwerk. Quincey Morris feuert mit seinem Revolver auf die Ratten während Dr. Seward mit einem Schürhaken in weiten Ausholbewegungen die Rattenplage zu zerstreuen versucht. Die beiden Männer kämpfen effektiv und gut. Van Helsing muss mit den Frauen allerdings direkt durch den Rattenschwarm hindurch. Auch ihnen geschieht nichts, es dauert aber eine Weile, bis sie die Gefahr umgangen haben. Irgendwann lässt die Aggressivität der Ratten nach und die Tiere zerstreuen sich.

Im ersten Stock erreicht die Gruppe Lucys Zimmer. Vor der Tür steht das dritte Zimmermädchen, das angsterfüllt fragt, was denn im Erdgeschoss vor sich ginge. Van Helsing antwortet nicht, sondern öffnet entschlossen die Tür. Lucy befindet sich nicht im Bett. Mina wendet sich daraufhin sofort der angrenzenden Toilette zu. Die Tür ist abgeschlossen. Mit einer Haarnadel versucht sie daraufhin die Tür zu öffnen. Auch das dauert einen Moment, irgendwann gelingt es aber.

In der Toilette liegt Lucy auf dem Boden. Zwei neue Male sind an ihrem Hals zu erkennen. Ihr Körper enthält keinen Tropfen Blut mehr. Lucy ist tot. Van Helsing untersucht den Tatort und stellt fest, dass das Fenster des Raums von innen geöffnet wurde. Lucy hat ihren Mörder selbst hineingelassen. Van Helsing schickt die Dienstmädchen und Mina weg. Er behauptet, er wolle den Leichnam noch einmal genau untersuchen, das sei kein Anblick für Frauen. Allein mit Lucys Leichnam entnimmt Van Helsing seiner Arzttasche einen hölzernen Pflock und einen Hammer, mit dem er den Pflock durch Lucys Herz treibt. Dr. Seward und Quincey Morris sind angesichts der neuesten Entwicklungen ratlos. Der Verlust der eigenen Tochter hat auch Lucys Mutter an den Rand ihrer Existenz gebracht. Die herzkranke Frau verkraftet die Aufregung nur dank des medizinischen Beistands von Van Helsing. Allgemein sind die Anwesenden der Meinung, dass man Draculas neuem Heim bei Gelegenheit einen Besuch abstatten sollte. Van Helsing besteht darauf, dass Lucy möglichst bald bestattet werden sollte. Erschöpft gehen die Anwesenden zu Bett.

Am nächsten Tag unterrichtet Van Helsing zuerst den Gemeindepfarrer vom Tod Lucys. Der Mann kündigt eine Beisetzung in frühestens zwei Tagen an. Das ist Van Helsing zu langsam. Er beschließt eine Beisetzung auf eigene Faust durchzuführen. Wo aber soll diese stattfinden? Lucys Mutter ist der Ansicht, einer Braut gebühre eine Beisetzung in der Familiengruft ihres Bräutigams. Van Helsing, den paranoiden Arthur Holmwood vor Augen, kann ihr das ausreden. Man einigt sich auf das Mausoleum der Westenras im kleinen Kirchhof der Kirche von St. Mary´s in Hendon. Eine Handvoll in der Nähe wohnender Freunde und Verwandter werden informiert, ein Sarg wird gekauft. Van Helsing verbringt die Zeit bis zur Tat damit, sich neue Pflöcke anzufertigen.

Am frühen Nachmittag kehrt Arthur Holmwood zurück. Er nimmt an der Beisetzung teil. Lucys Sarg wird in einen Sarkophag im Mausoleum der Westenras gebettet. Einer der Trauergäste ist allerdings auf ein kurzes Gespräch mit Van Helsing aus. Es ist ein Mitglied des Gentleman-Clubs Edom. Er spricht: „Van Helsing, du weißt, dass die britische Regierung einen Vampir als Geheimwaffe haben möchte. Warum bestattest du jetzt ein Opfer, das so ein Vampir hätte werden können?“ Van Helsing erwidert: „Die Antwort lautet: Dracula. Britannien braucht nicht irgendeinen Vampir, Britannien braucht den besten: Dracula. Ich werde ihn besorgen.“ Der Mann aus dem Edom-Club antwortet ihm: „Gut, Van Helsing. Ich wünsche euch Erfolg. Man setzt großes Vertrauen in euch... noch!“

Wieder zurück in Hillingham kommt es nach dem Abschied der letzten Trauergäste zu einer Aussprache, bei der deutlich wird, wie getrieben Arthur mittlerweile ist. Er ist völlig gefangen von der Gefahr des Vampirismus und möchte Lucy am besten zusätzlich noch vierteilen und verbrennen. Er erfährt auch von Minas Erlebnis mit Graf Dracula im Zug. Mina scheint in seinen Augen die nächste Gefahr zu sein. Arthur würde sie am liebsten auch umbringen, wenigstens aber soll man sie fesseln und knebeln. Als niederschwelligste Maßnahme besteht er darauf, in ihrer Gegenwart nichts mehr über die Pläne der Gruppe hinsichtlich Draculas zu sprechen. Immerhin deute die „nähere Verbindung“ – die Blutsbrüderschaft zwischen Dracula und Mina – darauf hin, dass Dracula möglicherweise irgendwie Zugang zu Minas Geist hat. Zumindest auf den letzten Punkt können sich die Charaktere einigen: Sie beschließen Mina nicht mehr in ihre Pläne einzuweihen. Sogar Mina selbst ist damit einverstanden – sie ist alles andere als glücklich über das, was mit ihr geschehen ist.

Danach beschließt die Gruppe, ihren Stützpunkt zu wechseln. Sie ziehen ins Sanatorium von Dr. Seward um. Die Anstalt ist immerhin direkt der neuen Heimat Draculas benachbart. Man erhofft sich ein paar aufschlussreiche Beobachtungen. Es scheint auch der richtige Stützpunkt für eine Expedition in das Haus Draculas.

Als die Charaktere in Dr. Sewards Anstalt ankommen, werden sie aber zunächst mit einem anderen Ereignis konfrontiert. Patrick Hennessey, Dr. Sewards Stellvertreter, informiert die Ankömmlinge über die neuesten Ereignisse: Der Patient Renfield ist entflohen! Er habe sich lange Zeit ruhig verhalten und dadurch möglicherweise die Sanatoriumsaufsicht getäuscht. Als dann aber ein Wärter seine Zelle betrat, sei er unvorhersehbar schnell auf den Mann zugesprungen, habe ihn überrumpelt und sei von dannen gerannt. Dabei habe er unentwegt „Das Blut ist das Leben!“ gebrüllt. Er sei auf das alte Haus in der Nachbarschaft – Draculas neues Heim – zugesteuert, dann habe man ihn aber aus den Augen verloren. Auf ein Klopfen hin, habe dort niemand geöffnet.

Dr. Seward bekommt von seinen Mitarbeitern noch etwas anderes Interessantes gezeigt. Renfield hat in seiner Zelle die Fugen der kleinen, quadratischen Bodenfliesen bearbeitet. Er hat offensichtlich die Fugenmasse des Umfangs eines Bereichs von 27 x 27 Fliesen herausgekratzt. Bei einer Fliese, ganz in der Ecke des Bereichs, wurde die gesamte Fugenmasse herausgekratzt. Mina entfernt die Fliese und stellt fest, dass jemand mit Erde o. ä. auf die Rückseite „Das Blut ist das Leben“ notiert hat. Die Sitzung endet mit einem tief in Gedanken versunkenen Dr. Seward. Alle sind sich einig, dass als nächster Schritt eine Nachforschung im benachbarten Haus ansteht – vordergründig geht es dabei  um den Verbleib Renfields... eigentlich geht es dabei aber wohl eher um das Ausspionieren des Gegners.

-
 
Beide brenzlichen Situationen (Mina im Zug, Lucys Tod) sind problemlos geglückt. In dieser Hinsicht ist alles klar. Ein wenig Bedenken habe ich noch hinsichtlich Arthurs Paranoia. Sein Spieler fühlt sich ganz wohl in der Rolle des verwöhnten Adligensöhnchens und hat dieses Mal mehrfach kundgetan, dass er Network dafür nutzen möchte, Meuchelmörder, Killer und Vampirjäger zu engagieren, auf dass diese in Draculas Haus eindringen und den Vampir ausschalten sollen. Seinen Vorstellungen zufolge werden dabei dann massenhaft Explosivstoffe gezündet und das ganze Haus Draculas fliegt in die Luft. Im Moment wird Arthur bei seinen Panikreaktionen noch von seinen Kameraden gebremst („...es ist übrigens strafbar, mitten in London ein Haus in die Luft zu sprengen“), aber wer weiß, wo das noch hinführt. Über eine Angelegenheit bin ich aber sehr froh: Die Spieler haben das Ruder in die Hand genommen! Statt der Verteidigungsbastion „Hillingham“ haben sie sich jetzt für den Brückenkopf „Sewards Anstalt“ entschieden. Ich starte mit den denkbar besten Voraussetzungen in die nächste Runde: den Stress, den ich den Spielern machen wollte, habe ich durchgesetzt, sie haben auch gebührend Respekt vor der Skrupellosigkeit Draculas und daher wird es Zeit, dass sie jetzt Eigeninitiative zeigen und Gegenmaßnahmen planen.
« Letzte Änderung: 22.06.2018 | 22:36 von Chiarina »
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« Antwort #32 am: 20.07.2018 | 12:04 »
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Quincey Morris (texanischer Abenteurer, 30 Jahre)


Gewölbe mit Draculas Tresor

Die Sitzung beginnt in Dr. Sewards Anstalt mit dem Frühstück am kommenden Tag. Wieder beraten die Charaktere, wie es weiter geht. Dabei dürfen inzwischen aber in Anwesenheit Minas keine entscheidenden Informationen preisgegeben werden, weil die Angst vor der geistigen Verbindung Draculas zu Mina zu groß ist. Mina schweigt während der Beratung. Lediglich ihre geschürzten Lippen deuten darauf hin, dass ihr die Situation, nun als Gefahrenquelle behandelt zu werden, nicht leicht fällt. Während Dr. Seward, Dr. Van Helsing und Quincey Morris beschließen sich das nahe gelegene Haus Draculas einmal genauer anzusehen, entwickelt Arthur Holmwood seine Paranoia einen entscheidenden Schritt weiter: Er äußert den Wunsch, das gesamte Haus mit einem Haufen Dynamit in die Luft zu sprengen. Kopfschüttelnd lassen die übrigen ab von ihm.

Arthur Holmwood verlässt Dr. Sewards Anstalt, mietet eine Kutsche und fährt nach Leeds. Dort unterhält seine Familie eine Steinkohlemine. Arthur spricht dort mit dem leitenden Bergbauingenieur Henry Smith, erzählt ihm sogar von der Vampirgefahr und überredet ihn, möglichst viele Stangen Dynamit mitzunehmen und ihn dabei zu unterstützen, in London das Wohnhaus eines Vampirs in die Luft zu jagen. Henry Smith ist ein loyaler Gefolgsmann der Holmwoods, aber er fragt dann doch noch einige Male nach: Vampire? Das hat für ihn denselben Wahrheitsgehalt wir Rotkäppchen! Ein Haus in die Luft sprengen, mitten in London? Das gefährdet doch sicherlich Unschuldige! Es hilft ihm nichts: Arthur Holmwood besteht auf seine Loyalität und behauptet immer wieder, das von ihm vorgeschlagene Vorgehen stelle das geringste Übel dar. Smith ist sich über Arthurs Geisteszustand nicht restlos im Klaren, da er aber erkennt, dass er ohne Weiteres nicht mehr herausfinden wird, stimmt er unter einer Bedingung zu: Arthur Holmwood soll ihm einen schriftlichen Auftrag für die Sprengung des Hauses ausstellen. Holmwood tut es, woraufhin die beiden Männer sich in Richtung London in Bewegung setzen. Es dauert knapp zwei Tage, bis Arthur Holmwood wieder zurück ist.

Nach dem Abschied von Arthur Holmwood begeben sich Dr. Abraham Van Helsing, Dr. John Seward und Quincey Morris zu Draculas neu erworbenem Haus. Der Plan sieht vor, vorgeblich den entflohenen Renfield wieder einfangen zu wollen, dessen Spur nach seiner Flucht ja am betreffenden Haus verloren ging. Draculas neue Wohnung sieht auf den ersten Blick wenig eindrucksvoll aus. Es ist ein unscheinbares Reihenhaus aus Backsteinen.

