Irgendwie bekomme ich durch die Diskussion das Gefühl, dass das Drama in bezug auf Rollenspiel, eine ziemlich banale Kiste ist.
Daher interessiert mich vor allem, wieso DRAMA so bedeutend in der RPG-Debatte werden konnte.
Banal sehe ich letztlich so nicht, gerade, weil es so viele Facetten und Interpretationen hat und diese zusätzlich noch innerhalb des Spielstils eigentlich rein geschmacksbestimmt ist und über die oft beteiligte emotionale Brücke dem einen oder anderen auch noch persönlich ans Gemüt geht.
Und wenn dann noch jemand seine Interpretation durchpeitschen will, gibt es also richtig Stress.
Was ich schon alles als "Drama" oder "dramatic play" in irgendeiner Form bezeichnet gelesen/gehört habe:
a) persönliches DilemmaAUSspielen/Narrativismus: Wir haben eine kritische charakterprägende Krise und das wird dann neutral erkundet.
b) persönliche Dilemmas/Katastrophen anhäufen/ ins Extrem treiben - oft auch ohne das eine "natürliche" positive Lösung noch denkbar wäre."misery porn"
c) allgemein eine Anhäufung oder extreme Zuspitzung von Notsituationen, oft um dann auf den einen, eigentlich unmöglichen heldenhaften Erlösungsakt zuzusteuern, aber nicht unbedingt auf ein persönliches/moralisches/emotionales Problem anzielend.
"Epic play"
d) emotionales internes Barbiespiel Es wird gar keine Lösung gewüscht, sondern nur eine intensive, teils besser auch von den Mitspielern unberührte emotionale Innenbetrachtung oder aber auch Ausspielen/Darstellung selbiger mit den Mitspielern als Publikum des inneren Monologs
e) die persönliche Heldenreise,also ungefähr "epic play" mit starkem "ich"-Fokus
f) Ein Events, welches eine Geschichte erzeugt, welche dramatischen Kriterien nach der Literaturdefinition entspricht.
Regeln wirken dabei oft störend, weil sie manche Konflikte bzw. deren Lösung einfach zu einem Rätsel oder Arbeit machen, welche lösungsorientiert und am besten daher umindest emotionskontrolliert arbeitet (Die Aussichtsplattform stürzt ab - A: Oh Gott, rette ich jetzt meine Mutter, meine Verlobte oder meine Neffen? B: Massfeatherfall!) und damit dem Dramabedürfnis gerade entgegensteht. Dazu zeichnen sich viele dieser Formen durch extreme Zufälle oder auch Beugungen der (nominellen Spielwelt-)realität aus, und auch das gibt dann ggf Stress. In einem Gruppenspiel sind eben nciht alle Leute immer gleichzeitig ähnlich emotional involviert und dann komemn wir zu Situationen wie oben zwischen A udn B, wo A vielleicht schon (innerlich) an einem familiären Loyalitätsproblem knabbert und diese Szene als Kulmination selbens sieht und B als Außenstehender eben Leute rettet und das ggf. als seinem Konflikt zwischen Anonymitäts-/Maskeradebedürfnissen und Verpflichtungsggefühl zum Einsatz fürs Gute sieht