Autor Thema: [Essay] Der Spielleiter  (Gelesen 63119 mal)

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Offline Issi

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Re: [Essay] Der Spielleiter
« Antwort #475 am: 2.10.2017 | 11:59 »
Zitat
Fraktion 1 mag es wie Issi: Der SL täuscht niemanden, er muss jederzeit alles vorher geplant haben oder es nachvollziehbar sein, warum etwas so ist (Quellenbuch 5 Seite 28 oben)
Nein, er muß nur wissen, wer den Mord begangen hat, sobald es einen Ermordeten gibt.
Und den soll er bitte nachträglich nicht mehr ändern. Von "jederzeit alles wissen", kann also keine Rede sein.

Zitat
Fraktion 2 mag es wie ich: Wir alle am Tisch wollen Spaß haben und dabei ist es unerheblich, ob der SL jetzt alles vorab geplant hat oder nachträglich den "Mörder" des Beispieles ändert, weil wir bei unseren Nachforschungen auf einen (für uns) viel wahrscheinlicheren Mörder gestoßen sind, der viel plausibler ist und den wir durch unser Ingame mehr Aufmerksamkeit/Leben/Herzblut verpasst haben.
Wenn das allen Spaß macht (Und die Spieler damit einverstanden sind), dann ist das auch OK.



Offline Nebula

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Re: [Essay] Der Spielleiter
« Antwort #476 am: 2.10.2017 | 12:00 »
Jederzeit alles Wissen heisst ja Beweise, wer war es wann,  mit welchem Gegenstand, wer hat geholfen, wer hat es gewußt...

Diese Fakten dürfen weder nachträglich eingebracht oder verändert werden oder habe ich dich jetzt die letzten 35 Seiten falsch verstanden?

Offline Nebula

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Re: [Essay] Der Spielleiter
« Antwort #477 am: 2.10.2017 | 12:03 »
Andere Frage:

habt ihr da nen Gruppenvertrag? Also vor der ersten Session kommt auf den Tisch:

hier wird vom SL nichts nachträglich improvisiert und verändert? oder wird das stillschweigend angenommen?

Ich kenne es nur so, daß der SL macht was er kann und wie er für sich und die Gruppe am meisten Spaß rausholt. Aber hier wird nicht aus dem Nähkästen geplaudert: Übrigends ich bescheisse beim Würfeln, daß es spannender wird und ich weiss eigentlich nie, wer der Mörder ist, überrascht mich  mit guten Ideen, vielleicht übernehme ich die dann...

Offline Greifenklause

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Re: [Essay] Der Spielleiter
« Antwort #478 am: 2.10.2017 | 12:03 »
@ Issi:

Oder ist dir nur das Kernfaktum ("Wer ist der Mörder") wichtig?
Und die anderen Nebenfakten dürfen eher nachträglich geändert werden?
Spielt Gnomberserker und Dachgaubenzorros

Offline Issi

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Re: [Essay] Der Spielleiter
« Antwort #479 am: 2.10.2017 | 12:05 »
Zitat
Und ich denke, ihr irrt euch auch in der Selbstwahrnehmung.
Mit selbstwahrnehung kann man sich immer nur selbst wahrnehmen. Nicht andere.

Zitat
Der Autor oder SL wirft doch eh eine Idee nach der anderen um.
Tue ich jetzt nicht. Der Fall bzw. der Mörder bleibt. (Kernplot)
Egal ob sie auf einem Papier steht oder im Kopf.
Aus Gründen der Fairness.

Zitat
(Annahme: Gehen wir der Einfachheit mal davon aus, es sei a) ein guter und b) ein netter SL)
Wenn mein Spielleiter nett ist, dann ändert er den Mörder bitte nicht mehr nachträglich und wenn, dann bitte nur als absolute super Ausnahme Notlösung.
Aber diese Diskussion hatten wir schon, brauchen wir deshalb nicht nochmal führen.

Offline Issi

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Re: [Essay] Der Spielleiter
« Antwort #480 am: 2.10.2017 | 12:08 »
@ Issi:

Oder ist dir nur das Kernfaktum ("Wer ist der Mörder") wichtig?
Und die anderen Nebenfakten dürfen eher nachträglich geändert werden?
Bingo!
(Zum Kernfaktum- gehört- "Wer war es wie,wann und warum?")

