Amüsanterweise ist mir erst letztens in der "Geo" (ja, manchmal liegen in Arztpraxen auch interessante Zeitungen) ein Artikel über den Weg gelaufen, der andeutet, daß Forschungsergebnissen zufolge die Menschen möglicherweise doch die Menschenaffen mit der am weitesten entwickelten Moral sein könnten -- d.h., bei genauerem Hinsehen sind wir vielleicht doch einfach von Natur aus "besser" im Sinne von "moralisch 'gut'" als beispielsweise Gorillas und Schimpansen. (Wobei letztere, wenn ich mich recht entsinne, ohnehin ein bißchen in dem Ruf stehen, gerne mal Arschlöcher zu sein.)
Ich denke, die meisten Leute, die an sich einfach mal so Superkräfte entdeckten (natürlich kommt's da auch immer auf die Umstände an), würden sich spontan weder für eine Helden- noch für eine Schurkenlaufbahn entscheiden. Das wäre in den meisten Fällen schon vorher nicht ihr Ziel gewesen, und dann noch plötzlich mit Fähigkeiten klarkommen zu müssen, die man vorher nie hatte und für die's auch keine Anleitungen oder Schnellkurse gibt, wäre erst mal eher ein Grund, sich an jedem Bißchen Normalität, das man noch kriegen kann, festzuklammern, als ganz plötzlich zu sagen "Hurra, ich werde Held, wo ist die nächste Kostümschneiderei?" oder "Okay, ich kann Sachen anzünden, indem ich sie einfach nur anstarre...als Nächstes überfalle ich erst mal eine Bank!". Heißt: auch wenn sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit tatsächlich früher oder später einige "klassische" Superhelden- und -schurkentypen finden würden (schließlich gibt's die Comics als Vorbild schon seit Jahrzehnten), wären sie wahrscheinlich beide gegenüber den "Super-Zivilisten" deutlich in der Minderheit.