Die drei Männer klopfen an die Tür und werden mit Renfield selbst konfrontiert, der auf der anderen Seite der Tür steht und davon spricht, dass es sicher nicht empfehlenswert sei, Dr. Seward in das Haus des Meisters einzulassen. Dr. Seward packt daraufhin das ganz große Drama aus: Er sei gekommen, weil er Renfield verstehen wolle. Er habe begriffen, dass Renfield eine Botschaft habe und sei bereit, von ihm zu lernen. Dieses Stück Holz zwischen ihnen erschwere eine erfolgreiche Kommunikation schlicht und einfach. Nach langer Zeit öffnet Renfield die Tür. Er führt die drei Männer in das Wohnzimmer des kleinen Hauses und bietet ihnen einen Platz auf dem Sofa an. Dr. Seward zieht daraufhin eine Betäubungsspritze aus der Tasche und versucht sie Renfield in den Hals zu rammen. Renfield aber hat seine Gerissenheit noch längst nicht völlig aufgegeben. Er ist auf der Hut, springt zur Seite und rennt, an allen drei Männern vorbei, aus dem Haus. Niemand ist imstande ihm zu folgen. Die Männer lassen ihn wohl oder übel ziehen.

Daraufhin untersuchen sie das Haus. Das Erdgeschoss bietet wenig Überraschungen. Vor dem Abstieg in den Keller entzündet Abraham Van Helsing einen Kerzenleuchter und trägt ihn vor sich her, trotzdem finden die drei Männer auch hier zunächst nichts Auffälliges. Irgendwann aber entdeckt Quincey Morris, dass ein Regal im Vorratsraum sich drehen lässt. Dahinter befindet sich eine Treppe, die in noch tiefere Kellergewölbe hinabführt. Der Abstieg vermittelt den Männern das Gefühl, in viel ältere Zeiten Londons einzutauchen. Der erste, noch nicht ganz so aufsehenerregende Raum, enthält nichts weiter als einen massiven Sicherheitsschrank. Quincey Morris, der für alle Fälle eine Stange Dynamit dabei hat, fixiert die Sprengladung und knackt mit einem gewaltigen Lärm den Tresor. Die Charaktere blicken auf einen Batzen Geld in unterschiedlichster Währung: Dollar, Pfund, Deutsche Mark, Rumänische Lei. Quincey greift sich zumindest die Dollar und Pfund.

Der Raum besitzt zwei Durchgänge zu weiteren Örtlichkeiten. Die Männer wenden sich nach links, und durchqueren erstmal eine Weile lang uralte mittelalterliche Gewölbe. Schnell wird ihnen klar, dass das nicht mehr der Keller des kleinen Reihenhauses ist, das sie vor kurzem betreten haben. Es sind mittelalterliche Gewölbe, die sich mindestens unter einem gesamten Häuserblock entlang ziehen.

Einige Räume weiter stoßen sie schließlich auf einen tiefer liegenden Raum, der geflutet ist. Mit etwas Mühe ist zu erkennen, dass sich zur Linken ein mit Mörtel verkleideter niedriger Tunnel befindet. Er liegt etwas höher als die Wasseroberfläche, ist also halbwegs trocken. Um dorthin zu gelangen müsste man allerdings durch den gefluteten Raum schwimmen. Zunächst haben die drei Männer keine Lust sich nass zu machen, kehren zum ersten Gewölbekeller zurück und versuchen es mit dem zweiten Ausgang.

Auch hier durchqueren sie zunächst mittelalterliche Gewölbe. Schließlich will Abraham Van Helsing eine Tür öffnen und hört beim Betätigen der Klinke, dass im dahinter liegenden Raum das Knurren eines wilden Tieres zu hören ist. Dr. Seward holt sich eine Holzlatte aus den Vorratskellern des Hauses, Quincey Morris macht sich bereit, Van Helsing stößt die Tür auf und ein Wolf stürzt auf die Männer zu. Der Wolf wird relativ schnell erledigt, kann aber Qunicey Morris noch eine empfindliche Verletzung zufügen, die zunächst einmal die medizinische Versorgung Dr. Van Helsings bedarf.

Nach einigen weiteren Gewölben und Kerkerzellen stoßen die Männer auf einen Raum, der völlig mit einer braunroten Farbe gestrichen wurde. Es scheint eine alte Krypta zu sein und sie enthält eine Menge sargähnlicher Holzkisten. Die Männer überkommt eine ungute Vorahnung und sie handeln deshalb vorsichtig. Zunächst wird vermieden, den Raum zu betreten. Quincey Morris benutzt ein Seil als Lasso und zieht eine der Kisten näher an sich heran. Er öffnet sie und stellt fest, dass sie Erde enthält, ansonsten aber leer ist. Dr. Seward kratzt ein wenig an der Bemalung des Raumes und stellt dann fest, dass es sich nicht um Blut handelt, die Farbmischung auf den Wänden ähnelt rein optisch Blut aber sehr. Abraham Van Helsing entdeckt außerdem noch einen Hinterausgang aus dem Raum.

Die Charaktere werden unsicher, wie sie weiter verfahren sollen. Sie begeben sich zurück in den überfluteten Raum, schwimmen zu dem Tunnel und kriechen tief in ihn hinein. Dabei stoßen sie einzig und allein auf Ratten. Quincey Morris gibt ein paar Schüsse in Richtung der Tiere ab, dann treten die Männer den Rückzug an.

Schließlich wird der braunrote Raum doch untersucht. Quincey Morris klappt alle Deckel der Holzkisten auf und stellt fest, dass sie allesamt Erde (und sonst nichts) enthalten. Es stellt sich heraus, dass es sich lediglich um 28 Kisten (nicht um die erwarteten 50 Kisten) handelt. Außerdem entdecken die Charaktere noch einen weiteren Ausgang aus der Krypta, die in die Tiefe führt und schon bald von Wasser geflutet ist. Die drei Männer vermuten, dass ein Tauchgang hier möglicherweise in den gefluteten Raum führen könnte.

Abraham Van Helsing kann schließlich auf seinen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Er erinnert sich an Sagen und Märchen, in denen davon die Rede ist, Vampire schliefen bevorzugt auf Heimaterde. Die drei Männer kippen daraufhin den gesamten Inhalt der Holzkisten in den naheliegenden überfluteten Bereich des Gewölbes (was sich als echte Knochenarbeit herausstellt).

Anschließend folgt eine weitere Beratung im Wohnzimmer von Graf Draculas neu erstandenem Haus. Dr. Abraham Van Helsing, Dr. John Seward und Quincey Morris wollen möglichst schnell den Aufenthaltsort Draculas entdecken. Sie vermuten, dass er als Vampir bei Tag, wenn überhaupt, nur begrenzt handlungsfähig ist und befürchten, dass es mit jeder Nacht zu weiteren Untaten kommen könnte. Der interessanteste Gedanke dieser Besprechung kommt von Dr. Seward, der vorschlägt, Dr. Abraham Van Helsing könne doch möglicherweise einmal versuchen, Mina zu hypnotisieren. Wenn Mina schon in irgendeiner Form eine Geistesverwandtschaft mit Dracula besitze, dann könne man die doch vielleicht auch irgendwie nutzen und dadurch Erkenntnisse über seinen Aufenthaltsort gewinnen.

Sofort wird die Idee in die Tat umgesetzt. Mina wird geholt und von Van Helsing hypnotisiert. Und tatsächlich spürt sie eine ganz besondere Nähe zum faszinierenden, aber auch furchteinflößenden Geist des Vampirs. Es scheint ihr so, als gehe ein Teil von Draculas sinnlicher Wahrnehmung auf sie über. Ihre Umgebung scheint dunkel, ihr Gehör dafür umso feinsinniger. Mina nimmt eine nahe Stimme wahr, die immer wieder vor sich hin spricht: „Meister, Meister, sie dringen in euer Gemach ein!“. Abgesehen davon erfüllen Hintergrundgeräusche ihr Ohr. Offenbar befindet sie sich an einem verkehrsreichen Ort. Dumpf rattern in der Nähe fahrende Eisenbahnen über die Schienen und noch entfernter erklingen die Hörner von Schiffen.

Auch wenn der gegenwärtige Aufenthaltsort Draculas auf diese Weise noch nicht in Erfahrung gebracht werden konnte, ist den Charakteren doch eines klar: das geistige Band zwischen Dracula und Mina kann nicht nur dem Vampirfürsten zu Nutzen sein, auch die Charaktere können davon profitieren.

-

Das war vielleicht nicht gerade unsere beste Sitzung. Ein bisschen lag das an der Gruppenteilung.

Was mache ich mit dem Spieler von Arthur Holmwood, wenn er kurz vor den entscheidenden Ereignissen verschwindet? Keine Ahnung. Er hat dann Quincey Morris übernommen, dessen Spieler war nämlich abwesend. Aber immerhin: Auch wenn Arthur Holmwood abwesend ist, prägt er doch das weitere Geschehen. Seine Sprengstoffpläne setzen die anderen unter Druck, die bereits davon reden, dass ihnen noch etwa zwei Tage bleiben, dann sollten sie Dracula erwischt haben. Zu diesem Zeitpunkt wird er mit seinem Sprengstoffexperten und jeder Menge Dynamit nach London zurückkehren... und die anderen wissen, dass er damit eine Menge Ärger machen kann.

Was mache ich mit der Spielerin von Mina Harker? Die anderen haben Angst aufgrund ihrer geistigen Verbundenheit zu Dracula und wollen ihr deshalb nichts mehr erzählen. Aber immerhin: Auch wenn sie Draculas Blut getrunken hat, hat sich in dieser Sitzung herausgestellt, dass sich ihre geistige Verbundenheit auch im Sinne der Charaktere nutzen lässt.

Vielleicht war es also einfach eine etwas schwierige Sitzung, die neue Chancen vorbereitet hat.

Der Abend hatte immerhin auch einen großartigen Moment: Die Spieler haben ganz ohne mein Einwirken das Hypnotisieren von Mina als Möglichkeit entdeckt, etwas über Draculas Aufenthaltsort herauszufinden. Das ist eine wichtige Voraussetzung für die Verfolgung Draculas am Ende des Abenteuers (ob sie darauf Lust haben, bleibt allerdings trotzdem noch die Frage).

Beim nächsten Mal – so vermute ich zumindest – sind alle Charaktere wieder am Start. Mina hat ja jetzt ihre Nützlichkeit unter Beweis gestellt: da sollte sie auch einen Anteil an der Handlung bekommen. Und Arthur Holmwood wird demnächst zurückkehren – mit einigen explosiven Überraschungen im Gepäck.

Bleibt die Frage, ob sie sich jetzt auf die Suche nach Draculas übriger Heimaterde machen werden. Das ist noch nicht ganz klar.
« Letzte Änderung: 20.07.2018 | 12:26 von Chiarina »
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Offline Fezzik

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Re: [Night´s Black Agents] Unto the fourth generation
« Antwort #33 am: 22.07.2018 | 14:38 »
Toller Bericht. Ist immer wieder eine Freude die zu lesen.  :d
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Maischen

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Re: [Night´s Black Agents] Unto the fourth generation
« Antwort #34 am: 24.07.2018 | 20:18 »
Ja, ganz großes Kino, dein Bericht!

Ich bin noch nicht ganz durch. Was ich mich bei Against Dracula, 9. Sitzung gefragt habe: Das lief ja fast wie im Roman? Sollen die Spieler das wirklich so (nach-)spielen? Die Abenteuer davor waren ja noch eigenständig, fand ich.

Offline Chiarina

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Re: [Night´s Black Agents] Unto the fourth generation
« Antwort #35 am: 24.07.2018 | 22:41 »
Danke für euer Interesse und Lob. Das freut mich sehr!

Was das "Nachspielen" angeht habe ich nach dem 9. Spielbericht ja schon erklärt, wie wir vorgegangen sind. Tatsächlich kennt keiner meiner Spieler Stokers Roman... und auch was Filme angeht haben sie nur so ein paar ganz verschwommene Erinnerungen. Mir war das ganz Recht. Umso erstaunter war ich, dass sich das Spiel dann doch ziemlich ähnlich, wie die Romanhandlung entwickelt hat.

