Autor Thema: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?  (Gelesen 39677 mal)

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Offline Irian

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #100 am: 25.12.2017 | 21:19 »
Persönlich werde ich meine nächste Runde vermutlich so suchen (da ich hier noch nicht so den Riesen-Kreis an Rollenspielern habe)...

"Ich biete an, folgendes Setting/Regeln zu leiten mit den Hintergrund ..."

Das ist soweit ein "Friss oder stirb" Angebot - wem das gar nichts gibt, der antworte halt nicht. Natürlich gehört es dazu, dass alle, die da mitspielen wollen, sich dann an einen Tisch setzen und gemeinsam den Hintergrund etwas mitgestalten (auch wenn das Grundkonzept schon steht - aber viele Details natürlich noch nicht) um dann entsprechende Charaktere (die sich dann auch kennen) zu basteln. Der Hintergrund ist dabei absichtlich so angelegt, dass die Charakter trotz allem relativ frei gestaltbar sind (es geht um Shadowrun und der Hintergrund ist "vor x Jahren...", so dass dazwischen viel Zeit für die Charaktere bleibt, sich in verschiedenste Richtungen zu entwickeln).

Mal sehen, was das wird.

Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

Offline Ludovico

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #101 am: 25.12.2017 | 22:29 »
Persönlich werde ich meine nächste Runde vermutlich so suchen (da ich hier noch nicht so den Riesen-Kreis an Rollenspielern habe)...

"Ich biete an, folgendes Setting/Regeln zu leiten mit den Hintergrund ..."

Das ist soweit ein "Friss oder stirb" Angebot - wem das gar nichts gibt, der antworte halt nicht.

So mach ich das schon seit einiger Zeit. Jeder weiss dann, wohin die Reise geht und ich muss als SL nur noch hier und da etwas sagen.
Zuletzt meinte ich zu einem Spieler, dass er sein Konzept bitte etwas weniger extrem gestalte.

Offline Archoangel

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #102 am: 25.12.2017 | 22:46 »
Naj ... manche Spielleiter sind halt auch ungut im Mitteilen ihrer Wünsche. Ich erinnere mich da an die konkrete Situation:

SL: Wir spielen eine Drow-Kampagne, aber ihr könnt spielen was ihr wollt - solange euer Charakter ein Drow ist. Ihr soll alle Geschwister aus einem adeligen Haus sein.
Me: Cool. Dann spiele ich eine Lolth-Priesterin - das reizt mich schon seit langem.
SL: Naja ... ich finde das nicht so cool, wenn Männer Frauen spielen und umgekehrt, also spiele bitte einen Mann. Ansonsten geht aber alles.
Me: Na gut, dann eben einen männlichen Priester von Vhaeraun.
SL: Ähm ... ein Priester wäre nicht so cool ... weil die X schon eine Priesterin von Lolth spielen wird ...
Me: Tjoa ... dann eben Konzept zwo: ich spiele den Erstgeborenen, der als Krieger ausgebildet wurde um später einmal die Haustruppen zu führen.
SL: Eigentlich wollte ich, dass deine Frau eine Kriegerin spielt - sie hat doch letztens gesagt, dass sie gerne etwas mehr Action aus der ersten Linie erleben würde ...
Me: ... tjoa ... dann nehme ich das Vhaeraun-Konzept minus den Priester und mache mir einen Assassinen - den kann man sicher auch gut gebrauchen!
SL: Naja ... dann hätte die Gruppe keinen Magier und das ist bei Drow so richtig doof ...
Me: Also gut: dann spiele ich eben einen Magier-Assassinen.
SL: Ich will dir ja nicht den Spaß vorweg nehmen, aber ich hab hier einen ganz coolen NPC-Assassinen, der der Lover der priesterin werden soll. gegen den würdest du als Doppelklassen-Char nur abstinken und das würde dir sicher den Spaß verderben.
Me: Ich MUSS also den Magier spielen?
SL: Naja ... ich dachte du spielst doch immer so gerne Magier, da habe ich mich darauf verlassen, dass du auch jetzt einen spielen wirst.
Me: Eben weil ich immer den Magier spiele wollte ich jetzt mal was anderes ...
SL: Also ich finde das echt unfair - ich mache mir solche Mühe mit der Kampagne und du torpedierst das von Anfang an!
Me: ... äh ...

