Thema: Sie oder Du - Wie wollt ihr in einem Rollenspielbuch angesprochen werden?

[Megavolt]

Meinste nicht, du vergreifst dich da ein wenig im Ton? 

Alles cool

[Chruschtschow]

Dann gleich wie bei Das Schweigen der Lämmer:
"Es erstellt sich einen Charakter" 

Bei Buffalo Bill können wir alle noch was über Atmosphäre lernen: "Die sitzen jetzt seit zwei Wochen bei mir im Dunkeln im Keller. Ich häute nachher noch einen, dann sind die reif für eine Runde CoC."

@Megavolt:
Verschrecke mir nicht den Plebs. Die brauch ich noch zur Fate-Missionierung.

[Niniane]

Mir ist alles recht, bis auf Pluralis benevolentiae (auch bekannt als "Krankenschwestern-Plural"). Auf den reagiere ich schon von Berufswegen allergisch.

[Chruschtschow]

Ist doch super. "Na mit welcher Waffe wollen wir unser Heldchen denn heute mal ausstatten? Na für die Stärkeprobe nehmen wir doch lieber den W20."

[Blizzard]

Ich habe Regelwerke, in denen werde ich geduzt als Leser und ich habe Regelwerke, in denen ich gesiezt werde. Ausschlaggebend, ob mir das Regelwerk gefällt oder nicht, ist das aber nie gewesen. Und ich finde beides in Ordnung-würde wohl aber eher zum Du tendieren. Ich finde es viel schlimmer, wenn ich durchgängig in einem Regelwerk als SL mit "Die Spielleiterin" angeredet werde-sorry, das geht gar nicht!

[KhornedBeef]

Aber was stattdessen?

[Blizzard]

Aber was stattdessen?

Also wenn sie schon meinen, einen auf "political correctness" machen zu müssen, dann sollen sie das gefälligst auch in der Orthographie berücksichtigen. Meinetwegen noch: Spielleiter/-innen oder: Spielleiter*innen. Oder sie lassen es neutral und sagen: Die Spielleitung. Ich bevorzuge aber nach wie vor "Der Spielleiter". Und nein, das hat nichts damit zu tun, dass das jetzt der männliche Begriff ist oder der männliche Artikel davor steht. Das ist einfach ein (geschlechts)neutraler Begriff, den jeder im RPG kennt. Für mich macht das keinen Unterschied, ob da eine Frau oder ein Mann hinter dem Schirm sitzt. Spielleiter ist Spielleiter, unabhängig vom Geschlecht. Ich habe es auch noch nie erlebt, dass wenn ich z.B. auf Cons eine weibliche Rollenspielerin frage, ob sie "der Spielleiter" ist, dann waren die Antworten immer recht simpel, nämlich entweder " Ja" oder "Nein". Ich habe es auch bislang in über 10 Jahren noch nie erlebt, dass ein weiblicher SL erbost darüber gewesen wäre, dass ich nicht die feminine Form des Begriffes (Spielleiter) wähle oder darauf bestanden hätte, dass ich dies tue bzw. das doch korrigiere.

[Eulenspiegel]

Ich habe es auch noch nie erlebt, dass wenn ich z.B. auf Cons eine weibliche Rollenspielerin frage, ob sie "der Spielleiter" ist, dann waren die Antworten immer recht simpel, nämlich entweder " Ja" oder "Nein". Ich habe es auch bislang in über 10 Jahren noch nie erlebt, dass ein weiblicher SL erbost darüber gewesen wäre, dass ich nicht die feminine Form des Begriffes (Spielleiter) wähle oder darauf bestanden hätte, dass ich dies tue bzw. das doch korrigiere.

Dann mach doch mal den Gegentest: Frage auf der nächsten Con einen männlichen Rollenspieler, ob er "die Spielleiterin" ist. Ich denke, darauf wäre die Antwort auch recht simpel "Ja" oder "Nein".

[Bad Horse]

Das führt jetzt aber vom Thema weg. 

[Kelpie]

Ich finde das "Du" in solchen Werken mehr angebracht, als das "Sie".
Das "Sie" ist für mich eher etwas für förmliche, wissenschaftliche Arbeiten und nicht für ein Werk aus dem Hobby- und Spaßbereich.

