Danke für die Rückmeldungen! Ich finde, es sind inzwischen auch ein paar brauchbare Alternativideen dabei. Ich nehme mal Pyromancers Vorschlag, der mir gut gefällt:
Meine Vorgehensweise wäre: Die Gefangenen werden während ihrer Gefangenenzeit überwacht und bespitzelt. Wer weiterhin politisch aktiv ist, kommt auf "die Liste" und wird dann für die gefährlichen, unfallträchtigen Aufgaben eingesetzt, in der Hoffnung, dass sie dabei drauf gehen. Rückkehr-Anträge werden so weit es geht verzögert, und wenn man einen wirklich, wirklich nicht auf der Erde will, dann wird der halt heimlich verstrahlt oder so was. Alle anderen dürfen schon irgend wann zurück kehren, werden aber auch auf der Erde streng überwacht, und so bald sie irgend etwas halbwegs verbotenes tun (man kann ja "Bewährungsauflagen" entsprechend streng gestalten) heißt es: "Ab zurück in die Gefangenenkolonie, nochmal 20 Jahre!"
Und wer von Anfang an nicht auf "der Liste" landet, und hinterher brav ist: Na, der dient dann als Alibi für die Weltöffentlichkeit: "Da, schaut die drei Hansel an, die haben ihre Strafe abgesessen und sind jetzt wieder hier auf der Erde, wie versprochen! Wir sind also gar nicht böse!"
Gut, nehmen wir das mal so an. Die Settingidee, die ich hier ganz gern mit Inhalt gefüllt hätte, spricht davon, dass auf der Kolonie der letzte Pionier gestorben ist. Oberflächlich betrachtet sieht das nach Altersschwäche oder Unfall aus, aber in Wirklichkeit bietet sich hier die Möglichkeit, einem
dunklen Geheimnis aus den Anfangstagen der Kolonisierung auf die Schliche zu kommen.
Wenn man die Idee mit Pyromancers Vorschlag zusammenführt, ergibt sich ja eine ganz bestimmte Hintergrundgeschichte. Es geht um die politisch aktiven Pioniere, von denen am Ende ihrer Strafarbeit aufgrund der "besonderen Behandlung" nicht mehr allzu viele übrig sein dürften. Sagen wir mal: eine Handvoll. Dass sie in der Kolonie lebensbedrohlichen Schikanen ausgesetzt waren, dürften dort alle mitbekommen haben. Wenn derartige Berichte aber bis zur Erde gelangen, wiegelt man dort ab und zeigt auf seine Vorzeigepioniere, die inzwischen ein wunderbares, angepasstes Leben auf der Erde führen. Dadurch kann die schärfste Kritik vermieden werden. Auf der Kolonie warten die letzten Pioniere auf die Genehmigung zur Erde zurückkehren zu dürfen. Sie wollen dort "endlich Klartext sprechen!" und ihre Rückkehr ist deshalb von der Regierung nicht erwünscht. Die Genehmigung wird deshalb immer wieder verzögert. Vielleicht warten die Handvoll Pioniere bereits zwei oder drei Jahre...
Jetzt muss irgendwie die Abenteuerhandlung einsetzen. "Der letzte Pionier" ist ein schöner, tragischer Moment, weil er gut vermittelt, dass die Regierung so gut wie gewonnen hat. Wenn die Machenschaften der Regierung jetzt nicht aufgedeckt werden, dann geschieht es wohl nicht mehr. Aber aus irgendeinem Grund entsteht eine Situation, in der die Beziehung der Kolonisten zur Regierung auf der Erde eine neue Erschütterung erfährt (die Kolonisten sind aus anderen Gründen sowieso schon nicht mehr allzu gut auf die Regierungen der Erde zu sprechen).
Mal angenommen, die Beauftragten der Erdregierung veranstalten eine Art Seniorenreise für verdiente Pioniere. Die letzten fünf, sechs Pioniere werden eingeladen und kommen unglücklicherweise bei einem "Unfall" alle um (vielleicht hat auch einer der Pioniere den Braten gerochen und befindet sich nun auf der Flucht - verfolgt von einem Killer im Auftrag der Regierung). Sterben die Pioniere, ist die Regierung alle Sorgen los. Nur da oben auf der Kolonie fällt vielleicht kurze Zeit später einem nicht ganz so loyalen Verwaltungsbeamten auf, dass all diese Pioniere einen Rückreiseantrag am Laufen hatten...
Reicht das, um ein Abenteuer in Gang zu setzen? Vielleicht schon... was meint ihr?
@ Ucalegon: Das kam ein bisschen spät, ich hatte die Antwort schon fertig. Trotzdem ´ne spannende Idee. Was oder wen meinst du denn mit "Epigonen"?