Autor Thema: ...und ein Spieler vergeigt's  (Gelesen 10792 mal)

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Offline Vasant

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...und ein Spieler vergeigt's
« am: 23.10.2017 | 13:17 »
Liebes Dr. Tanelorn-Team,
die Situation kam in letzter Zeit öfter mal auf: Die Spieler haben sich zusammen auf irgendwas geeinigt und ein Spieler schießt quer.
Aktuelle Beispiele: Im Piratensetting einigt man sich drauf, sich zu ergeben, um mit dem Leben davonzukommen. Und ein Spieler so: "Ich will dann aber noch auf wen schießen / mich wehren / beleidigen".
Im viktorianischen Setting: Die Spieler wollen einer Geheimgesellschaft beitreten. Sie hatten in Vergangenheit ein bisschen Meinungsverschiedenheiten mit denen, arbeiten nun aber mit ihnen zusammen. Alle Spieler erzählen, was das doch für doofe Missverständnisse waren, schwören ihre Treue, etc. Und ein Spieler so: "Also meine Schwester arbeitet übrigens für <verfeindete Geheimgesellschaft> und an Ihrer Stelle würd ich uns ja nicht trauen".
Die innerweltliche Konsequenz wäre also: Okay, dann läufst du jetzt über die Planke, kommst ins Gefängnis, wirst nicht aufgenommen. Du bist also aus der Gruppe raus. Mach dir mal n neuen Charakter.
Als SL biege ich dann natürlich herum, damit das dann doch alles klappt. Und danach darf ich mir dann von genau den Spielern anhören "höhö, war ja mega unlogisch und so, dass die das trotzdem gemacht haben, die sind ja voll dumm..."
Wie würdet ihr so etwas lösen? Nebeninfo: Das sind auch gar keine Charakternachteile, die da angespielt werden. Es kommt nicht mal ein "mein Charakter ist eben so" oder "ich dachte, damit könnte man jetzt voll cool die Story in Richtung soundso lenken". Die Spieler sind eben so.
Danke schon mal!

Luxferre

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Re: ...und ein Spieler vergeigt's
« Antwort #1 am: 23.10.2017 | 13:23 »
Exempel. Einmal. Reicht !

Offline KhornedBeef

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Re: ...und ein Spieler vergeigt's
« Antwort #2 am: 23.10.2017 | 13:23 »
Sei mal nicht so nachsichtig, ein bisschen Integrität müssen Größen deiner Kampagne schon haben :)
Standardantwort wäre erstmal "Äh, sicher dass das jetzt so passiert??"
Ist denn die Begründung bewiesenermaßen "bessere Story" oder vermutest du das nur? Falls ja, ok, roll with it. Charaktertod durch Narretei gehört zur besseren Story, aber du kannst immer erstmal mit Festnahme reagieren, und gewissermaßen ein "ausbügeln" des Fehlers ermöglichen, nachdem der Charakter Gelegenheit hatte zu büßen (und sich zu entwickeln).

Edit: also was Luxferre sagt, aber eben Exempel am Charakter (bessere Story ne?) statt Entfernen des Spielers aus dem Spiel. Es sei denn er sagt selbst dass er jetzt epic sterben und neugenerieren möchte.
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Eulenspiegel

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Re: ...und ein Spieler vergeigt's
« Antwort #3 am: 23.10.2017 | 13:28 »
Aktuelle Beispiele: Im Piratensetting einigt man sich drauf, sich zu ergeben, um mit dem Leben davonzukommen. Und ein Spieler so: "Ich will dann aber noch auf wen schießen / mich wehren / beleidigen".
Dann kämpft der Einzelne gegen den Gegner und die Anderen ergeben sich. Wo ist das Problem?