Ist Original so gelaufen, entsprechend wenig Spaß hat es mir dann bereitet. Zum nächsten Spielabend hatte ich mir dann den "du kannst spielen was du willst" 3.5-Magier gebaut. Nach den Regeln. Die als gesetzt galten. Stufe 3. Die gesetzt war. Bzw. Stufe 2+ und ein paar magische Gimmicks durch Scribe Scroll und Craft Wondrous Item. Und hässlich war er - wie die Nacht. Klein und mopsig. Einfach nur, um meinen Protest zu äußern, O.K. das war ein wenig kindisch. Im Laufe des ersten Abenteuers dann:

SL: Sag mal - wie viele Zauber willst du denn noch wirken? Das war eben mindestens dein 4. Erstgradzauber und als 3.stufen Char hast du da nur zwei von. Und überhaupt - wie kommt es, dass du genau die Sprüche gelernt hast, die du brauchst?
Me: Ähm ... mit meiner INT könnte ich tatsächlich 4 1er Sprüche wirken, aber der eben war von einer Schriftrolle.
SL: Ich kann mich nicht erinnern, dass du eine magische Schriftrolle gefunden hättest - wo soll der den herkommen?
Me: ÄH ... die habe ich selbst hergestellt. Ich habe auch noch 20 weitere ge-scribed; du hattest uns ja 2000gp zum Start gegeben.
SL: Wie ge-scribed? Das kannst du doch gar nicht ... Artefakte erschaffen.
Me: Äh doch - das ist eine 1.stufen Fähigkeit aller Magier ...
SL: WAS? Viel zu mächtig! Das ist gestrichen!
Me: Ähm ... dadurch schwächst du den Magier aber ziemlich ab. Was bekomme ich denn zum Ausgleich?
SL: Wie Ausgleich? Magier sind eh over-powered also jammer nicht rum!
Me: ... uh ... O.K. gilt das dann auch für meinen magischen Umhang?
SL: Wo willst du den denn her haben???
Me: ... äh ... durch das Feat "craft wondrous Item" - habe ich mir selbst gemacht ...
SL: WAS? Magier sind viel zu gut - das wird auch gestrichen! Kann ja gar nicht sein, dass niedrigstufige Charaktere schon solche mächtige Fähigkeiten haben!
Me: Ou-key ... dann brauche ich aber etwas Zeit um meinen Char umzubauen - der funktioniert jetzt nicht mehr, ich habe ja jetzt ein Feat offen und muss meine Spruchwahl umbauen, da ich ja jetzt andere Tatsachen habe.
SL: Das ist aber jetzt echt scheiß Rollenspiel, den Char im nachhinein zu ändern! Ich finde du solltest den weiterspielen, sonst hättest du ja einen Vorteil deinen Mitspielern gegenüber, da du ja schon weißt worum es im Abenteuer geht.
Me: WTF? Ich bin draußen!
SL: Ich find es echt scheiße von dir, wie du die Kampagne torpedierst bevor sie so richtig losgegangen ist! Und an meine Mühe denkst du nicht? Voll egoistisch!

Geendet hat es dann damit, dass wir was anderes angefangen haben, da die anderen Mitspieler das Verhalten des SL auch kritisch sahen - sogar seine Frau. Was wohl den Ausschlag gab.
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Offline Sashael

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #103 am: 25.12.2017 | 22:52 »
Naj ... manche Spielleiter sind halt auch ungut im Mitteilen ihrer Wünsche. Ich erinnere mich da an die konkrete Situation:
Du bekommst hiermit den Ehrenkeks für den Euphemismus des Tages!  :o ;D

Ja, SO solls logischerweise auch überhaupt nicht laufen.
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Offline Feuersänger

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #104 am: 26.12.2017 | 01:18 »
Zwar hat Craft Wondrous Item in der Tat als Prereq CL3, sodass du ihn auf Stufe 2 nicht schon haben solltest, aber ansonsten... oh. mein. Gott.
Kann mich gar nicht erinnern, die Anekdote je im "SL würgen" Thread entdeckt zu haben? Die hätte einen Platz in der Hall of Shame verdient.
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Offline Archoangel

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #105 am: 26.12.2017 | 01:23 »
Ja, das ist die gekürzte Fassung. Die cloak of resistance +1 habe ich tatsächlich erst nach dem Level-up gecraftet. In der Tat habe ich das Abenteuer - aus Rücksicht auf die anderen Spieler - zu Ende gebracht, dann einen Level-up gemacht und für alle Gruppenmitglieder cloaks gebaut, woraufhin der SL explodiert ist. Danach habe ich hingeschmissen.
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Offline KhornedBeef

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #106 am: 26.12.2017 | 02:03 »
Ok, solche Kindsköpfe auf beiden Seiten des Tischs sind indiskutabel. Würdet ihr da noch versuchen mit Vorgaben und Konsens zu kommen oder nicht eh, wie Archoangel, hinschmeißen?
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Offline Archoangel

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #107 am: 26.12.2017 | 02:25 »
Ok, solche Kindsköpfe auf beiden Seiten des Tischs sind indiskutabel. Würdet ihr da noch versuchen mit Vorgaben und Konsens zu kommen oder nicht eh, wie Archoangel, hinschmeißen?

