Autor Thema: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?  (Gelesen 39580 mal)

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Offline Issi

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #50 am: 25.12.2017 | 10:21 »
Quertreibende oder  Aufmerksamkeit-suchende Spieler sind mMn. ein OT Problem.
Wenn die Spieler passen, kann mEn. auch mit der Auswahl Figuren nichts schief gehen.

Edit. Umgekehrt - ist eine andere Baustelle-
Da macht man sich mMn. eine Menge vor, wenn man glaubt, durch SL Vorgaben die eigentlichen Probleme loesen zu können.
« Letzte Änderung: 25.12.2017 | 10:35 von Issi »

Offline Maarzan

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #51 am: 25.12.2017 | 10:43 »
Quertreibende oder  Aufmerksamkeit-suchende Spieler sind mMn. ein OT Problem.
Wenn die Spieler passen, kann mEn. auch mit der Auswahl Figuren nichts schief gehen.

Edit. Umgekehrt - ist eine andere Baustelle-
Da macht man sich mMn. eine Menge vor, wenn man glaubt, durch SL Vorgaben die eigentlichen Probleme loesen zu können.

Und wie identifizierst du dann die "unpassenden" Problemspieler?
"Ich spiele immer nur mit denselben vertrauten Personen" zählt nicht, denn die müssen ja auch erst einmal gefunden werden.
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Offline Irian

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #52 am: 25.12.2017 | 10:57 »
Persönlich habe ich sehr oft 0815 Shadowrun geleitet, d.h. willkürliche Charaktere die zufällig in der gleichen Stadt sind und - meist vom Schieber, seltener durch Zufälle - in einer gemeinsamen Shadowrunner-Gruppe geendet haben. Da habe ich meist relativ wenig eingeschränkt, aber natürlich stünde mir das Recht offen - ich muss ja nicht leiten und keiner muß spielen.

Inzwischen tendiere ich stark dazu, diesen 0815 Stil nicht mehr zu fahren, sondern einen gemeinsamen Hintergrund anzustreben - und dazu mache ich dann eben auch Vorgaben. Allerdings stelle ich dies natürlich schon beim Angebot, was zu leiten, klar und jeder, der den Hintergrund nicht mag, muß ja nicht mitspielen. Quertreiber, die dann partout was anderes spielen wollen, fliegen raus, eiskalt, weil sie den Hintergrund ja schon kannten und akzeptiert haben.

Wobei es mir meist weniger um Balancing-Sachen als um Setting-Sachen geht. Wenn die Idee ist, alles Leute aus einem Dorf zu spielen, dann kann das eine ja durchaus ein Bäcker sein und der andere der knallharte Jäger, der dritte der "Veteran aus'm Kriech" und der vierte der pazifistische Priester, das ja primär erstmal mit Regel-Balancing nichts zu tun. Aber wenn es z.B. dann darum geht, dass das Dorf bedroht ist, bringt das gleich viel mehr Motivation für die Charaktere als wenn es halt fünf Abenteurer sind, die zufällig im Dorf übernachten. Oder wenn die Tochter des Dorfvorstehers entführt wird, in die Charakter X und Y verliebt waren und die Cousine von Charakter Z ist... Klar kann man solche Beziehungen auch langfristig im Spiel aufbauen, aber ein gemeinsamer Hintergrund macht eben manches einfacher.

TL;DR: Ja, Spielleiter darf Vorgaben machen - aber bitte gleich zu Beginn, damit alle wissen, worauf sie sich einlassen. Im Falle von Setting-bedingten Einschränkungen bin ich mittlerweile sogar stark dafür, weil ich das persönlich interessanter finde - zumindest in alle Regel, Ausnahmen bestätigen diese ja.
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

Offline Chruschtschow

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #53 am: 25.12.2017 | 11:50 »
Ich bin immer wieder überrascht, wie künstlich die herangezogenen Beispiele sind

Vier Leute bauen sich Dungeoncrawler, aber der fünfte Spieler baut sich natürlich einen Höfling...

