Autor Thema: FR Magie-Alltäglichkeit reduzieren  (Gelesen 4272 mal)

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Offline Derjayger

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FR Magie-Alltäglichkeit reduzieren
« am: 24.10.2017 | 12:31 »
Die SC sollen einen Wunderheiler begleiten, der u.a. von Druiden "gejagt" wird. Diese finden, dass seine besonderen Heilkräfte gegen die Natur sind.
Neulich ein Spieler: "Naja, Restoration (lesser und greater) ist doch sowas wie Wunderheilung und kann von fast jedem Ober-Priester eines größeren Tempels gezaubert werden. Wieso jagen sie dann gerade ihn und nicht gleich alle Priester in den Städten UND die anderen Druiden?". Damit hat er denke ich Recht, so radikal sind diese Druiden nicht. Eine Lösung muss her.

Zwei Ideen:
a) Andere Druiden können zwar auf diese Art heilen, tun es aber meist nicht.
b) Nicht jeder Hans kann Restoration, weil nicht jeder Zugriff auf die PHB-Spellliste hat, auch nicht die Priester. Diese ist nur für SC, die ja besondere Helden sind. <- das fänd' ich generell ganz gut.

Eure Meinungen?

« Letzte Änderung: 24.10.2017 | 12:33 von Derjayger »
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trendyhanky

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Re: FR Magie-Alltäglichkeit reduzieren
« Antwort #1 am: 24.10.2017 | 12:43 »
Zitat
Eure Meinungen?

Logik in FR? Never

zu a) Das Ganze über die Spellist zu regeln ist etwas zahm und zu meta.
Ich würde auf Settingebene ansetzen und dir eine Erklärung zusammenreimen, wieso die Druiden diesen Zauber nicht oder kaum benutzen.
Vielleicht mit Inspirationen aus Complete Druid?

zu b) Sehe ich auch so. Gibt auch Priester ohne Zauberkräfte. Die haben dann halt nicht das Priest/Cleric-Template. Wenn ich mich richtig erinnere steht das sogar im DMG drin

Offline Anro

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Re: FR Magie-Alltäglichkeit reduzieren
« Antwort #2 am: 24.10.2017 | 12:43 »
Hi, ich weiß nicht, ob Du Bleach geschaut hast.

Da war die Macht einer Person, die Augenscheinlich "nur" geheilt hat sehr stark, weil Sie nicht dafür sorgte, dass die Wunden sich natürlich gestützt schlossen, indem der Körper seiner Arbeit nachgeht.
Diese Frau manipulierte (unwissentlich) die Zeit und konnte somit weitaus mehr.

Je nach Setting kann der Eingriff in die Zeit, das entziehen der Lebenskraft von Anderen, das Heilen durch Schaden an der Seele usw. verknüpft werden. Vielleicht hat man herausgefunden, dass der Druide diese Kraft nur bekam, weil er ein Blutritual durchführte, bei dem er irgendwas geopfert hat, was man halt nicht so opfert...

tl;dr:
Kann man die Art der Heilung (Wirkung oder Ursprung) unterscheiden und eine Art verdammen?

Offline DaveInc

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Re: FR Magie-Alltäglichkeit reduzieren
« Antwort #3 am: 24.10.2017 | 13:37 »
Ist es denn wirklich diese "Wunderheilung", warum er gejagt wird?
So ein Low-Magic Faerûn kann ich mir kaum denken - obwohl ich es selbst schon versucht habe ^^

Aber ja, die Idee von Arno hat was ... kann der Wunderheiler seine Magie nicht einfach von Cyric oder einem anderen bösen Gott ziehen? Muss der Wunderheiler ein guter Charakter sein?
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Offline General Kong

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Re: FR Magie-Alltäglichkeit reduzieren
« Antwort #4 am: 24.10.2017 | 13:38 »
Ich denke, das Szenario funktioniert so nicht.

Die Vergessenen Reiche (und D&D ganz allgemein) sind sehr magielastig. Man kann das Ganze durch Komponenten (also Kosten und Verfügbarkeit der Komponenten) weltintern begrenzen, aber ganze Zauberlisten nur SC und besonderen Helden zuzusprechen, ändert die Welt schon beachtlich.