Zitat
Im viktorianischen Setting: Die Spieler wollen einer Geheimgesellschaft beitreten. Sie hatten in Vergangenheit ein bisschen Meinungsverschiedenheiten mit denen, arbeiten nun aber mit ihnen zusammen. Alle Spieler erzählen, was das doch für doofe Missverständnisse waren, schwören ihre Treue, etc. Und ein Spieler so: "Also meine Schwester arbeitet übrigens für <verfeindete Geheimgesellschaft> und an Ihrer Stelle würd ich uns ja nicht trauen".
Die innerweltliche Konsequenz wäre also: Okay, dann läufst du jetzt über die Planke, kommst ins Gefängnis, wirst nicht aufgenommen. Du bist also aus der Gruppe raus. Mach dir mal n neuen Charakter.
1. Hey, der verrät, dass seine Schwester für eine gegnerische Geheimgesellschaft arbeitet. Vielleicht können wir ihn ja benutzen, um darüber Informationen über die gegnerische Geheimgesellschaft zu erlangen: Die Schwester erzählt ihrem Bruder ein paar Insider-Informationen und der Bruder erzählt uns ein paar Insider-Informationen.

Klar, der Bruder wird niemals vollkommen vertrauensvoll, da er ja auch seiner Schwester etwas erzählen könnte. Aber er könnte extrem nützlich sein. Nehmen wir ihn also in einem der niedrigen Ränge auf, wo er für uns arbeiten kann, aber nicht zuviel Geheiminformationen bekommt.

2. Selbst, wenn der SC nicht aufgenommen wird: Er ist wahrscheinlich immernoch mit den anderen SCs, die in der Geheimgesellschaft sind, befreundet. Dann kann er ja als Externer engagiert werden. In unserer Runde ist es auch üblich, dass die SCs in unterschiedlichen Geheimgesellschaften sind, aber dennoch zusammenarbeiten.

3. Notfalls sagt man dem Spieler OT: "Wenn du das jetzt durchziehst, ist dein SC aus dem Spiel und du musst dir einen neuen SC machen."

Offline Ifram

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Re: ...und ein Spieler vergeigt's
« Antwort #4 am: 23.10.2017 | 13:29 »
Lies der Gruppe vor, was Du uns geschrieben hast. Kündige an, künftig innerweltliche Konsequenzen durchzuziehen, weil dass nun mal Dein bevorzugter Stil und Dir wichtig ist. Du hast was vorbereitet und jemand haut es achtlos kaputt findest Du nämlich doof für Dich. Frage nach alternativen Ideen der Gruppe, wie künftig alle am Spieltisch zufrieden sind.
Versucht eine gemeinsame Lösung zu finden. Rechne damit, dass Du was anderes willst als die anderen. Überlege Dir daher vorher, auf welche Konzessionen Du bereit bist einzugehen.
Viel Erfolg und es geht vielen in Deinem Alter so,
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Offline DaveInc

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Re: ...und ein Spieler vergeigt's
« Antwort #5 am: 23.10.2017 | 13:32 »
Schwer ... also in unserer SW Runde war mal so ein Fall. Wir haben zwar öfters mit dem entsprechend handelnden Spieler geredet - was Teilweise Intervention-Charakter hatte - der Spieler hat sich aber nicht geändert und ging dann auch, mehr oder weniger, von selbst ...

Heute denke ich aber, man hätte damit anders umgehen sollen. Persönlich würde ich einfach Alles recht hart ausspielen und die Gruppe wipen lassen. Aus Fehlern lernt man ^^
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Offline Boba Fett

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Re: ...und ein Spieler vergeigt's
« Antwort #6 am: 23.10.2017 | 13:38 »
Erklär den Spielern den Sachverhalt und frag sie, ob sie lieber Looney Toons Rollenspiel haben möchten oder Rollenspiel, bei den Handlungen auch Konsequenzen haben.
Im ersten Fall vermittle ihnen einen neuen Spielleiter und im zweiten Fall sei zukünftig einfach konsequent.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Supersöldner

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Re: ...und ein Spieler vergeigt's
« Antwort #7 am: 23.10.2017 | 13:47 »
Tod .

