Autor Thema: Was soll das mit den diversen Götter-Pantheons?  (Gelesen 17811 mal)

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Offline Bad Horse

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Re: Was soll das mit den diversen Götter-Pantheons?
« Antwort #125 am: 10.12.2017 | 19:08 »
Um mal auf die ursprüngliche Frage zu antworten: Es kommt ein bisschen darauf an, wo deine Götter herkommen. Sind das Entititäten, die völlig unabhängig von den Menschen existieren? Wenn ja: Wie sind die entstanden? Woher kommt ihre Verbindung zu einem bestimmten Konzept? Und warum lassen die sich von den Gläubigen beeinflussen? Was haben sie davon, auf Gebete zu reagieren?

Wenn du das so handhabst, dann machen völlig verschiedene Pantheone nicht so viel Sinn. Dann gibt es einen Gott, der gut mit Stürmen und Weizenkleie ist - und der ist immer gut mit Stürmen und Weizenkleie. Vielleicht sind einem Volk die Stürme wichtiger, anderen die Weizenkleie, aber er wird nirgendwo als Gott der Frösche verehrt, weil es für die schon einen anderen Gott gibt. Die Schwerpunkte in der Verehrung ändern sich, aber die Götter an und für sich sind eben, was sie sind.

Götter könnten aber auch Wesen sein, die aus der Verehrung durch ihre Gläubigen entstehen. In diesem Fall können sich ganz verschiedene Pantheone bilden, die einzelnen Göttern völlig unterschiedliche Kräfte unterstellen - und es stimmt auch alles, je nachdem, wen man fragt.
Ein paar Beispiele: In der The Divine Cities-Serie sind die Götter von ein paar Menschen ermordet worden, und fast alle ihre Wunder sind erloschen.
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In der Craft Sequence von Max Gladstone ist es noch ein bisschen krasser: Da sind die Götter nur Konstrukte, die durch den Glauben und die Gebete entstehen und die kosmische Energien nutzen, um ihre Anhänger an sich zu binden. Ein menschlicher Wissenschaftler hat dann eine Theorie aufgestellt, wie sich diese Energien auch von Menschen nutzen lassen, und dann gab es ein paar Kriege zwischen Craftspeople (die das eben gelernt haben) und den Göttern, und die Götter haben weitgehend den Kürzeren gezogen.

Persönlich bin ich ein großer Fan von fluiden Panthea, weil sie mir organischer erscheinen und weil menschliche Anhänger hier mehr Einfluss auf die Götter haben. Und das macht die Interaktion für die SCs einfach interessanter.

Edit: Plural von Pantheon korrigiert.
« Letzte Änderung: 10.12.2017 | 19:47 von Bad Horse »
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline 1of3

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Re: Was soll das mit den diversen Götter-Pantheons?
« Antwort #126 am: 10.12.2017 | 19:15 »
Pantheoi

Panthea. Aus -on, also der Neutrumsendung, wird -a.

Ein Rollenspiel, dass sich sehr mit Göttern und ihren Einflussgebieten beschäftigt, ist Nobilis. Da kann es eine Macht der Katzen geben und eine Macht der Haustiere und eine Macht der Raubtiere und eine Macht der Löwen und eine Macht der Katzenhalter und...

Supersöldner

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Re: Was soll das mit den diversen Götter-Pantheons?
« Antwort #127 am: 10.12.2017 | 19:16 »
Klingt als würden sich die Zuständigkeiten ständig überschreiten . 

Offline Bad Horse

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Re: Was soll das mit den diversen Götter-Pantheons?
« Antwort #128 am: 10.12.2017 | 19:24 »
1of3: Dankeschön, hab's korrigiert. :)

SuSö: Ja, tun sie. Ist doch gut, dann haben die schon etwas, worüber sie sich in die Haare kriegen können. 
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Supersöldner

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Re: Was soll das mit den diversen Götter-Pantheons?
« Antwort #129 am: 10.12.2017 | 19:25 »
wenn die Götter sich dauernd in den harren Liegen ist das also Gut ?

