Autor Thema: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?  (Gelesen 39669 mal)

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Offline Chruschtschow

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #200 am: 27.12.2017 | 10:57 »
Was mich mal interessieren würde: Wie häufig kommt das denn vor das einer einen vollkommen untauglichen SC baut und den dann auch einzubringen versucht.

Gelegentlich.

- Macht mir die Kleinen nicht schlecht. Eine gewisse Neigung zum Powergaming erkenne ich bei meinem Großen (6), aber der spielt dabei seinen Pegasus recht rollengerecht. Er möchte halt auch nebenher noch das Wetter kontrollieren, was in Tails of Equestria aber völlig rollenkonform mit Pegasi ist. Klarer Fall von Stormwind Fallacy.
- Es gibt die sozial unverzüglichen Figuren. Die Fetisch-Todespriesterin passt in soooo wenige Settings, die ich auch nur in den seltensten Fällen wirklich spielen möchte. Und die "Guten" werfen im Sword&Sorcery ... WIRKLICH ... KEINE ... FEUERBÄLLE. Genre, Mann, Genre!!!
- "Achtet bei der Erstellung auf Nischenschutz. Und das heißt ..." Ja, ich erkläre das vorher. Ja, wir erstellen i.A. gemeinsam. Nein, manche Nasen muss man dann gelegentlich wieder und wieder drauf hinweisen. "Schau mal, das machen schon A und B. Du hast eben angekündigt, das und das spielen zu wollen. Du kopiert schon wieder As Figur und streust Sachen von B rein."

Kommt gelegentlich vor. Meistens sind die selben zwei, drei, vier Personen. Auf den Einwurf "Aber das ist doch witzig" kommt auch gerne aus dem größeren Teil der mir bekannten Spielerschaft ein genervtes "Für dich. Für den Rest nicht. Bau was anderes." Läuft aber meistens und macht die Vorteile kooperativer Charaktererschaffung deutlich.
« Letzte Änderung: 27.12.2017 | 11:01 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Issi

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #201 am: 27.12.2017 | 10:58 »
Zitat
Wir stark darf der SL Vorgaben machen? Beliebig stark - in der Theorie. In der Praxis müssen sich natürlich Spieler finden, denen genau diese Vorgaben gefallen, ansonsten bleiben es theoretische Vorgaben für theoretische Spieler.
Klar, natürlich. Das gilt für alle Mitspieler.
Zitat
Aber wenn der Spielleiter nur Lust auf ein Setting mit sehr engen Vorgaben hat, tja, dann wird er halt nur das leiten. Entweder finden sich dafür Spieler oder nicht. Aber Vorgaben kann er beliebige machen - wer will auch nen Spielleiter zwingen, was zu leiten, auf das er keine Lust hat? Dementsprechend ist die Aussage schlicht die Realität. Aber natürlich bedeutet das nicht, dass Spieler gewzungen wären, dann mitzuspielen...
In dem Fall gibt der Spielleiter halt seinen Interessen den Vorzug vor allem anderen.
Das kann er natürlich machen, solange er noch keine feste Gruppe hat. Oder auf einer Con zum Beispiel.

Aber in einer festen Runde würde ich dringend anraten, mir auch Gedanken um die Interessen meiner Mitspieler zu machen.
Oder schmeißt man die dann einfach raus, sobald sie mit den eigenen nicht mehr exakt konform gehen?
Oder sagt man ihnen-  Dann setzt Du mal aus. Better Luck next time.
Wohl kaum oder?- Man wird sich stattdessen vorher absprechen müssen.
Und hoffentlich auch wollen.
Deshalb finde ich wichtig, hier nochmal zu differenzieren.

Edit. Es gibt auch umgekehrt die Möglichkeit Abenteuer für die vorhandenen Figuren zu bauen.
Oder vorgefertigte Plots besser auf sie zuzuschneiden.
Dann sind die Figuren auf jeden Fall Settingkonform.
Kommt mMn. immer darauf an wie man seine Prioritäten setzt.

« Letzte Änderung: 27.12.2017 | 11:09 von Issi »

Offline bobibob bobsen

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #202 am: 27.12.2017 | 11:10 »
Zitat
Kommt gelegentlich vor. Meistens sind die selben zwei, drei, vier Personen. Auf den Einwurf "Aber das ist doch witzig" kommt auch gerne aus dem größeren Teil der mir bekannten Spielerschaft ein genervtes "Für dich. Für den Rest nicht. Bau was anderes." Läuft aber meistens und macht die Vorteile kooperativer Charaktererschaffung deutlich.

Genau das erlebe ich in meinen Runden auch. Da muss man sich als SL keinen Kopf drum machen. Das regeln die Mitspieler schon selbst. Die sind ja meist mehr generft als die SL.
Wichtig ist das man eine gemeinsame Charaktererstellung macht.

Swafnir

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #203 am: 27.12.2017 | 11:12 »
Ich war immer der Ansicht: "Meine Mitspieler sind alle erwachsen, ich sage ihnen was ich vorhabe und sie bauen sich dann Charaktere die da reinpassen." Das hat aber leider nicht geklappt.

Da kommt dann der Halbelf-Ork mit nem Bodybuilderkreuz und der schmalen Hüfte, der mit einer Fistelstimme spricht und mit Schild und militärischem Blaster rumläuft (ich wünschte das wäre ein Witz). Da spielt man Rebellen in Star Wars und mehrere Spieler bauen sich Charaktere die gar keinen Bock auf Rebellion haben. Oder man spielt Warhammer und weis, dass es sozial wird - und gleich kommt jemand und will nen Trollslayer spielen. Oder ein anderer Star Wars -Spieler, der mit einem Asassinendroide ankam, der Lebewesen hasst. Oder bei Game Of Thrones: Das haben wir mit jeweils 4 Charakteren gespielt. 3 Charaktere eines Spielers waren in der Top 5 der besten Kämpfer und einer war ein 100Jähriger der sich dauernd in die Hose gemacht hat.