[Perikles]

Regelbücher sind für mich etwas total informelles und daher finde ich "Du" eigentlich schon okay.

[D. M_Athair]

... mich würde mal interessieren, ob die "Du-Fraktion" sich auch beim Einkaufen gern duzen lässt?
Gibt es nen Unterschied zwischen online und offline? 


[Das ist übrigens ne ernstgemeinte Frage. Denn: Ich beobachte die Erosion des "Sie" insbesondere auch da.]

[TeichDragon]

... mich würde mal interessieren, ob die "Du-Fraktion" sich auch beim Einkaufen gern duzen lässt?
Gibt es nen Unterschied zwischen online und offline? 


[Das ist übrigens ne ernstgemeinte Frage. Denn: Ich beobachte die Erosion des "Sie" insbesondere auch da.]

Ich bin Old-Timer der SF-Fandom-Generation.
"Sie" ist da schon vor Jahrzehnten gestorben.

[KhornedBeef]

... mich würde mal interessieren, ob die "Du-Fraktion" sich auch beim Einkaufen gern duzen lässt?
Gibt es nen Unterschied zwischen online und offline? 


[Das ist übrigens ne ernstgemeinte Frage. Denn: Ich beobachte die Erosion des "Sie" insbesondere auch da.]

Da würde mich das du überraschen. Aber da soll mir ja keiner ein Brettspiel erklären oder so

[TeichDragon]

Da würde mich das du überraschen. Aber da soll mir ja keiner ein Brettspiel erklären oder so

Hatte ich tatsächlich vor kurzem beim Einkauf im REWE an der Kasse.
Für einen kurzen Moment war ich irritiert.

[YY]

Online sieze ich so gut wie niemanden (und davon dann noch mal den Großteil nicht ernst gemeint), offline sieze ich selten - privat im Grunde nie und beruflich ist es auch eher die Ausnahme.

Dementsprechend stört es mich auch beim Einkaufen o.Ä. nicht.
Ich gehöre auch selbst zu den Leuten, die so gut wie immer Hallo sagen statt Guten Morgen/Tag/Abend.

[Faras Damion]

... mich würde mal interessieren, ob die "Du-Fraktion" sich auch beim Einkaufen gern duzen lässt?
Gibt es nen Unterschied zwischen online und offline? 


[Das ist übrigens ne ernstgemeinte Frage. Denn: Ich beobachte die Erosion des "Sie" insbesondere auch da.]

Das ist aber schon arg OT.

Aufs Cons ist "Du" die Norm, auch gegenüber Verlagsleuten.

Und auch im beruflichen oder geschäftlichen Bereich kommt es vermehrt auf. Was auch immer wieder zu Problemen führt, da eine Vertrautheit angenommen wird, die nicht da ist. Die Beziehung zwischen Zeichner oder Texter gegenüber dem Auftraggeber ist eine geschäftliche und sollte professionell gesehen werden. Und auch dein Chef, den du duzt, wird dich entlassen, wenn es strategisch sinnvoll ist. Ich habe schon öfters erlebt, dass Leute aus allen Wolken gefallen sind.

[Niniane]

Kommt drauf an, wo ich einkaufe. Im hippen Modeladen stört mich das weniger als beim Autokauf oder im Elektrofachmarkt.

slightly offtopic: Ich bin übrigens inzwischen ein gnadenloser Zurück-Duzer. Ein Nachteil, jünger auszusehen als man ist, ist, dass die Leute meinen, man sei mit knapp 30 noch unter 18 oder gerade 18 und einen dann duzen.

[Bad Horse]

... mich würde mal interessieren, ob die "Du-Fraktion" sich auch beim Einkaufen gern duzen lässt?

Im Rollenspiel- oder Craftbeer-Laden - klar. Im Restaurant übrigens auch. Ansonsten würde mich das auch nicht weiter verschrecken. Duz ich halt zurück. *achselzuck*

Ich werde im Büro schon genug gesiezt.

[6]

... mich würde mal interessieren, ob die "Du-Fraktion" sich auch beim Einkaufen gern duzen lässt?
Gibt es nen Unterschied zwischen online und offline? 


