Die X-Card bietet eine ähnliche Missbrauchsmoglichkeit. Sie ermöglicht einem Spieler zu dessen nächstem Spotlight vorzuspulen.
Wenn ich von vornherein sehe, dass etwas das Spiel kaputtmachen kann, warum soll ich mich dann erst im Spiel damit auseinandersetzen?
Diesen von Dir befürchteten Missbrauch gibt es aber nicht, wenn sich alle Teilnehmer an die Regel halten, sondern nur dann, wenn sie die Regel verletzen. Denn wenn Du die X-Card in Deiner Runde speziell für Situationen mit "Umwohlsein" einführst und sie jemand als Vorspultaste benutzt, dann missbraucht er die Regel nicht nur. Er bricht sie auch.
Anders als beim missverständlich geschriebenen oder unausgewogenen Talent liegt hier kein Problem vor solange die Regeln eingehalten werden.
Daher ist das immer noch eine schlechte Analogie, weil Du hier eine Regel die
wenn sie eingehalten wird Probleme hervorruft mit einer vergleichst die Probleme hervorruft
wenn sie gebrochen wird. Mal ganz abgesehen davon das Du hier Unterschiede in der Balance gleichsetzt mit menschlichen Dramen.
Und wie Du die X-Card ausgestaltet bleibt am Ende ja immer noch Dir und Deiner Gruppe überlassen. Der Verfasser der Anleitung begrüßt aus gewissen Gründen Missbrauch. Aber das hindert ja niemanden daran ganz klar zu definieren wann die X-Card zum Einsatz kommt. Und wenn Du regelmäßig mit Spielern an einem Tisch sitzt bei denen solche Absprachen und Vereinbarungen nichts bewirken, dann mein herzliches Beileid.
Ich streiche es einfach, so wie viele SLs es tun.
Kann ich als Spieler durchaus mit leben, wenn das ein Spielleiter so handhabt. Ich selbst würde das aber nicht mehr so machen. Ist für mich zu sehr 80er-Spielleiterstil. Rollenspiel ist letztendlich ein kreativer Prozess, und die vertragen sich im allgemeinen sehr schlecht mit bürokratisch-autoritären Führungsstilen. Und man hat mit partizipativen und konsultativen Führungsmodellen da einfach viel bessere Ergebnisse, und wenn man es richtig macht auch weniger Stress.