Konkret – der Anteil der über Barsortimenter (und das bedeutet wohl zu 90% AMAZON) verkauften Bücher steigt, während der Anteil der Händler abnimmt. Da Barsortimetner neben sehr hohen Rabatten auch eklig lange Zahlungsziele haben, ist das ein Problem.
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Meine persönlichen Meinung nach, darf man aber die Händler nicht links liegen lassen. Da einen Spagat zu schaffen ist eines der nächsten Themen.
Dazu kann ich auch ein bißchen was sagen:
Ich hab mit ein paar (größeren) Einzelhändlern gesprochen. Und obwohl sie im Detail und in den Zukunftsaussichten unterschiedlicher Meinung waren, so waren sie doch darin übereinstimmend, dass Crowdfunding-Projekte für sie ein riesen Problem sind.
Denn: Im Gegensatz zum produzierenden Verlag (der über das CF sicherstellen kann, dass das CF keine Minusrechnung wird) weiß der Händler nicht, ob das CF die Interessenten komplett abgeschöpft hat oder ob da noch was geht. Das heißt: Effektiv wird mit CF-Projekten von Verlagen, die prinzipiell nicht darauf angewiesen sein müssen, das Risiko nicht auf den Endkunden, sondern auf den Händler übertragen.
Und ja: Es gibt Händler (auch größere), die fühlen sich von den RSP-Verlagen vernachlässigt.
Und ja: Da ist ein nicht unerheblicher Leidensdruck da. (Und man sieht den Ausbau des Online-Angebots und anderer Strategien die Kunden direkt an den Verlag zu binden wie das Ulisses sehr deutlich betreibt, da sehr kritisch.)
@
Amazon:
Mir wäre ja am liebsten, wenn die deutschen Rollenspielverlage kartell-mäßig beschließen würden: Den Laden beliefern wir nicht mehr!
Ich hab aber keine Ahnung, ob das von der Lieferkette her überhaupt machbar ist. Ich mein: Die Sachen mit ISBN-Nummer kann jeder normale Buchladen bestellen. Da fallen dann auch keine (z.B. für Österreich) horrende Versandkosten an.
Wobei das sicher auch ne Bewusstseinsfrage ist. Vielen ist einfach nicht klar genug, dass ihre Bequemlichkeit, denn das ist meist der Grund für Buchbestellungen bei amazon, dafür sorgt, dass der Einzelhandel (und nicht nur der) Schwierigkeiten bekommt und ggf. Läden schließen müssen.
Ich hab auch schon Rollenspielzeug bei amazon gekauft. Das waren allerdings ausschließlich englische Sachen, die deutlich verbilligt waren und die ich sonst nicht gekauft hätte (13th Age GRW und D&D 5 Starterbox). Englischen Kram kaufe ich, soweit Roland die Sachen, die ich will, besorgen kann, beim Sphärenmeister. Nicht zuletzt deswegen, weil er am Bits-&-Mortar-Programm teilnimmt und ich oft das PDF dazu erhalten kann. Deutsche Sachen hole ich immer im FLGS. Nicht nur, weil der sehr gut aufgestellt ist, sondern auch, weil die Buchpreisbindung dafür sorgt, dass ich gar nicht schauen muss, ob es die Sachen irgendwo günstiger gibt. Ausnahmen (Direktbestellung) mache ich bloß bei ganz kleinen Verlagen (System Matters & RuneQuest Gesellschaft) und da auch nur zum Teil.
Gebrauchte Sachen: Meist Foren (weil die viel besser aufgestellt sind in Bezug auf das, was mich interessiert als z.B. ebay).