äh dein Punkt ist?
Nebenbei warum hast du die Steinzeit Räder nicht kritisiert
Oh die Räder habe ich schon kritisiert, weil natürlich die Frage ist, mit welchen Werkzeugen mannshohe, perfekt runde, massive Holzräder hergestellt werden.
Und mein eigentlicher Punkt ist: Die Nomaden, die wir kennen ziehen entweder dem Wild hinterher, bspw den Bisons in der nordamerikanischen Steppe, den Lachsen am Pazifik, den Wollmammut- und -nashornherden im Europa der Eiszeit, oder sie ziehen mit ihren Herden in geeignete Weidegründe, bspw die Lappen und Samen mit ihren Rentierherden, die Yaks in der Mongolei. Niemand hat dabei Karren mit Rädern benutzt. Macht auch überhaupt keinen Sinn, wenn es keine Straßen gibt.
Und die Harefoots haben kein einziges Huhn, kein Schaf, keine Ziege, kein Pony. Keinerlei belastbare Quelle tierischer Nahrung. Es geht niemand Angeln, es geht niemand jagen. Wir haben also einen Stamm von Proto-Veganern, der selbstgebaute Karren über tausende Meilen durch die Wildnis zieht, um ein paar Apfelnbäume abzuernten.
Das ist nicht besonders plausibel und was mich eigentlich am meisten daran stört, merkt man, dass die Serie sich für die Personen, die sie da so vorführt gar nicht interessiert. Es hat anscheinend niemand darüber nachgedacht, wie die Harefoots sich eigentlich ernähren. Oder was die den ganzen Tag machen. Wie deren Sozialstruktur aussieht? Gibt es eine Religion, weise Frauen, Medizinmänner, Schamanen? Und das finde ich einfach wahnsinnig schade, vor allem in einer Welt, deren Erschaffer gerade für die vermeintlich unwichtigen Details ein wahnsinnig gutes Auge besaß.
Das betrifft ja auch nicht nur die Hobbits, bei den anderen Charakteren hat man den Eindruck, dass hier vor allem der "große" Name interessant ist, Elendil, Isildur. Was genau Isildurs Problem mit allen ist, was mit der Mutter ist, wie Elendil auf seinen Posten gekommen ist, was er sich für Numenor vorstellt. Diese Ebene wird in der Serie noch nicht mal erreicht, bzw. einzig nur bei Adar, Elrond und Durin.
Schon allein die Geschichte mit dem "bösen" Artefakt: Galadriel und 300 Numenorer inkl. Königin lassen sich das mit Abstand wichtigste magische Gerät des Gegners abnehmen. Aber es wird nicht mit einem einzigen Bild gezeigt, wie das überhaupt passieren konnte. Von dem Schwachsinn, dass Arondir das Artefakt eigentlich Theo geben will, mal ganz abgesehen. Bei so einem unterirdischen Storytelling sind die hitzigen Auseinandersetzungen vom Anfang, ob ein schwarzer Elf ok sei, ja auch komplett in den Hintergrund getreten, weil konservative und progressive Fans beide entsetzt sind, von dem Schund.