Sehe ich anders: Wenn das Gerät das Spiel beeinflusst, sind die anderen davon betroffen und es geht sie etwas an.
Das ist ähnlich als hättest du heftig stinkenden Käse in der Tasche. Da dürften die anderen dich ja hoffentlich auch bitten, den aus dem Raum zu nehmen, oder ihn zumindest so zu verpacken, dass sie ihn nicht riechen.
Wohlgemerkt: Das gilt nur, wenn es das Spiel (negativ) beeinflusst. Denn dann ist es eben nicht nur deine Sache.
Schön konstruiertes Beispiel.
Den Käse riechst du von Anfang an. Von meinem Handy in der Hosentasche merkst du aber erst mal nichts. Eventuell auch nie.
Und "beeinflussen" ist halt auch so ein nichtssagender Begriff.
Wenn mich deine Piercings in der Nase und deine politischen (aber strafrechtlich nicht relevanten) Patches oder dein Tanktop oder dein Minirock negativ in meiner Konzentrationsfähigkeit beinflussen, konstituiert das dann auch einen anspruch darauf, dass du daran was änderst?
Nein, weils mich, mit Verlaub, nen Scheisssdreck angeht wie andere Leute rumlaufen, solange es nicht vollkommen den Rahmen des gesellschaftlich akzeptierten sprengt. Genauso wie es dich nichts angeht was ich in der Tasche trage. Da zählt auch das "wohlgemerkt" nicht, hier gibts ja auch Leute die die Geräte direkt präventiv aus dem Raum verbannen wollen.
Gegenseitige Rücksichtnahme ist was feines.
Das geht aber in beide Richtungen und dazu gehört auch, eigene Phobien (Handies? Ditte braucht doch keiner!) mal ein bissl zurückzuschrauben und sein Gegenüber nicht wie ein kleines Kind zu bevormunden.
Ich kann jeden verstehen der bei Problemspielern REAKTIV Störfaktoren vom Tisch verbannt.
Wer das aber proaktiv macht UND dabei noch nen extremen Bias walten lässt (so ziemlich alles kann am Spieltisch hochgradig ablenkend verwendet werden, sei es nun Buch, Stift oder Essen), verbaut sich in meinen Augen die Grundlage, auf argumentativer Ebene ernst genommen zu werden. Mir gehen Raucher am Spieltisch auch tierisch auf den Zeiger. Trotzdem können die gerne ihre regelmäßige auszeit nehmen, solange es nicht grad mitten im Satz ist. Ja, es unterbricht den Spielfluss, ja es unterbricht die Konzentration, ja es ist ungesund und zwar für alle beteiligten, selbst wenn auf dem Balkon geraucht wird.
Trotzdem kein Grund den Suchtis ihren Tabakkonsum zu verbieten.
Ansonsten +1 zu den ganzen letzten Posts von Greifenklause
Was die Studie angeht:
Halte ich immer noch für Murks und fällt für mich ohne eine ausreichende Menge an ähnliche gearteten Studien hier drunter:
https://www.nature.com/news/over-half-of-psychology-studies-fail-reproducibility-test-1.18248Allerdings war die Ablenkung auf viel niedrigerem Level als in der Runde, in der zwei Leute bei jeder 5-Minuten-Spielpause auf eine Quiz-App wechselten.
Da sind aber nicht die Handys das Problem, sondern evtl. mangelnde Erziehung und/oder fehlendes Interesse an der Spielsitzung.
Worin sich die gründet ist dann wieder ne eigene Baustelle.
Ich nehme dir aber nicht ab dass die sich ohne Handy signifikant produktiver verhalten würden.
Wer keinen Bock auf Partizipation hat, sucht sich ne Ablenkung und sei es nur Löcher in die Luft starren.
Und zumindest mir ist jemand der zwischen aktiver Teilnahme und fremdbeschäftigung schwankt immer noch lieber als jemand der einfach nur Platz im Raum wegnimmt.
/edit:
Das Handyverbot wird mit der Unterscheidung zwischen spielweltbezogener und unbezogener Ablenkung noch komischer.
Wenn ich ein Ausrüstungsbuch lese ist das akzeptabel, wenn ich auf dem Handy im Systemwiki oder nem THemenbezogenen Forum was rumstöbere oder mir dortdie Bücher als PDF ansehe, hingegen vollkommen schlimm?
Finde ich schräg und imho scheint da irgendwo ne gewisse Technikfeindlichkeit durch.