Was genau ist für die Druiden "gegen die Natur"? Nur dass Druiden sich beim verteilen von Heilzaubern selbst beschränken, führt ja nicht per se zu einem Ungleichgewicht der Natur, zumal andere das ebenso nicht so halten.

Über den konkreten "Schuldfaktor" des Heiler wird was drauß. Ansonsten gebe ich deinem Spieler recht - "Alle machen es, aber bei ihm ist es schlimm. Wieso?"

Oder ist die Geschichet bloß erlogen und der wunderheiler erzählt den SC eine dicke Lüge, tatsächlich sind die Druiden aus einem ganz anderem Grund sauer. Dann wäre dem Spieler etwas aufgefallen. Da könnte man ja dran weiterstricken.
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Offline Greifenklause

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Re: FR Magie-Alltäglichkeit reduzieren
« Antwort #5 am: 24.10.2017 | 13:44 »
"Bei den Schwarzen Mächten von N'ktall. Oh gepeineigter Friedensfürst von Sak'hormakan. Bei dem Eid, der dich an die Dämonenlords der blutigen Feste bindet, befehle ich dir: Nimm den Schaden dieses irdischen Wesens auf dich!" Bei diesen Worten zog der Wanderarzt seine Klinge durch die beschaffte Katze und im selben Moment schloss sich mit einem hässlichen Schmatzen die Wunde des Kriegerfreundes...
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Offline Skyrock

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Re: FR Magie-Alltäglichkeit reduzieren
« Antwort #6 am: 24.10.2017 | 13:58 »
Forgotten Realms, Low Magic und Entsetzen über Wunderheilungen komputiert nicht. Jeder dahergelaufene mittelstufige Kleriker kann Tote erheben, und ist in den FR nicht mal was besonderes.

Ich würde da tatsächlich eher beim Toten erheben ansetzen, da es den natürlichen Zyklus von Geburt und Tod durchbricht und daher auch - in jeder mir spontan einfallenden Edition - nicht auf der Druidenliste steht, sondern diese Reincarnation für den gleichen Zweck einsetzen.
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Offline General Kong

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Re: FR Magie-Alltäglichkeit reduzieren
« Antwort #7 am: 24.10.2017 | 14:38 »
"Bei den Schwarzen Mächten von N'ktall. Oh gepeineigter Friedensfürst von Sak'hormakan. Bei dem Eid, der dich an die Dämonenlords der blutigen Feste bindet, befehle ich dir: Nimm den Schaden dieses irdischen Wesens auf dich!" Bei diesen Worten zog der Wanderarzt seine Klinge durch die beschaffte Katze und im selben Moment schloss sich mit einem hässlichen Schmatzen die Wunde des Kriegerfreundes...

Schönes Beispiel, warum Nekromanten und Dämonenpriester eben auch heilen können!  :d
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Offline Greifenklause

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Re: FR Magie-Alltäglichkeit reduzieren
« Antwort #8 am: 24.10.2017 | 14:47 »
Wir hatten das Beispiel mal bei einer laaaaaange zurückliegenden Session, wo die Gruppe auf Drow-Flüchtlinge in Form einer Feuersekte trafen.
Die galten ja immer als auchsoböse... naja... "Gut" waren die Sektierer auch nicht wirklich, aber man stand halt auf der gleichen Seite und fand Vertrauen.
Um das letzte Eis zum Schmelzen zu bringen, bot die Drow-Priesterin an, einen Stärkungszauber auf unseren Krieger zu wirken und der sagte dankend ja. Es war auch der Standard-Stärke-Zauber, aber ingame klang er so:
"Bei den schwarzen Toren von Nak-Shaggoroth, lasst eure dämonische Kraft in diesen Günstling fahren!"

Ingame ist für ingame halt wichtig...
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Offline Derjayger

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Re: FR Magie-Alltäglichkeit reduzieren
« Antwort #9 am: 24.10.2017 | 23:33 »
Danke für die schönen Ideen! Er ist jetzt tatsächlich im Bunde mit dunklen Mächten und wird auch Tote erwecken.