Äh ... wie soll ich denn das verstehen?
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Offline Fezzik

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #108 am: 26.12.2017 | 07:01 »
Haha das ist klasse ;D , aber ich wäre schon bei der Charaktererstellung aufgestanden und gegangen !

Sollte in einen offiziellen Ratgeber als Beispiel wie es nicht laufen sollte.  :)
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Offline Wandler

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #109 am: 26.12.2017 | 09:40 »
Spieler die meinen Vorgaben nicht folgen sind mir meist nicht kooperativ und haben an meinem Tisch nichts verloren. Umgekehrt weiß ich jetzt nicht wann ich das letzte Mal eine Vorgabe gemacht habe die über "ihr spielt eine Gruppe von Hexenjägern" hinaus geht und das ist für mich Teil des Angebots was ich leiten werde da wird gemeinsam ausgeredet was wir denn überhaupt für eine runde starten sollen.

Im Spiel gibt's von mir sicher vedammt viele Vorgaben, die sich meist um : dort habe ich nichts vorbereitet, in die Richtung möchte ich jetzt nicht weiterspielen und ähnliches gehen. Das liegt dann aber am Spielertyp am Tisch und kommt mehr vor wenn ein Spieler dabei ist der eigentlich eine SL Position einnehmen mag oder vermutlich generell in einem SL losen Spiel besser aufgehoben wäre

Just_Flo

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #110 am: 26.12.2017 | 09:53 »
Wenn schon deutlich wurde das der SL crafting nicht mag dann munter die Gruppe ohne Vorwarnung  mit gecrafteten Gegenständen auszustatten und Auswischcharaktere sind ja so erwachsen.

Offline Issi

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #111 am: 26.12.2017 | 10:25 »
Auch in Hausrunden habe ich schon mehr als oft Vorgaben für SCs bekommen und gegeben. Ich finde das immer noch amüsant, wie hier auf Vorgaben reagiert wird, speziell von dir.
Muss ich mir das dann so vorstellen?
Ich mache mir im Vorfeld schon immer ziemlich viele Gedanken über eine mögliche neue Kampagne und habe viele Settingstücke schon fertig, bevor ich sie anderen als Angebot unterbreite. Und weil ich per definition mehr über das Setting weiß als jeder andere, behalte ich mir vor, bestimmte Dinge zu verbieten oder zu erlauben. Und wenn jemand dann nen Herzkasper kriegt und auf sein Recht auf freien Charakterbau pocht, dann sag ich dem auch in Heimrunden und unter Freunden "Okay, Compadre, dann spielst du hier nicht mit. Beim nächsten Angebot bist du dann hoffentlich wieder mit von der Partie."
Niemand muss bei mir spielen. Heißt im Gegenzug auch, ich muss nicht jeden in meine Runden aufnehmen.
Ich unterbreite das Angebot, wenn´s dir nicht schmeckt, gehste halt woanders essen. Ist ja kein Beinbruch. Aber genauso wie ich als SL nicht das Anrecht darauf habe, dass jeder Spieler nach meinen Vorgaben das Tanzbein schwingt, so hat auch niemand das Recht, mir vorzuschreiben, welche SCs ich in meinen Runden/Settings zuzulassen habe. ;D
Bei uns werden Vorgaben gemeinsam durch die Gruppe festgelegt und diskutiert. Die Gruppe legt selbst fest, welche Figuren noch reinpassen,  in Abgleich mit den Spielerwuenschen. Auch wieviel magische Gegenstaende es ueberhaupt geben soll. Das macht nicht allein der SL.

Bei groben Vorgaben wie: Ihr habt alle irgendwie schon Kontakt mit diesem oder jenem NSC gehabt, oder ihr seid alle aus speziellen Gründen auf dem Fest usw. ist doch kein Problem.
Und für einen Oneshot spiele ich notfalls auch jede Figur, die ich soll -vom Goldfisch bis zum Halbork mit Tourett Syndrom. Oder auch gerne die Figur, die mir der SL schon fertig gebaut hat. . Und kann (für einen Abend)daran Spass haben.

Aber wenn ich eine Figur länger spielen soll, dann hätte ich schon gerne Gleichberechtigung und ein Mitspracherecht, welchen Charakter ich spiele.