[Das ist übrigens ne ernstgemeinte Frage. Denn: Ich beobachte die Erosion des "Sie" insbesondere auch da.]

Weniger beim Einkaufen, aber:
Ich fand es extrem erfrischend, als ich in Hannover in einem Hotel von der Hotelangestellten freundlich drauf aufmerksam gemacht wurde, dass in dem Hotel gedutzt wird und die Angestellten das natürlich auch gegen jedes "Sie" konsequent durchgezogen haben.
Fand ich toll.
Ich komme allerdings auch aus der IT-Branche.

Ach ja: Von Kunden weiss ich, dass die Duzerei im ländlichen Gebiet auch gegenüber Fremden in manchen Gegenden ziemlich gebräuchlich ist.

[YY]

Und auch dein Chef, den du duzt, wird dich entlassen, wenn es strategisch sinnvoll ist.

Kann meiner gar nicht

Aber auch davon ab kommt das schwer auf Branche und Funktion an - von der Region mal ganz abgesehen.
Gibt genug Ecken, wo ein halbverschlucktes "se" das höchste der Gefühle in Richtung förmliche Anrede ist 

[Waldschrat]

Ein klares "Du"! Sonst kann man ja gleich mit seinem Chef spielen und das stelle man sich mal vor, gemütlich am Spieltisch "Herr Müller, machen Sie mal eine Probe auf schleichen"  ..... "ja Arschloch, mach ich"

da zieht der Spaß die Handbremse

[Rhylthar]

Kommt drauf an, wo ich einkaufe. Im hippen Modeladen stört mich das weniger als beim Autokauf oder im Elektrofachmarkt.

slightly offtopic: Ich bin übrigens inzwischen ein gnadenloser Zurück-Duzer. Ein Nachteil, jünger auszusehen als man ist, ist, dass die Leute meinen, man sei mit knapp 30 noch unter 18 oder gerade 18 und einen dann duzen.

Geht mir auch so. Und ich werde zum gnadenlosen "Für Sie immer noch Sie" oder "Seit wann Duzen wir uns?", wenn jemand meint, er könne mich wegen meines lockeren Kleidungsstils von oben herab behandeln und spontan das "Du" als Machtposition gebrauchen. Dann werde ich zum arroganten Ar***, der mal kurz Bescheid stößt.

On-Topic:
Mir ist es eigentlich egal. Hätte mich früher gegen das "Sie" gesträubt, aber Feder & Schwert haben es damals durchgezogen (und ich durfte mitziehen) und im Endeffekt fand ich es nicht unpassend.

[nobody@home]

... mich würde mal interessieren, ob die "Du-Fraktion" sich auch beim Einkaufen gern duzen lässt?
Gibt es nen Unterschied zwischen online und offline? 


[Das ist übrigens ne ernstgemeinte Frage. Denn: Ich beobachte die Erosion des "Sie" insbesondere auch da.]

Eh, kommt drauf an wo, von wem, und in welchem Tonfall. Also ganz so wie im richtigen Leben.

Will sagen: in den Hobbyläden meines Vertrauens werde ich schon ewig geduzt, ohne mir weiter was dabei zu denken. Beim Aldi an der Kasse würde ich wahrscheinlich für einen Moment stutzen, aber um mich ernsthaft zu irritieren, müßte es schon wirklich anbiedernd oder beleidigend 'rüberkommen -- die Anrede allein reicht da nicht aus.

[Der Nârr]

Also ich finde es komisch, von Fremden im Geschäft geduzt zu werden. Kenne ich aber auch fast nur von Frisören und Modeläden.

Solang meine Ärzte nicht anfangen mich zu duzen...

Gerade wegen der angesprochenen Vertrautheit, die dadurch suggeriert wird, ist das problematisch. Aber das Problem wird es in 20, 30 Jahren nicht mehr geben, wenn das Duzen der Normalfall ist und ohne Abgrenzung zum "Sie" auch nicht mehr als vertraut wahrgenommen wird.

Finde ich aber auch nicht schlimm (aka Sprachverfall), sondern ist halt so und so habe ich wenigstens später im Alter auch was zu meckern und das früher alles besser war, so hat es eben auch etwas gutes.