Vorsicht: Mit der Begründung bin ich im Prinzip schon gar nicht mal mehr so weit weg von "Rassismus gibt's überhaupt nur im realen Leben, rassistische Fiktion kann dagegen gar nicht existieren, weil ja die Figuren in der Geschichte allesamt erfunden sind (selbst wenn sie von realen Persönlichkeiten inspiriert sein sollten, sind sie als rein fiktive Charaktere dennoch wieder ihr ganz eigenes Ding) und also auch keiner realen Rasse angehören". Spätestens an dem Punkt, vermute ich, bekäme ich allerdings einiges zu hören...
Selbstverstaendlich gibt es auch Rassismus innerhalb der Fiktion. Habe ich auch so geschrieben.
Nur um als realer Rassismus zu gelten, bräuchte sie einen konkreten und beweisbaren Anknüpfungspunkt zu einem realen Volk, das wirklich existiert.
Gibt es den nicht, dann passiert das nur innerhalb der Fiktion.
Ich würde deshalb zwischen fiktivem Rassismus
und realem Rassismus unterscheiden.
Edit. Beim fiktiven Rassismus wird kein echtes Volk diskriminiert, sondern nur ein Fantasy Volk.
Dennoch kann das "Rassismus " (unspezifisch, allgemein)quasi innerhalb der Fiktion veranschaulichen und zeigen.
Wenn im Spiel eine Figur stirbt, ist ja auch niemand gestorben. Wenn zwei Figuren kämpfen, ist der Kampf nie passiert. usw. Aber evtl. veranschaulicht das etwas.
Was zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort im Reallife auch passieren könnte.
Dinge die nur innerhalb der Fiktion passieren (Es war einmal, in einem fernen Land), können trotzdem auf Dinge hinweisen, die auch in der Realität passieren könnten.
Natürlich nicht alle. Aber in der Fiktion kann mMn. vieles zumindest nachempfunden oder nachgeahmt werden.
Edit 2. Der ganz entscheidende Unterschied zwischen Fantasy und Realität ist mMn. der, dass es in einer Fantasywelt tatsächlich irgendwelche herbei erzählten genetischen Unterschiede zwischen den Fantasy Rassen gibt. Orks, Elfen, Zwerge, Gnome, Trolle, Gnolle whatever werden durch den Weltenbau im Fantasy als ("genetisch ")verschiedene Rassen dargestellt.(Innerhalb der Fantastik)
Das gibt es in der Realität nicht. Da gibt es nur Menschen.
In Fantasy Welten werden auch Menschen dargestellt und zusätzlich noch viele andere Wesen.
Wie es den Menschen gehen würde, wenn sie auch im Reallife tatsächlich mit all diesen Wesen (wie Elfen, Zwerge, Orks und Trollen) zusammen leben würden, weiß ich nicht.
Ein Rollenspieler versetzt sich ja immer wieder in so eine Welt der Unterschiede herein. Reist mit Gnomen, Zwergen, Halblingen umher, nennt sie Freunde und Gefährten. Und das geht auch. Gerade Rollenspiel feiert doch an vielen Stellen eigentlich die Vielfalt.
Ok, es gibt auch Wesen, denen man Negatives zuschreibt(Monstern z. B. ), weil es halt Märchen ist mit gut und böse. Aber im Großen und Ganzen erlebe ich zumindest Rollenspieler eigentlich eher als sehr tolerant und antirassistisch.
Und viel wichtiger als die Frage ob sich unsere Figuren im Rollenspiel auch noch mit Orks und Trollen vertragen könnten, finde ich die Frage: Wie gut sich die Menschen untereinander im Reallife vertragen.
Just my opinion