Abenteuer die nur funktionieren, wenn alle die gleiche Charakter Klasse spielen, fände ich eher suboptimal bis langweilig.
Für einen Oneshot mag das lustig sein.
Aber dauerhaft profitiert für mich ein Spiel eher von unterschiedlichen Charakteren,  die sich gegenseitig gut ergaenzen.
Und im Endeffekt geht es mir darum die Wünsche der Spieler mit zu berücksichtigen.
Dieses- "Ich spiele so wie ich will- Und wem das nicht passt hat Pech gehabt."
Finde ich weder auf Spieler noch auf Spielleiter Seite eine konstruktive Einstellung.
Rollenspiel ist ein kommunikatives Gemeinschaftsspiel.
Angebote sind erstmal nur Angebote. Und Angebote kann man verhandeln wen man will,  auf beiden Seiten.
« Letzte Änderung: 26.12.2017 | 10:28 von Issi »

Online Maarzan

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #112 am: 26.12.2017 | 10:34 »
Angebote sind erstmal nur Angebote. Und Angebote kann man verhandeln wen man will,  auf beiden Seiten.

Exakt, aber wie sieht das dann aus?

Bei uns werden Vorgaben gemeinsam durch die Gruppe festgelegt und diskutiert. Die Gruppe legt selbst fest, welche Figuren noch reinpassen,  in Abgleich mit den Spielerwuenschen.
Wie geschieht das dann?

Ich würde doch den Teufel tun und irgendetwas vorbereiten, wenn ich dann gezwungen werden kann wesentliches wieder in die Tonne zu kloppen und etwas zu leiten, hinter dem ich nicht stehe oder erst gar keine Struktur drin erkennen kann.
Also gäbe es unter diesen Umständen mich als Sl erst einmal nicht und damit von mir kein Angebot. Also müßte sich erst einmal ein anderer SL finden, der da bereit ist ala cart aufopferungsvoll zu bedienen. Aber ob so schmerzfreie SL tatsächlich so häufig sind?
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Issi

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #113 am: 26.12.2017 | 10:39 »
Ok, solche Kindsköpfe auf beiden Seiten des Tischs sind indiskutabel. Würdet ihr da noch versuchen mit Vorgaben und Konsens zu kommen oder nicht eh, wie Archoangel, hinschmeißen?
Druck erzeugt Gegendruck.
Jemand der eine Autoritäre Position einnimmt, stellt sich damit erst mal über die anderen.
Das Gegenüber kann dann überlegen, wie es darauf reagiert.
Es kann sich auch auf die Autoritäre Ebene begeben. Wo es dann darum geht wer mehr Autorität hat (Streit).Es kann ausgelöst, durch Kindheitserinnerung auf die Kindebene gehen. Was dann aber als Erwachsener, als die falsche Position empfunden wird. Weshalb man zwar in der Kindebene bleibt aber gleichzeitig dagegen rebelliert (Rebellisches Kind) Oder aber man schafft es sich nicht provozieren zu lassen und bleibt auf der sachlichen Erwachsenen Ebene. Hier kann man am besten ansprechen was einen stört, ohne in Konkurrenz oder Rebellion zu gehen.
Nur das ist nicht immer so einfach weil einem gewisse, eingespielte Mechanismen nicht immer bewusst sind. .

Offline Teylen

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #114 am: 26.12.2017 | 10:44 »
Als SL: Gibst du Vorgaben und wie stark drückst du durch?
Ich gebe durchaus Vorgaben und wenn ich an diese Vorgaben glaube setzte ich die auch mit Nachdruck um.
Das heißt so etwas, wie das bei der einen V20 Runde, welche ich auf einem Treffen leitete, ich den Spielern gesagt habe das ihre Charaktere einen Klüngel bilden sollen, und sie sich Gründe überlegen sollen weshalb sie zusammenarbeiten.  Ich bin dahingehend dran geblieben, obwohl es wohl für einige ungewohnt war, und am Ende stand ein funktionaler Klüngel.

Ansonsten arbeite ich mitunter auch mit, bis auf den Namen vorgegebene Charaktere.
Wobei man ggf. das Geschlecht anpassen darf.

Zitat
Als Spieler: Akzeptierst du Vorgaben als kreative Herausforderung oder hältst du sie für einengenden Unfug?
Wenn mir die Vorgaben nicht ganz prinzipiell gegen den Strich bürsten ("Und jetzt,... spielst du einen mental fünfjährigen Char der allethalben ein Temper Tantrum wirft!" "Neeeeeeeein! Das tu ich niiiiiiiicht! Du bist gemein! Wääääh!" XD) würde ich es vermutlich machen.
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Offline Issi

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #115 am: 26.12.2017 | 10:46 »
Exakt, aber wie sieht das dann aus?
Wie geschieht das dann?