Offline Bad Horse

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Re: Was soll das mit den diversen Götter-Pantheons?
« Antwort #130 am: 10.12.2017 | 19:26 »
Das sind die Spielercharaktere, und ja, ein paar Reibungspunkte zwischen denen sind schon in Ordnung.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline Tante Petunia

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Re: Was soll das mit den diversen Götter-Pantheons?
« Antwort #131 am: 10.12.2017 | 19:34 »
Fixed it for you  ;)
Danke Dir! :hi:
Slüschwampf

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Re: Was soll das mit den diversen Götter-Pantheons?
« Antwort #132 am: 10.12.2017 | 19:36 »
Das sind die Spielercharaktere, und ja, ein paar Reibungspunkte zwischen denen sind schon in Ordnung.

Abgesehen davon ist das ein klassisches mythologisches Thema: die Götter finden immer mal wieder was, über das sie sich streiten können. Sind ja auch nur Menschen. ~;D

Eulenspiegel

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Re: Was soll das mit den diversen Götter-Pantheons?
« Antwort #133 am: 10.12.2017 | 20:04 »
Zählen die Asen bei Marvel oder die Goa'uld und Asgard bei Stargate eigentlich auch als Götter-Panthea?

Online Talasha

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Re: Was soll das mit den diversen Götter-Pantheons?
« Antwort #134 am: 10.12.2017 | 20:08 »
wenn die Götter sich dauernd in den harren Liegen ist das also Gut ?
Jap, solange sich die SCs deshalb nicht unrettbar zerstreiten oder gegenseitig anzünden ist alles okay.
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Offline 1of3

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Re: Was soll das mit den diversen Götter-Pantheons?
« Antwort #135 am: 10.12.2017 | 20:19 »
Zählen die Asen bei Marvel oder die Goa'uld und Asgard bei Stargate eigentlich auch als Götter-Panthea?

Die Idee an Stargate ist doch: Götter gibts nicht. Das sind Aliens. Wir können uns natürlich darüber unterhalten, was einen Gott zum Gott macht, aber zumindest irgendwer Relevantes in dem Setting sollte doch glauben, dass es sich dabei um Götter handelt, sonst ist die Frage ja müßig. Die entführten Menschen auf den diversen Planeten sind aus Sicht der Protagonisten eben nicht ernst zu nehmen. Spannender - und in der Serie entsprechend ausgewalzt - ist dann schon die Frage, ob die bajoranischen Propheten göttlich sind.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Was soll das mit den diversen Götter-Pantheons?
« Antwort #137 am: 10.12.2017 | 20:36 »
Die Idee an Stargate ist doch: Götter gibts nicht. Das sind Aliens. Wir können uns natürlich darüber unterhalten, was einen Gott zum Gott macht, aber zumindest irgendwer Relevantes in dem Setting sollte doch glauben, dass es sich dabei um Götter handelt, sonst ist die Frage ja müßig. Die entführten Menschen auf den diversen Planeten sind aus Sicht der Protagonisten eben nicht ernst zu nehmen. Spannender - und in der Serie entsprechend ausgewalzt - ist dann schon die Frage, ob die bajoranischen Propheten göttlich sind.

Ich würde einen Schritt weitergehen: es ist genaugenommen egal, ob irgendjemand im Setting einem Gott glaubt, daß er tatsächlich ein Gott ist -- vielleicht ist er's ja wirklich und hat nur dauernd mit neurotischen Zwangsskeptikern zu tun. :) Wichtig ist aber, daß der Erzähler (bzw. Settingautor) ihn als solchen präsentiert, sonst hat er nämlich gleich verloren.
« Letzte Änderung: 10.12.2017 | 20:38 von nobody@home »

trendyhanky

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Re: Was soll das mit den diversen Götter-Pantheons?
« Antwort #138 am: 10.12.2017 | 20:52 »
Zitat
Ich würde einen Schritt weitergehen: es ist genaugenommen egal, ob irgendjemand im Setting einem Gott glaubt, daß er tatsächlich ein Gott ist -- vielleicht ist er's ja wirklich und hat nur dauernd mit neurotischen Zwangsskeptikern zu tun.