Aber es gibt noch zwei andere Dinge, die ich bei dem Spiel spannend finde: Zunächst mal sind meine Vampire anders, als die von Stoker. Abraham Van Helsings Theorien sind teilweise korrekt, teilweise aber auch falsch. So ist zum Beispiel Lucy Westenra trotz Holzpflock im Herzen noch nicht völlig vernichtet. Für meine tellurischen Vampire braucht es einen Pflock aus leitfähigem Metall. Zum anderen entfernt sich das außergewöhnliche Verhalten Arthur Holmwoods von Sitzung zu Sitzung immer mehr vom Romanvorbild.

Hinterher schreibt Bram Stoker ja "Dracula". Das wird auch in unserer Spielrealität geschehen. Stoker verleiht damit den vielen umlaufenden Gerüchten eine literarische Form und lenkt so vom eigentlichen Geschehen ab ("Achso, das ist nur eine ausgedachte Geschichte! Na dann ist ja alles o.k.!"). Prima ist also, wenn der Roman Parallelen mit dem Abenteuergeschehen hat, der Vertuschungsversuch dann aber für die Beteiligten durch die Abweichungen erkenntlich werden kann. Von daher finde ich´s eigentlich nicht schlecht, so wie´s gerade läuft.
« Letzte Änderung: 25.07.2018 | 00:16 von Chiarina »
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Maischen

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Re: [Night´s Black Agents] Unto the fourth generation
« Antwort #36 am: 24.07.2018 | 22:53 »
Ich sehe schon - ich muss das unbedingt mal spielen. Allerdings besteht meine Runde aus Dracula-Experten. Da muss ich mir noch etwas einfallen lassen (evtl. lasse ich die unter dem Vorwand, Cthulhu by Gaslight spielen zu wollen, darein schlittern).

Offline Chiarina

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Re: [Night´s Black Agents] Unto the fourth generation
« Antwort #37 am: 10.08.2018 | 02:59 »
Against Dracula / 13. Sitzung
1894, Spurensuche

Beteiligte Agenten:
Dr. Abraham Van Helsing (niederländischer Mediziner und Universalgelehrter, 71 Jahre)
Wilhelmina „Mina“ Murray (Hilfslehrerin, 21 Jahre)
Dr. John „Jack“ Seward (Irrenarzt, 29 Jahre)
Arthur Holmwood (reicher Aristokrat, 27 Jahre)
Quincey Morris (texanischer Abenteurer, 30 Jahre)


Draculas stummer Diener

Die Sitzung beginnt damit, dass Dr. Abraham Van Helsing, Mina Harker, Jack Seward und Quincey Morris darüber nachdenken, wie sie die restlichen Kisten mit Draculas Heimaterde aufstöbern. Nach einigen Überlegungen kommt Dr. Seward auf die Idee, sich an die Fuhrleute zu wenden, die Draculas Kisten von Carfax aus an irgendwelche anderen Orte gebracht haben.  Die Gruppe beschließt, Mina aus Vorsichtsmaßnahmen dabei nicht mitzunehmen. Stattdessen soll sie im Rechtsanwaltsbüro von Peter Hawkins in Exeter nachsehen, ob sich dort Unterlagen über weitere Häuserkäufe Draculas finden lassen. Außerdem möchte sie auch ihren Mann wiedersehen.

Doch bevor es so weit ist, schaut die Polizei in Dr. Sewards Sanatorium vorbei: Sie haben per Telegramm aus Exeter erfahren, dass sich Mina im Hause der Westenras befindet und dann dort gehört, dass sie Gast von Dr. Seward in seiner Anstalt ist. Die Polizei berichtet Mina Harker, dass ein Mann, wahrscheinlich ihr Schwager, „James Allen Harker“, ermordet wurde. Da ihr Mann in Exeter ist, sei sie eine einfacher zu erreichende Angehörige. Scotland Yard bittet Mina daher zur Identifizierung des Toten. Mina fährt mit, identifiziert das Gesicht des Toten, entdeckt aber auch einige Schlagverletzungen am Kopf. Sie fragt den anwesenden Polizeibeamten daraufhin, was geschehen sei, sie wolle alles wissen. Der Mann versucht ihr das auszureden, die Details seien zu grausig. Mina besteht auf den Informationen und erfährt, dass ihr Schwager gefoltert wurde und im Verlauf der Tortur gestorben sei. Der Tote besitze Brandverletzungen über den gesamten Körper und ausgerissene Fingernägel, Todesursache seien schließlich mehrere schwere Schädeltraumata gewesen. Mina schluckt und fragt: „Wer war das?“. Der Polizeibeamte zuckt mit den Schultern und erzählt ihr, dass die Ermittlungen erst losgingen. Hinterher bringt Scotland Yard Mina zum Bahnhof und sie fährt mit dem Nachtzug nach Exeter.

Währenddessen machen sich Dr. Van Helsing, Dr. Seward und Quincey Morris auf den Weg zu einem der genannten Spediteure, dessen Namen und Addresse Sewards Vertreter Patrick Henessey in seinem Bericht an ihn notiert hat. Die drei Männer sprechen daraufhin mit Jack Smollett. Der Mann ist eine Art Vorarbeiter, der aber auch öfter selbst mit Hand anlegen muss. Smollett lädt die Männer auf ein Bier ein und so kommen sie ins Gespräch. Smollett erzählt den Charakteren, dass er zusammen mit seinem Mitarbeiter Thomas Snelling von Draculas Haus in Carfax schwere Holzkisten an andere Orte gebracht hat. 6 Kisten seien in die Chicksand Street 97, Mile End Town geliefert worden, 6 weitere Kisten seien in die Jamaica Lane, Bermondsey, gebracht worden. Die Chicksand Street liegt mitten in Whitechapel, genau in der heruntergekommenen Gegend, in der 6 Jahre zuvor George Stoker als Ripper im Auftrag Draculas mehrere Prostituierte ermordete. Die Jamaica Lane liegt in der Nähe des Themsetunnels, auch mehrere Bahnlinien befinden sich hier. Die Männer vermuten, dass es sich bei diesem Ort um den handelt, zu dem Mina während ihrer Hypnose Verbindung hatte. Wenn Smolletts Aussagen stimmen, fehlen aber immer noch 10 Kisten. Die Männer bohren nach, Smollett schaut in seinen Frachtbüchern nach und sagt schließlich, dass sie ein paar Tage nach diesen Fahrten viel Arbeit hatten. Sie hatten einen weiteren Auftrag von Graf Dracula bekommen, das Ziel der Kisten erfuhren sie jedoch nie. Die Spedition kam in dieser Zeit mit den Aufträgen kaum nach und hatte daher zusätzliche Hilfsarbeiter angeworben. Smollet erinnert sich daran, dass der Auftrag an einen gewissen Sam Bloxam weitergereicht wurde. Dieser Bloxam sei ein unzuverlässiger Mensch. Smollett behauptet, kaum Kontakt zu ihm zu haben. Wenn die Spedition auf ihn zurückgreife, übernehme üblicherweise Smollets Mitarbeiter Thomas Snelling das Anheuern des Mannes. Die Agenten danken und statten zu später Stunde auch Thomas Snelling einen Besuch ab, der ihnen erzählt, dass Bloxam keinen festen Wohnsitz habe. Er sei aber täglich bereits ab Mittag betrunken. Für eine großzügige Entschädigung aufgrund des damit verbundenen Arbeitsausfalls verspricht Snelling, am nächsten Tag in den einschlägigen Pubs nach Bloxam zu suchen und bei Erfolg den Agenten in Dr. Sewards Sanatorium eine Nachricht zukommen zu lassen.

In der Nacht erreicht Mina Harker Exeter, schaut bei ihrem Mann Jonathan nach dem Rechten und fährt dann in die Anwaltskanzlei Peter Hawkins´. Sie muss feststellen, dass niemand anwesend ist und verschafft sich daher mit ihrem Zweitschlüssel Zugang. Auf der Suche nach weiteren Immobilienkäufen Draculas stößt Mina in Peter Hawkins Akten auf einige seltsame Dokumente, größtenteils an Hawkins gerichtete Briefe:
- ein Brief eines gewissen E. Austin Ommanney über eine Grönland-Expedition, die das Ziel hatte ein Stück eines Meteoriten zu bergen.
- ein Brief Joseph Dalton Hookers, eines ehemaligen Mitglied des X-Clubs. Es scheint, als habe Hawkins (oder jemand anderes) Fragen an den X-Club gerichtet, die Hooker zu beantworten versucht. Behandelt wird die Frage nach der Glaubwürdigkeit von Berichten über Vampirismus, nach dem Wesen von Vampiren, nach dem militärischen Nutzen von Vampiren, nach den Risiken einer geplanten Operation, bei der Dracula nach England gelockt werden soll, um dort als Verbündeter gewonnen zu werden. Insgesamt scheint der Hooker in dem Plan, Dracula als Geheimwaffe für die britische Krone zu gewinnen, eine große Chance zu sehen. Obwohl sich der Autor des Briefes um Objektivität bemüht, ist doch zu verspüren, dass er den gefassten Plan bevorzugt.
- Peter Hawkins erster Brief an Dracula in Form einer Übersetzungsvorlage. Hawkins schlägt Dracula den Immobilienerwerb in London vor.
- Draculas Antwort (von einem Anwalt formuliert). Er bekundet Interesse an Hawkins Angebot, knüpft seine Zustimmung aber an verschiedene sehr harte Bedingungen und das Ablegen bestimmter Schwüre.
- Ein Brief einer Budapester Krankenschwester oder Nonne, die Minas Mann Jonathan nach seiner Flucht von der Burg Draculas gepflegt hat. Zunächst scheint es, als handele es sich um ein einfaches Informationsschreiben über den Zustand Jonathan Harkers nach seiner Flucht von Burg Dracula. In einem Postscriptum – hinzugefügt nach der Öffnung des bereits verschlossenen Briefes – deutet die Schwester an, dass Hawkins durch die Entsendung Jonathan Harkers zu Burg Dracula seinen Mitarbeiter quasi seiner Verdammnis ausgesetzt habe.
- Ein Sammlung von Zeitungsberichten zu Erdbeben in Rumänien in den letzten zwei Jahren.

Lesend verbringt Mina die Nacht. Am nächsten Morgen macht sie sich bereit ihre Rückfahrt nach London anzutreten.

Gleichzeitig suchen Dr. Van Helsing, Dr. Seward und Quincey Morris die Adressen, zu denen Smollet und Snelling Draculas Kisten gebracht haben, auf. In der Jamaica Lane, Bermondsey, finden sie das Haus, zu dem Mina während ihrer Hypnose eine mentale Verbindung hatte. Die Geräusche gleichen der von Mina beschriebenen. Die Vermutung, dass es sich bei dieser Wohnung um den Ort handelt, zu dem Mina während ihrer Hypnose eine Verbindung aufbauen konnte, scheint sich zu bestätigen. Die Gegend ist nicht allzu heruntergekommen, die Männer scheuen daher vor einem Einbruch an hellichtem Tag zurück. Dr. Abraham Van Helsing nimmt Kontakt zu einem alten Bekannten auf: Bobby Simmons war der Gossenjunge, der ihm und seinen Mitstreitern vor einigen Jahren einen Zugang zur Schneiderei Harrisson Suttons verhalf. Inzwischen ist er Anführer einer Bande von Kleinkriminellen. Van Helsing hat trotzdem immer noch ein gutes Verhältnis zu ihm. Er findet ihn in seiner armseligen Mietswohnung, und bittet ihn um einen kleinen Gefallen. Ein paar Pfund wechseln den Besitzer und Bobby kommt mit. In der Jamaica Lane knackt Bobby ohne mit der Wimper zu zucken das Türschloss von Graf Dracula. Die Wohnung ist leer. Im Keller stehen sechs Kisten mit Erde. Es gibt hier keine bequeme Entsorgungsmöglichkeit der Erde durch einen nahegelegenen Zugang zum Abwassersystem, immerhin aber ist die Themse nah. Da die Zeit drängt, fragt Dr. Seward, ob Bobby Simmons nicht seine Leute zusammentrommeln und mit ihnen gemeinsam die Entsorgung der Erde übernehmen könnte. Wieder wechselt Geld seinen Besitzer, dann sagt Bobby zu.