Ich würde doch den Teufel tun und irgendetwas vorbereiten, wenn ich dann gezwungen werden kann wesentliches wieder in die Tonne zu kloppen und etwas zu leiten, hinter dem ich nicht stehe oder erst gar keine Struktur drin erkennen kann.
Also gäbe es unter diesen Umständen mich als Sl erst einmal nicht und damit von mir kein Angebot. Also müßte sich erst einmal ein anderer SL finden, der da bereit ist ala cart aufopferungsvoll zu bedienen. Aber ob so schmerzfreie SL tatsächlich so häufig sind?

Was wäre denn Wesentliches,was Du in die Tonne kloppen müsstest?
Ich verstehe die ganzen Probleme nicht.
Die Spieler spielen eine Figur die ihnen Spaß macht.
Und der Spielleiter leitet ein Abenteuer, das ihm Spaß macht.
Muss das überhaupt Probleme geben?
Finde ich nämlich gar nicht.  :)
Edit. Man hat doch nur gewonnen wenn beide Seiten glücklich oder zumindest zufrieden  sind.
« Letzte Änderung: 26.12.2017 | 10:53 von Issi »

Offline bobibob bobsen

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #116 am: 26.12.2017 | 10:47 »
Zitat
Ich würde doch den Teufel tun und irgendetwas vorbereiten, wenn ich dann gezwungen werden kann wesentliches wieder in die Tonne zu kloppen und etwas zu leiten, hinter dem ich nicht stehe oder erst gar keine Struktur drin erkennen kann.
´

Aber man muss doch normalerweise nicht gleich alles wieder in die Tonne kloppen. Man kann ja auch mal in die Runde fragen wie man Dinge sinnvoll miteinander verknüpfen kann. Wenn man zu kiner Lösung kommt tja dann halt nicht, dann gilt die Idee als verworfen.

Offline Chruschtschow

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #117 am: 26.12.2017 | 10:47 »
Ich würde doch den Teufel tun und irgendetwas vorbereiten, wenn ich dann gezwungen werden kann wesentliches wieder in die Tonne zu kloppen und etwas zu leiten, hinter dem ich nicht stehe oder erst gar keine Struktur drin erkennen kann.

Und darum spielen manche Menschen Fate, PbtA-Systeme und ähnliches. Die haben zum Teil starke Werkzeuge zum Erzeugen von Struktur, ohne dass die Handlung vorgegeben ist oder viel vorbereitet wurde. Ja, ich weiß, nicht dein Ding. Aber ich hoffe, du kannst akzeptieren, dass manche Leute trotzdem Spaß dran haben und entsprechend flexibel auf diversere Figuren reagieren können. ;)

Übrigens finden sich Kompromisse so, wie eigentlich alles im Rollenspiel geschieht, im Gespräch.
« Letzte Änderung: 26.12.2017 | 10:53 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Feuersänger

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #118 am: 26.12.2017 | 11:00 »
Die Spieler spielen eine Figur die ihnen Spaß macht.
Und der Spielleiter leitet ein Abenteuer, das ihm Spaß macht.
Muss das überhaupt Probleme geben?

Muss nicht, aber kann. Müssen wir jetzt echt wieder bei Adam und Eva anfangen, mit "Charaktere sollen zur Kampagne passen"?
Klar sollen alle ihren Spaß daran haben. Wer seinen Spaß opfert, verschwendet seine Zeit. Aber gehts beim kooperativen Spiel nicht auch ein Stück weit darum, dass alle mehr Spaß haben, wenn man aufeinander zugeht?

Wenn jeder stur seinen Stiefel durchzieht, geht das doch nur in die Hose.
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Just_Flo

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #119 am: 26.12.2017 | 11:06 »
Muss nicht, aber kann. Müssen wir jetzt echt wieder bei Adam und Eva anfangen, mit "Charaktere sollen zur Kampagne passen"?
Klar sollen alle ihren Spaß daran haben. Wer seinen Spaß opfert, verschwendet seine Zeit. Aber gehts beim kooperativen Spiel nicht auch ein Stück weit darum, dass alle mehr Spaß haben, wenn man aufeinander zugeht?

Wenn jeder stur seinen Stiefel durchzieht, geht das doch nur in die Hose.

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Offline Chruschtschow

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #120 am: 26.12.2017 | 11:14 »
Aber gehts beim kooperativen Spiel nicht auch ein Stück weit darum, dass alle mehr Spaß haben, wenn man aufeinander zugeht?