In welcher Spielrunde passiert soetwas? Nur in Slapstickrunden oder so

Ich würde dir zustimmen, wenn ich es so oder so ähnlich nicht schon öfters in den letzten 30 Jahren erlebt hätte. Und genau die Frage nach der Slapstick-Runde ist da Teil des Problems. Einer will Slapstick spielen, fünf nicht. Ärgerlicherweise ist der eine dann auch gerne mal eingeschnappt, wenn sein Slapstick-Charakter, der doch ach so witzig ist, nicht auf Begeisterung stößt und kurzerhand in der Taverne stehen gelassen wird. Trotz vorheriger Warnung durch die Runde: "Gib uns einen Grund deine Figur mitzunehmen, sonst lassen wir es." (Wobei die "Charakter" gesagt haben. "Figur" ist so ein Pet Peeve, den mir der Megavolt eingebrockt hat. :d)

Also ja, das Beispiel kommt aus der Praxis. Und gerade in vor aufgeklärten Zeiten, in der Konzepte wie Gruppenvertrag, Spielertypen und generell der erwachsene Umgang mit solchen Sachen noch nicht mein Fall waren (passiert, wenn man mit 11 anfängt), war das ein größeres Problem. Ich bin aber immer wieder überrascht, welche Geschichten Leute auf Cons, unserem Stammtisch etc. mit genau solchen Nummern auspacken. Der DSA-Zuckerbäcker ist aus einem Grund sprichwörtlich geworden. Schmeißt du Bauern- und Powergamer in eine Runde, ist dieser Konflikt sogar möglich, ohne dass einer auf Slapstick abzielt.
« Letzte Änderung: 25.12.2017 | 11:54 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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trendyhanky

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #54 am: 25.12.2017 | 11:58 »
Zitat
Quertreibende oder  Aufmerksamkeit-suchende Spieler sind mMn. ein OT Problem.
Wenn die Spieler passen, kann mEn. auch mit der Auswahl Figuren nichts schief gehen.

Edit. Umgekehrt - ist eine andere Baustelle-
Da macht man sich mMn. eine Menge vor, wenn man glaubt, durch SL Vorgaben die eigentlichen Probleme loesen zu können.

 :d

Ich sehe das genauso und halte den bezug auf das Ausgangsthema in dem Fall auch für "zufällig"

Solche Quertreiber schießen nicht nur beim Charakterbau am Ziel vorbei sondern bei vielen anderen Tischsituationen. Und dienen dann wahrscheinlich als Beispiel für andere Threads ähnlicher Art ^^

Meiner Meinung hat eine Runde, die so einen Quertreiber dabei hat, noch ganz andere Probleme als das genannte in diesem Thread


Offline Chruschtschow

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #55 am: 25.12.2017 | 12:03 »
Ja, das ist ein OT-Problem. Die IT-Lösung ist wie in meinem vorherigen Posting lesbar nur bedingt angenehm. Aber für diesen Teilaspekt gibt es ja eine OT-Lösung. Sie nennt sich ... *Trommelwirbel* ... vorherige Absprache, welche SC Sinn machen. Also genau das, worum es hier geht.

Oft wird dann nämlich auch der generelle Spielstil thematisiert, was Quertreibern überhaupt erst ein Mal kommunizieren könnte, dass sie zu Quertreibern werden könnten. Die wenigsten Leute setzen sich nämlich an den Tisch und sagen sich: "Heute mache ich mal eine Runde kaputt." Meistens braucht es da nur ein Aha-Moment, bevor die Atmosphäre vergiftet ist. Und dazu dienen eben auch ... *Trommelwirbel* ... vorherige Absprache, welche SC Sinn machen. Also genau das, worum es hier geht.
« Letzte Änderung: 25.12.2017 | 12:08 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Issi

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #56 am: 25.12.2017 | 12:07 »
Und wie identifizierst du dann die "unpassenden" Problemspieler?
"Ich spiele immer nur mit denselben vertrauten Personen" zählt nicht, denn die müssen ja auch erst einmal gefunden werden.
Ich spiele hauptsaechlich mit Leuten, die ich einigermaßen gut kenne. Bei neuen Spielern weiß man das natürlich nie so genau. Aber wenn die Gruppe insgesamt merkt, dass der neue Spieler allen viel Kraft und Nerven kostet, dann passt es halt nicht zusammen.
Das weiß man sicher nicht immer sofort. Aber irgendwann fällt es doch auf. Und dann kann man versuchen Gespräche zu führen und wenn das nichts hilft, muss man sich halt trennen.
Ich meine, es ist Freizeit. Und es ist eine freiwillige Freizeitbeschäftigung.