Ist der Mörder allein, kein Thema. -Hatte er noch Helfer wäre es auch nett wenn die feststehen würden.

Offline Nebula

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Re: [Essay] Der Spielleiter
« Antwort #481 am: 2.10.2017 | 12:13 »
darf ich fragen, welche Systeme du bespielst?

Offline Issi

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Re: [Essay] Der Spielleiter
« Antwort #482 am: 2.10.2017 | 12:15 »
Jederzeit alles Wissen heisst ja Beweise, wer war es wann,  mit welchem Gegenstand, wer hat geholfen, wer hat es gewußt...

Diese Fakten dürfen weder nachträglich eingebracht oder verändert werden oder habe ich dich jetzt die letzten 35 Seiten falsch verstanden?
Genau: Frau Weiß ist tot. Es war Baronin von Porz um 24 Uhr mit der Rohrzange im Kaminzimmer. Sie hat Frau Weiß ermordet, weil sie eifersüchtig auf sie war.
Denn Frau Weiß hat mit Direktor Grün ein Verhältnis. Und die Baronin war ebenfalls in Direktor Grün verliebt wurde aber zurückgewiesen.
Aus Rache über ihre verschmähte Liebe, wollte sie erst Frau Weiß ermorden und es dann Direktor grün in die Schuhe schieben.

Offline Issi

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Re: [Essay] Der Spielleiter
« Antwort #483 am: 2.10.2017 | 12:21 »
darf ich fragen, welche Systeme du bespielst?
Für solche Art von Ermittlungen?
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Offline Nebula

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Re: [Essay] Der Spielleiter
« Antwort #484 am: 2.10.2017 | 12:28 »
ne ich meinte, welches Lieblingssystem du hast.

Ok dann spielst du wohl mehrere Runden/Settings/One-Shots/Kampagnen ^^

Ich verstehe deinen Standpunkt und Sichtweise und ich sehe da jetzt auch keinen Grund dies zu bewerten solange jeder Spaß hat ist ja alles Bestens! Nur für den Spielleiter ist das schon eine besondere Herausforderung alles Hieb und Stichfest zu haben.

Offline bobibob bobsen

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Re: [Essay] Der Spielleiter
« Antwort #485 am: 2.10.2017 | 12:34 »
Zitat
Nur für den Spielleiter ist das schon eine besondere Herausforderung alles Hieb und Stichfest zu haben.

Genau das kann ich nicht durchgehend leisten und kenne auch keinen SL der das kann. Wenn ich mir vorgefertigte Abenteuer anschaue kommen mir da auch Zweifel.

Offline Issi

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Re: [Essay] Der Spielleiter
« Antwort #486 am: 2.10.2017 | 13:03 »
ne ich meinte, welches Lieblingssystem du hast.
Midgard 5

Zitat
Genau das kann ich nicht durchgehend leisten und kenne auch keinen SL der das kann. Wenn ich mir vorgefertigte Abenteuer anschaue kommen mir da auch Zweifel.
In vielen Vorgefertigten Abenteuern hat man ja meist irgendeinen Fall zu lösen.
Nicht nur -"finde den Mörder von Kamilla Klumbfuss!" sondern auch "Finde heraus warum alle Brunnen des Dorfes aufeinmal vergiftet sind!" oder "Was hat es mit der geisterhaften Gestalt auf sich, die immer um Mitternacht am Fenster erscheint?"oder "wie kann ich den "Kopflosen Reiter aufhalten, der ständig aus dem Totenreich zurückkehrt und Leute umbringt!"
Das alles sind ja mehr oder weniger Ermittlungen.
Für die das " Wer, tut was wie warum?" braucht man halt Antworten, damit die Spieler sie auch finden können.
Und ein wichtiger Vorteil des "Festen Bösewichts" ist mMn. dass man als Spieler von Anfang an einen bestimmten Gegenspieler hat.
Der Mörder von Kamilla Klumbfuss will nicht gefunden werden. Er will die Helden darin hindern dass sie ihn finden undzwar mit den Mitteln die ihm oder ihr zur Verfügung stehen.
Der Beschwörer des Kopflosen Reiters wird diesen vielleicht gezielt auf die Helden hetzen, wenn sie ihm drohen auf die Schliche zu kommen. usw......
Manchmal gibt es auch keinen konkreten Gegenspieler. Aber wenn es einen in Persona gibt, dann darf er auch strategisch, seinen Fähigkeiten entsprechend gegen die Gruppe handeln.
Das finde ich interessanter als jetzt immer nur gegen irgendwelche Monster zu kämpfen, die mich nur deshalb angreifen, weil sie gerade Hunger haben oder weil sie alles hassen was lebt.

