Krass, wie lange sich das Thema "Mittelerde-Orks und Rassismus" hält
. Ich versuch einfach nochmal zu erklären, weshalb das für mich nichts mit Rassismus zu tun hat.
1.) Mit Morgoth kam das Böse nach Mittelerde, er erschuf die Orks, sie wurden direkt aus diesem Bösen erschaffen und waren früher Elben.
2.) Die Elben stehen zwar bei Tolkien oftmals für "das Schöne und Gute", können und konnten aber auch immer schon von Gier und Rachsucht verführt werden. Siehe 1.), das Böse durchdringt ganz Mittelerde, jeder kann in den Schatten abgleiten.
3.) Das Böse steckt in den Orks, woran sie nicht Schuld sind, ist aber so. Das ist ein Fakt der Spielwelt, ein Ausdruck Tolkiens Fantasie. Wo da der Rassismus gegenüber einem Volk sein soll, versteh ich einfach nicht. Tolkien schreibt auch allen anderen Völkern in Mittelerde teils negative Stereotype zu: Die Numenorer sind Eroberer, machtgierig und gewalttätig. Selbst die Dunedain des Nordkönigreichs führen gegeneinander Kriege um den Herrschaftsanspruch...
Wenn es jetzt um den Fakt geht, dass Orks zu eindimensional sind und man sagt, dass sie sich über Jahrtausende nicht ändern, fällt Folgendes auf: Sie schließen sich nur dann in großen Armeen zusammen, wenn sie durch ein größeres Böse dazu angetrieben werden. Gleiches könnte man übrigens auch über menschliche Völker sagen, hier packe ich mal den Hitlervergleich aus. Ich will nicht sagen, dass es in unserer Welt "das Böse" gibt, nur, dass sich Menschen zu Dingen antreiben lassen, die sie so vielleicht niemals getan hätten.
So eindimensional sind Orks also gar nicht, wenn man sie mal mit anderen Völkern vergleicht. Ich würde es mal mit einem Geisteskranken vergleichen, der nicht einfach psychologisch behandelt werden müsste, sondern einen Gehirnschaden hat. Morgoth hat die Elben gebrochen, zerstört und dafür gesorgt, dass diese Eigenschaften weitergegeben werden. Jetzt kann es sein, dass man vereinzelt mit Orks verhandeln kann und nicht alle immer sofort auf Krieg aus sind. Man könnte aber soweit gehen und sagen, dass die meisten eben eine Gefahr für alle anderen Völker darstellen. Und da wir hier nicht von einer modernen Gesellschaft in Mittelerde ausgehen, reagieren die anderen entsprechend.
Abschließend: Man kann Orks in Mittelerde differenzierter betrachten, aber der Tatsache, dass sie vor tausenden Jahren aus zerstörten Individuen und dem Bösen entstanden, kann ich mich nicht entziehen. Für mich liegt dann aber auch kein Rassismus vor. Sie sind Opfer. Dass man ihnen nicht hilft oder helfen kann, ist unsere heutige moderne Sichtweise, die für Mittelerde nicht passt. Selbst der mächtigste Heiler in Mittelerde (Elrond) hatte Schwierigkeiten, eine Morgulwunde zu heilen. Und wir reden hier von einem Hobbit.