Man kann halt nicht mit jeder Person befreundet sein.
Man kann auch nicht mit Jedem Rollenspiel machen.

Aber wenn man es vorher auch abseits des Spieltisches ganz gut mit jmd. aushält ist mMn. die Wahrscheinlichkeit höher, dass es auch am Spieltisch gut klappt.

Offline Issi

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #57 am: 25.12.2017 | 12:12 »
Ja, das ist ein OT-Problem. Die IT-Lösung ist wie in meinem vorherigen Posting lesbar nur bedingt angenehm. Aber für diesen Teilaspekt gibt es ja eine OT-Lösung. Sie nennt sich ... *Trommelwirbel* ... vorherige Absprache, welche SC Sinn machen. Also genau das, worum es hier geht.

Oft wird dann nämlich auch der generelle Spielstil thematisiert, was Quertreibern überhaupt erst ein Mal kommunizieren könnte, dass sie zu Quertreibern werden könnten. Die wenigsten Leute setzen sich nämlich an den Tisch und sagen sich: "Heute mache ich mal eine Runde kaputt." Meistens braucht es da nur ein Aha-Moment, bevor die Atmosphäre vergiftet ist. Und dazu dienen eben auch ... *Trommelwirbel* ... vorherige Absprache, welche SC Sinn machen. Also genau das, worum es hier geht.
Diese Vorabsprachen zähle ich jetzt beispielsweise mit zum Gruppenvertrag.
Ich finde es nur komisch,  wenn bestimmte Vorgaben allein vom Spielleiter festgelegt werden und auch nicht mehr gemeinsam verhandelt werden duerfen.

trendyhanky

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #58 am: 25.12.2017 | 12:14 »
Zitat
Diese Vorabsprachen zähle ich jetzt beispielsweise mit zum Gruppenvertrag.
Ich finde es nur komisch,  wenn bestimmte Vorgaben allein vom Spielleiter festgelegt werden und auch nicht mehr gemeinsam verhandelt werden duerfen

 :d

Offline Chruschtschow

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #59 am: 25.12.2017 | 12:19 »
Diese Vorabsprachen zähle ich jetzt beispielsweise mit zum Gruppenvertrag.
Ich finde es nur komisch,  wenn bestimmte Vorgaben allein vom Spielleiter festgelegt werden und auch nicht mehr gemeinsam verhandelt werden duerfen.

Hängt wieder von der Situation ab. In bestimmten Spieltypen, die einen stark eingreifenden und vorgebenden SL brauchen - z.B. Erkundung eines vorgegebenen Mysteriums - kann eine Absprache in der Gruppe schon einiges vorweg nehmen, was eigentlich erst später offenbar werden soll. In den meisten Fällen bin ich aber ganz klar ein Verfechter, dass die Gruppe das ausmacht. Aber für mich und in meinen bevorzugten Systemen zählt Charakterbau auch schon zum gemeinsamen Spiel.
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Irian

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #60 am: 25.12.2017 | 12:23 »
Diese Vorabsprachen zähle ich jetzt beispielsweise mit zum Gruppenvertrag.
Ich finde es nur komisch,  wenn bestimmte Vorgaben allein vom Spielleiter festgelegt werden und auch nicht mehr gemeinsam verhandelt werden duerfen.

