Es kann sein, dass wir unter dark fantasy unterschiedliches verstehen.
Für mich ist Dark Fantasy, wenn Fantasy & Horror sich paaren. Es ist aber im RPG/Fantasy-Bereich mittlerweile so, dass bereits "düsteres Setting" ausreicht um zu sagen: DF.
Das halte ich aber für nicht so überzeugend.
Wenn für dich, DF einfach nur bedeutet, dass du ein düsteres Setting hast, klingt "Dark Fantasy" natürlich cool, aber in Wahrheit ist es schon ne Mogelpackung, weil ja nur generische Fantasy mit düsterer Welt dahintersteckt.
Du kannst dein Regelsystem unter dem Label DF natürlich vermarkten, aber ich als Kundn würde mich halt leicht "betrogen" fühlen, da ich unter DF was anderes verstehe
Ein paar Regeln für Madness, Furcht und Korruption, aber weitestgehend folgen sie typischen Rollenspielmechanismen.
Das ist es gerade. Es hat so ein paar Anstriche von DARK, aber es nicht DARK und bietet keine tatsächliche Regelengine für DARK.
Wenn mir ein System auf dem Klappentext sagt, dass es ein System für ein bestimmtes Genre ist, dann erwarte ich, dass schon die Regelengine das Genre widerspiegelt. Bei dir ist das Genre aber wohl eher im Setting ("düstere" Welt) als in den Regeln.
Ich möchte mit meinem System auch nichts komplett neues erfinden sondern ein klassisches durchaus kampfbetontes System auf ein düsteres (low fantasy) Setting mit einer Welt am Abgrund anwenden.
Okey, dann scheint dein generisches System wohl auszureichen. Du müsstest nur die Schicksalspunkte/Gummipunkte rausnehmen
Ich vermute mal, du hättest eher ein System erwartet mit dem man beispielsweise Serien wie Stranger Things bespielen kann, bei welchem der Fokus stark auf der Gruppe selbst und der Dynamik zwischen den Gruppenmitgliedern liegt.
Der Fokus bei Dark Fantasy liegt halt im Horror und in der Psyche der Figuren, dem sozialen und emotionalen Geflecht. Hierzu erwarte ich das Hauptaugenmerk der Regeln, wenn mir der Klappentext sagt, dass es ein Regelsystem für das Genre DF sei
Aber da du unter DF was ganz anderes verstehst, ist meine Anmerkung eh unnötig
Edit: Was zB so eine Sache ist, ist, wenn du ein generisches Fantasy-Regelsystem wie deines in eine düstere Welt "am Abgrund" packst.
Wenn die Regeln so funktionieren wie in DSA, Midgard etc., aber eigentlich ist alles auf Scheitern ausgelegt, kann ich mir vorstellen, dass die Spieler keinen Bock darauf haben.
Besser wäre es, dann gleich ein Regelsystem anzubieten, das die Düsternis des Settings/Genres auch widerspiegelt. Wo die Spieler auch in den Regelmechaniken sehen, dass alles zum Scheitern verurteilt und am Abgrund ist. Sie sich also bereitwillig darauf einlassen.
Bei deinem System ist alles aber klassisch wie bei DnD, Midgard usw., nur dass die Charaktere per se scheitern sollen. Was irgendwie nicht zum Regelwerkzeug passt, da das ja auf Erfolg ausgelegt is
Wenn die Charaktere nun die strahlenden Helden sind (Gummipunkte usw.) in einer düsteren Welt, dann ist das auch nicht wirklich dark, sondern halt heroic fantasy.
Wenn jetzt die Gratwanderung zwischen Korruption&Moral usw. dargestellt werden soll, dann muss das Regelsystem hier auch einen Schwerpunkt haben. Den sehe ich bei deinem nicht, da du das Thema nur über Vorteile/Nachteile, Geistige Stabilität abhandelst
Das nur mal zum Punkt "düsteres" Setting. Unabhängig vom Horror-Element