Der Begriff "Rasse" ist im Rollenspiel ein wenig anders definiert als im irdischen Rassismus
zB ist Mensch eine Rasse, aber die verschiedenen menschlichen Kulturen, Hautfarben usw nicht. Daher geht die Diskussion am heutigen Rollenspiel vorbei
So einfach ist das nicht. Wir im deutschen haben aus historischen Gründen das Wort "Rasse" für Menschen gebannt. Im amerikanischen Sprachraum ist das ganz anders. Da steht 'race' einwandfrei auf dem Zensusbogen. Kannst du dann ankreuzen: Black, Latino, Caucasian...
Und wenn du progressive amerikanische Menschenrechtler fragst, werden sie dir bestimmt zustimmen, dass 'race' sozial konstruiert ist. Wenn du ihnen sagst: "Das gibt es nicht!", dann kriegst du bestenfalls: "Well, yeah..." Denn die amerikanische Gesellschaft hat eine andere Regelung gewählt: Natürlich gibt es race. Und selbstverständlich hast du unabhängig von deiner race unveräußerliche Rechte und Pipapo.
Das ist aus Sicht von Menschenrechtlern auch sinnvoll, denn wenn es race nicht gibt, hat man Probleme racism zu kritisieren. Mit unserer deutschen Lösung kritisieren wir nunmehr "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit", weil Rasse gibts ja nicht.
Lange Rede kurzer Sinn: Als die Autoren von D&D Elfen und Zwerge mit 'Races' bezeichnet haben, haben sie genau den gleichen Begriff verwendet, wie sie ihn aus ihrer Lebenswelt für Blacks, Whites und Latinos kennen.
Wie bewusst sie das getan haben, können wir nicht wissen. Klar ist aber, dass für ihr Publikum ebenfalls exakt der selbe Begriff vorlag, der eben die Rassenkonflikte in den USA prägt.
Das lässt uns dann wiederum lost in translation.
Aber wenn man eine Welt hat in der es Universitäten gibt, in der zumindest in Teilen der Welt eine Aufklärung gegeben hat. Ist es dann nicht auch Logisch das sich dann eine Rassistische Theorie entwickelt.
Nein. Gruppenbezogene Ausschlussprozesse finden immer einen Weg. Grundschüler können einander für zu dick oder zu dünn hänseln. Und ob Gesellschaften "die Anderen" für ihre Sprache, ihre Kleidung, ihre Religion, ihre Herkunft, ihre Hautfarbe oder sonst was ausschließen, spielt auch keine Rolle.
Nehmen wir nun aber mal an, dass unsere hypotethischen Fantasy-Forscher die Evolution entdeckt haben. Muss daraus biologistischer Rassismus entstehen? - Nein. Denn tatsächlich weiß die Natur nichts von Rassen, Arten, Gattungen oder Familien. Die Evolutionstheorie kennt höchstens Kladen, also alle Nachkommen eines bestimmten Individuums.
Deshalb sind Vögel Dinosaurier und die Dinosaurier niemals ausgestorben. Denn wie konstruiert man Dinosaurier? - Alle Nachfahren des letzten gemeinsamen Vorfahren von Apatosaurus und T-Rex, zum Beispiel. Und unter diesen Nachfahren sind dann auch alle Vögel. Ebenso werden alle meine noch hypothetischen Nachfahren dann zu den 1of3en zählen.
Je nachdem wie unsere Fantasy-Gesellschaft tickt, muss sie gar nicht auf den Trichter kommen, dass es Rassen gibt. Oder wenn sie das tut, weil zum Beispiel die örtlichen Mammut-Züchter bestimmte Rassen von Mammuts unterscheiden, muss das keine Verbindungen mit den Erkenntnissen der wissenchaftlichen Community haben.
Denn vielleicht sind alle Mammut-Züchter auch zugereiste Anhänger von Huitzilopochtli und solche Leute können ja keine sinnvollen Beiträge zur wissenschaftlichen Debatte haben. In diesem Falle würden gruppenbezogene Abgrenzungsprozesse dafür sorgen, dass bioligistischer Rassismus nicht entstehen kann.