Selbst schreiben, ist gar nicht so schwer wie man meint, ich mach das sehr gerne.
« Letzte Änderung: 2.10.2017 | 13:06 von Issi »

Offline Greifenklause

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Re: [Essay] Der Spielleiter
« Antwort #487 am: 2.10.2017 | 13:09 »
@ Issi:
Hier verzettelst du dich Issi.
Nehmen wir mal an, in einem Ermittlungsabenteuer, indem es auch um einen Mord geht, haben die Charaktere einen mächtigen Gegenspieler.
Ich muss diesen nicht ändern ("A ist böse und trachtet euch nach dem Tod. Er sabotiert eure Ermittlungen!"), nur weil ich einen Teilaspekt ändere ("A war der Mörder")

Das ist es ja, was ich meine:
Vielleicht fällt einem während des Abenteuers auf, dass dieses noch besser wäre, wenn A nur die graue Eminenz im Hintergrund, nicht aber der eigentliche Mörder ist.

EDIT:
Dadurch kriegt es dann noch mehr Tiefe als vorher.
Ebenso nehme ich mir die Frechheit raus, in einem Folgeabenteuer die Hintergründe des ersten Abenteuers zu beleuchten.
Auch wenn diese Hintergründe im ersten Abenteuer noch nicht ganz gesetzt waren.
Den Hintergrund des Mörders zu ergänzen ist nicht ganz das Gleiche wie den Mörder selbst zu wechseln, aber es geht in die gleiche Richtung.
« Letzte Änderung: 2.10.2017 | 13:13 von Greifenklause »
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Offline Issi

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Re: [Essay] Der Spielleiter
« Antwort #488 am: 2.10.2017 | 13:26 »
Zitat
@ Issi:
Hier verzettelst du dich Issi.
Nö, ich bin mir durchaus bewusst was schreibe.
Zitat
Nehmen wir mal an, in einem Ermittlungsabenteuer, indem es auch um einen Mord geht, haben die Charaktere einen mächtigen Gegenspieler.
Ich muss diesen nicht ändern ("A ist böse und trachtet euch nach dem Tod. Er sabotiert eure Ermittlungen!"), nur weil ich einen Teilaspekt ändere ("A war der Mörder")
Das waren nur Beispiele. Daran musst Du dich nicht im Detail aufhängen.
Egal wer der Mörder oder der Gegenspieler ist und wie er vorgeht-
Er will etwas anderes als die Helden. Beispiel:
Die Helden wollen den Bösen entlarven. Der Böse will nicht entlarvt werden.
Hier haben wir einen gesetzten Konflikt. Der sorgt für Spannung.
Der kleinwüchsige Gärtner der humpelt und halb blind ist, hat sicher andere Möglichkeiten seinen Willen durchzusetzen als der mächtige Vorstand der Magiergilde, der von allen geschätzt und geachtet wird.
Ein statischer Gegner, der nur darauf wartet gefunden zu werden. Oder ein Scheingegner der mich nur angreift, weil die Helden etwas Unterhaltung brachen und der Spielleiter seinen Mörder noch nicht festlegen und entlarvbar machen will, würden mich z.B gar nicht reizen.

