Eine Con-Orga ist kein Gericht. Das bedeutet, eine Con-Orga kann keinem eine Haftstrafe aufbrummen, eine Con-Orga kann nicht dein Leben durch eine falsche Verurteilung versauen, etc. - das Maximum, was eine Con-Orga kann, ist jemandem vom Con zu werfen. Und das ist, seien wir mal ehrlich, kein Beinbruch. Ärgerlich, klar, aber es versaut mir auch nicht das Leben. Dementsprechend, umgekehrt, gelten für eine Orga natürlich auch nicht die gleichen Regeln wie für ein Gericht, inkl. Unschuldsvermutung. Dementsprechend bringen Vergleiche mit dem Rechtsstaat nicht sonderlich viel, weil wir hier ja nicht von Gerichten, Gerichtsurteilen, etc. sprechen, sondern von Cons, mit deutlich kleineren Auswirkungen.
Eine Orga muss wissen, dass man so und so in die Scheiße greifen kann:
* Glaubt man dem Opfer und schmeißt den Täter raus, kann das evtl. unfair sein, weil Missverständnis oder gar eine falsche Beschuldigung
* Erwartet man vom Opfer große Beweise und arbeitet strikt nach Unschuldsvermutung, können Täter länger rumlaufen ohne Probleme zu bekommen
Als Orga MUSS man also quasi einen Standpunkt wählen in dem Wissen, dass man damit quasi automatisch das Risiko eingeht, Fehler zu machen. Entweder man läßt Belästiger rumlaufen oder man wirft evtl. harmlose Leute raus. Eine Lösung, die beides verhindert, existiert nicht. Die Frage ist, welche Richtung man wählen will.
Persönlich halte ich den Schaden, der dadurch entsteht, dass jemand übertriebenerweise vom Con ausgeschlossen wird, für geringer, als den Schaden, der entsteht, wenn ein Belästiger weiter auf dem Con rumlaufen darf. Wie gesagt, klar versaut es einem das Wochenende, wenn man freundlich gebeten wird, den Con (für dieses Mal) zu verlassen - aber es ist auch kein Weltuntergang. Wenn du hingegen belästigt wirst und dir dann gesagt wird, es stünde Aussage gegen Aussage und da kann man nix machen, höchstens wenn du drei Zeugen bringst oder so, dann ist das ne deutlich härtere Nummer.
Dementsprechend würde ich da eine harte Politik fahren und Leute, denen sowas glaubwürdig vorgeworfen wird (bei entsprechender Stärke, also z.B. angrabschen, stalken, etc.) erstmal von diesem Con ausladen (freundlich und mit Geld zurück erstatten). FALLS sich später rausstellt, dass es eine falsche Anschuldigung war (kann ja auch mal passieren), kann man sich immer noch entschuldigen (in dem Wissen, dass man das nächste Mal genauso handeln würde, weil die Alternative schlechter wäre) und die Person, die falsch beschuldigt hat, permanent von den Cons ausschließen.
Das ist sicherlich hart, aber die Alternative ist genauso hart. Es ist quasi nur die Frage, welches Risiko man lieber eingehen will. Eine tolle Patentlösung, die allen gerecht wird, hat bislang leider keiner gefunden (und in den Kreisen, wo ich verkehre, wird sowas schon SEHR lange SEHR intensiv gesucht).