Kannst du das genauer beschreiben?

Gerade bei Settings, in denen die Götter real sind und durch ihr Wirken in den Lauf der Welt eingreifen (Stichwort: Glorantha (RQ) oder Creation(Exalted); wo z.B. keine Naturgesetze vorhanden sind, sondern alles durch Götter geschieht) oder wo die übermenschlichen Kräfte nur durch die starke Beziehung zu einem göttlichen Wesen (wieder: RQ/BRP mit seinen Kulten oder divine magic bei DnD) erhalten und behalten werden,... ist es doch anders

Inwiefern is es "genaugenommen egal, ob irgendjemand im Setting einem Gott glaubt, daß er tatsächlich ein Gott ist "?

Offline Infernal Teddy

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Re: Was soll das mit den diversen Götter-Pantheons?
« Antwort #139 am: 10.12.2017 | 21:04 »
In GURPS Discworld war "Anerkannte Gottheit " immerhin ein 5-Punkte Vorteil...
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Eulenspiegel

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Re: Was soll das mit den diversen Götter-Pantheons?
« Antwort #140 am: 10.12.2017 | 21:18 »
Inwiefern is es "genaugenommen egal, ob irgendjemand im Setting einem Gott glaubt, daß er tatsächlich ein Gott ist "?
Stell dir mal vor, man spielt bei Stargate keine aufgeklärten Menschen, sondern die Jaffa. Dann glauben die SCs (die ja Jaffa sind) an die Goa'uld als Götter. Der Autor macht aber deutlich, dass die Goa'uld keine Götter sind.

Oder nehmen wir Engel: Da sind die SCs von Gott gesandte Engel. Sowohl die Engel als auch die Menschen glauben an Gott und die Engel. - Der Autor macht aber deutlich, dass Gott nicht wirklich existiert und alles letztendlich nur auf Naniten-Technologie beruht. Bzw. Gott existiert evtl. wirklich, hat aber nichts mit der Entstehung der Engel zu tun.

Oder nehmen wir Warhammer 40k, wo die Menschheit wahlweise an den Imperator als Gott oder an den Maschinengott glaubt.

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Re: Was soll das mit den diversen Götter-Pantheons?
« Antwort #141 am: 10.12.2017 | 21:28 »
In GURPS Discworld war "Anerkannte Gottheit " immerhin ein 5-Punkte Vorteil...
doch  so viel wie Sozialstatus 1
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Re: Was soll das mit den diversen Götter-Pantheons?
« Antwort #142 am: 12.12.2017 | 11:51 »
Mein persönlicher Geschmack:
-- Nicht mehr als 5 signifikant verschiedene Grund-Pantheons
-- Jede Menge Synkretisismus  in Rand- und Mischgebieten
-- Obskure Varianten im Hinterland, wahlweise orthodox oder im Gegenteil besonders synkretisch.

Im Grund regt mich bei den klassischen Systemen am Meisten auf, dass es so wenig Mischungen gibt...
Selbst DSA hat das mittlerweile eingesehen. Dann sollten das andere Systeme erst recht schaffen  >;D
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Offline Anro

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Re: Was soll das mit den diversen Götter-Pantheons?
« Antwort #143 am: 12.12.2017 | 12:04 »
Ich mag tatsächlich kleine Pantheons von unter 15 Göttern (am besten ohne -direkt- böse Götter).
Meist spielen eh nur 5 eine Rolle. Wenn wir uns DSA anschauen werden 75% der Spieler wahrscheinlich das Pantheon nicht locker und Fehlerfrei runterbeten können.
Aber FAST! und das ist sehr hilfreich für mich, wenn ich eine Welt darstellen will, die in sich schlüssig ist.
Da weiß man dann halt, wer für Diebstahl, Gerechtigkeit und Kampf steht.
Das lässt einen Spieler halt die Anrufung oder einen Ausspruch schnell gut in die Welt münzen.

