Nochmal, weil das scheinbar irgendwie schwer zu verstehen ist:
Gegen "Ideen einbringen" hat niemand etwas gesagt. Aber es gibt bei jedem Rollenspiel irgendeinen Rahmen, das ist völlig normal. In DSA kann man halt keinen Terminator spielen. Bei Shadowrun kann man halt mit Magie nicht die Zeit manipulieren. Bei Bunnies&Burrows spielt man halt keine Großdrachen. In GURPS Goblins spielt man einen Goblin (weil es gar keine Menschen GIBT). etc.etc. Regelwerk und Setting legen immer irgendwelche Rahmen fest. Was können die Charaktere können? Welche Rassen können die Spieler sein? etc.
Ich sehe nicht, wo das brutale Ignorieren dieser Vorgaben sich irgendwie mit "Ideen einbringen" beschreiben ließe. Wenn ich in Mittelerde mit nem Monster Truck rumfahren will, ist das doch auch eher Schwachsinn und kein sinnvolles "Ideen einbringen". Sinnvolle Ideen werden innerhalb des gegebenen Rahmens eingebracht.
Und so eben auch, wenn das spezifische Setting eine Untermenge des offiziellen, kompletten Settings ist. Wenn es darum geht, eine Kampagne in Dorf X zu spielen mit Charakteren aus dem Dorf X, dann ist die Idee, jemanden zu spielen, der auf der anderen Seite der Welt in ner Wüste lebt, erstmal kein "Idee einbringen" sondern halt "Setting ignorieren". Die Ideen einbringen macht man im Rahmen des Settings. In DSA (angenommen ich würde das spielen) bringe ich meine Ideen ein, innerhalb der vorgegebenen Rassen und nicht, indem ich für jeden Charakter eine neue Rasse erfinde.
Es geht mitnichten darum, den Spielern exakt aufzuzwingen, was sie zu spielen haben (das hat irgendwie keiner gesagt), sondern nur darum, einen Rahmen zu stecken - und in diesem Rahmen dürfen sie dann wieder frei agieren. Natürlich sollten die Spieler diesen Rahmen mittragen wollen, wobei ich da persönlich selten Probleme hatte. Wie eng der Rahmen ist (nur Leute aus Familie X in kleinem Dorf Y vs. "ihr wart alle schonmal im Mittelreich") ist ja auch eine ganz andere Frage.
Und ganz offen, wenn ich z.B. den Rahmen "Leute aus Dorf XYZ" hätte, würde ich die Spieler nicht nur ihre Charaktere dabei relativ frei bauen lassen (sofern sie aus Dorf XYZ kommen oder zumindest starke Bindungen dran haben), sondern sie dann auch beim ausformulieren der Details von Dorf XYZ beteiligen, damit das Ganze gleich nochmal ein Stück persönlicher wird.
TL;DR: Auch in einem spezifischeren Setting kann man idR sehr gut seine Ideen einbringen, man hat halt nur einen gewissen Rahmen außen rum, aber der muß nicht stören, sondern kann sogar helfen, weil er ganz andere Ansätze überhaupt erst möglich macht.