Das sind alles Beispiele von intelligenten und erfahrenen Spielern - de sich einfach keine Gedanken über sowas machen - aber die Regeln gaben das her.
Da ich mir aber sehr wohl über sowas Gedanken mache, bin ich jetzt dazu übergegangen meinen Spielern schon klare Grenzen zu setzen. Einfach weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass ich das muss.

Offline Issi

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #204 am: 27.12.2017 | 11:19 »
Zitat
Da kommt dann der Halbelf-Ork mit nem Bodybuilderkreuz und der schmalen Hüfte, der mit einer Fistelstimme spricht und mit Schild und militärischem Blaster rumläuft (ich wünschte das wäre ein Witz). Da spielt man Rebellen in Star Wars und mehrere Spieler bauen sich Charaktere die gar keinen Bock auf Rebellion haben. Oder man spielt Warhammer und weis, dass es sozial wird - und gleich kommt jemand und will nen Trollslayer spielen. Oder ein anderer Star Wars -Spieler, der mit einem Asassinendroide ankam, der Lebewesen hasst. Oder bei Game Of Thrones: Das haben wir mit jeweils 4 Charakteren gespielt. 3 Charaktere eines Spielers waren in der Top 5 der besten Kämpfer und einer war ein 100Jähriger der sich dauernd in die Hose gemacht hat.
Ok, das geht mMn. Richtung Slapstick. ~;D
Und Du willst das sicher nicht spielen.

Könnte man theoretisch auch in einem OT Gespräch abklären: "Leute ich will gerne ernsthafter spielen. Seid ihr dabei?"
Wenn ein "Ja" kommt, und sie das einsehen, dann erübrigen sich evtl. auch Verbote und Vorgaben....um das Schlimmste zu verhindern.
« Letzte Änderung: 27.12.2017 | 11:26 von Issi »

Offline Infernal Teddy

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #205 am: 27.12.2017 | 11:35 »
Ich war immer der Ansicht: "Meine Mitspieler sind alle erwachsen, ich sage ihnen was ich vorhabe und sie bauen sich dann Charaktere die da reinpassen." Das hat aber leider nicht geklappt.

Da kommt dann der Halbelf-Ork mit nem Bodybuilderkreuz und der schmalen Hüfte, der mit einer Fistelstimme spricht und mit Schild und militärischem Blaster rumläuft (ich wünschte das wäre ein Witz). Da spielt man Rebellen in Star Wars und mehrere Spieler bauen sich Charaktere die gar keinen Bock auf Rebellion haben. Oder man spielt Warhammer und weis, dass es sozial wird - und gleich kommt jemand und will nen Trollslayer spielen. Oder ein anderer Star Wars -Spieler, der mit einem Asassinendroide ankam, der Lebewesen hasst. Oder bei Game Of Thrones: Das haben wir mit jeweils 4 Charakteren gespielt. 3 Charaktere eines Spielers waren in der Top 5 der besten Kämpfer und einer war ein 100Jähriger der sich dauernd in die Hose gemacht hat.

Das sind alles Beispiele von intelligenten und erfahrenen Spielern - de sich einfach keine Gedanken über sowas machen - aber die Regeln gaben das her.
Da ich mir aber sehr wohl über sowas Gedanken mache, bin ich jetzt dazu übergegangen meinen Spielern schon klare Grenzen zu setzen. Einfach weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass ich das muss.

Ganz genau auch meine Erfahrungen...  >:(
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Offline Sashael

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #206 am: 27.12.2017 | 11:37 »
Klar, natürlich. Das gilt für alle Mitspieler.In dem Fall gibt der Spielleiter halt seinen Interessen den Vorzug vor allem anderen.
Das kann er natürlich machen, solange er noch keine feste Gruppe hat. Oder auf einer Con zum Beispiel.
Wenn ein Spieler gegen die Wünsche des SL unbedingt einen SC spielen will, den dieser für sein Setting als unpassend empfindet, gibt der Spieler seinen Interessen doch auch Vorzug vor allen anderen. Nur dass in dem Fall von dir gesagt wird, ja, das ist ja auch sein kreatives Recht und ein guter SL wird sich bemühen, die Figur zu integrieren. Da muss man nur mal kreativ bei der Hintergrundgeschichte werden.

Merkst du eigentlich, wie einseitig du diskutierst? ;)

Zitat
Aber in einer festen Runde würde ich dringend anraten, mir auch Gedanken um die Interessen meiner Mitspieler zu machen.
Oder schmeißt man die dann einfach raus, sobald sie mit den eigenen nicht mehr exakt konform gehen?
Oder sagt man ihnen-  Dann setzt Du mal aus. Better Luck next time.
Wohl kaum oder?- Man wird sich stattdessen vorher absprechen müssen.
Und hoffentlich auch wollen.
Deshalb finde ich wichtig, hier nochmal zu differenzieren.
Ich finde ja, ein Spieler, der bei 9 von 12 Optionen unbedingt Option 11 spielen will, der schmeisst sich schon selber raus.

Vielleicht hast du ja nur eine feste Runde, die immer zusammenspielt und anderes gar nicht kennt und alle einander auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind. Dann würde das alles ein bißchen Sinn ergeben. Aber ich kenne das eher so, dass abseits von den Quengeleien eines Spielers ganz andere Gründe wesentlich öfter der Grund sind, warum Spieler X nicht mitspielt.
* Der von allen anderen abgesegnete Termin passt nicht in seinen Zeitplan.
* Er war zu langsam und die Runde ist voll.
* Er mag das angebotene System von vornherein nicht.
* Er hat grad genug vom von allen gewünschten Genre F und würde lieber Genre H spielen.
* Zwei Spieler sind sich nicht grün und spielen nicht miteinander und einer der beiden ist bereits in der Runde.