Die Charaktere verlassen den Ort und fahren zur Chicksand Street 97. Die Adresse führt zu einer kleineren Barracke. Auch hier ist niemand anwesend. Im Keller finden die Männer 6 Kisten mit Draculas Heimaterde. Auch hier existiert keine bequeme Möglichkeit die Erde zu entsorgen. Die Männer schleppen die Kisten in die Küche, drehen den dort vorhandenen einzigen Wasserhahn der Barracke auf bis das Wasser überläuft, kippen die Erde auf den Fußboden und zerschlagen die Kisten. Langsam wird die Erde auf dem Fußboden vom Wasser gespült und verteilt sich dadurch großflächig. Die Agenten hoffen, dass das reicht, um Draculas Heimaterde unbrauchbar zu machen. Während der Wasserhahn noch läuft, verlassen sie den Ort.

Dann fahren die Männer in ihrer Kutsche zu Dr. Sewards Sanatorium. Inzwischen ist dort eine Nachricht eingegangen. Thomas Snelling hat dem Pförtner erzählt, dass sich Sam Bloxam derzeit wohl gerade im Pub „White Oak“ betrinkt. Sofort kehren die Agenten in die Stadt zurück und treffen Bloxam im besagtem Pub. Dr. Seward verwickelt ihn in ein Gespräch und erfährt, dass er tatsächlich 10 Kisten Draculas von Carfax aus nach Piccadilly gebracht hat. Bloxam erwähnt mehrfach, wie schwer die Kisten gewesen seien und das ihm Dracula selbst zu Hilfe gekommen sei. Der Mann schien unglaublich stark gewesen zu sein und habe die Kisten mit Leichtigkeit gestemmt. Interessanterweise behauptet Bloxam, er sei in einer Kutsche mit Dracula an einem Nachmittag nach Piccadilly gefahren. Der Graf habe zwar schnell die Vorhänge der Kutsche zugezogen, dennoch sei er durch Sonnenlicht gegangen und habe hinterher am Zielort weiterhin mitgeholfen, die Kisten in den Hausflur zu schaffen. Die Legenden, dass Vampire bei Sonnenaufgang sofort zu Staub zerfallen scheinen revisionsbedürftig. Auf die genaue Adresse angesprochen gesteht Bloxam, dass er die genaue Hausnummer nicht mehr weiß. Er kann aber das Haus selbst ganz gut beschreiben, sodass die Agenten ihn bitten, mitzukommen. Nachdem sie dem Mann einen Pint Bier als Wegzehrung in die Hand gedrückt haben, folgt er ihnen und findet schließlich auch das besagte Haus. Bloxam hat kein Interesse, sich irgendeiner Gefahr auszusetzen. Die Charaktere drücken ihm ein wenig Geld für den Rückweg in die Hand und steuern dann auf das Haus zu.

Schließlich stehen die Agenten vor der Tür des Hauses. Dr. Seward knackt zur Verblüffung der Übrigen ohne viel Federlesens das Schloss. Die Männer sehen sich um, suchen nach dem Keller, gelangen aber zunächst einmal in ein Wohnzimmer, in dem sich ein aufrecht stehender Koffer befindet. Dr. Seward nähert sich dem Objekt, worauf ein Schlag ertönt. Irgendetwas bzw. –jemand ist von der Decke gefallen. Die drei allesamt komplett überraschten Männer schauen sich um und erblicken Graf Dracula, der ein beeindruckendes Schwert schwingt und Dr. Seward damit eine empfindliche Schnittwunde zufügt. Während Dr. Van Helsing und Quincey Morris eine Weile brauchen, um ihre Überraschung abzuschütteln, ergreift Dr. Steward flink den Koffer und schleudert ihn Graf Dracula vor die Brust. Besonders viel erreicht er damit allerdings nicht. Dracula ergreift den Koffer, reißt ihn an sich und flieht. Erneut sind die Männer verblüfft: „Dracula flieht?“ Quincey Morris gewinnt zuerst seine Fassung zurück. Er ergreift das von Dracula fallengelassene Schwert und verfolgt den Fliehenden.

Während der nun stattfindenden Verfolgungsjagd versorgt Dr. Van Helsing vor Ort erst einmal den verwundeten Dr. Seward. Quincey Morris muss feststellen, dass Graf Dracula ihm in Sachen Ausdauer doch noch etwas voraus hat. Die beiden liefern sich eine lange Verfolgungsjagd, in dessen Verlauf Quincey Morris Draculas Schwert in einem nahegelegenen Park in einen Goldfischteich wirft. Aber auch das ermöglicht es ihm nicht, den Grafen zu erwischen. Völlig außer Puste muss er sich geschlagen geben. Der Graf ist entkommen. Quincey Morris kehrt daraufhin zu dem Teich zurück, holt das Schwert aus dem Wasser und kehrt zu den anderen zurück.

Nachdem Dr. Van Helsing den verwundeten Dr. Seward versorgt hat, trennen sich die Männer vorläufig. Dr. Van Helsing begibt sich in den Keller und sucht nach Kisten. Er wird fündig und findet 9 davon. Das bedeutet, dass offensichtlich noch eine Kiste fehlt. Dr. Seward schaut sich den Rest des Hauses an und trifft in einem Gang im Erdgeschoss auf einen großen, massigen Mann mit ernstem Gesichtsausdruck, der ihm mit einem Wink zu verstehen gibt, dass Seward das Haus verlassen soll. Dr. Seward begibt sich aber stattdessen zurück zu Van Helsing in den Keller. Der schrankähnliche Mann folgt und gibt im Keller durch Gesten beiden Männern zu verstehen, dass sie gehen sollen. Dr. Van Helsing und Dr. Seward haben derzeit keinen Bedarf mehr nach körperlichen Auseinandersetzungen. Also gehorchen sie. Sie gehen. Vor der Tür stößt ein enttäuschter und erschöpfter Quincey Morris wieder zu ihnen dazu. Die Männer kehren zunächst einmal in Dr. Sewards Sanatorium zurück.

Die letzte Szene der Sitzung gilt Arthur Holmwood. Er kehrt in Begleitung des Sprengstoffexperten Henry Smith aus Leeds nach London zurück. Im seinem Gepäck findet sich ausreichend Dynamit, um ein ganzes Haus in die Luft zu sprengen. Arthur glaubt im Moment noch, dass Dracula nur eine einzige Wohnung – die in Carfax – besitzt. Das ist der Ort, den er in die Luft sprengen will. Allerdings scheut er die Konfrontation mit den dortigen Bewohnern – insbesondere mit Graf Dracula selbst. Er entschließt sich deshalb dazu, eher durch die Kanalisation in das Haus zu gelangen. Leider kennt er sich in der Kanalisation nicht aus. Er kennt auch niemanden, der ihm bei diesem Vorhaben Hilfestellung leisten könnte. Daher beschließt er, die übrigen Agenten um Hilfe zu bitten. So kehrt er am Abend des Tages mit Henry Smith ins Sanatorium von Dr. Seward zurück. Am nächsten Morgen wird hier auch Mina Harker eintreffen, sodass die nächste Sitzung wohl mit einer gemeinsamen Beratung eröffnet wird.

-

Zwei Anmerkungen zur Sitzung:
Die Gruppentrennung empfinde ich als Problem. Den Löwenanteil der Sitzung haben Dr. Abraham Van Helsing, Dr. Jack Seward und Quincey Morris bestritten, obwohl die anderen beiden Spieler auch anwesend waren. Mina Harker habe ich noch irgendwie beschäftigen können. Sie las über lange Strecken des Abends die ausführlichen Handouts, die sie im Büro von Peter Hawkins gefunden hat. Zu Arthur Holmwood ist mir nicht viel eingefallen. Gegen Ende der Sitzung war der Zeitpunkt erreicht, zu dem man mit dem Mann wieder in London rechnen konnte. Also habe ich darauf bestanden, dass die letzte Szene ihm gehört. Mehr fiel mir nicht ein: der Spieler war anwesend, bis zu diesem Zeitpunkt aber spielerisch in der Warteschleife. Ich habe hinterher gesagt, dass es mir Leid tut. Er hat gesagt, es mache nichts aus, das Problem sei ja selbstverschuldet. Ich sehe das ähnlich und bin ganz froh über die Aussage. Glücklich macht mich das trotzdem nicht.

Eine kleine Konfrontation mit Dracula gibt es in Stokers Roman auch. Ich habe mich dazu entschlossen, sie auch auszuspielen. Dabei hat sich zweierlei herausgestellt: Meine Spieler agieren doch recht zurückhaltend. Dass sich nur Quincey Morris aufmacht um Dracula zu verfolgen, zeigt zweierlei: meine Spieler sind auf ihr Überleben bedacht, realisieren aber nicht, dass eine Konfrontation mit Dracula auch eine seltene Chance bietet, den Widersacher möglicherweise auszuschalten. Auf der anderen Seite hat Dracula natürlich auch unglaubliche Werte. Der Spieler von Quincey Morris hat bei seiner Verfolgungsjagd wirklich gut gewürfelt und ich musste für Dracula großzügig Punkte ausgeben um seine Flucht sicherzustellen. Insgesamt kostete sein Entkommen Dracula 28 Punkte „Aberrance“, erst dann konnte er Quincey Morris abhängen. Natürlich muss ich sagen: Besser so als anders! Ich hätte ja ganz schön blöd geschaut, wenn Dracula in dieser Szene irgendwie ausgeschaltet worden wäre. Trotzdem bange ich ein wenig für den Schluss des Abenteuers. Ich vermute, dass die vorsichtigen Spieler des heutigen Abends eine Verfolgung Draculas nach Rumänien gar nicht in Betracht ziehen werden.

Das hat aber auch einen Vorteil: Wenn Dracula, wie im „Dracula Dossier“ vorgesehen, am Ende überlebt, dann wäre es doch eigentlich logisch, dass Mina Harker bei weiteren Hypnosesitzungen noch mehr über den Aufenthaltsort des Grafen Dracula herausfinden kann... womöglich den genauen Standort von Burg Dracula. Diese Information würde ich aber gern noch ein wenig in die Zukunft verschieben. Wenn die Spieler aber vorher schon den Schwanz einziehen, dann ergibt sich das Problem gar nicht. Wir werden sehen.
« Letzte Änderung: 19.08.2018 | 05:07 von Chiarina »
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Offline Scimi

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Re: [Night´s Black Agents] Unto the fourth generation
« Antwort #38 am: 10.08.2018 | 04:01 »
In der Vorlage steht die Gruppe ja unter Druck, weil sie Dracula erlegen *müssen* um Minas Seele zu retten und zu verhindern, dass sie zur Vampirin wird. Und zwar nach dem Traume, nicht nur bei Lucys Rettung versagt, sondern sie als Vampirin ein zweites Mal ganz grauslich zu Tode gebracht zu haben.

Und Mina, die *weiß*, worum es geht und die generell intelligenter und tougher ist als die eher planlose Lucy, wäre eine gefährliche Gegnerin. Vielleicht solltest du mal mit ein paar geistigen Aussetzern und Vampirkräften um die Ecke kommen (geisterhaft aus Fesseln, um die Schrauben etwas anzuziehen und der Truppe klarzumachen, dass sie nur noch *Tage* haben, bis sie auch Mina erlegen müssen — wenn sie es dann überhaupt noch schaffen können.

Im Roman suggeriert Van Helsing, dass Dracula seine geistigen Fähigkeiten noch nicht wieder voll entfaltet hat:

Zitat
I have studied, over and over again since they came into my hands, all the papers relating to this monster; and the morel have studied, the greater seems the necessity to utterly stamp him out. All through there are signs of his advance; not only of his power, but of his knowledge of it. As I learned from the researches of my friend Arminus of Buda-Pesth, he was in life a most wonderful man. Soldier, statesman, and alchemist which latter was the highest development of the science-knowledge of his time. He had a mighty brain, a learning beyond compare, and a heart that knew no fear and no remorse. He dared even to attend the Scholomance, and there was no branch of knowledge of his time that he did not essay. Well, in him the brain powers survived the physical death; though it would seem that memory was not all complete. In some faculties of mind he has been, and is, only a child; but he is growing, and some things that were childish at the first are now of man's stature. He is experimenting, and doing it well; and if it had not been that we have crossed his path he would be yet he may be yet if we fail the father or furtherer of a new order of beings, whose road must lead through Death, not Life."

Harker groaned and said, "And this is all arrayed against my darling! But how is he experimenting? The knowledge may help us to defeat him!"