Das. Und das läuft ja auch. Und das haben wir auch schon vor Jahrzehnten vor dem ganzen neumodischen Kram in klassischen Systemen hinbekommen. Ist ja auch keine Zauberei, einfach nur ein bisschen guter Willenauf beiden Seiten und fertich.

Ich (SL): Also ich habe da eine Harfner-Kampagne an der Schwertküste geplant.
Spieler, nennen wir ihn J: Mist, ich wollte mal einen Tiefling spielen.
Ich: *Schulterzucken* Mach einen Vorschlagen, warum dich ein mächtiger Harfnermagier nicht bei der Auftragsvergabe direkt weghaut.
J: Naja, Mama war der Dämon, Papa hat mich aufgezogen ...
Ich:Auch zur Welt gebracht? Höhö.
J: Klar!
Ich: Ich frag nicht weiter.
J: Danke ... und Papa ist so ein schmalbrüstiger Zauberer, der für die Harfner Dinge erledigt. Eher ein Bibliothekar, kein Kampfzauberer. Und die Tochter ist ihm über den Kopf gewachsen. Er hat sie bei seinem mächtigeren Harfnerkumpel in Erziehung gegeben und der schickt sie mit der Truppe mit.
Ich: Gekauft.

Zugegebenermaßen ist das gekürzt und hatte noch ein oder zwei Einwürfe der anderen Spieler von links und rechts im Rahmen von Pizzaessen und Charaktererstellen. Und das Konzept war irgendwie völlig klischeeüberladen und campy mit nicht nur einer Spur Coming-of-Age-Geschichte. Aber es hat wunderbar funktioniert und ich musste nicht einen Furz in der Vorgeschichte meiner 3.5-Kampagne ändern. Zack, Halbdämon mit Harfnergeschichte.
« Letzte Änderung: 26.12.2017 | 11:17 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Swafnir

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #121 am: 26.12.2017 | 11:17 »
Wir hatten mal eine Cthulhu-Kampagne in der der SL meinte wir sollen uns Gangster/Verbrecher/Halsabschneider bauen. Das haben alle gemacht, bis auf der Spieler der meinte er muss da einen Romanautor spielen. Und als er uns das zweite mal dazwischengefunkt hat - weil es nicht mit seinem Gewissen vereinbar war - hat ihn die ganze Gruppe ins Koma geprügelt und getreten. Der SL war total beeindruckt wie konsequent wir das gespielt haben und der Spieler hat sich als nächstes einen Ex-Boxer gebaut.


Offline Archoangel

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #122 am: 26.12.2017 | 12:19 »
Wenn schon deutlich wurde das der SL crafting nicht mag dann munter die Gruppe ohne Vorwarnung  mit gecrafteten Gegenständen auszustatten und Auswischcharaktere sind ja so erwachsen.

Aktion und Reaktion. Ich hätte auch sagen können: "Bau du mir den Charakter. Steigere du ihn. Und schreib auf wie ich ihn spielen soll." Denn genau daruf lief es ja letztlich hinaus.. Der SL hatte eine sehr genaue Vorstellung davon was ich spielen solle und wie ich das spielen solle. Diese Vorstellung konnte ich nicht erfüllen, also hat es gekracht. Da er zudem nach "offiziellen" Regeln spielen wollte, die er offenbar gar nicht kannte und er Argumenten gegenüber nicht zugänglich war habe ich ihm seine Einschränkungen bildlich gespiegelt, indem ich z.B. einen Feat gewählt habe, von dem klar war, dass er ihn nicht mögen würde.
Ich finde das eine sehr erwachsene Entscheidung. Eine belehrende sozusagen. Und der Lerneffekt hat ja auch stattgefunden: es gab eine Diskussion in der Gruppe und die Kampagne wurde abgebrochen. Im Laufe dieser Diskussion habe ich dem SL mal die Regeln erklärt nach denen er angeblich spielen wollte. Da ist ihm auch der Kinnladen runtergegangen. Er kannte eben AD&D und hatte bisher nur Kontakt mit der 3E, weil ich zuvor eine Kampagne damit geleitet hatte in der er einen Krieger spielte. Also kannte er letztlich nur die Regeln, die für ihn relevant waren und hatte sich schon über die Aktionen seiner Mitspieler nie sonderlich informiert. Das Buch besaß er zwar, hatte es aber nie ernsthaft gelesen. Also hatte er ein Bild vom Spiel, nicht jedoch das Bild vom Spiel. Er dachte es wäre eine Art AD&D in dem die Krieger - seine bevorzugte Rolle - endlich mal ein bisschen aufgewertet worden wären (er sah die immer als zu schwach, hat aber dennoch nie was anderes gespielt) und die Regeln ge-streamlined wurden. Was das genau, z.B. für einen Magier bedeutete hat er erst festgestellt als ich einen spielte (den ich niemals spielen wollte).