Kommt darauf an. Wenn der Spielleiter eine bestimmte Runde anbietet, kann er natürlich festlegen, was dieses Angebot umfasst und welche Bedingungen daran geknüpft sind. Da kann man gerne versuchen zu verhandeln, aber wenn man dabei zu weit vom Spielleiter weg kommt, ist es sinnvoller für alle, das Angebot halt nicht anzunehmen und was völlig anderes zu machen. Das trifft umso stärker zu, je mehr das Angebot in eine bestimmte, nennen wir sie mal "Kampagnen"-Richtung geht. Wenn es einfach nur "Random Adventurers have random adventures in a random fantasy world" ist, spielt das imho weniger eine Rolle (aber auch hier kann natürlich der Spielleiter einseitig sagen, dass er für bestimmte Charaktertypen nicht leitet, Ende).
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

Offline Chruschtschow

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #61 am: 25.12.2017 | 12:29 »
Diese Vorabsprachen zähle ich jetzt beispielsweise mit zum Gruppenvertrag.
Ich finde es nur komisch,  wenn bestimmte Vorgaben allein vom Spielleiter festgelegt werden und auch nicht mehr gemeinsam verhandelt werden duerfen.

Und dann kommt ja noch hinzu, wie ein Gruppenvertrag zu Stande kommt. In diesem Fall für diesen Teilaspekt ist für viele Leute offenkundig: "Die SL sagt, was geht." Das zeigt der Thread hier ganz deutlich. Das geht offener, klar, ist aber nicht immer zielführend. Und das ganze Thema hier dreht sich um das Zustandekommen und den Bruch eines spezifischen Teils des Gruppenvertrags. "Aber das gehört ja in den Gruppenvertrag" erscheint mir wie billiges Ausweichen.
« Letzte Änderung: 25.12.2017 | 12:34 von Chruschtschow »
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Offline Maarzan

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #62 am: 25.12.2017 | 12:31 »
Diese Vorabsprachen zähle ich jetzt beispielsweise mit zum Gruppenvertrag.
Ich finde es nur komisch,  wenn bestimmte Vorgaben allein vom Spielleiter festgelegt werden und auch nicht mehr gemeinsam verhandelt werden duerfen.

Klar können sie verhandelt werden. Die Frage ist, was dabei zu erwarten ist.

Am Ende muss eben für den (oder auch einen) SL und genügend Spieler ein Kompromiss gefunden werden.

Und wo der Spielleiter Vorarbeiten macht, sind seine Vorstellungen auch die Basis, auf welcher die Verhandlungen begonnen werden. Anders mag das z.B. sein, wenn in einer Gruppe noch gar nicht klar ist, wer denn nun der nächste SL wird.

Jeder kann alles fordern/vorschlagen. Aber am Ende muss (wenn so vorgesehen) einer den SL machen, sagen was er denn nun macht und genügend Spieler dann auch noch OK sagen - das ist dann auch der Gruppenvertrag.

 Da aber der SL üblicherweise deutlichen Mehraufwand hat sind se in der Regel seltener und wollen dafür eben auch entsprechende Gestaltungsprivilegien sehen - oder du kannst eben selber anbieten etwas "besseres" zu leiten.
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Offline Derjayger

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #63 am: 25.12.2017 | 12:33 »
Wenn man beim generischen Fantasysetting u d längere Kampagnen bleibt, fallen mir für alle bisher genannten, konkreten Probleme, warum ein Char nicht in die Gruppe passen soll, innerhalb von 3sec Lösungen ein. Insofern wären diese SL gut beraten, mal auf die Spieler zu hören, weil sie vielleicht kreativer sind als der SL.
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trendyhanky

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #64 am: 25.12.2017 | 12:39 »
Zitat
Wenn man beim generischen Fantasysetting u d längere Kampagnen bleibt, fallen mir für alle bisher genannten, konkreten Probleme, warum ein Char nicht in die Gruppe passen soll, innerhalb von 3sec Lösungen ein. Insofern wären diese SL gut beraten, mal auf die Spieler zu hören, weil sie vielleicht kreativer sind als der SL.