Edit Tiefe kriege ich dadurch, dass die Leute die mich angreifen versteckt für die Graue Eminenz arbeiten. Oder dass sie eigene andere Intentionen haben mich anzugreifen.
« Letzte Änderung: 2.10.2017 | 13:29 von Issi »

Offline bobibob bobsen

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Re: [Essay] Der Spielleiter
« Antwort #489 am: 2.10.2017 | 13:29 »
Zitat
Nicht nur -"finde den Mörder von Kamilla Klumbfuss!" sondern auch "Finde heraus warum alle Brunnen des Dorfes aufeinmal vergiftet sind!" oder "Was hat es mit der geisterhaften Gestalt auf sich, die immer um Mitternacht am Fenster erscheint?"oder "wie kann ich den "Kopflosen Reiter aufhalten, der ständig aus dem Totenreich zurückkehrt und Leute umbringt!"
Das alles sind ja mehr oder weniger Ermittlungen.

Da kommen bei mir immer die Fragen auf: Warum Hat er Kamilla umgebracht, warum gerade jetzt und nicht schon vorher oder später, Ist das Motiv für mich nachvollziehbar, wie konnte es ihm gelingen seine Motive die ganze Zeit geheim zu halten etc. Nur wenn das alles logisch und nachvollziehbar erläutert wurde kann ich gut damit leben.
Tatsächlich finde ich aber meist so Sachen wie der Mörder wurde in seiner Jugend ganz schlimm von ihr gehänselt und nun ist mal gut und im Affekt hat er sie erschlagen.

oder
zum Kopflosen reiter stelle ich mir noch ganz viele Fragen: wieso kann nur er aus dem Totenreich zurückkommen, wenn er zurückkommen kann kann ich da vielleicht auch hinreisen, Warum kommt er gerade jetzt zurück, Ist das nicht eher eine aufgabe für die örtliche Religionsgemeinschaft, Was haben die Leute verbrochen das er sie ermordet, Kommen die vielleicht auch wieder aus dem Totenreich, etc.

Offline Greifenklause

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Re: [Essay] Der Spielleiter
« Antwort #490 am: 2.10.2017 | 13:37 »
Nö, ich bin mir durchaus bewusst was schreibe. Das waren nur Beispiele. Daran musst Du dich nicht im Detail aufhängen.
Egal wer der Mörder oder der Gegenspieler ist und wie er vorgeht-
Er will etwas anderes als die Helden. Beispiel:
Die Helden wollen den Bösen entlarven. Der Böse will nicht entlarvt werden.
Hier haben wir einen gesetzten Konflikt. Der sorgt für Spannung.
...
Nein, anscheinend nicht.... herrjeh....
in den meisten Abenteuern gibt es verschiedene Bösewichte. Und manche von denen haben was zu verbergen.
Beispiel:
Mafiosi A will seine Ambitionen in Port Aureol verbergen, als auch dass er beim Mord seine Finger im Spiel hat.
Politiker B will verbergen, dass er von A bestochen wurde.
Psychopath C erfreut sich am Leid anderer, lässt sich aber ungern in die Karten gucken.
Ehefrau D's Ehe ist eine Scharade. E ist mehrmals fremd gegangen und nimmt Drogen. Er schlägt auch seine Frau, das ist ihr peinlich.
E hätte auch was zu verbergen (s.o., außerdem wollte er A und B erpressen), ist aber das Mordopfer.

Bei niemandem von diesen ändere ich irgendetwas in ihren grundlegenden Verhaltensweisen. Ihre Motivitation gegen die Helden/Ermittler ändert sich kaum.
Das einzige, was ich ändere im späteren Verlauf des Abenteuer, ist, wer von den vieren der Mörder ist.
Dadurch ändern sich die "gesetzten Konflikte" aber kaum.

Er ist hier der Eindruck entstanden, die "Fraktion der rückwirkenden Änderer" würde immer gleich um 180° ändern.
Das ist aber eben nicht der Fall...
« Letzte Änderung: 2.10.2017 | 13:42 von Greifenklause »
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Offline Issi