Offline Fezzik

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Re: ...und ein Spieler vergeigt's
« Antwort #8 am: 23.10.2017 | 14:03 »
Für gewöhnlich frage ich bei solchen Äußerungen nochmal direkt nach ob das ernst gemeint war, damit der Spieler noch die Chance hat zu bremsen, danach kommen dann die innerweltlichen Konsequenzen, bis hin zum Charaktertod.
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Offline Quaint

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Re: ...und ein Spieler vergeigt's
« Antwort #9 am: 23.10.2017 | 14:09 »
Liebes Dr. Tanelorn-Team,
die Situation kam in letzter Zeit öfter mal auf: Die Spieler haben sich zusammen auf irgendwas geeinigt und ein Spieler schießt quer.
Aktuelle Beispiele: Im Piratensetting einigt man sich drauf, sich zu ergeben, um mit dem Leben davonzukommen. Und ein Spieler so: "Ich will dann aber noch auf wen schießen / mich wehren / beleidigen".
Willst du das wirklich? Zaunpfahl-Wink, andere Spieler angucken ob die auch mal was dazu sagen. Wenn er wirklich will und die anderen ihn nicht stoppen: Kampf hart durchziehen, vermutlich alle tot, danach Diskussion über solches Verhalten in der Gruppe anstoßen, dann ggf. was anderes spielen oder gar einen Retcon anbieten (also genau da ansetzen, bevor der eine es versaut hat).
Das ist ja nicht nur so, dass er dich als SL in Schwierigkeiten bringt, sondern er hält sich auch nicht an den Gruppenkonsens. Daher hat eigentlich jeder Grund, pisst auf ihn zu sein. Nur bisher hast du dieses fragwürdige Verhalten halt als SL noch einigermaßen abgefedert (und damit indirekt gefördert). Auf Dauer ist das aber keine Lösung.
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Deep_Impact

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Re: ...und ein Spieler vergeigt's
« Antwort #10 am: 23.10.2017 | 14:11 »
Einfach eine realistische Umwelt erdenken. Konsequent handeln, ganz ohne den Gedanken, dass das gerade jemand in den Story-Verlauf grätscht.

Wenn jemand auf die Piraten schießen will, wehren die sich natürlich. Beleidigt er, haben die entweder erst Verständnis oder reagieren halt beleidigt. Jemanden mal die Finger zu brechen sorgt schnell für Ruhe. Nur drauf achten, dass man nicht unfair wird. Einem Charakter ein Bein abzuhacken wirkt dann vielleicht etwas over the top, wenn die Konsequenz nicht angekündigt war.

Aber in NPC zu drohen und dann auch umzusetzen, ist okay. Das ist im Prinzip die innerweltliche Version von "Wollt ihr das wirklich machen?".

Eulenspiegel

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Re: ...und ein Spieler vergeigt's
« Antwort #11 am: 23.10.2017 | 14:19 »
Vielleicht sollte vorher auch nochmal das Genre klar kommuniziert werden? Will man das klassischen Mantel&Degen Piratengenre? Oder will man eher ein historisches Piratensetting? Oder soll es ein düsteres Piratensetting mit Horror-Einschlag sein?

Je nachdem verhalten sich NSCs natürlich auch anders.

Wenn bei uns unterschiedliche Vorstellungen aufeinanderprasseln, hilft es häufig, 1-2 Filme als Beispiele zu benennen. Dann wissen die Spieler anschließend ungefähr, welches Feeling angestrebt ist. Notfalls macht man einen Filmabend und schaut sich die Filme gemeinsam an.

Offline Kampfwurst

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Re: ...und ein Spieler vergeigt's
« Antwort #12 am: 23.10.2017 | 14:28 »
Einmal kann jeder mal eine dämliche Idee haben. Hab ich weiß Gott selber schon hinbekommen. Nur wenn es zur Dauertaktik wird quer zu schlagen, dann wird es problematisch.

