Das heißt es ist, meiner Meinung nach, nicht so als wäre da etwas irgendwas dabei was auch nur in die grobe Schlagreichweite oder Sichtweite eines Requiem for a Dream oder Grave of the Fireflies kommt. Ebenso wie man sich in der Regel nicht fragt weshalb die ganzen Superhelden Werke bei dem Best Picture Oscar normalerweise ausgespart werden.
Ich verlange das auch gar nicht. Obwohl, naja schon ein bisschen... an anderen Stellen in diesem Forum ist in Bezug auf ihre Verwendung im Rollenspiel immer gerne die Rede davon, wie Superkräfte bestimmte zwischenmenschliche, psychologische und gesellschaftliche Probleme überhöhen, intensivieren und pointiert kommentieren können. Auch jenseits des „Macht/Verantwortung“-Themas. Superkräfte als Katalysator für anspruchsvolle, menschliche Geschichten. Am Spieltisch habe ich das schon so erlebt. Im Film halten sich die Superhelden damit auffällig zurück.
Was ich sagen will: Der Superheldenfilm könnte einen Best Picture Oscar oder Best Original Screenplay (die Kategorie halte ich in dieser Frage für aussagekräftiger) kriegen. Die Zutaten sind da, das Genre hat den Massenmarkt erreicht. Zeit, es ein wenig herauszufordern.
Wobei ich Wonder Woman durchaus zu gute halte das die Geschichte, Themen und Erzählweise weniger meine Intelligenz beleidigte als viele andere der Genre-Filme die ich sah. Das Wonder Woman, im Vergleich zu den anderen Filmen, sogar m.E. eine Idee mehr Inhalt bezüglich Themen und Erzählweise bot.
Zustimmung hier. Ich meine nur, er könnte noch besser sein.
In Bezug auf die, meiner persönlichen Meinung nach, beiden flachen und anspruchslosen Nolan Filme. Wo mir vom ersten lediglich der Endkampf leidlich in Erinnerung blieb, und der zweite für mich einer der schlechtesten Kinofilme war die ich sah. Sollte ich vermutlich nicht zu detailliert anfangen.
Nein, das hijackt den Thread. Ich halte „The Dark Knight“ in einigen Aspekten für wegweisend und in der Psychologisierung eines bestimmten Antagonisten für brilliant.
Wobei es in Bezug auf interessante Thriller vielleicht hilft, einen Thriller zu machen. Und nicht mit Gewalt und ohne Verstand, einen Superhelden-Film versucht in die Thriller-Form zu treten. Mit der Salz-Zulage das man es macht, weil man sich des Superhelden-Genre schämt respektive es dumm findet.
Mooooment, also Genres sind ja keine trennscharfen Gebilde. Sie sind immer durchlässig. Und gerade ungewöhnliche Genre-Kombinationen bringen das Kino voran, mitunter eher als archetypische, perfekt inszenierte Vertreter des fraglichen Genres. Manche solche Kombinationen werden sogar veritable Subgenres, etwa Romantasy im Twilight-Look. Die Ursprünge liegen natürlich tiefer, aber das würde eine eigene, häufig kopierte Formel.
Und der Batman-Stoff eignet sich hervorragend für eine Neo-Noir-Thriller-Behandlung. Ich meine, ein dunkler Rächer, der immer mit der Moral kämpft, immer versucht ist, gegen seinen eigenen Ehrenkodex zu verstoßen, Hard-boilled, in einer korrupten Stadt. Das spielt doch genau so einem Ansatz in die Hände. Ich finde es sehr naheliegend, dass ein Filmemacher das mit dieser Vehemenz umsetzt.
Und dass er das Genre selbst doof findet, ja na gut... ist sein gutes Recht. Ich bin auch kein Fan. Und warum sollen nur Leute Filme in Genres machen dürfen, die sie mögen. Immerhin eröffnet er das Genre damit sogar neuen Zuschauerschichten.
Zusammengefasst: Superheldenfilme könnten weit mehr sein, als sie sind und das frustriert mich. Aber im Grunde habe ich dieses Gefühl bei allen „Nerd“-Genres abzüglich Horror und Science Fiction.
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