"He has all along, since his coming, been trying his power, slowly but surely; that big child-brain of his is working. Well for us, it is, as yet, a child-brain; for had he dared, at the first, to attempt certain things he would long ago have been beyond our power. However, he means to succeed, and a man who has centuries before him can afford to wait and to go slow. Festina lente may well be his motto."

Es könnte Minas Vorteil sein, dass sie als Vampirin sofort all ihr Wissen und ihre Intelligenz zur Verfügung hätte, ähnlich wie Vampir-Lucy sich offenbar an Arthur erinnert und versucht, ihn zu verführen.

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Re: [Night´s Black Agents] Unto the fourth generation
« Antwort #39 am: 10.08.2018 | 08:33 »
Zitat von: Scimi
Vielleicht solltest du mal mit ein paar geistigen Aussetzern und Vampirkräften um die Ecke kommen (geisterhaft aus Fesseln, um die Schrauben etwas anzuziehen und der Truppe klarzumachen, dass sie nur noch *Tage* haben, bis sie auch Mina erlegen müssen — wenn sie es dann überhaupt noch schaffen können).

Wäre natürlich ein gewisser Eingriff in die Regeln, der auch Folgen für den weiteren Verlauf der Kampagne haben kann. Trotzdem ´ne interessante Idee. Ich denke mal drüber nach.
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Re: [Night´s Black Agents] Unto the fourth generation
« Antwort #40 am: 10.08.2018 | 08:36 »
Naja, der Spaß an Vampiren ist ja auch, dass man es werden kann. Früher oder später muss man sicherlich überlegen, wie das regelmechanisch abläuft, wenn man gebissen wird…  ;D

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Re: [Night´s Black Agents] Unto the fourth generation
« Antwort #41 am: 14.09.2018 | 04:07 »
Against Dracula / 14. Sitzung
1894, Draculas Flucht

Beteiligte Agenten:
Dr. Abraham Van Helsing (niederländischer Mediziner und Universalgelehrter, 71 Jahre)
Wilhelmina „Mina“ Murray (Hilfslehrerin, 21 Jahre)
Dr. John „Jack“ Seward (Irrenarzt, 29 Jahre)
Arthur Holmwood (reicher Aristokrat, 27 Jahre)
Quincey Morris (texanischer Abenteurer, 30 Jahre)


Die "Zarin Katharina"

Am Morgen des nächsten Tages beraten sich die Männer, wie sie die restlichen Kisten mit Draculas Erde vernichten können. Mitten in der Beratung kehrt Mina Harker zurück. Sie zeigt den Männern zunächst die Dokumente, die sie im Arbeitszimmer Peter Hawkins´ gefunden hat. Die Anwesenden sichten die Schriftstücke und sprechen über verschiedene Themen: Offensichtlich hat die britische Regierung und der X Club Pläne geschmiedet, Graf Dracula ins Königreich zu locken um hier mit dessen Hilfe loyale, britische, vampirische Supersoldaten zu züchten! Offensichtlich wurde Minas Mann Jonathan absichtlich nicht über die wahre Natur seines Klienten informiert, als er Graf Dracula in Rumänien aufsuchte! Offensichtlich interessiert sich Peter Hawkins sehr für rumänische Erdbebentätigkeiten und die Bergung von Meteoritensplittern! Was die Männer auch beschäftigt, ist die Verfolgungsjagd Quincey Morris´ und Graf Draculas. Am hellichten Nachmittag rannte der Vampir hier durch halb London. Was ist mit diesen Geschichten, in denen Vampire im Sonnenlicht zu Staub zerfallen? Offensichtlich besitzen die Charaktere noch einige Falschinformationen!

Dann beschließen Van Helsing, Sewart, Morris und Holmwood, sich zuerst um die 9 Kisten zu kümmern, die sich noch im Keller von Draculas Wohnung an der Piccadilly befinden. Für einen Moment halten die Männer inne – es ist nicht ganz klar, ob es ratsam ist, in Minas Anwesenheit offen weiter zu planen. Insbesondere Arthur Holmwood sagt kaum ein Wort und schaut Mina fortwährend misstrauisch an. Plötzlich aber stößt Mina einen kurzen Schrei aus, springt auf und stürzt ins Bad. Es ist ihr, als greife eine fremde Macht nach ihrem Geist und dringe tief in ihr Innerstes vor – sehr tief.

Die Männer schauen sich verunsichert an, schmieden aber erst einmal weiter Pläne. Man beschließt, eine Flasche Whiskey in das Haus an der Piccadilly zu schicken und eine Schleife mit den Worten „Für meinen ergebenen Diener. Wohl bekomm´s! Dracula.“ daran zu binden. Den Whiskey versetzt Dr. Sewart mit einem Schlafmittel. Zu diesem Zeitpunkt kehrt Mina aus dem Bad zurück. Sie ist etwas wacklig auf den Beinen, behauptet aber, es werde schon wieder, sie sei eben nervös und angespannt. Die Männer führen ihre Beratung weiter fort. Sie äußern den Wunsch, die Schrift auf der Schleife auf Rumänisch zu verfassen... allerdings beherrscht diese Sprache niemand. Glücklicherweise besitzt Mina eine rumänische Freundin aus der Zeit ihrer Lehrerinnenausbildung in London. In einer Kutsche fährt sie zu Martyna, lässt sich die Worte übersetzen und kehrt wieder in Dr. Sewarts Sanatorium zurück. Vorteilhaft ist ebenfalls, dass die Charaktere aufgrund der Dokumente aus Peter Hawkins´ Arbeitszimmer eine Schriftprobe der Handschrift Draculas besitzen. Geschickt ahmt Dr. Van Helsing die Schrift nach und schreibt den rumänischen Satz auf die Schleife. Dann wird ein Bote nach Piccadilly geschickt.

Da die Aktion erneut ohne Mina von statten gehen soll, wird diese mit einem anderen Auftrag versehen: In dem Dokument aus Peter Hawkins Arbeitszimmer, in dem von der Bergung eines Meteoritensplitters berichtet wird, ist auch von Widmannstätten-Linien die Rede. Mina soll in der British Library herausfinden, was das eigentlich ist. Außerdem soll sie sich danach umschauen, ob sie Informationen über die Wirkung von Sonnenlicht auf Vampire findet. Kurz bevor sie sich auf den Weg macht, bekommt Mina die mentale Anweisung, Lucy Westenras Brosche an sich zu nehmen. Mina versucht sich zu wehren, aber es gelingt ihr nicht. Sie ist geistig zu stark angegriffen. Hinsichtlich der Brosche weiß sie nur, dass sie Dr. Van Helsing an sich genommen hat. Heimlich geht sie auf das Zimmer Van Helsings, durchwühlt seine Arzttasche und findet die Brosche. Sie steckt das Schmuckstück ein und macht sich dann auf den Weg ins British Museum.

Nach einer Weile machen sich auch Van Helsing, Morris, Sewart und Holmwood auf den Weg. Sie fahren mit ihrer Kutsche auf den Hinterhof hinter Draculas Haus an der Piccadilly. Dort hebelt Dr. Sewart geschickt die Luke zum Kohlenkeller auf und schon sind die Männer im Haus. Die 9 Kisten mit Erde sind schnell erreicht. Ihr Inhalt wird in das Abwassersystem entleert. Dr. Seward nimmt ein paar Kilo der Erde zu Untersuchungszwecken in einem kleinen Sack mit. Dann schauen die Männer im Erdgeschoss nach dem Rechten und entdecken Draculas Diener, der eine halbe Flasche Whiskey mit Schlafmittel getrunken hat und nun auf dem Sofa schläft. Die Männer packen ihn, verfrachten ihn in ihre Kutsche, bringen ihn in Dr. Sewarts Sanatorium und sperren ihn in eine Zelle. Als der Mann langsam wieder wach wird, versuchen sie ihm Fragen zu stellen, müssen aber frustriert erkennen, dass der Mann stumm ist. Da sie nicht wissen, was sie weiter mit ihm anstellen sollen, bleibt er vorläufig in der Zelle.

Mina erfährt im British Museum, dass die Widmannstätten-Linien Metallschichten sind, die Meteoriten durchziehen. An der Oberfläche eines Meteoriten erscheinen sie oft als Linien. Außerdem schmökert Mina ein paar Vampirgeschichten und erkennt, dass die Darstellungen sehr unterschiedlich sind: In manchen Geschichten zerfällt ein Vampir im Sonnenlicht zu Staub, in anderen Geschichten wirkt er bei Tag lediglich schwächer und scheint dann unfähig seine Stärken auszuspielen. Sie macht sich auf den Heimweg.

Dr. Van Helsing haben die Informationen über Meteoriten auf eine Idee gebracht. Er geht an seine Arzttasche und schaut sich nachdenklich eine Schachtel mit bläulichen Oblaten an. Es sind Hostien, die ihm vom Messner der Erzdiözese von Mechelen-Brüssel verkauft worden sind. Dieser Mann – Arnaud Linden – behauptet, beim Backen sei den Oblaten pulverisiertes meteorisches Nickeleisen zugegeben worden. Der Mann behauptet auch, meteorisches Eisen aktiviere „die Erde der Untoten“. Van Helsing denkt über mögliche Anwendungsmöglichkeiten nach. Dann fällt ihm auf, dass Lucy Westenras Brosche fehlt. Er beschließt, seine Mitstreiter darüber zu informieren.

Noch während Van Helsing auf seinem Zimmer ist, kehrt auch Mina wieder zurück. Sie erzählt von ihren Erkenntnissen und Morris und Dr. Sewart hören ihr interessiert zu. Nur Arthur Holmwood blickt sie weiterhin misstrauisch an. Schließlich gesellt sich auch Dr. Van Helsing zu der Gruppe. Zunächst bittet er seine Freunde, einem kleinen Experiment beizuwohnen: Er entleert seinen Sack mit der Erde Draculas in eine leere Zelle seines Sanatorium. Dann schiebt er eine seiner Hostien mit meteoritischem Nickeleisen in den Erdhaufen. Das Ergebnis ist nicht gerade spektakulär, aber immerhin: es ist ein leichtes Zischen zu hören und man kann beobachten, wie aus dem Erdhaufen etwas Qualm entsteigt. Dr. Van Helsing klärt die Anwesenden über die besonderen Eigenschaften der Hostien auf, worauf eine kurze Beratung stattfindet. So ganz genau weiß niemand der Anwesenden, was hier gerade geschehen ist. Dann erzählt Van Helsing von der verschwundenen Brosche, worauf Holmwood sofort Mina verdächtigt und solange verhört, bis diese weinend die Brosche wieder herausgibt. Holmwood gerät jetzt erst recht in Rage. Er springt auf und will Mina eine Decke über den Kopf ziehen und sie verschnüren. Diese wehrt sich, aber Holmwood ruft den anderen zu, sie sollen Seil holen, er werde es der Bestie schon zeigen, sie werde hier nicht mehr mit dem Leben davon kommen! Die Umstehenden reagieren schockiert, schließlich greift Dr. Sewart ein und befreit Mina aus dem Griff des Rasenden.

Nachdem sich die Spannungen wieder etwas gelegt haben, stellen die Charaktere weitere Überlegungen an: Es fehlt noch eine Kiste mit Draculas Erde. Die Charaktere nehmen an, dass Dracula sie weggeschafft hat, haben aber keine konkrete Spur. Da schlägt Dr. Stewart vor, Van Helsing könne es doch noch einmal mit einer Hypnose Minas versuchen.

Dr. Van Helsing schaut Mina an und sieht, dass es bitter nötig ist, ihr eine therapeutische Behandlung zukommen zu lassen: Mina zittert und steht kurz vor ihrem Zusammenbruch. Über eine Hypnose baut Van Helsing eine stabile psychoanalytische Verbindung auf und hilft ihr, wieder Zuversicht zu fassen. Dann versucht er ihr während der Hypnose eine Verbindung zu Dracula zu verschaffen. Mina hört das Meer rauschen, den Wind blasen und Seeleute, die sich in einer ihr unbekannten osteuropäischen Sprache Anweisungen zurufen.

Nach dieser Information eilen die Charaktere zur Hafenmeisterei und erkundigen sich nach osteuropäischen Schiffen, die kürzlich London verlassen haben. Mina setzt eine Unschuldsmine auf und erzählt dem Hafenmeister auf derart rührende Art und Weise von einem Geliebten, der sich auf dem Schiff befindet, dass dieser schließlich mit den Fakten herausrückt: Gestern hat die „Zarin Katharina“ den Londoner Hafen verlassen. Ihr Zielhafen ist Varna in Bulgarien. Der Mann konnte sich sogar noch an eine große Kiste erinnern, die seine Männer nur mit äußerster Mühe aufs Schiff bringen konnten. Einen auffälligen Mann mit ausladendem Schnurrbart, buschigen Augenbrauen und durchdringendem Blick hat der Hafenmeister allerdings nicht gesehen.

