Ohne auf Definitionsprobleme eingehen zu wollen:
Zum Thema: Ich denke, das Rollenspiel grundsätzlich genauso viel oder wenig originell sein kann, wie jede Form von Kunst, Wissenschaft oder was das menschliche Denken sonst noch so hervorbringt.
Grundsätzlich meine ich aber auch, dass Rollenspiel eine Tendenz hat, sich an bereits vorhandenes anzulehnen und dies dann gewissermaßen selbst gestalten zu wollen. Das muss nicht so sein, aber viele (die meisten) Rollenspiele sagen ja sogar explizit, was ihre Vorbilder sind.
Die Frage ist natürlich auch, wie eine neue Umsetzung eines alten Themas, die Neubearbeitung eines Stoffes in Bezug auf die Originalität zu bewerten ist. Ist die Vermischung verschiedener Vorlagen hin zu einem neuen Ergebnis orignell oder nicht? (Ich meine, dass es originell ist). Da fragt sich dann auch, ob "Originalität" wertend zu verstehen sein soll; i. e. die Frage, ob "Orgininalität" per se gut ist, ob eine gute Umsetzung eines Stoffes besser ist, wenn sie "originell" ist.
Das ist vermutlich teilweise eine Frage des persönlichen Geschmacks, teilweise aber auch die Frage, ob eine größere Neuerung besser ist.
Grundsätzlich scheint es mir auch schwer, Originalität zu bewerten, weil eben kaum jemand die ganze Bandbreite möglicher Inspirationen überblickt.
Wenn der Kommentar hier interessiert: Mir ist Orginalität als Selbstzweck im Rollenspiel unwichtig. Eine gute, schlüssige Umsetzung ist mir lieber. Da sind wir aber im Bereich des Geschmacks.