@Khorned:
Das Urteilen über Menschen unter Zeitdruck bei unklarer Faktenlage ist durchaus etwas, das manche Leute in ihrem Beruf regelmäßig und mit einem massiv größeren Instrumentarium an legalen Möglichkeiten tun, als das bei Con-Orgas der Fall ist. Das ist aber durchaus machbar und kein Hexenwerk. Täter, Betroffene, Zeugen räumlich getrennt anhören, ohne dass ein halbes Dutzend Leute Einwürfe von der Seite rein wirft. Keine Situation herbeiführen, die jemanden beschämt, sonst kriegst du nur die Version, von der die oder der Gehörte denkt, dass ihr Ansehen im Kreis aller Zuhörer den geringsten Schaden nimmt. Und so weiter. Alles kein Hexenwerk und meistens mit den Regeln: "Hör dir Leute einzeln an" und "Kack die Leute nicht an, sondern hör ihnen erst ein Mal zu" erfüllt. Böse Sachen sagen, Rauswerfen kannst du später immer noch.
@topic:
Also folgende Sachen erledigen:
- Regeln in der FAQ auf der Seite und als Aushang auf der Con. Wir haben da eh noch ein paar andere Sachen, unsere Örtlichkeit führt z.B. zu Alkoholverbot. Das Veröffentlichen ist gleichermaßen Warnhinweis für potentielle Täter als auch Orientierungshilfe für Betroffene.
- Spezifische Leute benennen, an die man sich in dem Fall wenden soll. Das schafft Verbindlichkeit und mehr Sicherheit als "die Orga". Betroffene wenden sich eher an Menschen mit Namen als an eine abstrakte Orga.
- Es geht um alle Formen von übergriffigem Verhalten, auch rassistisches Verhalten führt zu Ärger.
- Hör dir die Leute erst ein Mal an. Und komm bloß nicht auf die Idee, dass eine Opfer-Täter-Gegenüberstellung irgendwas zur Problemlösung beiträgt.
- Es geht um den Schutz der Gäste, der Helfer und der Veranstaltung, nicht um Strafen oder irgendwelche hochtrabenden Vorstellungen von Rechtsstaatlichkeit. Also lieber ein Mal mehr rauswerfen, als sich an irgendwelchen theoretischen Ethikdiskussionen verheben. Wenn Straftaten verübt wurden, bist du schlicht nur noch dafür zuständig, dass niemand - du inklusive - weiter Schaden nimmt, bis die Polizei eintrifft.
- Als Veranstalter hast du Hausrecht, das auch auf andere Helfer übertragbar (bzw. auch auf diese anwendbar) ist. Du darfst rauswerfen. Rückgabe des Eintritts beugt weiterem Ärger vor, ist aber wahrscheinlich rechtlich nicht notwendig, sondern nur Kulanz.
Mal vom Benennen spezifischer Personen ist bzw. wäre das bisher unsere Herangehensweise.
Ergänzungen? Kommentare?