Trotzdem wollen Menschen spielen. Und die wirklich allerallermeisten zeigen sich deswegen sehr kompromissbereit, wenn es um Vorgaben durch den SL geht. Es gibt aber immer wieder mindestens einen, der dann auch mit solchen "kreativen Hintergrundstories" um die Ecke kommt, um die Vorgaben zu umgehen. Und aus vielen bereits (manchmal mehrfach) genannten Gründen läuft das dann nicht.
Angebot und Nachfrage.

Naja, wenn allerdings bei dir die SLs den Spielern hinterher rennen müssen, damit sie genug Mitglieder in der Runde haben, dann herzlichen Glückwunsch an die glücklichen Spieler. ;D
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Swafnir

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #207 am: 27.12.2017 | 11:40 »
Ok, das geht mMn. Richtung Slapstick. ~;D
Und Du willst das sicher nicht spielen.

Könnte man theoretisch auch in einem OT Gespräch abklären: "Leute ich will gerne ernsthafter spielen. Seid ihr dabei?"
Wenn ein "Ja" kommt, und sie das einsehen, dann erübrigen sich evtl. auch Verbote und Vorgaben....um das Schlimmste zu verhindern.

Klar will ich das nicht spielen. Ich mach mir ja auch Gedanken über meine Charaktere und über das was der SL vorhaben könnte.

Ich hab mir mit den Spielern den Mund fusselig geredet und wurde teilweise angeschaut wie der Ochs vorm Berg. Den einen Spieler musste ich aus der Runde nehmen, was dazu geführt hat dass wir monatelang Mails hin und hergeschickt haben, weil er es nicht verstanden hat. Das war auch mein Fehler, weil ich ihm keine entsprechenden Grenzen gesetzt habe.

Der Spieler vom Killerdroiden meinte dann: "Ach hast Recht, darüber dass der nicht reinpassen könnte, hab ich mir gar keine Gedanken gemacht!" - das ist nämlich der springende Punkt.

Und deswegen mache ich das vorab und sage was geht und was nicht. Das mag jetzt böse klingen, aber ich komme mir da vor wie eine Mutter deren Kind immer wieder auf die Herdplatte fasst. Und daher wird die Herdplatte eben vom Strom abgezogen ;)

Offline Infernal Teddy

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #208 am: 27.12.2017 | 11:46 »
Ich erlaube mittlerweile auch nicht mehr das sich jemand zuhause einen charakter macht. Es gibt eine Session, in der gemeinsam über das Setting gesprochen wird, bzw. ich mein Kampagnenkonzept vorstelle, und in der gemeinsam charaktere erschaffen werden. Das hat gleich drei vorteile: Die Spieler bauen charaktere, welche auf einander besser abgestimmt sind, sie inspirieren sich gegenseitig, und niemand präsentiert mir einen Charakter, der nicht ins Konzept der Kampagne passt.
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Teddy sucht Mage

Offline Irian

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #209 am: 27.12.2017 | 11:48 »
Aber in einer festen Runde würde ich dringend anraten, mir auch Gedanken um die Interessen meiner Mitspieler zu machen.

Das kommt schlicht auf die Konstellationen an. Ich bin z.B. weit weg von meinem Geburtsort und dem Ort, wo ich 15 Jahre gelebt habe, d.h. die Leute, mit denen ich früher gespielt habe und dicke war, die sind nicht hier. Damals waren das natürlich auch die Leute, die man für's Rollenspiel gefragt hat (aber gut, auch damals schon in verschiedenen Konstellationen, weil der eine mehr X spielen wollte und der andere mehr Y).
Heutzutage werde ich schlicht auf die Suche nach (neuen) Spielern gehen, die Lust auf das habe, was ich anbiete. Und wenn dann mal wieder was neues kommt, werde ich dafür wieder neue Spieler suchen - vielleicht wollen welche aus der ersten Gruppe mitmachen, toll, aber wenn nicht, ist das auch ok. Ich rechne auch damit, dass die ggf. auch selbst wieder andere Gruppen haben, an denen ich kein Interesse habe (z.B. weil Regelwerk, das ich nicht mag). Einfach weil ich primär Mitspieler für eine bestimmte Runde suche - vielleicht werden das mal dicke Freunde, vielleicht auch nicht - aber es ist nicht das primäre Ziel. An anderen Runden haben die evtl. gar kein Interesse, weil falsches Setting oder Regelwerk. Und wenn doch: Toll.

Da kann man dann auch durchaus sagen "Ich werde in nächster Zeit übrigens mal eine neue Runde mit Setting X anfangen. Klingt das für jemanden toll?" Und wenn das für manche nicht toll klingt, ist es doch auch ok, muß ja keiner mitspielen. Im Gegenzug bin ich dann aber auch nur bis zu einem gewissen Grad Kompromissbereit, weil es halt keine Notwendigkeit gibt, dass Spieler Z unbedingt dabei sein muß. Wenn es sich rausstellt, dass der das Setting absolut nicht mittragen will, dann spielt er halt nicht mit. Dafür ist er ja noch in der anderen Runde, weil es ja kein generelles Problem ist (sonst wäre er nicht in der anderen noch dabei), sondern nur ein Problem mit diesem spezifischen Setting.

Wenn man natürlich "nur" fünf Leute hat und die auch immer alles gemeinsam spielen, ist das sozial natürlich schwieriger und klar, dann geht halt einiges nicht und man muß deutlich mehr Kompromisse schließen, gar keine Frage. Aber das ist ja ein primär soziales Problem und kein Rollenspiel-Problem (weil das gleiche ja auch bei "Wohin gehen wir saufen" oder "Welchen Film schauen wir uns an" passieren kann und nicht nur beim Rollenspiel).

