Der Con ist gelaufen und ich kann jetzt darüber berichten.
Ich hab meinen Rundenzettel gleich zu Beginn des Cons am Donnerstag Abend an der Pinnwand aufgehängt.
Die Runde sollte am Freitag Abend um 19:00 Uhr stattfinden.
Es haben sich zuerst gar keine Leute eingetragen, aber die Runde war teilweise Gesprächsgegenstand auf dem Con.
Es gab die üblichen zotigen Witze über lüsterne Halblinge usw., aber man war auch ganz generell an dem Thema interessiert.
Manche Leute hatten Fragen, ob das ein sexorientiertes Rollenspiel sein soll, aber ich hab dann erklärt, dass es eigentlich ein
ganz normales Warhammer-Abenteuer sein wird, in dem es halt auch zu erotischen Szenen kommen soll.
Außerdem habe ich allen Interessierten erklärt, dass das Spiel ernsthaft sein sollte und nur Menschen (und eventuell Elfen)
zugelassen sind und auch keine moralischen Berufe wie Hexenjäger, Priester oder Zauberer zugelassen sind.
Die Auftraggeberin heuert nur Haudegen an, die offen für "unmoralische" Abenteuer sind.
Bis zum Freitag Nachmittag hatte sich niemand eingetragen und dann habe ich angefangen Leute persönlich einzuladen, bzw.
persönlich gebeten, mitzumachen. Dann hat sich der Rundenzettel schnell gefüllt und am Ende hatte ich 6 Mitspieler drauf
stehen mit eventueller Aussicht auf eine 7. Mitspielerin.
Alle Spieler hatten 4 von 5 Herzchen angekreuzt und waren also für erotische Beschreibungen sehr aufgeschlossen.
Der Beginn des Abenteuers verzögerte sich von 19:00 Uhr auf 21:00 Uhr, weil der Veranstalter des Cons einer kurzfristig
angemeldeten Autorenlesung Priorität eingeräumt hatte.
Um 21:00 Uhr hatte ich dann 4 Mitspieler (3 Männer und 1 Frau) und zusätzlich eine Zuhörerin.
Der eine eingetragene Spieler ist rausgefallen, weil es ihm zu viele Spieler waren und der andere Spieler (ein 16-Jähriger), erschien
nicht zum Spiel, weil er das mit der zweistündigen Verschiebung irgendwie nicht gerafft hatte.
Wir hatten einen Jailer, einen Pitfighter, einen Hunter und einen Feldweibel.
Alle Karrieren hatten ihren ersten Beruf vollständig advanced und der Feldweibel stand am Anfang seines zweiten Berufes.
Das Spiel fing mit einer Szene im Puff an, in der die Abenteurer beim Kartenspiel mit einem Geheimrat aneinander gerieten und
rausgeschmissen wurden. Auf der Straße retteten sie die Auftraggeberin vor zwei alten Lüstlingen, die sich als Hexenjäger und
Sigmarpriester ausgegeben hatten. Dem einen Abenteurer ist sofort das Ulrik-Amulett am Hals des Sigmarpriesters aufgefallen.
Als die beiden verkleideten Greise flohen, heuerte die Auftraggeberin die Leute an, sie auf eine dreitägige Reise nach
Schwammerlnhofen zu begleiten. Bezahlung wurde keine geboten, aber viel Spaß auf dem dortigen Pilzfest und kostenloser Met
in Aussicht gestellt. Eine Rolle spielte sicher auch die offenherzige Attraktivität der Dame, die außergewöhnlich betörend war.
Am nächsten Tag ging es aus Altdorf raus nach Süden zu einem Metbrauer, der im Wald vor der Stadt wohnte.
Die Gruppe wurde von Skaven verfolgt (was der Jäger herausfand) und kam am Nachmittag an dem lauschigen Gasthof mit
angeschlossener Braustube an. Ein goldener, sonniger Oktobernachmittag dort bereitete die erste Gelegenheit zu einer erotischen Ausschweifung.
Die Auftraggeberin bandelte auf der Bank am Rande der Lichtung mit dem Feldweibel an und die beiden landeten kurz danach gemeinsam im
Waschzuber auf dem Zimmer der Auftraggeberin. Dort gab es dann eine teils weniger, teils mehr explizite Beschreibung der ersten Sexszene und ein
kurzes Gespräch über den magischen Dolch, den die Auftraggeberin auch in der Wanne nicht ablegen wollte...
Ich verzichte auf eine weitere Inhaltsangabe, weil ich nicht spoilern will und mir das sonst auch zu lang wird.
Es gab einen Hinweis des einen Spielers auf die 4 Herzchen und ob das jetzt tatsächlich mein 4 Herzchen-Standard wäre.
Ich musste dann einlenken, dass dem nicht so sei, weil ich während des Spiels gemerkt habe, dass weniger Explizität zu einem
besseren Erzählniveau führt. Der Meinung waren dann auch alle 4 Mitspieler.
Dennoch waren immerhin Beschreibungen von verschiedenen Stellungen bzw. der Qualität gewisser sexueller Techniken (z.B. DeepThroat)
Teil der Erzählung. Es wurde nur nicht im Detail ausgeführt. Was auch aus Zeitgründen nicht machbar war, um das Abenteurer voranzubringen.
Wir hatten ja immerhin 2 Stunden später angefangen.
Im Verlauf des Abenteuers hatte die Auftraggeberin mit 3 von 4 Leuten Sex und es gab sogar einen 3er.
Das Spiel war zu jeder Zeit ernsthaft und es gab eher wenige Witze zur Auflockerung.
Wir spielten von 21:30 bis 2:00 Uhr und sind mit dem Abenteuer leider nicht durchgekommen.
Die gesamte Spieldauer wäre wohl 8 Stunden gewesen.
Ich habe dann mit dem Einverständnis der Spieler das Ende einfach in 10 Minuten zusammenfassend erzählt.
Bei der nachfolgenden Besprechung fanden alle Spieler, dass sowohl die Umsetzung der erotischen Szenen als auch das Abenteuer selbst
ziemlich unterhaltsam war und es allen Spaß gemacht hat.
Ein Spieler, der ziemlich viele Warhammer-Abenteuer kennt, wollte wissen, ob der Plot meine eigene Idee war - was ich bejahte.
Der Plot ist kein Standard-Ding und geht sogar deutlich weg von dem, was man vom Warhammer-Fantasyrollenspiel so kennt, bleibt aber trotzdem
von der Atmosphäre her sehr passend in der Welt.
Ein anderer Spieler meinte, dass die offene erotische Handlungsweise der Auftraggeberin ihm zuerst etwas stereotyp und aufgesetzt vorkam, aber nach
dem er den Showdown kannte, sehr viel Sinn gemacht hätte.
Das Abenteuer kann auch ohne erotische Szenen gespielt werden, macht aber mit den Szenen mehr Sinn, bzw. gibt der Handlung mehr Qualität und
macht das Spielerlebnis auf passende Weise intensiver.
Ich bin also mit dem Verlauf des Abenteuers mehr als zufrieden und werde das Abenteuer etwas verfeinern und definitiv nochmal leiten.
Spätestens auf dem UltraCon2 (28.5.-3.6. in Harthausen bei Speyer).
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Um das nochmal zu konkretisieren, weil es offenbar falsch aufgegriffen wurde und sich dann verselbstständigt hat:
Mit "währenddessen werden Informationen weiter gegeben" war nicht während des Aktes gemeint, sondern während der Sexszene.