Entweder lebe ich in einer Realitätsblase oder Sie. beides geht nicht. ich habe auch mal im marketing gearbeietet. Das sexuell Belästigendste was wir dort begegnete war das schwule Pärchen, dass immer auf dem Gang rumknutschen musste. Ich kenne auch eine Menge Leute und bin so die Type, der man alles erzählt. Solche Stories höre ich quasi nie. Ich kenne Personen, die von Verwandten ... wurden - da sind echt unschöne Dinge passiert. Aber die Fülle von Ereignissen, die da am Arbeitsplatz passiert sind kenne ich von all meinen Bekannten zusammen noch nicht einmal annäherungsweiße. Mit Ausnahme der Kinderplanungs-Frage, aber das ist eben tatsächlich ein gesellschaftliches Problem: gerade in kleinen Unternehmen kann eine Person in Führungsposition, die plötzlich mal 3-60 Monate ausfällt zu Schräglagen führen. Da wäre meines Erachtens der Gesetzgeber gefordert entsprechende Regelungen zu finden.
Ich will der Dame auf keinen Fall unterstellen, dass sie übertreibt oder so - aber es fällt mir schwer - aufgrund meines persönlichen Erfahrungshorizonts - diese Liste als "Tatsache" wahrzunehmen.
Schätze dich glücklich. Ich habe da im Arbeitsleben leider schon vieles mitbekommen. Und wenn mein Chef mir im Mitarbeiterjahresgespräch sagt "Obwohl Sie ein Mann sind konnten sie sich in Situation X nicht durchsetzen, obwohl Person Y als Frau das konnte, warum?." dann ist das nicht weniger sexistisch.
Eine Freundin von mir hat auch ganz krasse Geschichten von ihrer Arbeit erzählt, sie sagt aber, dass ihr das egal ist und sie halt dann einen Spruch zurück drückt. Gut für sie, können halt nicht alle.
Um den Bogen zurück zum Topic zu schlagen: Wir sollten nicht erst seit #aufschrei oder #metoo wissen,
dass es ein Problem gibt, auch wenn viele von uns vielleicht zu den Glücklichen gehören, deren Umfeld da anders ist (wie ich ja auch weitestgehend). Ich bin eben durch die Fußgängerzone gelaufen und hab einmal das Wort "Spasti" und einmal "behindert" als Schimpfwort aufgeschnappt. Nur so, in 10 min. Was spricht also dagegen zu sagen - und das ist doch hier die Kernfrage - wenn ich eine Con veranstalte, dann mache ich von vorne herein klar, dass bestimmte Verhaltensweisen nicht okay sind? Nix, meines Erachtens.