Du klingst nicht wie jemand, der Rollenspiel als gemeinsame Errungenschaft ansieht.
Hi,
gemeinsame Errungenschaft... Oh, ich sehe das Rollenspiel nicht ganz so im Paketdeal. Es gibt in meiner Ansicht Aspekte, die gemeinsam errungen werden, aber auch Dinge, die man selbst für sich erreicht. Zudem ist das diskutieren und erreichen von Schlüssen im Rollenspiel doch eine gemeinsame Aktivität, wo man Zusammen zu einem Ergebnis kommt, man beweißt sich sowohl alleine als auch durch das hin und her bouncen von Theorien. Fühlt sich schon gut an, wenn man ähnlich klug ist.
Wenn du deinen eigenen Stiefel durchziehst nur um deine "Fähigkeiten" zu beweisen und dein Ego aufzuwerten, kann dies nicht sonderlich gruppenspieltauglich sein.
Der Strohmann ist aber lieblos zusammen gekleistert, der hält doch keinen Regen aus.
Wenn ich meinen eigenen Stiefel durchziehe... das macht keinen Sinn, dann auch noch als Prämisse?
Fähigkeiten Beweisen und Ego aufwerten ist voll ok und geht hervorragend mit der gesamten Gruppe, wo hinterher alle lächeln und sagen "Jupps, wir wussten schon ab dem einen Moment da, dass du der Mörder bist". Der Spielleiter stolz ist und alle so "yeah". Klingt für mich Gruppentauglich.
Auch das Reizwort "Betrug" in dem Zusammenhang lässt mich dich sofort in eine Schublade stecken, verzeih wenn ich mich irre.
Das ist das Wort, was meinen Gefühlen in dem Bezug auf dieses Verhalten als Spieler am Besten Ausdruck verleiht, sorry für Reizungen, aber meine Emotion ist halt ein "Enttäuscht und Vertrauen missbraucht"-Artiges.
Anders ist das, wenn vorher klar gesagt wird, dass man einfach ein Deuten und zusammen Kreieren macht. Vielleicht kommt daher das Missverständnis? Da ist dann halt kein Ziel zu erreichen, sondern nur eine gemeinsame Geschichte zu bauen, ohne empirische Entdeckung und erratbares Gesamtbild. (vs konstruierbares Gesamtbild)
Aber ich rieche hier die Sorte SL: "Intelligenter Ego Patriarch", was zwar meist dem Anführeranspruch gerecht wird, aber sicher nicht das Wohl der ganzen Gruppe im Sinn hat.
Kausal etwas schwer nach zu vollziehen. Qualifiziert sich aber glaube ich als ad hominem.
Du riechst bei mir eine Sorte Spielleiter, während ich von mir als Spieler rede.
Nun bin ich unsicher, wie ich den Rest weiterdeuten soll.
Also, als Spieler ein InEgoPat zu sein heißt was genau?
Angreifen von anderen Entscheidungen, alles muss an mir vorbei, damit ich es für die Gruppe gut heiße. Entdeckungen Anderer werden, wenn bestätigt, als meine Ausgegeben und unwahrscheinliche Theorien harsch abgeschlagen?
Nah,
Als Spieler gehe ich lediglich gerne Hinweisen nach, trage Sie zusammen und brüte und grübel dann darüber - mal laut, mal still während andere ein Spotlight haben und ich in der Szene nicht vorkomme. Klar will ich klug aussehen und wirken, daran sehe ich nichts Falsches, irgendwie scheinen einige immer zu denken, dass das nur geht, wenn man Andere dabei runterdrückt.
Als Spielleiter ein InEgoPat zu sein heißt was genau?
Seinen Plot aufgebaut zu haben, überzeugt davon zu sein, dass er perfekt ist und den Spielern häufiger vorwerfen, dass Sie einfach zu dämlich sind, wenn Sie immer noch keinen der "klaren" Hinweise - am besten deutlich im Charakterspiel "perfekt" rüber gebracht - gefunden oder richtig gedeutet haben, obwohl der ausgearbeitete Plan mit dem Beziehungsmodell, welches klar im Kopf des InEgoPat existiert "perfekt" aufgebaut und konsistent ist.
Ja?
Joa ... ich versuche ein paar dieser Dinge, klar. Beziehungsmodelle, Andeutungen in Charakterspiel, ich breche sogar hier und da zusammen und sage "Ist euch bei dem Typen gerade nichts aufgefallen?" oder "Doch, vielleicht gibt es bei dem einen Haus auch noch eine Verbindung die ihr noch nicht ganz gesehen habt, ist aber auch schwer bisher.."
Dann halt nach den Sitzungen - bin ich nicht stolz drauf, rutscht mir aber raus.
Ich bin eigentlich eher voller Sorge und verängstigt, dass ich die Hinweise zu sehr versteckt habe, dass ich ein paar Stellen zum Suchen nicht genug betont habe und dass ich generell ziemlich versage als Auge der Gruppe in die Welt.
Irre ich mich da? Ich war selbst mal einer, deswegen neugierig ob man das auch selbst so sieht, wenn es der Fall ist.
I c what u did there :-D
Also der Satz impliziert, dass es eine etablierte Tatsache ist, dass ich ein InEgoPat bin und die einzige Frage ist, ob ich es auch so sehe.
Zählt das als Strohmann oder als loaded question? Oder ist eine Loaded Question nur eine Unterabteilung des Strohmanns? In meiner "common logical fallacies" Liste ist es jedenfalls extra aufgeführt.
Heißt es im deutschen eigentlich "geladen Frage"?
Naja, Du hast ein ",wenn es der Fall ist" noch hinten dran, aber mit der Implikation, dass ich das selbst nicht bemerkt, ist das glaube ich dennoch nicht ganz sauber. Muss man wohl jemand aus meiner Gruppe fragen.
Generell sind die aber bei weitem weniger diplomatisch und viel direkter als ich.
Ich hatte Sie mal gefragt - so ungeladen und ohne eine Antwort zu provozieren wie es mir möglich war - ob Sie es doof finden, wenn ich Sie nicht bei der Hand nehme und wie lange ich Sie suchen und grübeln lassen soll. Ihre Antwort war "Spinnst Du? Wir reden und lachen doch die ganze Zeit, machen Unsinn, wenn wir uns konzentrieren wollen und nicht mehr weiterkommen sagen wir Dir Bescheid."
So, 3 common logical fallacies später bin ich nun auch nicht weiser und habe mich quasi nur verteidigt. Irgendwie ... habe ich einen Punkt von Dir übersehen, etwas was Du klar sagen wolltest? Ne These oder Gegenthese? Angebotene Synthese?
Moment ... Egotripps sind nicht Gruppentauglich (bedingt wahr, kann sogar spannenden content produzieren - wenn es nicht überhand nimmt) ... Sieht man selbst, wenn man ein InEgoPat ist (Weiß nicht, entweder bin ich einer, oder ich erkenne es wohl nicht. Aber ich glaube, ein paar Leute wissen, dass Ihr Spielleiterstil hart und stark führend ist.)
Joa, ich glaube ich habe zu viel geschrieben. Sorry