In einem nahen Restaurant setzen sich die Charaktere zusammen und beraten ihr weiteres Vorgehen: Ist Dracula aus England geflohen? Es scheint fast so! Folgen wir ihm? Die Gruppe ist unschlüssig. Mina – von dem düsteren Drang befallen, ihre Freunde von der Verfolgung Draculas abzuhalten – behauptet, zurück nach Exeter fahren zu wollen um dort endlich bei ihrem Gatten Frieden finden zu können. Um ein Haar hätte Mina die Anwesenden auch eingelullt, dann aber ermannt sich Dr. Van Helsing dazu, die Alternative zu betrachten. „Angenommen, wir wollten Dracula folgen: Wie wäre das möglich?“ Arthur Holmwood fühlt sich hinsichtlich seiner Seemannsqualitäten herausgefordert und antwortet: „Mit meiner Yacht!“. Allgemein ist man aber der Ansicht, dass die Reise durch Atlantik, Mittelmeer und Schwarzem Meer nach Varna ein allzu großes Unterfangen für eine Vergnügungsyacht sei. Dr. Sewart sagt: „Arthurs Yacht kann uns über den Kanal bringen. Von Paris ab könnten wir auch den Orient-Express nehmen.“

Zuletzt schaut Dr. Sewart Mina ins Gesicht und erkennt, wie sehr sie unter der gegenwärtigen Situation leidet. Er sagt: „Unsere allererste Pflicht wird sein, Mina aus dem Griff Graf Draculas zu befreien.“ Dr. Van Helsing beendet die Sitzung mit der These: „Das wird uns nur gelingen, wenn wir Graf Dracula endgültig besiegen".

-

Na, was soll ich sagen? Es war nicht so eine berauschende Sitzung. Ein Spieler hatte Magen-Darm-Infektion und konnte nicht kommen, ein zweiter steckte mitten in einer heftigeren Zahnbehandlung und wollte nicht mehr sprechen als unbedingt nötig, ein dritter Spieler war abgearbeitet und müde. Nur die beiden Damen (Van Helsing und Mina) waren fit.

Es hat lang gedauert, bis die Idee aufkam, eine Hypnose von Mina könnte vielleicht nochmal neue Erkenntnisse zeigen. Und als die Idee dann auf dem Tisch lag, musste ich auch noch mit ein wenig Nachdruck darauf hinweisen, dass das eine gute Idee sei. Erst dann gewann die Gruppe wieder ein Ziel.

Ähnlich war es auch bei der Frage, ob die Charaktere Dracula nach seiner Flucht verfolgen würden. Ich habe versucht, durch Draculas Beeinflussung von Mina eine Drohkulisse aufzubauen. „All das bricht über Mina herein, wenn ihr jetzt nicht handelt!“ Minas Seelenheil ist in Gefahr, und da gilt es doch, die junge Frau zu retten! Aber es war etwas mühsam, besonders weil die streckenweise von Dracula gesteuerte Mina selbst in die Richtung plädiert hat, die Sache doch endlich auf sich beruhen zu lassen.

Insgesamt hoffe ich einfach ´mal, dass wir beim nächsten Mal ein bisschen mehr Action spielen können und die Spieler wieder fitter sind.
« Letzte Änderung: 30.09.2018 | 12:56 von Chiarina »
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Re: [Night´s Black Agents] Unto the fourth generation
« Antwort #42 am: 2.10.2018 | 04:14 »
Against Dracula / 15. Sitzung
1894, Im Orientexpress

Beteiligte Agenten:
Dr. Abraham Van Helsing (niederländischer Mediziner und Universalgelehrter, 71 Jahre)
Wilhelmina „Mina“ Murray (Hilfslehrerin, 21 Jahre)
Dr. John „Jack“ Seward (Irrenarzt, 29 Jahre)
Arthur Holmwood (reicher Aristokrat, 27 Jahre)
Quincey Morris (texanischer Abenteurer, 30 Jahre)


Speisewagen im Orientexpress

Die Charaktere packen ihre sieben Sachen und begeben sich zu Arthur Holmwoods Yacht im Londoner Hafen. Vor der Abfahrt steht ihnen noch ein Besuch bei „Lloyd’s Register of Shipping“ bevor. Arthur Holmwood weiß, dass er hier seine Abreise und sein Bestimmungsziel angeben muss. Seine Angaben werden festgehalten, dann wird er routinemäßig darauf hingewiesen, dass er im Fall einer Kursänderung ein Telegramm schicken soll, das sei Pflicht für alle Schiffe und Boote, die den Londoner Hafen verlassen.

Abraham Van Helsing steht in diesem Moment neben Arthur Holmwood und hat eine Idee. Er fragt den Schreiber, der Holmwoods Angaben aufnimmt, ob er die Charaktere nicht im Falle eines Falles per Telegramm darüber informieren könne, wenn die „Zarin Katharina“ eine Kursänderung vornehme. Der Angestellte ist verunsichert. Er fragt, warum Van Helsing das wissen will und bekundet, dass eine solche Weitergabe von Informationen unüblich sei. Arthur Holmwood greift in die Tasche, ein paar Pfund wechseln ihren Besitzer und der Angestellte verspricht sie auf dem Laufenden zu halten, solange sie ihn über ihre Aufenthaltsorte informieren.

Daraufhin steuert Holmwood die Gruppe sicher über den Ärmelkanal bis nach Paris.

Dort angekommen besorgen sich die Charaktere Tickets für den Orientexpress nach Varna. Statt die Vierbettzimmer auszulasten, beschließen die Charaktere Mina Harker ein Einzelabteil zukommen zu lassen. Abraham Van Helsing und Jack Seward nehmen sich ein zweites, Arthur Holmwood und Quincey Morris nehmen sich ein drittes. Drei Abteile für fünf Charaktere in diesem Luxuszug kosten ein Vermögen. Holmwood muss tief in die Tasche greifen um sich und seinen Gefährten dieses Vergnügen zu ermöglichen. Die drei Abteile liegen in der Mitte eines Waggons. In Fahrtrichtung vor den drei Abteilen befindet sich ein letztes weiteres Abteil. Hinter den drei Abteilen befinden sich die Toiletten des Waggons.

Nach vorn und hinten schließen die Waggons mit einer Tür ab, die zu einem Absatz führt. Mit einem mittelgroßen Schritt befindet man sich auf dem Absatz des nächsten Waggons und kann sich so durch den gesamten Zug bewegen. Direkt vor dem Waggon der Charaktere befindet sich der Speisewagen, davor wiederum der Salonwagen.

Zunächst belegt das Abteil vor den Charakteren ein Offizier des deutschen Reiches. Er hat zwei Gefreite dabei, die bei seiner Ankunft schwitzend einen schweren, aufgerollten Teppich in das Abteil schleppen. Van Helsing ist besorgt. Er lässt sich vom Waggondiener ein Grammophon besorgen, spielt lautstark Wagners Vorspiel zu dessen Oper „Rheingold“ ab und versucht den Lautstärkepegel zu nutzen um mit einem stabilen Bohrer sowohl in das Abteil von Mina Harker als auch in das Abteil des deutschen Offiziers Löcher zu bohren. Dr. Seward wundert sich und zweifelt ein wenig an der Moral Van Helsings. Als dieser aber behauptet, er tue das nur aus Vorsicht, schweigt Dr. Seward und lässt Van Helsing gewähren.

Leider bekommt der deutsche Offizier von Van Helsings Indiskretion Wind und beschwert sich beim Waggondiener. Dieser redet Van Helsing ins Gewissen und untersagt ihm das Bohren weiterer Löcher in die Wände des Abteils aufs Entschiedenste. Im Nachbarabteil sind sechs schwere Schläge zu hören. Der deutsche Offizier hat einen Nagel in seine Abteilwand geschlagen und ein Bild über Van Helsings Loch gehängt. Van Helsing geht nach nebenan und versucht die peinliche Lage zu bereinigen. Er erzählt dem deutschen Offizier, dass er in seiner gegenwärtigen Lage zu größter Vorsicht verpflichtet sei und nur deshalb Löcher in die Wände seines Abteils gebohrt habe. Der deutsche Offizier reagiert verunsichert, lässt sich aber von Van Helsing überreden, mit ihm einen Whiskey im Speisewagen zu trinken. Aus dem einen Whiskey werden vier und der deutsche Offizier kehrt in sein Abteil zurück. Immerhin bekommt er aber von Van Helsing noch heraus, dass sich auf der anderen Seite von dessen Abteil eine Dame einquartiert habe.

Dr. Sewart hat ebenfalls längst sein Abteil verlassen und den Speisewagen betreten. Es trifft dort Mina Harker und speist gemeinsam mit ihr. Im Speisewagen befindet sich auch eine Berühmtheit: die Schauspielerin Sarah Bernhardt befindet sich mit ihrem Impresario und einem Diener auf Europatournee und reist nach einem Auftritt in Paris nach Wien. Sie ist das zentrale Gesprächsthema im Zug.

Schließlich finden sich auch Morris und Holmwood im Speisewagen ein. Und dann greift Dracula erneut nach Mina Harkers Geist. Unter einem inneren Zwang bewegt sich Mina in Richtung Toilette, bleibt dann aber im Gang stehen, bis sich ein Franzose an ihr vorbeidrängelt. Mit gespielter Erschütterung berichtet sie bei ihrer Rückkehr, der Franzose habe deutlich nach ihrem Po gegriffen und ihre Würde als Frau verletzt. Sie schaut erwartungsvoll in die Runde ihrer Begleiter, ob sich nicht irgendjemand findet, der diese Würde wiederherstellt. Der erste, der reagiert, ist Abraham Van Helsing. Er stellt den Franzosen zur Rede, beschuldigt ihn schwer und versucht ihn dazu zu bewegen, sich zu entschuldigen. Der Franzose ist entrüstet, weist jegliche Schuld von sich und streitet alles ab. Van Helsing behauptet, dass er dann wohl genötigt sei, Satisfaktion zu fordern. Der Franzose könne das Geschäft im Bahnhof von Straßburg mit Quincey Morris bereinigen. Morris ist überrascht auf eine solche Art und Weise in die Sache hineingezogen zu werden. Arthur Holmwood hingegen ist wachsam und Mina Harker gegenüber stets misstrauisch. Er hat den Eindruck, Mina bausche die Angelegenheit grundlos auf. Daraufhin bittet er Van Helsing zu einem kurzen Gespräch unter vier Augen, bei dem er ihm von seinem Eindruck erzählt. Auch Van Helsing wird unsicher und betreibt Schadensbegrenzung. Er trinkt mit dem Franzosen ein paar Whiskey und erfährt, dass Francois Poitou Antiquitätenhändler ist, der einen wertvollen Armleuchter aus Gold nach Straßburg bringt. Van Helsing gelingt es daraufhin, Poitou die Brosche von Lucy Westenra für einen guten Preis zu verkaufen.

Mina Harker ist angesichts der Tatsache, dass Van Helsing sich freundschaftlich mit dem Mann unterhält, von dem sie eben noch behauptet hat, er habe sie unsittlich betatscht, entrüstet in ihr Abteil zurückgekehrt. Wenig später allerdings klopft jemand an ihre Tür. Es ist der deutsche Offizier, der ihr zu verstehen gibt, dass sie sich vor dem lüsternen Greis (Van Helsing) in Acht nehmen soll, der ein Abteil weiter schläft. Abgesehen davon könne sie jederzeit mit seiner Hilfe rechnen, wenn sie sie benötigen sollte. Mina berichtet ihm, dass das sehr nett sei, dass sie im Moment aber ganz andere Sorgen habe. Der deutsche Offizier hört sich ihre Geschichte über die ungebührliche Annäherung von Francois Poitou an und verspricht ihr, dass er sich um die Angelegenheit kümmern werde.