Zum Thema "FR und Low Magic passen gar nicht zusammen": Klar, das wird immer erzählt. Aber welche Probleme würden daraus entstehen? Gleich vorweg: FR-Romane hat bei uns niemand gelesen, nur die Settingbücher.
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Re: FR Magie-Alltäglichkeit reduzieren
« Antwort #10 am: 4.11.2017 | 14:44 »
Am Ende des Tages ist es DEINE Version der Vergessenen Reiche! Und solange die Spieler nicht auf ganz etwas anderes eingestellt sind, sehe ich dann keine Probleme. Es muss nur allen klars ein, dass es eine weniger hochmagische Welt ist - oder meinethalben auch ein Ausschnitt aus der Welt der weniger magiegeprägt ist.

Ich sehe das auch wie bei Superheldenkampagnen: Ja, Siderman schwingt durch New York, die Fantasstischen Vier retten im Dreistundentakt die Galaxis und das Mutiversum und HULK SMASHt!, aber das heißt ja nun nicht, dass ich nicht im besagten Setting auch die Abenteuer der Polizisten vom 16. Revier spielen kann. Die habend ann hat weniger mit den ganzen Kostümfritzen zu tun - manchmal schon, aber eben nicht häufig.

Und in deinen VR ist halt nicht jeden Donnerstag Teetrinken mit Elminster und Drizzt ... wie für viele andere dort auch nicht.
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Offline Grubentroll

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Re: FR Magie-Alltäglichkeit reduzieren
« Antwort #11 am: 16.12.2017 | 19:57 »
Wir haben damals nur die Grey Box gekannt, und haben FR ziemlich low magic gespielt in unserer Kampagne.
War eher wie Game of Thrones jetzt wirkt aber mit weniger Gore.. :D

Also ich denke man kann die sogar ziemlich gut low magic spielen.

Offline Feuersänger

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Re: FR Magie-Alltäglichkeit reduzieren
« Antwort #12 am: 16.12.2017 | 20:08 »
In mir sträubt sich alles, wenn ich das Ausgangsszenario lese. Das wäre, als ob sich bei uns ein Mob bildet, weil jemand so einen Zauberkasten hat aus dem Töne und Bilder kommen. Okay, nicht _ganz_ aber fast.
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Zitat von: ErikErikson
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Offline Antariuk

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Re: FR Magie-Alltäglichkeit reduzieren
« Antwort #13 am: 16.12.2017 | 20:20 »
Zum Thema "FR und Low Magic passen gar nicht zusammen": Klar, das wird immer erzählt. Aber welche Probleme würden daraus entstehen? Gleich vorweg: FR-Romane hat bei uns niemand gelesen, nur die Settingbücher.

FR sind ein Setting wo man keine 10 Meilen durch die Gegend laufen kann unterwegs mindestens drei Avataren verschiedener Götter zu begegnen. Und Götter werden quasi im Wochenrhythmus gestürzt, getötet oder sonstwie gebannt oder verändert. Der Wald um dich herum sieht alt aus, könnte aber auch das Resultat eines magischen Unfalls sein der vor wenigen Jahrzehnten stattfand. Unter dem Boden auf dem du läufst hauen sich Drow, Beholder und Mind Flayer psionische Kräfte um die Ohren, während links und rechts von dir jahrtausendealte Ruinen voller dämonischer Relikte liegen, oder Portale stehen die sonstwo ins Multiversum führen. Der mürrische alte Mann im letzten Dorf war mit erheblichen Chancen ein Level 20+ NPC, der, wenn ihm langweilig ist, neue Ebenen der Existenz ins Dasein zaubern könnte. Es wohnen so viele uralte Drachen in der Welt dass die sich aus ihren Bauten heraus gegenseitig Lichtsignale geben könnten.

Nun sind die FR ein absoluter Flickenteppich, und man kann daheim natürlich weglassen was einem nicht gefällt, aber konsistente und konsequente Low Magic Abenteuer - speziell wenn man mit D&D spielt - erfordern konstantes Justieren und Jonglieren von der Spielleitung. Und ob das Ergebnis wirklich unterhaltsamer ist als ein direkt passenderes Setting, ist dann die Gretchenfrage.
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Re: FR Magie-Alltäglichkeit reduzieren
« Antwort #14 am: 16.12.2017 | 21:29 »
In mir sträubt sich alles, wenn ich das Ausgangsszenario lese. Das wäre, als ob sich bei uns ein Mob bildet, weil jemand so einen Zauberkasten hat aus dem Töne und Bilder kommen. Okay, nicht _ganz_ aber fast.