Dann kommt es natürlich darauf an, was dein Ziel ist. Willst du mit der gleichen Gruppe spielen und die Aktionen aller, auch des Problemspielers kohärenter machen? Dann sprich es an, wenn es nochmal vorkommt. Lass alle Spieler mit gucken, und wenn jemand was macht, was so extrem gegen die Interessen aller Spieler geht, dann haben sie das Recht und die Pflicht da was zu sagen. Gib ihnen dazu auch offen die Erlaubnis in so einer Situation was zu sagen, sonst haben sie ggf. das Gefühl, dass es in dem Moment deine Pflicht als SL ist das zu regeln, und sie sich deswegen zurückhalten.

Insbesondere ist vielleicht auch Ursachenforschung wichtig. In einer Runde in der ich Spiele ist ein Spieler, der auch gerne mal seltsame Alleingänge macht, und der Spieler hat schlicht keine Ahnung vom Setting (oder seinem Charakter), und weigert sich beharrlich mal Settinginformationen oder Charakterblatt zu lesen. Wenn allen anderen klar ist, dass das in dem Moment eine dämliche Idee ist, ihm aber nicht, dann hat er vielleicht weder Setting noch Situation ernsthaft verstanden. Vielleicht will er das auch nicht und will eigentlich was anderes spielen.

Die Idee mit "dann lass die Spielwelt angemessen auf ihn reagieren" ist zwar durchaus eine stimmige, leider weiß ich aber aus Erfahrung, dass das leider oft genug auch nicht hilft. Das sind dann eben die fiesen Schurken, die dem Charakter eine auswischen wollen, und der Spieler wird noch schlimmer. Lieber einmal offen ansprechen und alle auf den gleichen Nenner bringen.

Offline Anro

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Re: ...und ein Spieler vergeigt's
« Antwort #13 am: 23.10.2017 | 14:28 »
Tatsächlich habe ich mir angewöhnt bei Dingen, bei denen ich nicht weiß, wie der Charakter das plant zwei Fragen zu stellen:

1. An den Spieler "Was versuchst Du damit zu bewirken?" - ergo "hat er einen Plan, der entweder wegen meiner Beschreibung oder meinem beschränkten Verständnis keinen Sinn macht?"
2. An die anderen Spieler gerichtet "Was glaubt ihr, wie die nun reagieren? Ich gehe von folgendem Rahmen aus:"

Die zweite Frage meist sogar so, dass ich bitte  mir zu whispern, um frei und sanktionslos auch böse Dinge vorzuschlagen. Bei meiner Runde geht das überraschend gut. Durch das Vote ist dann mein Gewissen reiner.
Ich kann immer noch etwas mehr Entscheiden, weil die Stimmen der anderen im Normalfall nicht bekannt sind.

Wenn kein Mißverständnis besteht, dann ist das "Suicide by cop"-Situationen. Passiert dann halt.

Offline Derjayger

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Re: ...und ein Spieler vergeigt's
« Antwort #14 am: 23.10.2017 | 14:32 »
1. Solche Eskalationen können lustig sein. Wenn ich damit als SL nicht umgehen kann (bei den Piraten wüsste ich nicht weiter), siehe 2.

2a. Ich sage am Tisch: Prämisse ist, dass die Chars die Gruppe nicht dauerhaft verlassen können, weil die Spieler ja an einem Tisch sitzen bleiben wollen. Wenn also ein Spieler querschießt und sich mit einem anderen anlegt, höre ich mir als SL je. 1-2 Argumente an und beende dann die Diskussion, ggf. würfelt man es mit Überzeugungswürfen (z.B. ein SC gegen drei andere, ist entsprechend schwer) aus. Das Ergebnis ist bindend.

2b. "Sorry, damit kann ich gerade gar nichts anfangen, könntest Du nicht etwas anderes machen?"

---

Arnos Tipps über mir finde ich super!

