Ein Großteil der Kritik an modernen Medien scheint im wesentlichen auf "Ich bin nicht mehr 11 und kann mir daher nicht vorstellen, dass es andere geben könnte, die den Film so rezipieren, wie ich mit 11 diesen anderen Film rezipiert habe" hinauszulaufen.
Naja. So gut wie jeder Erwachsene, der A:IW im Kino war hat davor sicher schon einige Superheldenfilme der letzten Jahre gesehen. Wenn er die alle doof/unreif fand, wäre er bei A:IW nimmer reingegangen. Trotzdem werden ihm manche Filme mehr, andere weniger gefallen haben. Das darf man ja wohl ausdrücken.
Es ist allerdings das Totschlag-Argument gegen jede Form von Kritik, genauer gesagt gegen die Filme selbst, dass man den Film ja nicht ernstnehmen darf, um daran Spass zu haben.
Ach ja, ketzerische Frage @6: hast du dir Star Trek II mehr als einmal angeschaut? Wenn ja, warum? Wenn nein, was denkst du, warum Leute das machen?
Also ich habe Star Trek II nie gesehen, aber tatsächlich war es wohl so, dass Nimoy nicht mehr wollte, und er nur dadurch geangelt werden konnte, dass er ernsthaft rausgeschrieben werden würde. Von dem her war der Tod als endgültig geplant.
Damals gab es aber auch noch nicht diese Geek-Filmindustrie mir ihren über Jahrzehnte beobachtbaren Verwertungsketten.
Von dem her war der Tod wohl ernsthaft angelegt. Bei A:IW sieht das anders aus. Man weiß ja schon dass Black Panther und Doctor Strange 2 sowie GotG 3 kommen werden z.B. und dass man eine solche Ensemble-Cast (und besonders die CGI-Charakter darin) nie ernsthaft so reduzieren würde. Bei Star Trek 2 war 3 noch nicht verhandelt.
Die fehlende Naivität hat weniger was mit Alter als mit veränderten Produktionsbedingungen zu tun. Wenn in der Folge 17 von Knight Rider Michael Knight draufgegangen wäre, aber ich in der Programmzeitschrift nachlesen konnte, dass es nächste Woche von Mo-Fr wieder im Programm ist, hätte ich auch mit 8 nicht gedacht, dass er echt tot ist.
Natürlich kann man Filme beim wiederholten Schauen ohne Überraschung genießen und emotional mitgehen.
Normalerweise fällt mir das sogar leichter, weil ich mich auf die Elemente fokusiere, die mir gefallen/ mitgerissen haben, und ich die Sachen, die ich dämlich finde, nicht mehr auf selber Augenhöhe beurteilen muss.