Glaubensflavor kann dann ohne Probleme durch Halbgötter und pervertierte Glaubensversionen der Götter entstehen.

Persönlich reicht mir, wenn die gesamte Welt nur ein Pantheon in unterschiedlicher Färbung hat, aber das liegt wohl daran, dass ich mich freue, wenn ich mich damit nur bedingt beschäftigen muss. Die lokale Lieblingsgottheit zu kennen und immer neu zu lernen, die in zwei Wochen wieder egal ist, weil wir weiter gezogen sind ist nichts wo ich Mehrwert sehe.


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Re: Was soll das mit den diversen Götter-Pantheons?
« Antwort #144 am: 13.12.2017 | 00:34 »
Wir haben mal eine Kampagne im antiken Rom gespielt. Da gab es verschiedene Götter, und in dem Setting gab es die auch wirklich (wir haben diverse getroffen). Die Charaktere haben sich nie gefragt, wie denn verschiedene Götter für die gleiche Sache zuständig sein können - die kamen gar nicht auf die Idee, dass sich das ausschließen würde und dass es nur einen Gott für eine Sache geben könnte. Klar beteten sie zu ihren eigenen Göttern, aber eigentlich hauptsächlich deswegen, weil sie die eben kannten und wussten, wie man mit denen umgehen muss.

Insofern kann man auch die Grundannahme, es könne nur genau einen Gott des Meeres geben, weil die sich sonst bekriegen würden, durchaus auch mal hinterfragen.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Re: Was soll das mit den diversen Götter-Pantheons?
« Antwort #145 am: 13.12.2017 | 11:05 »
Wir haben mal eine Kampagne im antiken Rom gespielt. Da gab es verschiedene Götter, und in dem Setting gab es die auch wirklich (wir haben diverse getroffen). Die Charaktere haben sich nie gefragt, wie denn verschiedene Götter für die gleiche Sache zuständig sein können - die kamen gar nicht auf die Idee, dass sich das ausschließen würde und dass es nur einen Gott für eine Sache geben könnte. Klar beteten sie zu ihren eigenen Göttern, aber eigentlich hauptsächlich deswegen, weil sie die eben kannten und wussten, wie man mit denen umgehen muss.


Nun ja...Leute, die über das Thema erst gar nicht nachdenken, sind nicht unbedingt so ein toller Beleg für welche Hypothese auch immer. Unbeteiligte geben schlechte Zeugen ab. 8]

Zitat
Insofern kann man auch die Grundannahme, es könne nur genau einen Gott des Meeres geben, weil die sich sonst bekriegen würden, durchaus auch mal hinterfragen.

Schlechtes Beispiel. Selbst in der griechischen Mythologie allein für sich betrachtet gibt's schon eine ganze Reihe von größeren und kleineren Meeresgottheiten bis runter zu quasi einzelnen Meerjungfrauen, Poseidon ist "nur" ihr oberster Chef. Das ergibt für Schutzgötter bestimmter Orte, Landschaften, und anderer geographischer Elemente (wie hier eben die unterschiedlichen Meere und Küstenstriche) auch durchaus Sinn -- natürlich verortet man die intuitiv erst mal da, wo sie offensichtlich "wohnen", und da kommen dann schon ein paar zusammen.

Insofern könnte man jetzt natürlich erklären, daß sich der Konflikt auflösen läßt, indem jedes Pantheon einfach für die Kultur(en) "zuständig" ist, in der/denen es auch verehrt wird, und sich ansonsten aus den Gebieten anderer Götter heraushält oder allenfalls mal Stippvisiten abstattet. Das entspricht ja auch ungefähr der Geschichte der realen Religionen, ist also vertraut. Der Knackpunkt bei einer Kombination aus diesem Konzept und gleichzeitig real existierenden Göttern wäre dann allerdings, daß daraus folgt, daß es anscheinend die Verteilung der Sterblichen ist, die den Göttern vorschreibt, wo in der Welt sie sich herumtreiben dürfen und wo nicht...das kann sich natürlich in der Spielwelt tatsächlich so verhalten, wirft allerdings die Frage nach dem Warum auf. (Und das Problem mit der Sonne löst es auch nicht so wirklich. ;))
« Letzte Änderung: 13.12.2017 | 11:09 von nobody@home »