Aber da sind wir leider eben auch genau an einem wichtigen Punkt: Verlässlichkeit!

Wenn ich eine Gruppe starte oder an einer Runde teilnehme brauche ich zunächst Verlässlichkeit. Ich möchte gerne im Vorfeld wissen worauf ich mich einlasse, also möglichst viel Informationen zur Kampagne haben damit ich mir ein glaubwürdiges Konzept erarbeiten kann. Und Regeln müssen feststehen und dürfen nicht el-gusto verändert werden, denn das raubt letztlich mir den Spielspass. Hätte obiger SL zu Beginn des Spiels gesagt: "Ich möchte, dass du einen Drow-Magier spielst, allerdings mit folgenden Einschränkungen ..." dann wäre mir das lieber gewesen. Dann hätte ich nämlich die Chance gehabt entweder zu verhandeln (Also gut, dann möchte ich aber zum Ausgleich folgendes ...) oder zu sagen:"Nö, passt mir nicht, kann ich nicht mit leben, dann spiele ich lieber nicht mit."
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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #123 am: 26.12.2017 | 12:20 »
Äh ... wie soll ich denn das verstehen?
Omg, das kam total falsch raus :( sorry, meinte nicht dich, sondern eher die Spieler  vom Eingangspost. Also, das du dass auf die Spitze treibst war evtl. trotzig aber gerechtfertigt.
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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #124 am: 26.12.2017 | 12:25 »
Beziehe mich jetzt rein auf diese frage "SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?"

Ich als SL

In einem Homebrew Setting empfinde ich es als absolut unangebracht den Spielern in ihre kreativitaet zu stoppen. Hier gibt es eigentlich nur die eine Vorgabe "Die Gruppe muss sich nicht lieben jedoch sollte sie ein gemeinschaftliches Ziel haben." Die Spieler/innen sollten stets Informiert sein ob ein Homebrew oder ein festes Setting gespielt wird.

Als beispiel fällt mir da die Mini Geschichte ein um einen Dragonborn Hexer, Tiefling Priesterin der Schatten sowie eine Elfische Nekromantin. Wirklich leiden konnten sie sich nicht jedoch mussten sie zusammen halten um halt die Main Quest zu bestehen. ( Aus dem Schatten versuchte ein Gedankenschinder ein Dorf unter die Erde zu zerren )


Spiel mit  FESTEN!!! Setting darunter fallen für mich alle Spiele die sowas wie ein Metaplot führen oder den Spielern schlicht sagt das ihre Welt mit zu dem System gehört.
Beispiel DSA, Shadowrun,7th See, Werwolf, Vampire, Magus, Iron Kingdoms ( Privateer Press nicht das W20 Set), Degenisis usw.

Tatsachlich werde ich hier zum Sturkopf. Wenn sich die Gruppe dazu entscheidet dieses Rollenspiel zu spielen. Dann wird das auch gespielt! Sprich bei Vampire sind alle Vampire und da wird nicht eine gemischte Grp gespielt. Es gibt durch das Setting eine Welt damit alles in der Handlung einen Sinn gibt. Hier ist meine eigenerwartung das der SL das Material gelesen hat, zumindest in der Region wo die Handlung statt findet. Ja auch bei der WoD gibt es kurze beschreibungen der Länder und die dürfen auch berücksichtigt werden. Kommt schon blöd wenn der SL nicht weiß warum die Silent Strider, Silent Strider sind. ( und ja so eine Situation hatte ich als Spieler schon aber dazu später mehr)

Viele Vorgaben ergeben sich dann meist aus dem Setting des Spiels. Mir liegt es nahe dann die Schrauben nicht noch enger zu drehen daher gebe ich meist nur noch den Plot bekannt damit sich die Spieler darauf einschissen können.
Beispiel Untergrund Gruppierung die Monsterjagd, du hast was drauf daher wurdest du um Hilfe gebeten, ihr wollt das große Geld machen als ( Helden/Verbrecher), ihr habt beim letzten Run zuviel Erfahren

Gut dann gibt es noch die Fingerschrauben bei einigen Spielen wie zb. Iron Kingdoms. Die Spieler sind gezwungen sich für eine Fraktion zu entscheiden. Das sorgte damals beim One Shot schon für Frust daher habe ich es auch niemehr angeboten. Den das geht wirklich in die Demokratische Diktatur. ( Auch wenn eine Abstimmung am Tisch beginnt führt es zur Unzufriedenheit.)
Und Asche auf meinem Haupt, als ich versuchte dieses dilemma damit zu lösen das ich aufdiktierte das wir da und dort spielen. Hatte ich den schlimmsten Abend aller Rollenspielabende. ( Unmotiviert, desinteresse keine Bindung zu den Charakteren trotz das diese selbst erstellt wurden.)