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Re: [Essay] Der Spielleiter
« Antwort #491 am: 2.10.2017 | 13:44 »
Zitat
Da kommen bei mir immer die Fragen auf: Warum Hat er Kamilla umgebracht, warum gerade jetzt und nicht schon vorher oder später, Ist das Motiv für mich nachvollziehbar, wie konnte es ihm gelingen seine Motive die ganze Zeit geheim zu halten etc. Nur wenn das alles logisch und nachvollziehbar erläutert wurde kann ich gut damit leben.
Tatsächlich finde ich aber meist so Sachen wie der Mörder wurde in seiner Jugend ganz schlimm von ihr gehänselt und nun ist mal gut und im Affekt hat er sie erschlagen.
Klar- dann braucht es einen guten Affekt. Vielleicht hat das Opfer mutwillig etwas zerstört was dem Mörder ganz wichtig war. Vielleicht seinen einzigen Freund, ein Tier, oder irgendwas anderes was ihn unsagbar wütend gemacht hat..

Zitat
zum Kopflosen reiter stelle ich mir noch ganz viele Fragen: wieso kann nur er aus dem Totenreich zurückkommen, wenn er zurückkommen kann kann ich da vielleicht auch hinreisen, Warum kommt er gerade jetzt zurück, Ist das nicht eher eine aufgabe für die örtliche Religionsgemeinschaft, Was haben die Leute verbrochen das er sie ermordet, Kommen die vielleicht auch wieder aus dem Totenreich, etc.
Genau das sind Fragen, die sich die Detektive auch stellen würden.
Eine Frage die nur in den wenigsten Abenteuern gut beantwortet wird, ist mMn. die warum sich gerade die Helden damit befassen sollen und nicht jemand anderes.
Oft ist Geld die Antwort. Sie haben den Fall angenommen, und hoffen auf eine Belohnung wenn sie ihn lösen. Es könnte natürlich auch Mitgefühl oder persönliche Verpflichtung sein: "Als Diener der Götter ist es meine Aufgabe- Licht ins Dunkel zu bringen...oder das Böse zu besiegen "oder oder.
Und ja das Klischee von der Obrigkeit die nichts drauf hat und Hilfe von echten Helden braucht, gibt es natürlich auch.

Offline Issi

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Re: [Essay] Der Spielleiter
« Antwort #492 am: 2.10.2017 | 13:51 »
Zitat
Bei niemandem von diesen ändere ich irgendetwas in ihren grundlegenden Verhaltensweisen. Ihre Motivitation gegen die Helden/Ermittler ändert sich kaum.
Das halte ich nicht für zutreffend, Sorry. -
Zitat
Das einzige, was ich ändere im späteren Verlauf des Abenteuer, ist, wer von den vieren der Mörder ist.
Dadurch ändern sich die "gesetzten Konflikte" aber kaum.
Der Konflikt zwischen Gruppe und Gegner entsteht allein dadurch, dass die Täter nicht entlarvt werden wollen.
Und was machen die Helden?- Das was die Täter nicht wollen,nämlich  ihnen auf die Schliche kommen.
Und das macht ihnen vielleicht Angst oder Wut oder Beides.
Wenn sich die Schlinge um ihren Hals immer weiter zuzieht werden sie dem gegenüber wohl kaum gleichgültig sein.
Vielleicht werden sie die Spur versuchen von sich auf jemand anderes zu lenken, vielleicht werden sie die Helden versuchen zu behindern, vielleicht auch versuchen Beweise zu vernichten oder Zeugen. Vielleicht werden sie versuchen zu fliehen. Egal was es ist, sie werden idR. nicht brav und gleichgültig statisch darauf warten, bis sie gefasst werden.

Edit. Mir ist natürlich klar, sich die Gegner in nicht wenigen Kauf- Abenteuern rein statisch verhalten. Das ist dann eher wie eine Schnitzeljagd. Und am Ende hockt dann brav der Gegner am Ziel und lässt sich (nach dem Endkampf töten oder festnehmen. Dabei könnte es genausogut auch ein Schnitzel sein. ~;D
« Letzte Änderung: 2.10.2017 | 14:05 von Issi »

