Lange Rede, kurzer Sinn. Ich gehe mit, vermutlich sind die Spieler besser in D&D o.ä. aufgehoben. Nichtsdestotrotz werde ich nun den dritten und letzten Band zu Ende bringen. Das wollen wir schließlich alle
Dann ist das wahrscheinlich der Ausgangspunkt, von dem aus weiterzudenken ist.
Kurz: Nutze die selbe Denkweise als SL. Wenn zu Zugang zu Tabletop-Kram hast, kannst du daraus was machen.
Die Schwierigkeit wird sein a) einerseits die Regeln zu nutzen und b) so aus dem Hintergrund und den Regeln zu schöpfen, dass die Spieler das nicht als Bestrafung wahrnehmen. (Was du zum Karrierewechsel schriebst zeigt die Schwierigkeit eigentlich auch nochmal ganz gut: Die Regeln sagen unmissverständlich, dass SC nur in Karrieren wechseln können, die aus der Fiktion her Sinn machen. Die Spieler dagegen verstehen den Karrierewechsel in Karrieren, die sie haben wollen als "Recht des Stufenaufstiegs" an.)
Vom Tabletop her gibt es "Van Horstmanns Speculum" - einen ziemlich fiesen magischen Gegenstand, den Egrimm van Horstmann, der frühere Patriarch des Lichtordens und prominentester Chaospaktierer erfunden hat:
Der Gegenstand macht Folgendes: Er fängt einen Zauber ein, der gerade gewirkt wurde, nimmt seine Wirkung und hält ihn gefangen, sodass nur mehr der Magier, der das Speculum besitzt, den Zauber nun (als gebundenen Zauber) wirken kann. Der urspüngliche Magier hat auf seinen Spruch keinen Zugriff solange, der Zauber im Speculum gefangen ist.
... ich kann mal schauen, welche Gegenmaßnahmen die Regeln an sich hergeben. Bei Chaos-Kram dürfte es sich lohnen, die Sachen/Gegner mit Optionen aus "Reiche des Chaos" aufzupeppen. Bei "normalen" Kämpfen dürfte sich "Masse statt Klasse" lohnen, da die Gegner schnell Überzahlboni erhalten und WFRP wenige Flächenzauber kennt. Im Ergebnis dürften die SC die Gegner nicht schnell genug durch Zauber ausschalten können, ehe es zum Nahkampf kommt oder Fernkämfer ihre Aktionen ausführen können. Wobei man natürlich schauen muss, dass die SC, die ja "Glaskanonen" sind, nicht gleich kaputt gehen.
@ Magie-Edikte: Der Verhältnis von strengen Regeln, Hexenjägern und Co. steht in Reiche der Magie auf Seite 66.
Grundsätzlich ist Marask da aber auf der richtigen Spur, was folgendes Zitat zwar nicht beweisen, aber doch illustrieren kann:
Es waren schon Magister in ernsten Schwierigkeiten, nur weil sie an einem öffentlichen Ort Magie zum Anzünden ihrer Pfeife benutzt haben, [...]
Und dann: Aus den Edikten (S.67):
§6 – Keinem Magister sei es gestattet, Zauber oder arkane Mittel und Kräfte abseits des Schlachtfeldes oder in Gegenwart unbeteiligten Volkes zu zeigen, sofern ihm dies nicht vom rechtmäßig gewählten Imperator oder einem Kurfürsten des heiligen Imperiums des Sigmar oder einer anderen legitimen Autorität nach dem Worte dieser Artikel befohlen oder gestattet wurde. Alle Zauber und arkanen Mittel und Kräfte, die ohne Befehl oder Erlaubnis gezeigt werden, bedürfen eines nachvollziehbaren und guten Grundes.
Was als "guter Grund" wohl ausfallen dürfte, ist jedwede Magieanwendung, die als "unnötig" anzusehen ist.
Magie einzusetzen um sein Leben zu verteidigen , fällt unter unnötig, und man hätte sich bei ner Bande von Gewalt Verbrecher n auch einfach rausreden müssen.
Nein. Allerdings kann von den Autoritäten erwartet werden, dass sich Zauberer im Sinne der Edikte ... nach einer gewissen Zeit Schwertarme mieten, um nur im Notfall auf Zauber zurückgreifen zu müssen.
Öffentlichkeit, sorry die Magierorden stellen die Schlachtfeld spell slinger des Imperiums, das geht nicht ohne Öffentlichkeit.
Du verwechselt hier zwei Arten von "Öffentlichkeit".
Fazit zum Thema Magie-Edikte & Co:
Die "Setting-Regeln" verlangen von allen Magistern Unterwerfung unter die Autorität von Imperator, Orden, der Magie-Edikte und Verhaltens-Codices der Orden. Das ist der Preis dafür Magie wirken zu dürfen und vor Verfolgung sicher zu sein.
Wobei wir uns darüber eigentlich gar nicht mehr unterhalten müssen, weil sich in Marasks Runde eh andere "Setting-Regeln" durchgesetzt haben, die genausowenig wie die eigentlichen Spielregeln nachträglich nochmal geändert werden können.
Deswegen ist die
Anforderung in diesem Thema NICHT wie Magie in WFRP nach Quellenlage zu spielen ist, SONDERN wie man WFRP2 mit D&D-Mindset, Powergaming- und/oder Butt-Kicker-Ambitionen trotzdem spielen kann und was dafür notwendig ist.