Sagen wir mal, es ist dicht genug dran. Mit Magie wird in so ziemlich jeder Version der Realms, die mir so untergekommen ist, fröhlich um sich geschmissen -- und "Wunderheiler" ist erst mal jeder dahergelaufene Kleriker. Hinter denen sind die Druiden aber normalerweise eher nicht einfach schon so aus Prinzip her, nicht mal, wenn besagte Kleriker solche sind, die dem Dienst an "bösen" Göttern frönen.

Persönlich würde ich für so ein Szenario allerdings trotzdem mindestens drei Möglichkeiten sehen:

1.) Der "Heiler" ist gar keiner (ob er das nun selber weiß oder nicht), und seine angeblich heilende Magie ist irgendwas dunkel-korruptes. Beispielsweise könnte sie, statt die Lebensenergie seiner Patienten zu erneuern, diese in Wirklichkeit in Richtung Untod schubsen, ohne daß sie es unbedingt gleich selbst bemerken...

2.) Die Druiden sind aus einem ganz anderen Grund hinter ihm her. Beispielsweise könnte seine "Heilerkarriere" überhaupt erst begonnen haben, nachdem er ihnen einen wertvollen McGuffin geklaut hat; hmmm, wie könnte so etwas wohl kommen...

3.) Die Druiden, oder zumindest diese spezielle Gruppierung, sind selber die "Bösen". Vielleicht gehören sie zu einer Seitenlinie, die gelegentlich einfach Menschen mit besonderen Fähigkeiten rituell der Natur oder welchem Schutzpatron sonst auch immer opfert, und wenn sie jemanden kriegen können, bei dem diese besonderen Fähigkeiten nicht automatisch auch gleich zur besseren Selbstverteidigung taugen, dann um so besser.

Offline Derjayger

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Re: FR Magie-Alltäglichkeit reduzieren
« Antwort #15 am: 16.12.2017 | 23:47 »
tl:dr: So high magic wie man es immer zu hören bekommt, sind die FR nicht. Alles Folgende ist "by the book", also bevor man als DM etwas ändert.

FR sind ein Setting wo man keine 10 Meilen durch die Gegend laufen kann unterwegs mindestens drei Avataren verschiedener Götter zu begegnen.

Ich weiß, hast Du zugespitzt formuliert, aber rein statistisch gesehen ist folgendes Kanon: Du läufst 10 Tage lang in den Westlichen Herzlanden herum. Du hast eine 1/10 Chance, pro Tag auf jemanden zu treffen (siehe FRCS 3E gegen Ende dieses Running the Realms Kapitel). Und dann könntest Du auf eine Zufallstabelle des 3E-DM-Screens würfeln und würdest bei 1/100 o.ä. auf einen Drachen treffen. Da muss man wirklich lange unterwegs sein, bis etwas nennenswertes bis gottgleiches kommt.

Und Götter werden quasi im Wochenrhythmus gestürzt, getötet oder sonstwie gebannt oder verändert. Der Wald um dich herum sieht alt aus, könnte aber auch das Resultat eines magischen Unfalls sein der vor wenigen Jahrzehnten stattfand. Unter dem Boden auf dem du läufst hauen sich Drow, Beholder und Mind Flayer psionische Kräfte um die Ohren, während links und rechts von dir jahrtausendealte Ruinen voller dämonischer Relikte liegen, oder Portale stehen die sonstwo ins Multiversum führen.

Jop. Kommt einem nicht in die Quere, weil es nicht an der Oberfläche passiert.

Der mürrische alte Mann im letzten Dorf war mit erheblichen Chancen ein Level 20+ NPC, der, wenn ihm langweilig ist, neue Ebenen der Existenz ins Dasein zaubern könnte.
Wenn ich das 2E FR-Adventures aufschlage, finde ich in Westgate
- keinen einzigen Level 20-NPC.
- Der Bürgermeister ist Level 7,
- die Stadtwache besteht aus Level 2-4 Kloppern,
- die sechs Hohepriester sind durchschnittlich Level 13 (können also 1x/Tag Regenerate und 2x/Tag Raise Dead zaubern - in einer "Millionenstadt" (100.000), die nur sechs große Tempel = Mini-Krankenhäuser mit durchschnittlich 10 Low-Level-Mitarbeitern hat, kann man sich vorstellen, wie die Belegung ist...). Es gibt einen bösen Level 16-Priester.
- Der mächtigste Magier ist Stufe 19 und Ebenenreisender. Ob der zuhause ist oder sich wirklich um normalsterbliche Belange (Politik, Gegenstände herstellen) kümmert?