---

Einen TPK durchzuziehen und danach zu diskutieren finde ich ziemlich dämlich, sorry. Das hat mit Spaß nichts zu tun, sondern mehr mit "hehe guck mal, ich sitze am längeren Hebel du Trottel". V.a. weil der Spieler (und ggf. der SL) dann der Buhmann in der Gruppe ist ("na toll, vielen dank, jetzt kann ich mir wegen dir nen neuen Char bauen"). Die Diskussion wird auch so laufen: "ICH hab gleich gesagt dass das eine Scheißidee ist, aber du wolltest ja trotzdem auf die Kacke hauen!/Ich kann nichts dafür!"
Ausnahme: Wenn vorher allen klargemacht wurde, dass der TPK höchstwahrscheinlich folgen wird und die Spieler es dennoch tun, dann gern. Vielleicht finden sie so ein Storyende ihrer Chars ja wirklich schön (kann ich mir gut vorstellen).
« Letzte Änderung: 23.10.2017 | 14:38 von Derjayger »
D&D 5E Quick-Combat (Mechanik, um Kämpfe erzählerisch und schnell als Group-Check abzuhandeln) -> wieder online

D&D 5E Buying Magic Items (Wie man 1. Inventar von Magiegeschäften generieren und 2. mit der Suche nach spezifischen magischen Gegenständen umgehen kann)

Offline KhornedBeef

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Re: ...und ein Spieler vergeigt's
« Antwort #15 am: 23.10.2017 | 14:47 »
@derjayger: Es ging hier nur um einen einzelnen Spieler, der auf die Kacke hauen will, während alle anderem dem gemeinsam besprochenen, TPK-losen Plan folgen wollen. Bitte nochmal nachlesen.
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Offline YY

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Re: ...und ein Spieler vergeigt's
« Antwort #16 am: 23.10.2017 | 14:50 »
Und danach darf ich mir dann von genau den Spielern anhören "höhö, war ja mega unlogisch und so, dass die das trotzdem gemacht haben, die sind ja voll dumm..."

Genau an der Stelle hätte ich als SL eine Vollbremsung eingelegt und in der Gruppe zur Diskussion gestellt, wie sie denn spielen wollen.


Wenn sie wollen, dass der SL sich zurückhält und in der Hinsicht viel durchgehen lässt, ist das ja ok. Aber dann sollte man nicht hinterher noch dran rumprokeln und das auf irgendwas anderes zurückführen als reine SL-Kulanz.

Wenn sie das nicht wollen (was man aus solchen Kommentaren tendentiell schließen könnte), dann gibts ab der offenen An- bzw. Aussprache vielleicht noch die von den Vorpostern genannten Rückfragen nach dem Motto "Willst du das wirklich tun?" und wenn sich der neue/gewollte (?) Spielstil eingestellt hat, kann man das nach und nach runterfahren.


So oder so muss die Gruppe da auf Dauer eine klare Linie finden.
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Offline Vasant

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Re: ...und ein Spieler vergeigt's
« Antwort #17 am: 23.10.2017 | 14:51 »
Danke für die Antworten schon einmal  :)
Ein paar Anmerkungen noch...

Ist denn die Begründung bewiesenermaßen "bessere Story" oder vermutest du das nur? Falls ja, ok, roll with it.
Ne, die Begründung war auch nach nachfragen nix in die Richtung. Das war einfach so.

Dann kämpft der Einzelne gegen den Gegner und die Anderen ergeben sich. Wo ist das Problem?
Dass der SC damit raus ist. Das ist das einzige Problem daran :)

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In den Fällen kam das übrigens alles von den Spielern, das war nicht mal in die Richtung geschoben oder vorbereitet.

Einen TPK durchzuziehen und danach zu diskutieren finde ich ziemlich dämlich, sorry. Das hat mit Spaß nichts zu tun, sondern mehr mit "hehe guck mal, ich sitze am längeren Hebel du Trottel". V.a. weil der Spieler (und ggf. der SL) dann der Buhmann in der Gruppe ist ("na toll, vielen dank, jetzt kann ich mir wegen dir nen neuen Char bauen"). Die Diskussion wird auch so laufen: "ICH hab gleich gesagt dass das eine Scheißidee ist, aber du wolltest ja trotzdem auf die Kacke hauen!/Ich kann nichts dafür!"
Ausnahme: Wenn vorher allen klargemacht wurde, dass der TPK höchstwahrscheinlich folgen wird und die Spieler es dennoch tun, dann gern. Vielleicht finden sie so ein Storyende ihrer Chars ja wirklich schön (kann ich mir gut vorstellen).
Wie KhornedBeef sagte, aber noch mal im Detail: In den Fällen geht's nur drum, dass der eine SC, der auch selbst Schuld wäre, dann raus wär. Auf einen TPK läuft's da nicht raus – da lege ich dann sowieso eine Pause ein und komm noch mal mit einem sehr großen, schweren Zaunpfahl, damit ein Vollidiot nicht die SCs der anderen in den Tod reißt.