Und ja, ich halte es wie Infernal Teddy, die Charaktere werden - zumindest das Konzept und der Hintergrund - zumindest grob zusammen gemacht. Die genauen Skill-Werte, etc. darf man (je nach Komplexität des Regelwerks) gerne dann zuhause zusammen schrauben, aber zumindest ist dann grob vorher klar, dass der Charakter als Charakter reinpasst. Und es bietet den Vorteil, dass man so viel leichter vorher schon Verbindungen und Anknüpfpunkte setzen kann.
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

Offline Issi

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #210 am: 27.12.2017 | 11:58 »
Zitat
Wenn ein Spieler gegen die Wünsche des SL unbedingt einen SC spielen will, den dieser für sein Setting als unpassend empfindet, gibt der Spieler seinen Interessen doch auch Vorzug vor allen anderen.
Wer sagt denn, dass der Spieler nicht auch das Setting des Spielleiters spielen möchte?
Hier gibt es keine Differenz.
Die Differenz gibt es bei der Wahl des SC.
Der Spielleiter sagt. Den will ich nicht haben. (im  Setting)
Und der Spieler sagt: Denn hätte ich gerne. (im Setting)
Hier wären Gespräche sinnvoll. Der Spielleiter könnte versuchen, dem Spieler zu erklären, warum er die Figur nicht im Setting haben will. Aus welchen Gründen.
Das erhöht die Wahrscheinlichkeit beim Spieler Verständnis zu erwirken. Und dem Spieler ermöglicht es zu verstehen, was dem Spielleiter wichtig ist, und evtl. vielleicht sogar
das abzuändern, was den SL am SC stört.-Damit er besser in das Setting hinein passt.
Zitat
Nur dass in dem Fall von dir gesagt wird, ja, das ist ja auch sein kreatives Recht und ein guter SL wird sich bemühen, die Figur zu integrieren. Da muss man nur mal kreativ bei der Hintergrundgeschichte werden.
Ein guter SL wird mMn. in erster Linie mit seinem Spieler sprechen und ihm auch zuhören.
Über das Gespräch lässt sich dann auch meist herausfinden wo genau die Bedürfnisse und Differenzen liegen und ob es eine Chance gibt die zu überwinden.
Kein Gespräch. keine Chance. So einfach ist das.


Zitat
Vielleicht hast du ja nur eine feste Runde, die immer zusammenspielt und anderes gar nicht kennt und alle einander auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind.

Klar, es ist ein einziges Jammertal. Voller Kompromisse und Entbehrungen. Aber wir verkraften das ganz gut! ~;D
 :Ironie:

Zitat
.
Naja, wenn allerdings bei dir die SLs den Spielern hinterher rennen müssen, damit sie genug Mitglieder in der Runde haben, dann herzlichen Glückwunsch an die glücklichen Spieler. ;D
Das wird ja immer amüsanter! ;D
Nein, keine Sorge. Wir haben eine tolle Runde mit super Spielern und Spielleitern die regelmäßig gerne kommen und spielen.
Ganz ohne Übertreibung. :)

Edit. Ich schließe bislang daraus, dass Du gerade keine regelmäßige Runde mit festen Spielern hast.
Vielleicht würde sich Deine Einstellung ja ändern, wenn Du ein hättest. (Mit der Du Dich auch wohl fühlst)  :)

Ich finde auch wirklich nicht schlimm zu sagen: "Ich leite nur was ich Lust habe, und suche mir dazu passende Spieler!"
Völlig Ok.
Nur in einer festen Gruppe läuft das halt anders. Muss man deshalb mMn. etwas differenzierter betrachten das Thema.
« Letzte Änderung: 27.12.2017 | 12:33 von Issi »

Swafnir

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #211 am: 27.12.2017 | 12:32 »
Einer ist mir noch eingefallen: Ein Spieler hat in der Cthulhu-Kampagne "Auf den Inseln" einen Bäcker im Urlaub gespielt. Immer kurz bevor es interessant wurde, ist er ins Bett gegangen. Schließlich war sein Charakter das so gewohnt. Der Spieler ist dann aus der Runde ausgestiegen, weil es ihm keinen Spaß gemacht hat. Der nächste der zu mir kommt und einen Bäcker spielen will, wird ein klares "Nein" hören.

Offline Sashael

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #212 am: 27.12.2017 | 12:39 »
Edit. Ich schließe bislang daraus, dass Du gerade keine regelmäßige Runde mit festen Spielern hast.
Vielleicht würde sich Deine Einstellung ja ändern, wenn Du ein hättest. (Mit der Du Dich auch wohl fühlst)  :)
Solltest du eine Karriere als Detektiv in Erwägung ziehen: Tu´s nicht, du bist lausig im Schlüsse ziehen. ;)

Meine aktuelle Runde hatte übrigens eine ganze Reihe Vorgaben. Die Spieler haben sich trotz der Einschränkungen ein paar schöne interessante Charaktere gebaut. :)
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Offline Issi

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #213 am: 27.12.2017 | 12:58 »
   
Zitat
Solltest du eine Karriere als Detektiv in Erwägung ziehen: Tu´s nicht, du bist lausig im Schlüsse ziehen. ;)
Dann hast Du das wohl einfach mal pauschal auf mich projeziert:
 
Zitat
Vielleicht hast du ja nur eine feste Runde, die immer zusammenspielt und anderes gar nicht kennt und alle einander auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind.
Da du mich nicht kennst, ging ich zunächst davon aus, dass es Dir selbst an positiver Gruppen- Erfahrung mangelt.
Vielleicht wollte ich nicht sofort glauben, dass das mit voller Absicht geschah. Mein Fehler.
Jetzt bin ich schlauer.
Zitat
Meine aktuelle Runde hatte übrigens eine ganze Reihe Vorgaben. Die Spieler haben sich trotz der Einschränkungen ein paar schöne interessante Charaktere gebaut. :)
Das ist doch schön.  ;)
« Letzte Änderung: 27.12.2017 | 13:08 von Issi »

Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #214 am: 27.12.2017 | 13:28 »
Ich mag keine Vorgaben,die nicht sein müssen. Also immer nur, was vom Setting her vorgegeben ist, z.B. es gibt e´keine Klingonen bei Star Wars.
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Offline Archoangel

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #215 am: 27.12.2017 | 13:33 »
Ich wünschte die Positionen wären auch nur konstruiert.
Sind sie aber mMn. nicht, wenn man diesen Aussagen Glauben schenken will:

Zitat
Ich wundere mich doch sehr. Und komme aus dem Wundern nicht mehr raus. Ich finde "Basta!" eine sehr gute Lösung und verstehe das gesammte Gewese um die Spielerschaft nicht. Absolut nicht. Muss denn jedem immer alles zur Verfügung stehen - egal wie - ohne Sinn und ohne Verstand. Wenn der SL sagt "Es gibt keine Paladine, keine Echsenmenschen, keine Orks und keiner kann Magierzauber größer Grad 3." ... joa ... dann ist das vermutlich so und der SL hat sich vermutlich dabei etwas gedacht. Und es ist dann völlig sinnfrei als Spieler ein Entgegenkommen zu erwarten - vor allem wenn man als Spieler letztlich ja auch nicht bereit ist entgegenzukommen, was man ja - durch verzicht - sehr einfach hinbekäme.

Ich geb mir Mühe, aber ich verstehe dich nicht. Was ist daran "extrem"? Das ist Standard, also der Standard, den ich seit Jahrzehnten kenne. Oder um mal DSA zu zitieren: "Des Meisters Wort sei unbestritten."

Wie schon tausendmal erwähnt: ein guter Spielleiter macht sich viel Mühe bei der Erstellung einer Kampagne. Bei einer guten SL haben alle Vorgaben einen Sinn. Manche kann man erklären, manche nicht; ja manche dürfen gar nicht geklärt werden, weil dadurch eben jemand gekränkt würde oder die Spannung den Bach runterginge.

Konkretes Beispiel:
Vor Jahren hatte ich eine schöne Runde in der vieles gespielt wurde. Es gab 1-2 Spielleiter, so ungefähr 75/25 Verteilung. Einer der Mitspieler, den alle als Kumpel sehr zu schätzen wussten neigte dazu in Vampire immer Ventrue zu spielen und ging mit seiner Spielweise allen auf die Nerven. Allen. Immer. Komischerweiße jedoch immer nur wenn er Ventrue spielte, sein Gangrel und sein Brujah waren völlig O.K. und gut gelitten. Aber er liebte seine Ventrues.
Als ich mich daran machte eine neue Chronik zu starten kamen nacheinander alle anderen Spieler zu mir und baten darum dafür zu sorgen, dass er keinen Ventrue spielen könne. Keiner wollte ihm das ins Gesicht sagen, da er - ehrlich gesagt - stets äußerst darauf verärgert reagierte, wenn man ihn ob seiner Spielweise kritisierte. Also habe ich Ventrue-Verbot ausgesprochen, zusammen mit ein paar anderen Clans, die ich - ob der Kampagne - für unangebracht erachtete.

Laut deiner Meinung hätte ich ihr was tun sollen? Einen Kompromiss finden? Ihn einen Caitiff spielen lassen sollen, der DOM/PRE/FOR und eine Beuteeinschränkung hat? Ein gespräch in der Gruppe starten, dass in Streit und Zorn endet?

Ich verstehe einfach nicht, warum du die "Basta!"-Regel so vehement ablehnst. Meine Frau ist auch ein ganz schöner Freigeist, die auf Einschränkungen sehr allergisch reagiert - aber selbst sie sieht Vorgaben in Kampagnen völlig ein.

Was genau soll den der Mehrwert sei? Wenn ich sage: "Keine Echsenmenschen. Keine begründung. Ihr werdet sehen." Und ein Spieler kommt dann und will ums verrecken sein Konzept vom echsenmenschen durchsetzen. Was wird dann gewonnen, wenn ich "nachgebe"? Es wird wohl schon einen Grund geben, warum die SL sich das so zurechtgelegt hat. Das muss man nicht in Frage stellen. Da muss man nicht mit persönlicher Freiheit und Entfaltung kommen. Das ist ein Fakt. Die SL legt Parameter fest und wenn mir die nicht passen habe ich offensichtlich die für mich falsche SL gefunden und sollte mir wohl besser eine andere Gruppe suchen. Sicher - ich höre mir den Spielerwunsch immer sehr genau an. An meiner Vorgabe wird dies natürlich nichts ändern, an meiner Begründung auch nicht, aber zuhören werde ich auf jeden Fall. Und: hey! Wenn mir das Konzept gut gefällt werde ich vielleicht in der Zukunft eine Kampagne schreiben in die genau dieser Charakter zentrales Element sein wird. Hatte ich auch schon. Noch nicht mal selten. Nur eben nicht jetzt, nicht hier, nicht heute.

Weshalb ich meine Vorgaben und Hausregeln und Bereiche für Rulings auch am ersten gemeinsamen Abend jedem Spieler offenlege. Und nichts mehr im Laufe des Spiels verändere. Außer aus einer ruling muss - wegen häufigen Gebrauchs - eine Rule werden. Und da dürfen dann alle mitbestimmen, aber das kommt eher sehr sehr selten vor, in all den Jahren vielleicht zwei-drei Mal.

Mit dem "Ich darf alles"-Spieler habe ich aber eben meine Probleme, weil sonst ruckzuck Han-Solos kleine Schwester mit der Strahlenpistole in Aventurien notlandet und dort den Dieselmotor erfindet - und nein: das ist kein schlechtes Beispiel <seufz> auch wenn ich wünschte ich hätte mir das eben ausgedacht ...
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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #216 am: 27.12.2017 | 13:36 »
Mir schwebt seid dem Sommertreffen eine Kurzkampagne vor, bei dem alle den gleichen Charakter spielen...

