Ich kann dazu nur sagen, dass mir meinen Solomon Kane-Kampagne soviel Freude macht, weil ich (abgesehen, dass die Plot-Point-Kampagne wirklich gut ist) mich in allerlei historische Details wie Währungen, Herrscher des nahen und fernen Ostens, höfische und städtische Gepflogenheiten Frnakreichs, Verwaltung Transylvaniens, die portugiesische Eroberung Indiens, die Struktur des Wiener Hofes udn die Reichsverwaltung des Heiligen Römischen Reiches eingerarbeitete habe und dies das Spiel lebendiger, realistischer und aufregender machte.
Und man wird nicht dümmer dabei!
Sicherlich mag die Sozialstruktur des Imperiums, die Adelsstruktur bei Traveller oder das Dogma der allkatholischen Kirche bei Space Gothic ach wichtig sein bzw. das Spiel auch befördern, wenn man sich da als historisierender Sozialwissenschaftler oder sozialwissenscftlender Historiker hineinkniet, nur ist das alles im Vergleich
a) ziemlich faktearm (das bissschen über die Allkatholische Kirche in SP ist nicht der Rede wert)
b) machmal ziemlicher Krampf, wenn man da zu genau hinschaut (siehe oben), weil da eben oft entweder keien Gesellschaftswissenschaftler am Werke waren UND/ODER man der Meinung war, dass das die meisten Leute eh nicht so interessiert - und RECHT haben sie! Was ich da an Recherchen treibe ist ja meinem Interesse geschuldet und so sehr meine Spieler es auch schätzen, so oft stöhnen sie auch, wenn ich ihnen die neuesten Wechselkurse von Livre u Schilling, zu Rheinische Gulden zu Dinar, zu Käsch und wieder zurück zu Escudos entfalte. Und dann kommt noch der Baron Spezial: Waffengesetze für Ausländer im Osmanische Reich! Oder London! Paris ist eben nicht Tiefwasser, wo man ohne Plattenpanzernicht zum Bäcker geht (oder keiner was dabei findet) - und nach manchen Städtegesetzten im Reich konnte man bei dem Mitfhren eines zu langen Messers schon mal aus der Stadt gepeitscht werden oder die Hand (oder einen Finger) verlieren, wenn man die Strafe nicht zahlen konnte. - man kann die Plot-Point-Kampagne auch ohen diese Recherchen spielen - sie macht danna uch Spaß.
c) viel Arbeit ist, da man alle Lücken selber stopfen muss.
d) wenig dabei selber lernt. Mein Allgemeinwissen reichert sich an durch all diese interessanten kleinen Fakten. Klar, das tut es auch, wenn ich den Familienstammbau von Luke Skywalker auswendig lerne. Nur: Die Vilayet-Struktur des Ormanische Reichs find eich interessant - Lukes Onkel und Tanten nicht. Das erte behalte ich, das zweite finde ich schon beim Lesen zum Gähnen.
Sicherlich gibt es sehr interessante SciFi-Settings mit ausgeklügelten gesellschaftlichen Strukturen, zur Geschichte, dem Werden und Vergehen - ich kenne die nur zu wenig, auch weil ich wenig techikaffin bin und mich Raumfahrtszenarien nicht sonderlich reizen.
Ich würde jederzeit SciFi spielen wollen - "richtig", nicht unbedingt Star Wars (Fantasy im Weltraumkleid) oder bloß Space Gothic (gefällt mir, aber ich hätte da auch nichts gegen eine richtige Söldner- oder Militärkampagne), vor allem, weil ich das bisher noch nie gespielt habe über mehr als drei,vier Sitzungen (und das ist 25+ Jahre her).
Aber in meiner Gruppe findet sich niemand, der da große Lust zu hätte. Und ich recherchiere gerade was zu Köln um 1610 und bald zum Spansichen Vizekönigreich Mexiko. Für Balster und Raketen belibt da keine Zeit und Personal.