Natürlich habe ich auch die Erfahrung machen müssen das trotz der doch geringen Fußfessel sich Spieler über wünsche hinwegsetzen. Erscheinen mit einem Social-Char zu einer schiesserei. Es sollten keine Balancebrüchige Figuren erstellt werden und was passiert es tauchen alle mit fastkillOP Göttern auf. Trotzdas dass Setting bekannt ist wird es mal beachtet, wenn es Boni bringt, oder ignoriert wenn es stört, verpflichtungen, mali etc..

Wie erwähnt habe ich meist Wünsche an meine Spieler/innen. Die haben jedoch nichts mit ihrer kreativen Freiheit zu tun. Oft versuchen sie es jedoch damit zu entschuldigen wenn sie mit OP Charakteren oder Schwachsinnigen Figuren auftauchen. ( Halbling Orakel völlig verskillt richtung perfektes Kochen/ schöner Leben  :cheer: )


Ich als SC

Homebrew

Mir zeigte sich das viele bei Homebrew einfach nur die Regeln oder Settings von Rollenspielen brechen. Wenn ich also eine Homebrew Gruppe besuche achte ich darauf das es ein bekanntest System ist das sie spielen was auch als Homebrew gespielt werden kann. Bezugnehmend auf die Spielwelt Gruppen die die Systeme ebenfalls ummoddeln meide ich. Tatsächlich habe ich bei den meisten Homebrew Settings noch nie vorgaben erhalten. Dadurch gab es aber auch immer Gruppen die zu 90% gestorben sind. ( Beispiel: Magier, Magier, Schurke, Barde ( Tänzerin)

Festes Setting

Bei einem festen Setting weiß ich worauf ich mich einlasse. Akzeptiere die Fußfesseln die damit einhergehen und warte noch auf die wünsche des Meisters. Sollte er jedoch beginnen mir neben dem Setting noch andere Dinge aufzudrücken, die Fragwürdig sind ( Geschlecht, Sexuelleorientierung, mir zuwiederlaufende Handicaps Charakter ist pervers, liebt folter etc.). Nehme ich mir die Freiheit und sage "Nein, danke". Den wie meine Figur tickt möchte ich gerne selbstdefinieren und das mag ich nicht vordiktiert bekommen. Bis jetzt hatte ich nur eine Situation die mich veranlasste eine laufende Runde zu verlassen und dies war eine DSA 3 Runde. Der Meister war eine Katastrophe nicht nur das er völlig unvorbereitet ein Abenteuer geleitet hat, ich als neuer in der Gruppe, musste mich bossing aussetzen. Mit Aussagen wie "Das würde dein Charakter niemals machen!", "Sowas kann dein Held nicht." ( in einem Fluss schwimmen weil ich von einem Kahn gefallen bin) rieb es mir so manchesmal die Nervenenden hoch. Den Tisch verlassen habe ich in dem Moment als mir ein Magier ohne irgendwelche Gründe die Gesammte Ausrüstung vom Leibe brannte. "Du bist in Magiers Gebiet eingetreten. Zur Straffe brennt er deine Habselligkeiten von deinem Leib das du nun nicht mehr als die verbrannte Tuche deiner Kleidung trägst." Da wir uns in einer Stadt befunden haben und ich weder an irgendwelchen Wachen vorbei gelaufen bin oder Schilder des Magiers bedankte ich mich freundlich und wünscht allen am Tisch noch einen schönen Tag.

Im großen und ganzen lass ich mir gerne Dinge vom Meister erwünschen. Solange er dabei nicht aus den Augenverliert das der Charakter keiner seiner Romanfiguren ist sondern eine von mir erstellte Idee um an seinem Abenteuer teilnehmen zu können.

EDIT: Ich habe den Silent Strider vergessen. Ein Spielleiter der WoD hatte sich nix über das Universum der Werwölfe durchgelesen und machte aus den Silent Strider mehr oder minder Zigeuner also verglich sie mehr mit den Ravnos  >;D
« Letzte Änderung: 26.12.2017 | 12:32 von Klingenbrecher »