Offline Greifenklause

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Re: [Essay] Der Spielleiter
« Antwort #493 am: 2.10.2017 | 14:36 »
Das halte ich nicht für zutreffend, Sorry. - Der Konflikt zwischen Gruppe und Gegner entsteht allein dadurch, dass die Täter nicht entlarvt werden wollen.
Und was machen die Helden?- Das was die Täter nicht wollen,nämlich  ihnen auf die Schliche kommen.
Und das macht ihnen vielleicht Angst oder Wut oder Beides.
Wenn sich die Schlinge um ihren Hals immer weiter zuzieht werden sie dem gegenüber wohl kaum gleichgültig sein.
Vielleicht werden sie die Spur versuchen von sich auf jemand anderes zu lenken, vielleicht werden sie die Helden versuchen zu behindern, vielleicht auch versuchen Beweise zu vernichten oder Zeugen. Vielleicht werden sie versuchen zu fliehen. Egal was es ist, sie werden idR. nicht brav und gleichgültig statisch darauf warten, bis sie gefasst werden....

Ja, eben, natürlich reagieren A-D, natürlich wollen die nicht, dass ihr persönliches Geheimnis aufgedeckt wird. Das schrieb ich ja gerade.
Aber, wer von diesen vieren der tatsächliche Mörder ist, ist dabei sekundär.
Bis zum Zeitpunkt X des Abenteuers ist es vielleicht sogar vollkommen unbedeutend.
Dann - keine Frage - muss ich mich entscheiden, weil mit zunehmender Handlungsdauer der Aspekt "X (also: A, B, C oder D) ist der Mörder" immer wahrscheinlicher von A, B, C oder D als Pfand eingesetzt wird.
Aber eben erst dann.
Das kann uU erst in der Mitte des Abenteuers der Fall sein. UU auch erst kurz vorm Showdown.
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Offline Issi

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Re: [Essay] Der Spielleiter
« Antwort #494 am: 2.10.2017 | 14:43 »
Zitat
Ja, eben, natürlich reagieren A-D, natürlich wollen die nicht, dass ihr persönliches Geheimnis aufgedeckt wird. Das schrieb ich ja gerade.
Aber, wer von diesen vieren der tatsächliche Mörder ist, ist dabei sekundär.
Sehe ich anders. Denn wenn ich eine Partei davon zu Beginn töte oder auch zwei Partein. Dann legst Du den Mörder vermutlich auf die Parteien die noch leben, damit das Abenteuer noch länger dauert.
Und das würde ich (Für meine Art zu spielen) nicht fair finden.

Eine aus deiner Sicht möglichst gute Story bauen ist auch ein Schwerpunkt Aber ein anderer als Knobeln.
« Letzte Änderung: 2.10.2017 | 14:47 von Issi »

alexandro

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Re: [Essay] Der Spielleiter
« Antwort #495 am: 2.10.2017 | 14:47 »
Sehe ich anders. Denn wenn ich eine Partei davon zu Beginn töte oder auch zwei Partein. Dann legst Du den Mörder vermutlich auf die Parteien die noch leben, damit das Abenteuer noch länger dauert.

Nicht notwendigerweise. Für die Länge des Abenteuers ist es unerheblich, ob der Mörder noch lebt oder nicht.

Sieht man umgekehrt auch oft, wenn Vorbereitungs-Abenteuer in Sackgassen laufen, weil Spieler tendenziell eher nicht Tote verdächtigen und die verfügbaren Hinweise entsprechend anders interpretieren.

« Letzte Änderung: 2.10.2017 | 14:52 von alexandro »

Offline Issi

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Re: [Essay] Der Spielleiter
« Antwort #496 am: 2.10.2017 | 14:59 »
Zitat
Nicht notwendigerweise. Für die Länge des Abenteuers ist es unerheblich, ob der Mörder noch lebt oder nicht.
Das kommt ganz auf den Fall an. Wenn Du z.B.  noch einen fetten Showdown mit dem Mörder geplant hattest (z.B. Er will noch ein Attentat auf den König verüben), wenn es im Plot darum geht noch weitere Morde zu verhindern oder um eine bestimmte Person vor dem Mörder zu schützen, dann ist es ganz und gar nicht egal.