Nun sind die FR ein absoluter Flickenteppich, und man kann daheim natürlich weglassen was einem nicht gefällt, aber konsistente und konsequente Low Magic Abenteuer - speziell wenn man mit D&D spielt - erfordern konstantes Justieren und Jonglieren von der Spielleitung. Und ob das Ergebnis wirklich unterhaltsamer ist als ein direkt passenderes Setting, ist dann die Gretchenfrage.
Du musst Dir als DM halt ständig die Frage stellen, warum mächtigere NPCs nicht eingreifen. Und dafür gibt es genug Gründe (eigene Projekte, wollen keine Mächtigen verärgern, weltliche Dinge interessieren sie nicht mehr, usw.).

Leider ist die Settingwahl keine einfache Lösung, weil es ein Systemproblem ist. Denn was nützt es, die Magie in der Welt zu schmälern, wenn der SC-Zauberer mit den Fingern schnippt und allen 3x/Tag Flugfähigkeit verleiht? Dann spricht nichts dagegen, auch mal Unsichtbarkeitstränke zu verteilen. (Das ist finde ich übrigens ein Hauptproblem der 5E, die tut nur so als sei sie vergleichsweise low magic mit ihren eingeschränkten magischen items).

nobody@home: Danke für die coolen Ideen!
« Letzte Änderung: 17.12.2017 | 00:19 von Derjayger »
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Offline Rhylthar

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Re: FR Magie-Alltäglichkeit reduzieren
« Antwort #16 am: 17.12.2017 | 00:01 »
Die FR werden zu sehr an bekannten Protagonisten aus Romanen, etc. gemessen. Die "Realität" (*haha*) dort sieht by-the-rules durchaus anders aus.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Grubentroll

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Re: FR Magie-Alltäglichkeit reduzieren
« Antwort #17 am: 18.12.2017 | 16:29 »
Die "tollen Helden" im Shadowdale der Grey Box a la Mourngrym, Doust Sulwood und Florin Falconhand sind meiner Erinnerung nach 4t bis 7te Stufe maximal.

Sharantyr ist Level 2..

Ein bekannter Magier wie Semmemon oder wie er hieß war da glaub ich 10te Stufe.
Fzoul Chembryl, immerhin da Führer der Banekirche in Zhentil Keep war 13te.

Es gibt ein paar Level 18 Schwergewichte, aber das sind Staatenführer und/oder uralte Wesen.
Die stehen nicht an jeder Ecke und jonglieren Feuerbälle für ein paar Silberstücke.

War zumindest in der Grey Box noch so. Und würde ich so spielen.

Dieser ganze hochmagische und sonstige highlevel Quark ging mMn mit der Avatartrilogie los, und die Realms haben sich als Setting nie wieder erholt. Und nun ist das halt dieser gspinnerte Scheiss wo alle Monate mal ein Kontinent versinkt, wieder hochkommt und Götter Purzelbäume durch die Landschaft schlagen und schneller wieder weg vom Fenster (oder wieder da) sind als sie "Mystra" sagen können.

Aber wie Rhyltar schon schrieb, das tägliche Leben wird auch da noch ein bisschen anders ausgucken..
« Letzte Änderung: 18.12.2017 | 16:33 von Grubentroll »

Offline Rhylthar

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Re: FR Magie-Alltäglichkeit reduzieren
« Antwort #18 am: 18.12.2017 | 19:44 »
Das Problem, welches immer wieder auftritt, ist der Vergleich von Äpfeln und Artischocken.

Wenn in der 2E jemand Lvl 10 war, war er extrem mächtig in vielen Bereichen der Realms. Sollten Spieler in diesen Bereich vorstossen, waren sie es auch.
In der 3rd waren diese Personen dann eben nicht mehr Lvl 10, sondern 17+. Am Machtverhältnis änderte sich aber nichts, da auch viele andere NSC "mitgewachsen" waren. Nur die SC fingen "tiefer" an.