Am Abend fährt der Orientexpress in Straßburg ein und hält für eine halbe Stunde. Etwa zehn Minuten später ist jenseits des Bahnhofsgebäudes ein Schuss zu hören. Abraham Van Helsing und Dr. Seward eilen herbei und finden den verwundeten Francois Poitou an die Wand gelehnt. Eine Kugel steckt zwischen seinen Rippen. Van Helsing lässt Dr. Seward den inzwischen zur Standardausrüstung gewordenen Whiskey mit Schlafmittel versetzt bringen, flößt ihn dem Verwundeten ein, schneidet dem armen Mann kurzerhand die Kugel aus dem Leib und bezahlt dann eine Droschke, die den Verwundeten ins nächste Hospital bringen soll. Gerade noch rechtzeitig schaffen es die beiden Männer zurück in den Zug.

Kurz nach der Abfahrt des Zuges klopft es erneut an Minas Abteil. Wieder ist es der deutsche Offizier. Er berichtet Mina, dass er ihre Ehre wiederhergestellt habe. Allerdings sei jetzt französische Polizei im Zug unterwegs und daher möchte er sie darum bitten für die Dauer der Inspektion seinen Teppich unter ihr Bett zu rollen, sie habe sicherlich nichts von der Polizei zu befürchten. Mina entschließt sich, ihrem Helden zu helfen und stimmt zu. Die beiden deutschen Gefreiten schleppen den Teppich in Minas Abteil. Jetzt holt Mina erst einmal Van Helsing und Dr. Sewart. Zu dritt inspizieren sie den aufgerollten Teppich. Ein Blick in sein Inneres lässt einen schwarzen Haarschopf erkennen. Van Helsing rollt den Teppich entschlossen auf und bringt so einen leicht abgerissen gekleideten Mann mit wirrem Haar zutage. Ein kurzes Verhör enthüllt den Anwesenden, dass es sich um einen französischen Anarchisten handelt, der vor Repressalien seiner Regierung flieht. Er habe von dem deutschen Offizier angeboten bekommen, als Spion für das Deutsche Reich tätig zu werden und in seiner Notlage zugestimmt. Die Deutschen brächten ihn nun erst einmal nach München. Abraham Van Helsing blickt Mina und Dr. Seward an, dann sagt er: „Wir wollen uns doch hier nicht in Politik einmischen! Lasst uns den Teppich wieder zusammenrollen!“ So wird´s gemacht. Der Anarchist bleibt unentdeckt, der deutsche Offizier streitet zwei Abteile weiter lautstark jegliche Beteiligung an dem Vorfall in Straßburg ab, die französischen Polizisten müssen unverrichteter Dinge wieder abziehen.

Spät in der Nacht erreicht der Zug München. Am nächsten Morgen findet Mina vor der Tür ihres Abteils einen Blumenstrauß mit einer Karte. Auf der Karte steht, dass der deutsche Offizier seinen Bestimmungsort erreicht habe und sie verlassen müsse, dass er sie aber nie vergessen werde. Mina ist gerührt. Als Abraham Van Helsing feststellt, dass das Nachbarabteil frei geworden ist, hängt er das Bild ab, das der deutsche Offizier über sein gebohrtes Loch gehängt hat.

Die Charaktere machen einen Spaziergang durch die Innenstadt, besuchen das Hofbräuhaus, trinken Bier und essen Weißwürste.

Wieder im Zug beobachtet Van Helsing, wie ein neuer Abteilnachbar einzieht. Es ist ein knochiger Mann mit unstetem Blick. Eine Weile sitzt er in seinem Abteil und schaut sich angsterfüllt um. Dann verlässt er das Abteil. Van Helsing folgt ihm und stellt fest, dass er im Speisewagen Platz nimmt. Der Mann isst etwas, klammert sich aber ansonsten geradezu an seine Tischkante. Van Helsing spricht ihn an und erfährt, dass der Mann ein paar Probleme hat, die sich aber gar nicht leicht in Worte fassen lassen. Es seien Probleme, die sich durch eine Vielzahl von kleinen und kleinsten Ursachen nach und nach immer massiver aufgestaut hätten. Der Mann erzählt unter anderem von einer Degradierung im Krieg von 1870/71, die er hinnehmen musste, weil er zu einem Appell zu spät gekommen war, von einer zänkischen Ehefrau und von seinen anstrengenden Versuchen nach dem Krieg im Berufsleben wieder Fuß zu fassen. Der Mann erzählt außerdem er sei ein Münchner, habe in seiner Heimatstadt eines Tages Dr. Siegmund Freud bei einem Vortrag erlebt und schließlich ein Gespräch mit ihm gesucht. Dr. Freud sehe ihn wohl als interessanten Fall an, habe ihn zu einer Therapie eingeladen und ihm sogar das Zugticket nach Wien finanziert. Dorthin sei er nun unterwegs.

Etwa zeitgleich wirkt Dracula erneut auf Mina Harkers Geist ein. Mina wartet auf sein Geheiß hinter München einen besonders steilen Anstieg ab, den die Bahn zurückzulegen hat, und zieht in diesem Moment die Notbremse. Die Wirkung ist verblüffend. Der vollbeladene Zug kommt vor Ort nicht mehr von selbst in Gang. Alle Passagiere und ihr Gepäck müssen in herbeibestellte Droschken umgeladen werden. Schließlich quält sich der Zug zur nächsten Anhöhe, von der aus die Fahrgäste wieder zusteigen können. Die Schaffner versuchen herauszubekommen, wer die Notbremse gezogen hat, allerdings ohne Erfolg. Der stets zweifelnde Arthur Holmwood spricht allerdings direkt Mina Harker darauf an... und auch sie bleibt standfest und sagt nichts. Nur ihre Hände zittern ein wenig, was Holmwood misstrauisch zur Kenntnis nimmt. Ihre geistige Verfassung ist so schlecht, dass Abraham Van Helsing ihr eine ganze Zeit gut zureden muss, um ihr Selbstvertrauen wieder einigermaßen herzustellen.

Am nächsten Morgen erreicht der Zug Wien. Unter frenetischen Beifallsbekundungen verlässt Sarah Bernhardt mit Impresario und Diener den Zug. Arthur Holmwood und Quincey Morris gehen Kaffee trinken und Sachertorte essen. Abraham Van Helsing und Dr. Seward hingegen sind auf eine Idee gekommen. Sie besuchen mit Mina Harker Dr. Siegmund Freud. Das therapeutische Gespräch erbringt die Erkenntnis, dass Mina Harker unter einer Ich-Schwäche leidet, hin und wieder scheinen animalische Instinkte über ihr Selbst die Überhand zu gewinnen. Dr. Freud empfiehlt einen gemäßigten Lebenswandel, wirkliche Heilungsaussichten sehe er aber nur bei einer zweijährigen Psychotherapie ihrerseits. Dafür ist nicht genug Zeit. Immerhin hat das therapeutische Gespräch Mina Herker aber wieder aufgerichtet. Sie schaut allen kommenden Schwierigkeiten mit festem Blick entgegen.

Wieder im Zug erleben die Charaktere, wie Aga Khan III. zusteigt. Der Führer der ismailitischen Nizariten will nach Istanbul und steigt mit einer Menge exotisch anmutender Diener zu. Neugierig mischen sich die Charaktere unter die Schaulustigen, die den Asiaten im Speisewagen betrachten. Aga Kahn III. verkündet seinem Publikum etwas großspurig, wie er den Briten beigebracht habe, dass sie ihre indischen Kolonien noch ein Weilchen aufrecht erhalten sollten, bis die Zeit für einen schiitischen Staat Pakistan gekommen sei. Brüskiert wenden sich die Charaktere von dem Geschehen ab.

Mina wird in diesen Momenten erneut Opfer eines Versuchs von Dracula, die Kontrolle über sie zu erlangen. Gestärkt von dem Gespräch mit Dr. Freud kann sie sich diesmal allerdings gegen den Versuch erfolgreich zur Wehr setzen.

Schließlich erreicht der Zug einen Tag später Budapest. Die Charaktere besuchen die Innenstadt, essen eine scharfe Fischsuppe und trinken Tokajer Wein.

Wieder am Bahnhof erleben sie mit, wie ein Waggon des kaiserlich und königlichen österreich-ungarischen Zoos Budapest an den Zug angehängt wird. Er enthält ein Tierabteil mit einem Panther, der als Geschenk dem Zoo im 1862 gegründeten Meerespark in Varna zugestellt werden soll.

Die Charaktere kehren in ihre Abteile zurück und hier ereilt Mina Harker eine erneute Attacke Draculas. Er versucht sie zu zwingen, sich Zugang zum Tierabteil zu verschaffen, sich als Tierärztin auszugeben, eine Krankheit des dort anwesenden Panthers vorzuspiegeln und als angebliche Behandlungsmethode dem Tier eine gehörige Portion in Budapest erstandene scharfe Gulaschcreme ins Trinkwasser zu mischen. Ob das gelingt, wird die nächste Sitzung zeigen.

-

Das war eine recht gelungene Sitzung. Wir waren vollzählig, hatten einen gehörigen Anteil freies Spiel und dennoch haben Draculas Versuche, Mina Harker seinem Willen zu unterwerfen, der Sitzung eine Art roten Faden verliehen.

Arthur Holmwood besitzt keine Sprengstoff-Fertigkeit, hat aber den Experten aus seinen Minen in London verabschiedet und trägt trotzdem noch jede Menge Dynamit mit sich herum. Ich rechne jederzeit damit, dass er in seiner Paranoia irgendeinen gewaltigen „Bang!“ auslöst und alles in die Luft jagt.

Die geistige Stabilität von Mina Harker ist gegenwärtig absolut an der Existenzgrenze (-11). Der Pool von Abraham Van Helsings Irrenarzt-Fertigkeit ist ebenfalls völlig geplündert, was nichts anderes bedeutet, als dass Mina bei der nächsten kleinen Beanspruchung wahnsinnig (und damit zum Nichtspielercharakter) werden wird. Ich bin noch nicht ganz sicher, wie ich damit umgehe... aber ehrlich gesagt gibt es auch Aspekte daran, die mir gefallen (wenn sie Spielercharakter bliebe, hätten die Agenten über Van Helsings Hypnose Fertigkeit die Möglichkeit, schon bald den Standort von Draculas Burg herauszubekommen. Mit dieser Information würde ich gern noch ein wenig warten).

Dr. Sewart, Van Helsing und Morris sind stabiler. Ich bin gespannt, wie das Abenteuer zu Ende geht. Vielleicht ja schon beim nächsten Mal.
« Letzte Änderung: 2.10.2018 | 17:37 von Chiarina »
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Re: [Night´s Black Agents] Unto the fourth generation
« Antwort #43 am: 3.10.2018 | 19:54 »
Wie immer grossartig!
Ich hab in letzter Zeit so selten hier reingeschaut leider. Danke, dass Du weiterschreibst.

Mal eine Frage zu den ersten beiden Abenteuern (auf dem Balkan und in London mit dem Dolch) - Ich kann die im Directors Buch nicht finden.
Sind die aus Edom Files?

Offline Chiarina

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Re: [Night´s Black Agents] Unto the fourth generation
« Antwort #44 am: 3.10.2018 | 20:51 »
Ja, das erste Abenteuer steht in den "Edom Files". Das zweite habe ich selbst gemacht. Der Dolch findet sich immerhin im Director´s Handbook.
« Letzte Änderung: 3.10.2018 | 21:27 von Chiarina »
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Re: [Night´s Black Agents] Unto the fourth generation
« Antwort #45 am: 3.10.2018 | 21:50 »
Eine coole Idee mit dem zweiten Abenteuer.