Wenn der Mörder keine weiteren Pläne hatte und dann tot ist, schön. Dann ermitteln die Helden halt ohne Gegenspieler , bzw. nur mit Scheingegenspielern die sie wegen anderen Dingen angreifen.
Konsequenterweise ersetzt das dann den alten Plot. bzw.  lässt ihn nebenher laufen.

alexandro

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Re: [Essay] Der Spielleiter
« Antwort #497 am: 2.10.2017 | 15:06 »
Das kommt ganz auf den Fall an. Wenn Du z.B.  noch einen fetten Showdown mit dem Mörder geplant hattest (z.B. Er will noch ein Attentat auf den König verüben), wenn es im Plot darum geht noch weitere Morde zu verhindern oder um eine bestimmte Person vor dem Mörder zu schützen, dann ist es ganz und gar nicht egal.

Wenn der Mörder keine weiteren Pläne hatte und dann tot ist, schön. Dann ermitteln die Helden halt ohne Gegenspieler , bzw. nur mit Scheingegenspielern die sie wegen anderen Dingen angreifen.
Konsequenterweise ersetzt das dann den alten Plot. bzw.  lässt ihn nebenher laufen.

Soweit zu planen ist sowieso ein Fehler - egal ob man mit vorbereitetem Plot spielt oder nicht - und nur wenige Schritte von Railroading entfernt.

Offline Issi

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Re: [Essay] Der Spielleiter
« Antwort #498 am: 2.10.2017 | 15:11 »
Soweit zu planen ist sowieso ein Fehler - egal ob man mit vorbereitetem Plot spielt oder nicht - und nur wenige Schritte von Railroading entfernt.
Das ist nicht zutreffend.
Wenn ich einen Attentäter setze und der hat den Plan den König zu töten. Dann ist das sein Plan (NSC-Plan).
Und das Ziel der Helden ihn aufzuhalten. Es ist spannend ob sie ihn identifizieren und rechtzeitig aufhalten können, bevor er die Tat begeht.
Das heißt nicht, dass er zwingend die Tat bis zum Ende bringen muß. Es ist nur sein Plan. Wenn sie ihn vorher schnappen auch gut.
Railroading wäre es nur dann wenn der Spielleiter manipuliert, damit der Attentäter bis zum Ende nicht gefasst werden kann. Das tut er mMn. auch indem er den Mörder extra nicht festlegt.
Denn nur was sicher festgelegt ist kann auch entlarvt werden.
Railroading sehe ich eher im Nichtfestlegen.

Edit. NSC-Plan ist nicht SL-Plan.
Bösewichte bzw. Gegenspieler haben ihre Motive, Intentionen und Pläne.
Um die geht es mir.

Railroading wäre: "Und am Ende soll jemand ein Attentat auf den König verüben. Wer von den möglichen Verdächtigen oder Unverdächtigen ist eigentlich egal. Ich lasse die Helden einfach eine Weile sinnlos durch die Gegend eiern und Ermittlungen anstellen. Und am Ende des Abenteuers suche ich mir dann einen passenden aus(am besten einen mit dem sie nie gerechnet haben) und der nimmt dann den Platz des Attentäters ein. Bravo!" ~;D
« Letzte Änderung: 2.10.2017 | 15:24 von Issi »

Offline Greifenklause

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Re: [Essay] Der Spielleiter
« Antwort #499 am: 2.10.2017 | 15:26 »
@ Issi:
Nimm doch bitte meinen Sachverhalt, ohne ihn abzuändern. Da funktioniert die Methode.

Dass sie in anderen Sachverhalten unter Umständen nicht gut oder auch gar nicht funktioniert, bezweifel ich nicht.

Es gibt Bösewichts-Konstellationen bzw Szenarios, das ist es bis zum Zeitpunkt X für das Verhalten dieser Bösewichte nahezu unerheblich, wer tatsächlich der Mörder ist. Das habe ich versucht oben darzustellen. (Szenario-Gruppe A)

Ich habe nicht behauptet, dass man in jedem Szenario ohne Probleme den Mörder nachträglich ändern könnte. Daher bringt es überhaupt nichts, wenn du mir Szenarios nennst, wo es nicht funktioniert. Gar nichts. Denn deren Existenz bezweifel ich nicht. (Szenario-Gruppe B)
« Letzte Änderung: 2.10.2017 | 15:29 von Greifenklause »
Spielt Gnomberserker und Dachgaubenzorros