Offline Teylen

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Re: ...und ein Spieler vergeigt's
« Antwort #18 am: 23.10.2017 | 14:51 »
Vielleicht hat der Spieler das Gefühl bei den Diskussionen um gemeinsame Lösungen außen vor zu bleiben, und mag so sein Spotlight generieren?
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Offline KhornedBeef

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Re: ...und ein Spieler vergeigt's
« Antwort #19 am: 23.10.2017 | 14:57 »
Vielleicht hat der Spieler das Gefühl bei den Diskussionen um gemeinsame Lösungen außen vor zu bleiben, und mag so sein Spotlight generieren?
Aberaber wenn man das differenziert betrachtet und eine gemeinsame Lösung sucht kann man nicht mehr so schön schmambefreit über Gutsherren-Art-Maßnahmen sprechen Teylen!  >;D
Richtiger Hinweis, für ein ruhiges Gespräch zwischen den Sessions. Währenddessen sprengt es leider den Rahmen, insofern hat auch der Rest Daseinsberechtigung.
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Re: ...und ein Spieler vergeigt's
« Antwort #20 am: 23.10.2017 | 15:03 »
Schwer ... also in unserer SW Runde war mal so ein Fall. Wir haben zwar öfters mit dem entsprechend handelnden Spieler geredet - was Teilweise Intervention-Charakter hatte - der Spieler hat sich aber nicht geändert und ging dann auch, mehr oder weniger, von selbst ...

Heute denke ich aber, man hätte damit anders umgehen sollen. Persönlich würde ich einfach Alles recht hart ausspielen und die Gruppe wipen lassen. Aus Fehlern lernt man ^^
Was du, Dave, hier durcheinanderwirfst - und was auch in diesem Thread durcheinandergeworfen wird:
Spieler, die mit einem dämlichen "Mein Charakter ist halt so"-Totschlagargument kommen auf der einen Seite und Missverständnisse beim Level an gewünschtem/möglichem Player Empowerment.

Erstere kann ich auch nicht leiden. Dass Dave hier ein Beispiel bringt, das genau NICHT zu "mein Charakter ist halt so" zählt (ich weiß es, weil ich der gemeinte Spieler bin) zeigt aber,
dass die Kommunikation in der Gruppe nicht gestimmt hat. Denn meine Erklärungen in die Richtung wurden offensichtlich nicht verstanden.
Außerdem - und da liegt mein Fehler, das nicht rechtzeitig erkannt zu haben - wollte die Gruppe ein anderes Spiel spielen als ich. Während die Gruppe eine Wirtschaftssimulation wollte,
wollte ich Action und Drama. Als mir das klar wurde, bin ich gegangen.
(Nur am Rande: Das fiel mir aber besonders schwer, weil ich die Gruppe ursprünglich gegründet hatte und daher vielleicht auch einfach nicht wahrhaben wollte, dass sie sich in eine andere Richtung als mir gefiel entwickelt hatte.)