Ja, ich finde sowieso, dass einigen SL der Wechsel auf den Spielerplatz mal hin und wieder ganz gut tut

Offline Chruschtschow

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #65 am: 25.12.2017 | 12:39 »
@Derjayger:
Grundlegend für die Diskussion in diesem Thread waren Spieler, die sich eben diese Gedanken nicht gemacht haben, sondern einfach mal von der SL forderten, dass es wider deren Ansage passt. Und als es dann nicht passte, haben sie mit klassischer "Mein Charakter ist halt so"-Kackscheisse geantwortet, als Beispiel der Drow, der anfing die Bauern zu vergiften. Das ist Mist. Sinnvolle Konzepte, wie auch ein Sonderfall ins Spiel rein kann? Super! Die meisten Leute, die ich als SL kennengelernt habe, sind da ganz offen. Der besondere Schmetterling auf Teufel komm raus und ohne Eigenanteil bei der Implementation? Geh weg.
« Letzte Änderung: 25.12.2017 | 12:46 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Moonmoth

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #66 am: 25.12.2017 | 13:02 »
Eine Erkenntnis, die ich von Fate übernommen habe und auch in allmeinen zukünftigen eigenen Kampagnen so umsetzen werde: Die Gruppe wird gemeinsam erschaffen - die Kampagne wird vom SL vorgestellt und besprochen, dann die Charaktere ausgedacht und dann erst regelrechnisch erstellt - am besten auch gleich zusammen an einem Tisch, wenn das vom System her halbwegs praktikabel ist.

Macht einfach ganz viel Sinn und man kann „Querschläger“ entweder ganz vermeiden oder zumindest so anpassen, dass sie in die Gruppe und in der Kampagne funktionieren.

Das setzt natürlich voraus, dass ich wenige Spielertypen aus der Kategorie  „ich habe aber schon 20 Seiten Hintergrund geschrieben!!“ habe  ;)

Ich will als SL nun auch motivierte Spieler nicht unbedingt total ausbremsen, aber es macht Sinn wenn SC in einem Kontext  - Spielergruppe/Kampagne/Szenario - erstellt werden und nicht in einem luftleeren Raum. Vorgaben des SL sind zwar im ersten Moment oft „ganz klar“, aber im stillen Kämmerlein wird dann oft viel interpretiert…

Ich habe auch schon sehr motivierte Spieler erlebt, die von vornherein mit einer sehr fixen Charakteridee kommen, bevor sie überhaupt vom Konzept der Kampagne wussten. Das ist für mich tatsächlich immer problematisch gewesen, insbesondere wenn man mit Freunden spielt.

Nun, das sind so meine ganz persönlichen Erfahrungen.
« Letzte Änderung: 25.12.2017 | 13:05 von Moonmoth »
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Offline Yney

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #67 am: 25.12.2017 | 13:23 »
Wenn ich meine eigene Spielweise im Sinne der hier oft verwendeten Begriffe richtig verstehe, dann ist es wohl eher eine Sandbox (die Spieler bewegen sich frei in der Welt, "Abenteuer" können sich ergeben, sind aber nicht der rote Faden?). Zunächst einmal halte ich es darum ähnlich wie Issi und lasse erst einmal alles zu, was das Regelbuch erlaubt. Da ich aber als Spielleiter die entstehenden Figuren glaubhaft zusammenbringen will, so dass sie dann gemeinsam diese Welt erleben können, sind Einschränkungen nicht völlig vermeidbar.

Das kann dann so klingen: "Nein, ich denke eine Fey wäre unpassend, denn du könntest den Wald nie lange verlassen, während Maries Zwergin, so wie sie die im Moment beschreibt da niemals hinein gehen würde. Das bekomme ich nicht zusammen." Dann sucht man eben gemeinsam Kompromisse. Was ich dagegen nicht mag sind Gedanken wie "Ihr braucht unbedingt noch einen Heiler." Wenn die Gruppe keinen dabei hat, dann entwickelt sich die Geschichte eben anders (und ich weiß vorher nicht wie: Super!).

Supersöldner

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #68 am: 25.12.2017 | 13:24 »
ohne Heiler führt doch  normalerweise nur zu Problemen . oder ?

