Wir haben hierzulande einen etwas verzerrten Eindruck, weil wir das Thema Sklaverei hauptsächlich durch die amerikanische Brille sehen, und die Sklaverei in der neuen Welt - historisch gesehen - außergewöhnlich war. Abseits dieses lokal und zeitlich begrenzten Phänomens hat über die gesamte Menschheitsgeschichte jeder jeden versklavt, ohne Ansehen der Hautfarbe. Im frühen Mittelalter waren z.B. hellhäutige Osteuropäer die prototypischen Sklaven; die Wörter "Sklave" und "Slawe" haben den gleichen Ursprung.
Ja, sehr wichtiger Punkt!
Man könnte noch den ganzen Sklavenhandel im Mittelmeerraum dazunehmen.
In Südamerika wurden noch im 20. Jahrhundert Ureinwohner durch europäische Unternehmer versklavt.
In Ostasien gibt es äußerst komplexe Formen von Sklaverei, Hörigkeit und Leibeigenschaft. Sehr schwer, das mit europäischen Kategorien überhaupt zu fassen. Rassismus spielt dabei übrigens überhaupt keine Rolle.
Etc.
Ich finde es auch problematisch, dass wir uns (nicht nur) da die amerikansiche Perspektive zu eigen machen. Ist halt die Popkultur und der sie umgebende Diskurs.