Bewußtseinsforks einer Person in Eclipse Phase, welche sich dann nach Spielbeginn auch gerne auseinanderentwickeln dürfen...
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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #217 am: 27.12.2017 | 13:49 »
Mal weg von Extremsituationen -- die vielleicht sinnvollste Vorgabe, die man hinsichtlich der SCs machen kann, mag gut und gerne sein: "Alle Charaktere sollen miteinander verknüpft sein". Das kann durch die Herkunft aus demselben Dorf erzielt werden oder sonstwie. Hauptsache, die SCs existieren nicht nur so nebeneinander her. Das muss ja auch nicht wahnsinnig komplex sein -- oft reichen zwei, drei Sätze zu jeder Paarung. Manche Spiele wie etwa Urban Shadows/PBTA haben das sogar systematisiert.

Das war nämlich mal ein Kernproblem in einer ehemaligen Runde: wir hatten zwar die Gruppenkonstellation mechanisch aufeinander abgestimmt - also "A macht Tank, B macht Bruiser, C macht Support...", aber zwischen den Charakteren hat sich einfach überhaupt keine Chemie eingestellt. Da war aber auch das Grundproblem, dass halt jeder seine ganz klare Vorstellung hatte, was und wie er selber spielen wollte, und keiner gewillt war, den anderen entgegenzukommen.

Wohlgemerkt soll die gegenseitige Verknüpfung nicht als Freibrief für Querschläger dienen, à la "Laut Hintergrund sind wir die besten Freunde, also musst du mir das durchgehen lassen", sondern eher im Gegenteil um sich gegenseitig etwas Leverage zuzugestehen, um solche Sperenzchen zu verhindern. Das wurde ja hier im Thread auch schonmal genannt: "Gib uns einen Grund, warum wir dich mitnehmen wollen".
Da geht es zwar nun hauptsächlich um das Auskommen der Spieler / SCs untereinander, aber natürlich ist da der SL in der besten Position um sich als Moderator einzubringen.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Krassgeilertyp

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #218 am: 27.12.2017 | 13:59 »
Einer ist mir noch eingefallen: Ein Spieler hat in der Cthulhu-Kampagne "Auf den Inseln" einen Bäcker im Urlaub gespielt. Immer kurz bevor es interessant wurde, ist er ins Bett gegangen. Schließlich war sein Charakter das so gewohnt. Der Spieler ist dann aus der Runde ausgestiegen, weil es ihm keinen Spaß gemacht hat. Der nächste der zu mir kommt und einen Bäcker spielen will, wird ein klares "Nein" hören.
Das ist wohl eher der Spieler und seine Persönlichkeit.
Er WOLLTE das Spiel boykottieren. Das hatte nichts mit dem Bäcker zu tun.
Ich hatte so einen Spieler auch. Er war schlicht gruppenfeindlich und stets darauf bedacht ein Störfaktor zu sein. Vielleicht eine Art Minderwertigkeitskomplex und nicht seine Schuld.
Aber lass die Leute um der Alten Willen doch weiterhin einen Bäcker spielen. 

Offline Moonmoth

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #219 am: 27.12.2017 | 14:03 »
Bei einer guten SL haben alle Vorgaben einen Sinn. Manche kann man erklären, manche nicht; ja manche dürfen gar nicht geklärt werden, weil dadurch eben jemand gekränkt würde oder die Spannung den Bach runterginge.
Natürlich machen Menschen niemals Dinge ohne Sinn - die Gründe sind nur nicht immer für andere nachvollziehbar oder in einer Runde besonders hilfreich oder relevant.

Es ist für mich auch ganz wichtig, dass in einer Kampagne ein thematischer Rahmen vorgegeben werden sollte, sonst haben wir die schon mehrfach genannten Probleme mit einer in diesem Rahmen nicht funktionierten Gruppenkonstellation. Das heißt z.B. „Keine bösen Charaktere, weil…“ und „Keine Paladine, weil ihr unter Umständen Sachen tun müsst, die der Charakter u.U. nicht mitmachen kann. Ihr seid alles Kriminelle! Das macht dem Pala keinen Spaß und den anderen auch nicht.“

Wichtig ist für mich das „…weil“. Plotsicherung hin oder her, aber Entscheidungen des SL müssen nachvollziehbar sein. Im Notfall geht auch ein „ich kann euch das gerade nicht sagen, aber ihr werdet das verstehen. Vertraut mir solange einfach mal, die Geschichte ist es wert.“, wenn die Gruppe eben jenes Vertrauen aufgebaut hat. Natürlich muss dann später auch wirklich die Auflösung/Erklärung kommen.

Hochproblematisch (wenngleich menschlich total verständlich… ^-^) erscheint mir das „ich mache Hausregeln, um das Verhalten eines bestimmten Spielers zu begrenzen, weil keiner mit ihm darüber reden will“. Ehrlich gesagt: Die gefürchtete Kränkung hin oder her, man sollte schon einen Weg finden, das auf einem anderen Weg z.B. im Gespräch mit dem SL unter vier Augen zu klären. Ich kenne nämlich echt keinen einzigen Spieler, der bei so einer Situation wie dem Ventrue da oben nicht den Braten riechen würde. Natürlich kann das in deiner Gruppe anders sein… :)

Rollenspiel ist am Ende per Definitionem ein Spiel um Erzählung und auch nicht wenig Selbstdarstellung. Der Sandkasten hat natürlich auch feste Wände und es gibt nur bestimmte Sorten von Förmchen und Schaufeln, aber in dem Rahmen lasse ich meine Spieler so weit es geht… spielen.

Sie sollten allerdings auch bereit sein, gemeinsam am SC-Konzept zu arbeiten, damit es passt.
« Letzte Änderung: 27.12.2017 | 14:07 von Moonmoth »
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Offline bobibob bobsen

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #220 am: 27.12.2017 | 14:04 »
Zitat
Was genau soll den der Mehrwert sei? Wenn ich sage: "Keine Echsenmenschen. Keine begründung. Ihr werdet sehen."