Online Sashael

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #69 am: 25.12.2017 | 13:51 »
Wenn man beim generischen Fantasysetting u d längere Kampagnen bleibt, fallen mir für alle bisher genannten, konkreten Probleme, warum ein Char nicht in die Gruppe passen soll, innerhalb von 3sec Lösungen ein. Insofern wären diese SL gut beraten, mal auf die Spieler zu hören, weil sie vielleicht kreativer sind als der SL.
Wenn man bei langweiliger ausgelutschter 08/15 Fantasy in langweiligen ausgelutschten Setting mit 08/15 Kampagnen bleibt, fällt mir kein einziger Grund ein, nicht ALLES  zu erlauben, damit in den Einheitsbrei wenigstens durch Zufall etwas Würze kommt.

Sowas leite ich aber nicht. Und deswegen sind meine Spieler mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eben nicht kreativer als ich, vor allem dann nicht, wenn sie unfähig sind, mit kreativen Fesseln zu arbeiten. ;)
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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #70 am: 25.12.2017 | 13:55 »
Man muss nicht aktiv und bewußt gegen die Gruppe spielen, um Stress zu verursachen: massive Egozentrik, "künstlerisches" Sendungsbewußtsein und/oder (Bespaßungs-)Anspruchsdenken reichen völlig aus.

Dagegen helfen erstens Vorgaben der hier diskutierten Art ohnehin nicht, und zweitens ist das kein reines Spielerproblem -- im Gegenteil, diversen Horrorgeschichten zufolge sind SL dafür mindestens genauso anfällig. Sollte man also so einem "Problemspieler" das Entscheidungsmonopol über die Kampagne gewissemaßen qua Amt anvertrauen, nur, weil er mal auf der anderen Seite des Schirms sitzt?

Zitat
Und kompatible Spieler findet man, indem man die Kompatibilitätskriterien rechtzeitig kommuniziert, z.B. mit solchen Spielvorgaben als Spielleiter.

Dem Punkt kann ich dagegen zustimmen -- Kommunikation ist wichtig, und wenn man sich im Vorfeld nicht ausreichend verständigt hat, dann muß man eben zwangsläufig mit entsprechend mehr Problemen im späteren Verlauf des Spiels rechnen (es sei denn, man hat tatsächlich mal unverschämtes Glück und es paßt rein zufällig auch so alles). Ich halte das nur nicht für eine Einbahnstraße, in der die SL ihren gottgleichen Willen verkündet und sich alle gefälligst daran zu halten haben.

Was die anderweitig angesprochenen Konflikte zwischen einzelnen Charakterkonzepten und Spielwelt angeht, hätte ich noch eine allgemeine Frage: wie okay ist es eigentlich für die SL, ein Setting schon im Vorfeld festzulegen, ohne sich erst mit ihren Spielern abzusprechen? Entspricht das nicht genaugenommen exakt dem "Spieler bastelt sich SC, ohne nach dem Setting zu fragen"-Problem hoch drei und in grün?

Offline Chruschtschow

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #71 am: 25.12.2017 | 13:59 »
Sowas leite ich aber nicht. Und deswegen sind meine Spieler mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eben nicht kreativer als ich, vor allem dann nicht, wenn sie unfähig sind, mit kreativen Fesseln zu arbeiten. ;)

Da weiß ich auch nicht ganz, ob das der richtige Ansatz ist. Ich halte die Gruppe in einer dynamischen Zusammenarbeit sehr wohl für kreativer als mich als Einzelperson.

Aber was Vorgaben hier schaffen können, ist ein Verlassen der eigenen Komfortzone. Das fand ich beim letzten Eskapodcast sehr witzig. Alle stimmten überein, dass sie immer was anderes spielen. Tanja zum Beispiel immer eine andere witzige Figur. (Nur minimal vereinfacht und überspitzt ;)) Kennen wir doch alle. Wenn man uns lässt, spielen die meisten die gleiche Corestory in anderem Kostüm. Das ist nicht wirklich soooo kreativ. Kriege ich erst ein Mal einen Eimer an Vorgaben und muss innerhalb derer kreativ werden, hat das einiges an Potential auch mal von eingetretenen Pfaden abzukommen. Also ja, Spieler können durchaus kreativer mit SL-Vorgaben werden.