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Re: Was soll das mit den diversen Götter-Pantheons?
« Antwort #146 am: 14.12.2017 | 11:58 »
Insofern kann man auch die Grundannahme, es könne nur genau einen Gott des Meeres geben, weil die sich sonst bekriegen würden, durchaus auch mal hinterfragen.

Das ist ja schon in der griechischen Mythologie nicht so: Poseidon, Okeanos, Nereus, Thetys.

Dann hast du Sol/Apollo (mal die selben mal andere Leute), Diana/Luna/Hekate a.k.a. die "dreifaltige Göttin" (mal die selben, mal andere Leute). Diverse Identifikationen, die mal so sind, mal nicht: Magna Mater = Kybele = Rhea. Lokalisierungen: Die Venus von Cythera, der Apoll von Theben... (Die selben oder andere?).

Ich wiederhole noch mal von oben: Aufgabenbereiche sind vom historischen Standpunkt Humbug.

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Re: Was soll das mit den diversen Götter-Pantheons?
« Antwort #147 am: 14.12.2017 | 12:28 »
Ich wiederhole noch mal von oben: Aufgabenbereiche sind vom historischen Standpunkt Humbug.

Wenn ich mir jemanden vorstelle, der in der damaligen Zeit gelebt hat, immer von seinem Priester erfahren hat, wer zuständig ist und dann in eine andere Stadt geht, leicht über den kulturellen Horizont hinaus.
Wie erlebt er es dann, wenn die Anderen - vielleicht auch mit starken Dialekten und eigenen Wörtern Ihren Gott beschreiben?
Akzeptiert er was er gelernt hat
  • als "eine von vielen Wahrheiten" oder
  • als "die echte Wahrheit und die hier sollen halt glauben, was Sie wollen (Sind eh alle komisch hier)" oder
  • "Das wird deren Dialektwort für den bekannten Gott sein und die kennen halt andere Geschichten. Götter sind komisch, die widersprechen sich eh dauernd" oder
  • "Aha, neuer Gott, muss wohl sowas wie ein Bruder von meinem Bekannten sein."
  • "Quatsch, denen werde ich nun verkünden, wie es wirklich ist."

Was denken sich zwei Priester, die sich treffen mit unterschiedlichem Pantheon?
  • Koexistenz möglich
  • Interessant, vielleicht finden wir eine Symbiose
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  • Egal, die machen hier gutes Bier
  • Was wohl mein Priester vor mir zu mir gesagt hätte darüber.
  • Ist nur eine andere Menge an Geschichten, die unsere Götter -mit anderen Namen- darstellen. Wir hatten bisher noch keinen Gott für Wein, ist aber ne gute Idee, ich übernehme die Geschichten mal.

Das ist ernsthaft gefragt, ich habe noch keine gefestigte Meinung dazu.

Offline Infernal Teddy

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Re: Was soll das mit den diversen Götter-Pantheons?
« Antwort #148 am: 14.12.2017 | 12:53 »
Rom war zzmindest tendenziell sykreistisch
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Offline Edvard Elch

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Re: Was soll das mit den diversen Götter-Pantheons?
« Antwort #149 am: 14.12.2017 | 12:58 »
Ich wiederhole noch mal von oben: Aufgabenbereiche sind vom historischen Standpunkt Humbug.

Ebenso wie die Idee eines festen Pantheons. Es gibt halt Götter und die können Dinge und wenn du mir zeigst, wie toll dein Donnergott donnern kann, dann werde ich den auch gerne verehren. Die Systematisierungen und Zuschreibungen von Tätigkeitsbereichen sind moderne Fiktion.
Kants kategorischer Imperativ, leicht modernisierte Fassung: „Sei kein Arschloch.“

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