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Re: [Night´s Black Agents] Unto the fourth generation
« Antwort #46 am: 3.10.2018 | 22:08 »
Mit dem zweiten Abenteuer wollte ich eine Brücke zwischen dem etwas für sich stehenden ersten Balkanabenteuer und der eigentlichen Draculahandlung schlagen. Außerdem wollte ich die Gründung von Operation Edom als Abenteuer. Mein Abenteuer erzählt quasi, wie ein paar Briten sich in Sachen Vampirismus etwas spezialisieren und dann als Fachleute von der Regierung für den Geheimdienst angeworben werden können. Und dann wollte ich natürlich auch ein Jack-the-Ripper-Abenteuer, ist ja logisch. Das will jeder.
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Offline Chiarina

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Re: [Night´s Black Agents] Unto the fourth generation
« Antwort #47 am: 8.11.2018 | 02:34 »
Against Dracula / 16. Sitzung
1894, Ankunft in Rumänien

Beteiligte Agenten:
Dr. Abraham Van Helsing (niederländischer Mediziner und Universalgelehrter, 71 Jahre)
Wilhelmina „Mina“ Murray (Hilfslehrerin, 21 Jahre)
Dr. John „Jack“ Seward (Irrenarzt, 29 Jahre)
Arthur Holmwood (reicher Aristokrat, 27 Jahre)
Quincey Morris (texanischer Abenteurer, 30 Jahre)


Festungsklosters St. Peter in Galati

Auf dem weiteren Weg nach Bukarest halten sich die Charaktere in Minas Abteil auf. Sie ahnen, dass Dracula Mina, sein Werkzeug, auf der Reise die eine oder andere Sabotage durchführen lassen hat und wollen weitere Vorkommnisse dieser Art verhindern. Zunächst kümmert sich Dr. Seward um Minas angegriffene Nerven. Als es ihr etwas besser geht, flößen ihr die anderen den bewährten Whiskey mit Schlafmittel ein, wodurch Mina bis zur Ankunft in Bukarest ausgeschaltet ist.

In der Stadt selbst essen die Charaktere gemeinsam gefüllte Hackfleischbällchen und trinken Zwetschgenschnaps. Beim Essen werden Pläne gemacht. Dr. Seward wirft die Frage auf, wie eigentlich verfahren werden soll, wenn die Charaktere in Varna Graf Dracula verpassen sollten. Arthur Holmwood bringt die Idee auf, dass sich die Gruppe nach der Heimatburg des Vampirs erkundigen könnten. Zunächst wird der Kellner des Restaurants, in dem sich die Charaktere befinden, befragt. Der Mann behauptet, dass die Burg Draculas in seinem Land ein geheimnisumwitterter Mythos ist und sich viele gelehrte Männer darüber streiten. Er selbst wisse leider viel zu wenig darüber, um Auskunft erteilen zu können. Immerhin kann er den Charakteren auf Nachfrage hin den Weg zur Universität weisen.

Eigentlich ist die Zeit viel zu knapp. Die Charaktere haben eine Stunde, dann fährt der Orientexpress weiter nach Varna. Sie versuchen es trotzdem, eilen in die Universitätsbibliothek, stecken dem Aufsicht führenden Bibliothekar ein paar Pfund zu und schnappen sich dann das erste einschlägige Buch zum Thema, das sie finden können. Dann eilen sie zurück zum Bahnhof.

Wieder im Zug liest Abraham Van Helsing – das einzige Mitglied der Gruppe, das Rumänisch kann – den Charakteren aus dem Buch vor. Leider erhält das Werk nicht viel mehr als irgendwelche Volksmärchen. Als Draculas Heimat wird das Siebenbürgener Schloss Bran in der Nähe von Brașov genannt. Wie vertrauenswürdig diese Information ist, weiß niemand. Die Reisenden ärgern sich. Dann schlägt Mina eine weitere Hypnose vor, um mögliche Informationen über Draculas Aufenthaltsort zu erhalten. Van Helsing versetzt sie in Trance und zum vierten Mal gelingt es Mina, mit ihrem Geist in den Körper Draculas zu fahren und an seinen Sinneswahrnehmungen teilzuhaben. Sie sieht nur Finsternis und fühlt sich entspannt und schläfrig. Draculas Aufenthaltsort wiegt leicht hin und her. Gedämpft und von oberhalb des Aufenthaltsortes Draculas sind Möwen zu hören, russische Seeleute rufen sich irgendwelche Befehle zu... offenbar befindet sich der Vampirfürst noch auf einem Schiff in Küstennähe.

Schließlich erreichen die Abenteurer Varna. Der allererste Weg der Gruppe führt sie zu der Telegraphenstation. Hier erfährt sie, dass die Zarin Katharina kürzlich in London einen Kurswechsel gemeldet hat: Sie habe nicht Varna, sondern Galati angelaufen. Also werden die Charaktere wohl nach Galati reisen müssen. Eine Fahrt mit der Kutsche über beschwerliche Wege dauert vier Tage. Zu lang! Die Charaktere buchen eine Schiffsreise und fahren an der Schwarzmeerküste nach Norden. Zuletzt fährt das Schiff einige Kilometer die Donau hinauf bis nach Galati.

Der Umweg über Varna hat die Gruppe insgesamt etwa zwei Tage gekostet. Als sie Galati erreicht, findet sie im Hafen die Zarin Katharina, allerdings wird das Schiff bereits wieder neu beladen. Abraham Van Helsing fragt sich bis zum Kapitän durch und will von ihm wissen, was ihn zu dem Kurswechsel veranlasst hat. Es dauert eine Weile, bis der Kapitän zu Van Helsing Vertrauen gefasst hat, dann erzählt er, dass er in Konstantinopel eine Ladung verderblicher Waren an Bord genommen habe, die oberste Priorität genossen. Er sei deshalb zuerst an deren Bestimmungsort – Galati – gefahren und plane nun auf dem Rückweg Varna anzulaufen um dort den Rest seiner Ladung abzuliefern. Van Helsing fragt daraufhin, ob der Kapitän außer der verderblichen Ladung noch etwas anderes in Galati abgeladen hat. Der Kapitän verneint. Als Dr. Seward die Sprache auf eine sargähnliche Kiste bringt, zuckt der Kapitän mit den Achseln, erlaubt den Charakteren aber, seinen Laderaum zu durchsuchen. Die Suche dauert drei Stunden und endet ohne Erfolg. Noch einmal sprechen die Charaktere mit dem Kapitän. Dr. Seward will wissen, ob es möglich sei, dass irgendein Seemann eine solche Kiste auf eigene Faust in den Lagerraum gebracht und wieder entladen hat. Bevor der Kapitän auf diese penetranten Fragen antwortet, will er jetzt erst einmal wissen, wovon überhaupt die Rede ist. Van Helsing erzählt ihm, dass sie einem Spion auf der Spur seien, der sich möglicherweise als blinder Passagier Zugang zum Schiff verschafft hat. Daraufhin trommelt der Kapitän seine Männer zusammen. Die Charaktere bekommen von dieser Versammlung nur aus der Ferne etwas mit, können aber mit anhören, wie Streit unter den Versammelten ausbricht. Schließlich sehen sie, wie zwei Männer mit gesenkten Köpfen das Schiff verlassen. Der Kapitän erzählt den Charakteren daraufhin, dass tatsächlich zwei seiner Männer in London heimlich eine Kiste an Bord genommen hätten, die sie hier in Galati genauso heimlich wieder entladen hätten. Er habe den Männern Straffreiheit zugesichert, dafür haben sie ihm erzählt, wohin sie die Kiste gebracht haben: Ins Festungskloster St. Peter.

Es ist Abend und die Gruppe nimmt sich ein Zimmer in dem Hafenhotel „Blauer Delphin“. Am nächsten Morgen mietet sie eine Kutsche, die sie zum Kloster bringen soll. Auf der halbstündigen Fahrt kommt Abraham Van Helsing mit dem Kutscher ins Gespräch, bekommt einige neugierige Fragen gestellt, erfährt aber immerhin, dass es gerüchtehalber unter dem Festungskloster St. Peter einen Geheimgang geben soll, der unter der Donau hindurchführt.

Schließlich stehen die Charaktere vor dem Kloster und klopfen an die Pforte. Ein Mönch in einer Kutte öffnet ihnen. Seine Kapuze ist so weit ins Gesicht gezogen, dass sein Gesicht nicht zu erkennen ist. Abraham Van Helsing bittet den Mann um eine Unterkunft für eine Nacht und bekommt irritierenderweise die Gegenfrage: „Seid ihr sicher, dass ihr hier übernachten wollt?“ Leicht beunruhigt bejahen die Charaktere, versuchen aber, sich im weiteren Gespräch ein besseres Bild von dem Mönch machen zu können und fragen ihn daher, ob er von einer Kiste wisse, die vor kurzem hier abgeliefert worden sei.  Der Mönch behauptet, er wisse davon. In der Kiste habe ein Toter gelegen, den man inzwischen beerdigt habe. Die Charaktere sind überrascht und erzählen dem Mönch, dass der Mann noch lebendig gewesen sei. Der Mönch reagiert ungläubig, stellt ihnen aber in Aussicht, den Sarg noch einmal auszugraben und nachzusehen. Zuerst einmal sollten sie jedoch ihr Zimmer in Augenschein nehmen. Die Gruppe bekommt nur ein Zimmer für alle angeboten. Auch Mina soll im selben Raum übernachten. Der Mönch weist auf einen Stapel mit Bettwäsche und fordert die Gruppe auf ihre Betten zu beziehen. Mina ahnt nichts Gutes und bleibt in der Nähe der Tür, wo sich auch der Mönch befindet. Dieser gibt Mina trotzdem überraschend einen Stoß, schlägt die Tür zu und schließt ab. Die Gruppe ist gefangen! Höhnisch lachend eilt der Mönch davon.

Arthur Holmwood kann nur mühsam davon abgehalten werden, sich den Weg mit seinem Dynamit frei zu sprengen. Mina Harker versucht mit ihrer Haarnadel die Tür zu öffnen, was ihr nicht gelingt. Etwas später hat Abraham Van Helsing allerdings mit genau derselben Methode Erfolg. Und nun? Die Gruppe überlegt, ob sie hier bleiben und den Mönch suchen sollen - denn niemand hat sein Gesicht gesehen und vielleicht ist es ja sogar Dracula selbst? - oder ob sie das Kloster verlassen sollen - womöglich über den Geheimgang. Vorerst eilen die Charaktere über einen Kreuzgang zu einer düster aussehenden Kirche. An den Wänden der Kirche hängen Ikonen, von denen eine den Namensgeber des Klosters, den heiligen St. Peter, zeigt. Mina Harker entdeckt in dem Werk allerdings auch eine beunruhigende Ähnlichkeit mit Graf Dracula. In der Nähe des Altarraums finden die Charaktere abwärts führende Stufen. Auf der Treppe finden sich Holzsplitter... Splitter von Graf Draculas Sarg, der hier möglicherweise die Treppe heruntergezogen wurde? Die Gruppe folgt den Stufen und landet in der Krypta. Hier entdeckt Mina Harker irgendwann einen Luftzug, der aus einer Wand zu strömen scheint. Nach ein paar Versuchen hat Dr. Seward eine Geheimtür in einen Gang hinein gedrückt.

Im Gang ist deutlich zu sehen, dass hier ein schwerer Gegenstand durch den Staub geschleift wurde. Die Gruppe folgt dem Geheimgang und tritt bei einem kleinen Felsmassiv wieder ans Tageslicht. Der Gang hat sie zwar nicht unter der Donau, aber unter einem kleineren Seitenarm hindurch geführt. In der Nähe befindet sich eine Landstraße, der die Charaktere in der nächsten Sitzung wohl weiter folgen werden.

-

Die Spieler haben blöderweise ausgerechnet in Bukarest nicht nach Telegrammen gefragt. Ich hätte ihnen sonst dort bereits von der Kursänderung der Zarin Katharina erzählt. So erfuhren sie davon erst in Varna und mussten einen größeren Umweg in Kauf nehmen. Dracula hat etwas Vorbereitungszeit gewonnen! Im Kloster St. Peter hatte die Gruppe interessanterweise ihren ersten Refresh aufgrund von Gefangennahme. Das ist ganz gut angekommen.  Beim nächsten Mal folgt dann ziemlich sicher der Showdown, auf den ich schon sehr gespannt bin. Die Spieler haben großen Respekt vor ihrem Gegner und rechnen damit, möglicherweise gar nichts gegen ihn ausrichten zu können. Wir werden sehen. Immerhin gibt es da noch Arthur Holmwood, der eine Menge Dynamit dabei hat.
« Letzte Änderung: 8.11.2018 | 22:23 von Chiarina »
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Online Ludovico

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Re: [Night´s Black Agents] Unto the fourth generation
« Antwort #48 am: 18.11.2018 | 22:37 »
Wieder ein grossartiger Bericht! Danke!

Du hast das Festungskloster als Zuflucht Draculas genutzt. Gute Idee!

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Re: [Night´s Black Agents] Unto the fourth generation
« Antwort #49 am: 20.11.2018 | 20:35 »
Apropos noch eine Frage:
Wieso hat van Helsing die Brosche verkauft? Sollte das nicht Ärger in der Gruppe geben, denn immerhin gehört diese ja eigentlich der Familie.