Und das ist übrigens nicht gleichbedeutend mit der Aussage, die SL ist kreativer als die Spieler, die hier im Thread auch schon daraus gemacht wurde.
« Letzte Änderung: 25.12.2017 | 14:01 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Maarzan

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #72 am: 25.12.2017 | 14:14 »
Dagegen helfen erstens Vorgaben der hier diskutierten Art ohnehin nicht, und zweitens ist das kein reines Spielerproblem -- im Gegenteil, diversen Horrorgeschichten zufolge sind SL dafür mindestens genauso anfällig. Sollte man also so einem "Problemspieler" das Entscheidungsmonopol über die Kampagne gewissemaßen qua Amt anvertrauen, nur, weil er mal auf der anderen Seite des Schirms sitzt?
Wenn der Spielleiter die entsprechenden Vorgaben offen setzt, gibt es hier deutlich weniger Potential für Probleme, da die Vorgaben eh schon zu dem von ihm gewünschten Stilpassen (und damit passende Spieler zusagen dürften) .
Ein Problem gäbe es in der Beziehung im Bereich Wirkung von Vorgaben nur, wenn er mit seiner Vorlage nicht offen und ehrlich ist.


... Ich halte das nur nicht für eine Einbahnstraße, in der die SL ihren gottgleichen Willen verkündet und sich alle gefälligst daran zu halten haben.

Was die anderweitig angesprochenen Konflikte zwischen einzelnen Charakterkonzepten und Spielwelt angeht, hätte ich noch eine allgemeine Frage: wie okay ist es eigentlich für die SL, ein Setting schon im Vorfeld festzulegen, ohne sich erst mit ihren Spielern abzusprechen? Entspricht das nicht genaugenommen exakt dem "Spieler bastelt sich SC, ohne nach dem Setting zu fragen"-Problem hoch drei und in grün?

Es ist nicht die Vorgabe eines "gottgleichen Willen", sondern die Vorgabe eines "Händlers"  mit einem Angebot. Und wer das "Produkt" haben will, der muss sich natürlich an die Vorgabe halten oder eben ablehnen - wenn er kein für beide Seiten akzeptableres Angebot vorzuweisen hat.

Ein Händler mit einem entsprechenden Interessezu verkaufen wird sicher auch die Bedürfnisse der "Kunden" zu berücksichtigen versuchen - aber eben nicht "zu jedem Preis verkaufen".

Die Marktmacht stammt halt aus dem üblicherweise anfallenden Extraaufwand für den Spielleiter. Es steht jedem Spieler theoretisch frei seinen Wunsch-SC zu beschrieben und mit dieser Vorlage dann nach einem passenden Spielleiter und passender Gruppe zu suchen ... .
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Just_Flo

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #73 am: 25.12.2017 | 15:52 »
Wenn man bei langweiliger ausgelutschter 08/15 Fantasy in langweiligen ausgelutschten Setting mit 08/15 Kampagnen bleibt, fällt mir kein einziger Grund ein, nicht ALLES  zu erlauben, damit in den Einheitsbrei wenigstens durch Zufall etwas Würze kommt.

Sowas leite ich aber nicht. Und deswegen sind meine Spieler mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eben nicht kreativer als ich, vor allem dann nicht, wenn sie unfähig sind, mit kreativen Fesseln zu arbeiten. ;)

So wahr.

Offline Derjayger

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #74 am: 25.12.2017 | 15:59 »
Na dann passt ja alles :)

Und wie kriegst du ein frisches Fantasysetting hin durch SL-Vorgaben beim Charbau? Leuchtet mir nicht ein, wie es anders gehen könnte als durch Angebot statt Optionsverbot.
« Letzte Änderung: 25.12.2017 | 16:02 von Derjayger »
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