Was die Katastrophen angeht:
Wenn man nicht gerade (und das würde ich niemandem empfehlen) die Avatar-Trilogy spielt, wird man von 99 % der Geschehnisse nichts im Spiel sehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass man editionsübergreifenden Kanon spielt, halte ich auch für sehr klein.

Also mal die Romane außenvorlassen und vom orbitalen Blick mal kräftig reinzoomen...dann wird man merken, wie sehr mit Wasser gekocht wird in der Regel.
« Letzte Änderung: 18.12.2017 | 19:49 von Rhylthar »
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline Grubentroll

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Re: FR Magie-Alltäglichkeit reduzieren
« Antwort #19 am: 19.12.2017 | 09:30 »
Das Problem, welches immer wieder auftritt, ist der Vergleich von Äpfeln und Artischocken.

Wenn in der 2E jemand Lvl 10 war, war er extrem mächtig in vielen Bereichen der Realms. Sollten Spieler in diesen Bereich vorstossen, waren sie es auch.

Meine Beispiele sind alle auf 1e/2e bezogen.

In der 2E war ein Lvl 10 Magier zwar mächtig, aber keinesfalls in der "minderer Gott"-Kategorie, wie Antariuk das hier beschreibt.

Für einen der Haupt-Antagonisten des Settings ist das ziemlich zahm, finde ich.

Ansonsten bin ich bei dir.

Offline Rhylthar

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Re: FR Magie-Alltäglichkeit reduzieren
« Antwort #20 am: 19.12.2017 | 09:38 »
Antariuk übertreibt auch ein wenig.  ;)

Um mal "Halbgötter" der 3E zu nennen: Elminster, Drizzt und Konsorten. Klang alles mächtig, wurde aber spieltechnisch von einer wesentlich schwächeren Abenteurergruppe zerlegt. Ohne Probleme.

In 5E ist das allerdings eh obsolet; man schaue sich nur Mordenkainen an.
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline Grubentroll

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Re: FR Magie-Alltäglichkeit reduzieren
« Antwort #21 am: 19.12.2017 | 10:00 »
Antariuk übertreibt auch ein wenig.  ;)

Um mal "Halbgötter" der 3E zu nennen: Elminster, Drizzt und Konsorten. Klang alles mächtig, wurde aber spieltechnisch von einer wesentlich schwächeren Abenteurergruppe zerlegt. Ohne Probleme.

In 5E ist das allerdings eh obsolet; man schaue sich nur Mordenkainen an.

Zu 3E und später schreibe ich nix.. ;)

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: FR Magie-Alltäglichkeit reduzieren
« Antwort #22 am: 19.12.2017 | 11:07 »
In mir sträubt sich alles, wenn ich das Ausgangsszenario lese. Das wäre, als ob sich bei uns ein Mob bildet, weil jemand so einen Zauberkasten hat aus dem Töne und Bilder kommen. Okay, nicht _ganz_ aber fast.
+ 1

Der Heiler könnte Typhus Maries des Untodes erschaffen,
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Arldwulf

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Re: FR Magie-Alltäglichkeit reduzieren
« Antwort #23 am: 19.12.2017 | 11:15 »
Das Ausgangsszenario könnte eigentlich generell nur dann funktionieren wenn der Zauber den der Wunderheiler dort wirkt keine Standardheilung oder dergleichen ist, sondern eben wirklich etwas wider die Natur.

Man könnte sich z.B. dort an Dark Sun orientieren. Wenn der "Wunderheiler" dort eine Form von Defiling - oder generell einen Weg um Macht zu erlangen indem er dem Land und der Natur um sich herum schadet - "erfunden" hat, so wäre dies tatsächlich ein Grund ihn zu jagen, insbesondere um die Weitergabe dieses Wissens zu verhindern.

Offline Greifenklause

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Re: FR Magie-Alltäglichkeit reduzieren
« Antwort #24 am: 19.12.2017 | 11:27 »
Wie ich bereits weiter oben erwähnte, reicht es vollkommen aus, wenn der "Heiler" seine heilende Kraft von einer düsteren Gottheit bezieht, die in Opposition zu den dortigen Druiden steht
oder
der spezifische Heilzauber eine Nachwirkung hat, die zwar spieltechnisch irrelevant ist, aber die örtlichen Druiden erschaudern lässt.

Koppelt euch mal los vom REGELSystem, dann seht ihr klarer. Mehr ingame Betrachtungen...
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