Da habe ich es aber auch schon oft erlebt das die Einschränkung nie zum tragen kam. Echsenmenschen gab es zu hauf nur halt als NSC und da fühle ich mich dann verarscht. Nur weil die SL Echsenmenschen doof findet kann ich mein Konzept nicht umsetzen. Als Mitspieler komme ich doch auch nicht auf die Idee zu sagen ich spiel nur mit wenn es keine Zwerge gibt weil die finde ich doof.
Es gibt halt auf beiden Seiten kleine oder große Kröten die man schlucken muss sonst kommt da halt keine Spielrunde zustande.


Wenn Eingeschränkt wird dann soll doch die SL bitte auch liefern, wann auch immer.


Swafnir

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #221 am: 27.12.2017 | 14:09 »
Das ist wohl eher der Spieler und seine Persönlichkeit.
Er WOLLTE das Spiel boykottieren. Das hatte nichts mit dem Bäcker zu tun.
Ich hatte so einen Spieler auch. Er war schlicht gruppenfeindlich und stets darauf bedacht ein Störfaktor zu sein. Vielleicht eine Art Minderwertigkeitskomplex und nicht seine Schuld.
Aber lass die Leute um der Alten Willen doch weiterhin einen Bäcker spielen.

Nö. In anderen Runden klappt das tadellos. Sonst würde ich auch nicht mit ihm spielen  ;) 

Offline Archoangel

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #222 am: 27.12.2017 | 14:09 »
Da habe ich es aber auch schon oft erlebt das die Einschränkung nie zum tragen kam. Echsenmenschen gab es zu hauf nur halt als NSC und da fühle ich mich dann verarscht. Nur weil die SL Echsenmenschen doof findet kann ich mein Konzept nicht umsetzen. Als Mitspieler komme ich doch auch nicht auf die Idee zu sagen ich spiel nur mit wenn es keine Zwerge gibt weil die finde ich doof.
Es gibt halt auf beiden Seiten kleine oder große Kröten die man schlucken muss sonst kommt da halt keine Spielrunde zustande.


Wenn Eingeschränkt wird dann soll doch die SL bitte auch liefern, wann auch immer.

Ja gut. Gegen doofe SL ist natürlich kein Kraut gewachsen. Ich gehe halt immer davon aus, dass sich die Type auf dem Chefsessel schon was bei seinen Vorgaben gedacht haben wird.
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Offline Issi

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #223 am: 27.12.2017 | 14:14 »
Zitat
Ich geb mir Mühe, aber ich verstehe dich nicht. Was ist daran "extrem"? Das ist Standard, also der Standard, den ich seit Jahrzehnten kenne. Oder um mal DSA zu zitieren: "Des Meisters Wort sei unbestritten."
Das stimmt sicher.
Und doch stelle ich es in Frage.
Grund: Habe  einfach erlebt, dass es auch anders geht. Und ich habe den Vergleich zu Runden, wo das noch immer so ist.
 Und ich muß sagen, dass ich mich sowohl als Spielleiter als auch als Spieler in erster Runde wohler fühle.
Vielleicht hätte ich dir vor 2 Jahren noch voll zugestimmt, weil ich mich mit einer gewissen Art von Mitspieler arrangieren musste. Inzwischen hat sich einiges geändert.

Zitat
Wie schon tausendmal erwähnt: ein guter Spielleiter macht sich viel Mühe bei der Erstellung einer Kampagne. Bei einer guten SL haben alle Vorgaben einen Sinn. Manche kann man erklären, manche nicht; ja manche dürfen gar nicht geklärt werden, weil dadurch eben jemand gekränkt würde oder die Spannung den Bach runterginge.
Das verstehe ich. Zum Teil. Würde aber dennoch wenn es irgendwie geht ein Gespräch unter vier Augen vorziehen.

Zitat
Konkretes Beispiel:
Vor Jahren hatte ich eine schöne Runde in der vieles gespielt wurde. Es gab 1-2 Spielleiter, so ungefähr 75/25 Verteilung. Einer der Mitspieler, den alle als Kumpel sehr zu schätzen wussten neigte dazu in Vampire immer Ventrue zu spielen und ging mit seiner Spielweise allen auf die Nerven. Allen. Immer. Komischerweiße jedoch immer nur wenn er Ventrue spielte, sein Gangrel und sein Brujah waren völlig O.K. und gut gelitten. Aber er liebte seine Ventrues.
Als ich mich daran machte eine neue Chronik zu starten kamen nacheinander alle anderen Spieler zu mir und baten darum dafür zu sorgen, dass er keinen Ventrue spielen könne. Keiner wollte ihm das ins Gesicht sagen, da er - ehrlich gesagt - stets äußerst darauf verärgert reagierte, wenn man ihn ob seiner Spielweise kritisierte. Also habe ich Ventrue-Verbot ausgesprochen, zusammen mit ein paar anderen Clans, die ich - ob der Kampagne - für unangebracht erachtete.
Nur aus Interesse: Wie hat der Spieler darauf reagiert?
Und ist er immer noch Teil der Gruppe?

Zitat
Laut deiner Meinung hätte ich ihr was tun sollen? Einen Kompromiss finden? Ihn einen Caitiff spielen lassen sollen, der DOM/PRE/FOR und eine Beuteeinschränkung hat? Ein gespräch in der Gruppe starten, dass in Streit und Zorn endet?
Ein Gespräch unter vier Augen mit ihm führen.
Ihn vor der Gruppe bloßstellen oder ihm (in Absprache mit den anderen Spielern , hinter seinem Rücken )ein Verbot auferlegen, wäre für mich jetzt der falsche Weg gewesen.

