Das Problem ist nicht, dass es schwer ist diese Meisterschaften zu erwerben.
Das Problem ist, dass man zunächst erkennen muss, dass man diese Meisterschaften für seinen Spielstil benötigt.
In einer meiner ersten Runden wollte ein Spieler die Beine eines Monsters abhacken. Das könnte man als "Umreißen" interpretien, doch das hatte er nicht. Ich konnte einen Kompromis aushandeln.
Bei einer anderen Stelle, sollte ein NSC aufgehalten werden. Er fiel zu Boden durch einen Patzer und ein Charakter wollte ihn festhalten. Doch er hatte nicht "Umklammern". Auch hier kam es dann zu einem Kompromis.
Aus der Sicht der Regeln macht es Sinn, warum die Erzeugung von Zuständen oder Veränderung von Positionen Meisterschaften erfordern. Aus der Sicht eines neuen Spielers, der nur seine Figur spielen will, aber nicht.
Das kann ich aus meiner Erfahrung nur unterschreiben. Und das macht SpliMo auf Cons leider etwas unflexibel/unituitiv vom 'Handling' her-sowohl für den SL als auch für die Spieler. Grade eben -und das hat mir die Erfahrung auch gezeigt-wenn man neu oder noch etwas unerfahren in SpliMo ist. Da wäre es vielleicht besser gewesen, den Schwerpunkt eher in Richtung Zugänglichkeit denn Quantität in der Komplexität zu legen. Oder anders gesagt:
Splittermond ist ein System, dass versucht eher konsequent als intuitiv zu sein.
Ich kann aber auch Marask verstehen, wenn er sagt:
Das ist ebenso etwas, das ich bei Splittermond überhaupt nicht verstehen kann (als Systemeinsteiger). Ich möchte einen Gegner zu Boden reißen. Tja, du hast die Meisterschaft nicht. Du kannst das nicht. Wie bescheuert ist das denn? Warum muss ich erst eine Meisterschaft beherrschen um dies tun zu können?
Egal wie schlecht/ungeübt ich dabei bin, ich sollte es doch wenigstens immer versuchen dürfen. Aber bei Splittermond bekomme ich ein generelles Verbot, wenn ich die Meisterschaft nicht besitze. Sowas finde ich echt ätzend.
Ich weiß, es gibt vielleicht auch andere Systeme, bei denen das so ist. Aber wir reden ja hier über die Freundlichkeit Splittermonds
Ja stimmt schon. In der Hinsicht ist SpliMo vielleicht nicht oder weniger freundlich gegenüber Einsteigern. Das ist, nebenbei bemerkt, ein Punkt, der in Bezug auf das Thema Einsteigerfreundlichkeit gerne mal nicht beachtet oder unter den Tisch fallen gelassen wird, den ich aber als wichtig empfinde. Und ja, ich kann den Ärger darüber verstehen; bei WarHammer Fantasy 2nd war das meine ich auch so. Ich finde das ebenfalls doof.
Die hier angesprochenen Punkte von SeldomFound und Marask erinnern mich an eine Con-Runde, die ich u.a. deswegen in leicht negativer Erinnerung behalten habe. Ich habe eine SpliMo-Runde angeboten; gespielt wurde mit Archetypen aus und nach den Regeln aus dem Schnellstarter. Kurz bevor wir anfangen wollten kam noch ein Spieler hinzu. Auf jeden Fall war ich von dem recht schnell sehr genervt (und ich habe sonst echt eine Engelsgeduld) aber der Typ machte im Kampf mit seinem Charakter
nur oder fast ausschließlich Aktionen, die nicht geregelt waren oder die sein Charakter nicht hatte. Ich fand das mega-ätzend, und ich war es irgendwann leid, für den ständig irgendwelche Aktionen in Kampfsituationen improvisieren zu müssen. Zumal er sämtliche Regelauslegungen, die ich in den besagten Situationen als Kompromiss vorschlug, erstmal abgelehnt oder rumdiskutiert hat. Bis ich irgendwann entnervt dazu übergegangen bin, aus der Not eine Tugend zu machen bzw. diesen 'Nachteil' in einen für mich pragmatischen Vorteil umzumünzen, so dass ich gesagt habe: " Das hat dein Charakter nicht, also kann er es auch nicht. Das steht so in den Regeln. Fertig.Aus.Punkt.Basta. Keine weitere Diskussion!" Ich habe das ihm dann auch (so) zu verstehen gegeben, zumal ich gesagt hatte, dass wir nur mit den abgespeckten Regeln vom Schnellstarter spielen. Ich bin ja als SL echt flexibel und kompromissbereit-aber von dem war ich nach kurzer Zeit nur noch angenervt. Später, am Ende, auf die Frage (nach seinem Spieler-)Verhalten hin, meinte der Spieler so zu mir, dass er grundsätzlich(!), was für ihn neue Systeme anbelangt, diese regeltechnisch erstmal ausreizt, in dem er sie auf die Probe stellt, um zu schauen, was die Regeln alles abdecken oder nicht abdecken, und wie die Regeln ausbalanciert sind. In seinem Fall hieß das: Alles das regeltechnisch ausprobieren, was sein Charakter
nichtkann bzw.
nicht hat. Nur -das hat er mir auch noch gesagt-um zu schauen, wie die Regeln & der SL darauf reagieren. Also ein -wie er es formulierte-"Test der Regeln&des SL". Ich hätte ihm am liebsten den Vogel gezeigt und ihn in das nächste ZfP einweisen lassen.
Wir hatten dann nochmal auf einem anderen Con eine Runde, und wo er gesehen hat, dass ich SL bin, hat er sich ausgetragen bzw. mir gesagt, dass er nicht mitspielt-eben wegen der SpliMo-Runde von damals, weil wir wohl "inkompatible Spielertypen" wären. Ich habe ihm gegenüber das bestätigt und ihm auch unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass ich ihn nicht hätte mitspielen lassen bzw. ohne Umschweife aus der Runde geschmissen hätte.
Nein, also sowas...
Splittermond betrachtet besonders den Kampf in erster Linie als ein taktisches Spiel und höchstens an zweiter Stelle als Erzählung oder Simulation.
Ich denke das ist der springende Punkt an der Sache. Ich bin es von meinen bisherigen Systemen und auch von meinem Spiel-und Leitstil eher andersrum gewöhnt bzw. mag es eigentlich lieber andersrum.