Ich würde Vasant also dringend raten, mit dem entsprechenden Spieler - und dann auch mit der ganzen Gruppe - ein Gespräch zu führen, was eigentlich gespielt werden soll.
Dann kann man das Aufstachler-Bedürfnis dieses Spielers entweder konstruktiv einbauen oder man muss eben getrennter Wege gehen.
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Offline Lord Verminaard

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Re: ...und ein Spieler vergeigt's
« Antwort #21 am: 23.10.2017 | 15:10 »
Durch dieses „Hinbiegen“ erweist du nicht nur dir selbst, sondern der ganzen Gruppe einen Bärendienst. Denn du untergräbst das Fundament, auf dem euer Spiel aufgebaut ist: Vorhersehbarkeit von Ursache und Wirkung, Motivation und konsistentes Verhalten der Figuren. Rollenspiel ist das Verhandeln von Fiktion, aber wer ernsthaft verhandeln will, braucht Argumente. Und wenn dieses Fundament wegfällt, bleibt außer Geschmacksfragen nichts mehr übrig, an das man Argumente anknüpfen kann. Das Ergebnis ist totale Beliebigkeit. Dann lieber neuer Charakter, das löst auch nicht unbedingt das Problem aber wenigstens schafft es nicht noch weitere.

Was ich persönlich tun würde: Ich würde dem Spieler die Konsequenzen seines Handelns ankündigen, und einen kurzen Blick in die Runde werfen, ob meine Beurteilung für alle so nachvollziehbar ist. Wenn nicht, würde ich den Spielern die Gelegenheit geben, mich zu überzeugen. Wenn ich aber in den Gesichtern erkenne, dass alle das genauso sehen, dann würde ich dem Spieler die Chance geben, seine Aktion zurück zu nehmen. Wenn er das nicht will, würde ich die Runde an der Stelle unterbrechen und ihn fragen, was das soll. Und sollte er mir mit so einem Schwachsinn wie „mein Charakter ist halt so“ kommen, würde ich das auseinandernehmen und das freilegen, was darunterliegt.

Letztendlich ist dann die Frage, ist das für die Gruppe okay oder nicht okay, so eine destruktive Aktion zu bringen? Der SL ist Teil der Gruppe, aber nicht der einzige, auf den es ankommt, also wie empfinden das die anderen? (Edit: Guter Punkt von Teylen, gibt es vielleicht auch etwas, was den Spieler nervt und wogegen er mit der Aktion protestieren will?) Unter vernünftigen Erwachsenen sollte man da eigentlich irgendwie zusammenfinden, und wenn nicht, dann reicht es wohl nicht, bloß einen Charakter auszutauschen...
« Letzte Änderung: 23.10.2017 | 15:13 von Lord Verminaard »
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Offline Ifram

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Re: ...und ein Spieler vergeigt's
« Antwort #22 am: 23.10.2017 | 15:15 »
Die Spieler sind eben so.
Bitte zum Verständnis: Geht es um den einen einzelnen Spieler oder den wechselnden einen?

Offline Vasant

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Re: ...und ein Spieler vergeigt's
« Antwort #23 am: 23.10.2017 | 15:20 »
Bitte zum Verständnis: Geht es um den einen einzelnen Spieler oder den wechselnden einen?
Letzteres. Es ist nicht vom selben Spieler die Rede.

Offline Ludovico

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Re: ...und ein Spieler vergeigt's
« Antwort #24 am: 23.10.2017 | 15:21 »
Ich stimme mit Lord Verminaard größtenteils überein, würde es aber anders handhaben:

"Sicher? Dann greifen die Piraten an."

Wenn die Antwort "Klar" ist, dann ziehst Du es durch. Gib den anderen Charakteren die Möglichkeit, sich zu ergeben.

Edit: Gerade gesehen, dass die Spieler alle mal solche Dinger bei Dir drehen. Dann erst recht. Sei konsequent, gib ihnen aber die Möglichkeit durch Nachfragen z.B., sich die Sache anders zu überlegen. Wenn möglich den Rest der Gruppe verschonen und wenn es nicht möglich ist, ist das Pech.

Was Lord Verminaard im ersten Absatz sagt, sehe ich als oberstes wichtigstes Prinzip für den SL an. Ein SL ist kein Spaßkasperl, der seine Spieler belustigen soll und immer sich danach zu richten hat, was am meisten Spaß macht.
« Letzte Änderung: 23.10.2017 | 15:24 von Ludovico »