Zitat
Ich verstehe einfach nicht, warum du die "Basta!"-Regel so vehement ablehnst. Meine Frau ist auch ein ganz schöner Freigeist, die auf Einschränkungen sehr allergisch reagiert - aber selbst sie sieht Vorgaben in Kampagnen völlig ein.
Ich sehe Vorgaben ein die wirklich notwendig sind und Sinn machen. Das wird vermutlich den meisten Spielern so gehen.
Was jetzt wirklich notwendig ist, und was nur Geschmack des Spielleiters ist vermutlich Ansichtssache.

Zitat
Was genau soll den der Mehrwert sei? Wenn ich sage: "Keine Echsenmenschen. Keine begründung. Ihr werdet sehen." Und ein Spieler kommt dann und will ums verrecken sein Konzept vom echsenmenschen durchsetzen. Was wird dann gewonnen, wenn ich "nachgebe"? Es wird wohl schon einen Grund geben, warum die SL sich das so zurechtgelegt hat. Das muss man nicht in Frage stellen. Da muss man nicht mit persönlicher Freiheit und Entfaltung kommen. Das ist ein Fakt. Die SL legt Parameter fest und wenn mir die nicht passen habe ich offensichtlich die für mich falsche SL gefunden und sollte mir wohl besser eine andere Gruppe suchen. Sicher - ich höre mir den Spielerwunsch immer sehr genau an. An meiner Vorgabe wird dies natürlich nichts ändern, an meiner Begründung auch nicht, aber zuhören werde ich auf jeden Fall. Und: hey! Wenn mir das Konzept gut gefällt werde ich vielleicht in der Zukunft eine Kampagne schreiben in die genau dieser Charakter zentrales Element sein wird. Hatte ich auch schon. Noch nicht mal selten. Nur eben nicht jetzt, nicht hier, nicht heute.
Ich habe meine Vorgaben schon geändert, weil es notwendig war.
Und weil man als Spielleiter auch immer seine Gruppe hören sollte.
Das Spiel besteht mMn. aus mehreren Spielern.
Und wenn jemand mich überzeugen kann, dann wäre es mMn. falsch, nicht auf einen besseren Vorschlag einzugehen.

Zitat
Weshalb ich meine Vorgaben und Hausregeln und Bereiche für Rulings auch am ersten gemeinsamen Abend jedem Spieler offenlege. Und nichts mehr im Laufe des Spiels verändere. Außer aus einer ruling muss - wegen häufigen Gebrauchs - eine Rule werden. Und da dürfen dann alle mitbestimmen, aber das kommt eher sehr sehr selten vor, in all den Jahren vielleicht zwei-drei Mal.
Bei uns werden Rulings gemeinsam besprochen. So ist das, wenn man mit Spieler-Spielleitern am Tisch sitzt.
Es gibt nicht ´den einen Spielleiter der das Sagen hat. Das Amt wechselt auch. Und das ist mMn. gut so.
Würde ich jedem Langzeit Spieler oder Spielleiter nur empfehlen mal die Seiten zu wechseln.

Zitat
Mit dem "Ich darf alles"-Spieler habe ich aber eben meine Probleme, weil sonst ruckzuck Han-Solos kleine Schwester mit der Strahlenpistole in Aventurien notlandet und dort den Dieselmotor erfindet - und nein: das ist kein schlechtes Beispiel <seufz> auch wenn ich wünschte ich hätte mir das eben ausgedacht ...
Ich muss sagen, ich habe selten so abstruse SC Konzepte gelesen wie hier in dem Strang.
Und kenne ansich keine Spieler die sowas ernsthaft wollen würden.
Es gibt die SC die das Regelbuch hergibt.
Und wenn bestimmte Figuren nicht mitspielen sollen, dann bitte mit Absprache und Begründung.
Dann kann sich jeder darauf einstellen oder rechtzeitig Einwände äußern.
Gesetze ohne Erklärung brauche ich nicht.

Just my opinion.
« Letzte Änderung: 27.12.2017 | 14:18 von Issi »

Offline Archoangel

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #224 am: 27.12.2017 | 14:24 »
Ich muss sagen, ich habe selten so abstruse SC Konzepte gelesen wie hier in dem Strang.
Und kenne ansich keine Spieler die sowas ernsthaft wollen würden.
Es gibt die SC die das Regelbuch hergibt.
Und wenn bestimmte Figuren nicht mitspielen sollen, dann bitte mit Absprache und Begründung.
Dann kann sich jeder darauf einstellen oder rechtzeitig Einwände äußern.
Gesetze ohne Erklärung brauche ich nicht.

Just my opinion.

Da ist der zentrale Punkt. Das ist das, was wir (Sashael&me) doch die Ganze Zeit sagen. Es gibt die SC, die das Regelwerk hergibt. Ich GM. Ich Regelwerk. Ich sagen: Das gibts, das nicht. Basta!

Dann stimmst du also doch zu?

Oder konkreter:

Hallo liebe Gruppe - ich habe eine neue Kampagne auf D&D5-Basis gemacht. Die Skills fand ich öde, also habt ihr hier meine Hausregel zur Überarbeitung des Skillsystems. Auf Feats möchte ich in dieser Kampagne gerne verzichten, aber die sind in den Regeln ohnehin nur Optional vorhanden. Aufgrund meiner Weltparameter gibt es keine Menschen und keine Halblinge, dafür aber Echsenmenschen. Und da die Welt keine Götter kennt werdet ihr leider auch auf Kleriker verzichten müssen. Paladine gehen nur auf dem Weg des Kreuzritters, den ich hier ausgearbeitet habe. Da extrem hochstufige Charaktere quasi total selten sind werden zudem die XP ab Stufe 10 verdoppelt. So. Das sind alle Regeln, die ihr braucht, nun zum konkreten Hintergrund [...]
Was wollt ihr spielen?

S1: Einen Halbling-Priester.


... [ohne Worte] ...
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